Politik

Pascal Arimont schlägt Alarm: „Wir haben ein sehr ernst zu nehmendes Internetproblem in Ostbelgien“

Proximus-Vertreter im Gespräch mit Pascal Arimont, Mario Pitz und Marc Langohr (r., von oben) im März 2018.

Eine vom EU-Abgeordneten Pascal Arimont (CSP-EVP) initiierte Umfrage zur Internetqualität in Ostbelgien hat ergeben, dass hierzulande dringend Handlungsbedarf besteht.

Anfang Januar 2018 hatte Arimont dazu aufgerufen, langsame Internetverbindungen u.a. über die Internetseite www.schnelles-internet.be mitzuteilen.

„Die über 700 Rückmeldungen zu unserer Umfrage zeigen deutlich, dass es ein sehr ernst zu nehmendes Internetproblem in Ostbelgien gibt. Wir werden Proximus mit den Ergebnissen konfrontieren, damit der Aktionsplan für unsere Region möglichst aktuell und konkret werden kann“, so Arimont.

Langsames Internet treibt einen in den Wahnsinn. Foto: Shutterstock

Die Ergebnisse zeigen nach Ansicht des CSP-Politikers, dass in vielen Fällen Dörfer betroffen sind, die noch nicht im Bereich der so genannten „weißen Flecken“ lagen. “Hier gibt es also viele neue Aufgaben für Proximus, und ich erwarte, dass das Unternehmen diese Punkte auch konsequent abarbeitet.“

„Durch unsere Umfrage wollten wir erreichen, dass Proximus ein aktuelles und möglichst detailliertes Bild darüber erhält, wie die Internetabdeckung in Ostbelgien tatsächlich aussieht. Die enorme Anzahl Rückmeldungen zeigt, dass sich bei der Internetqualität in Ostbelgien dringend etwas tun muss“, so Arimont in einer ersten Zwischenbilanz.

„Eine Zusammenfassung und Analyse der Ergebnisse übermitteln wir Proximus, damit die Ergebnisse in einen Aktionsplan einfließen können. Wir sehen das Unternehmen nämlich in der Pflicht. Es kann nicht sein, dass die Ostbelgier trotz schlechter oder kaum vorhandener Internetverbindung die gleichen Preise zahlen wie die Bevölkerung in gut vernetzten Gebieten. Hier muss das Unternehmen unbedingt nachziehen, ansonsten sind diese Preise für die ostbelgischen Kunden sicher nicht gerechtfertigt“, so Arimont weiter.

Erschreckend sei zudem die Situation in einigen ostbelgischen Gewerbegebieten. Dort macht die schlechte oder fehlende Internetverbindung einen klaren Standortnachteil aus.

Bohren dicker Bretter

Die Beispiele der Gewerbeflächen Rovert in Raeren und Morsheck in Büllingen zeigen auf, dass Proximus lange Zeit nichts von den schlechten Verbindungen wusste.

In Bezug auf das Gewerbegebiet in Morsheck zahlte sich die direkte Kontaktaufnahme aber bereits aus. Nach einem auf Initiative des ostbelgischen EU-Abgeordneten organisierten Besuchs der Proximusvertreter in Büllingen sowie verschiedenen Arbeitsgesprächen konnte ein konkreter Arbeitsplan für die Industriezone erreicht werden.

Internet im Schneckentempo. Foto: Shutterstock

„Das Bohren dicker Bretter lohnt sich, aber wir müssen immer wieder feststellen, dass viele dieser Probleme Proximus noch nicht ins Bewusstsein gerückt sind. Wenn wir uns hier vor Ort wirtschaftlich entwickeln wollen, müssen auch die Verbindungen über das Internet stimmen. Einen solchen Standortnachteil können sich unsere Unternehmen nicht leisten, zumal dieser Aspekt immer wichtiger wird. Und das wollen wir nicht akzeptieren“, so Arimont weiter.

„Nur wenn wir über alle möglichen Mittel und Personen den Druck erhöhen und ein realistisches Bild der aktuellen Situation zeichnen, erreichen wir, dass wir bei den strategischen Investitionen und Lösungsansätzen, die Proximus in den nächsten Monaten und Jahren in Belgien durchführen wird, nicht vergessen werden. Wichtig ist in meinen Augen auch, dass die Entscheidungsträger in Brüssel in Zukunft bessere und effektivere Absprachen mit ihren lokalen Antennen und den Dienstleistern hier vor Ort treffen. Denn diesen fehlt oft die nötige Unterstützung von oben, wenn es darum geht, die bestehenden Probleme anzupacken“, so Arimont abschließend. (cre)

26 Antworten auf “Pascal Arimont schlägt Alarm: „Wir haben ein sehr ernst zu nehmendes Internetproblem in Ostbelgien“”

  1. Ein schnelles und sicheres Internet ist das A & O der modernen Wirtschaft. Selbst kleine Handwerksbetriebe sind auf diese Technologie angewiesen. Wenn Ostbelgien hier den Zug verpasst, bedeutet das einen klaren, nicht zu unterschätzenden Standortnachteil. Unternehmen schauen, wenn sie sich irgendwo niederlassen wollen, heute ganz zuvorderst auch nach den Internetverbindungen. Schließlich können sich sehr viele Unternehmen auch in Timbuktu niederlassen, wenn die Anbindung an den Rest der Welt stimmt.

  2. Vereidiger

    Das ist doch nichts Neues und allgemein ein Problem ländlicher Randgebiete. Fragen Sie doch mal, wie das in den ländlichen Grenzgebieten auf der anderen Seite der Landesgrenze aussieht…
    Selbstverständlich muss das bald und bedeutend verbessert werden, aber nicht erst seit heute!

  3. Bei mir lag es nicht am Netz sondern am Anbieter!!
    Hatte 2 – 3 MB/S bei Mob…., jetzt bei Sca…. habe ich über 40MB/S!! (Download)
    Mein alter Anbieter sagte mir damals das sie keine „schnellen“ Leitungen in meiner Strasse hätten, um die zu nutzen müsste ich zu Pro… oder Sca… wechseln!
    Habs getan und jetzt gehts super schnell

  4. Hi Pascal,
    Bitte kümmere Dich endlich mal darum und mach denen mal Dampf. Wir haben seit Jahren ernste Geschwindigkeitsprobleme, sicherlich schon 20x bei Proximus reklamiert, schriftlich, telefonisch, laut deren Aussage geht’s nicth schneller.. Keine Investition vorgesehen. Vollen Preis müssen wir trotzdem zahlen. haben manchmen nur 0,4-5 MB. Ist doch nicht normal ?

  5. Alemannia4ever

    ALARM!!!
    Man kann nicht alles haben: relativ ruhiges Landleben, weg von Stadtstress und denselben Komfort haben wie in der Stadt. Eierlegende Wollmilchsäue gibt es nicht. ALARM!!! Wer kann machen dass es trotzdem so ist? ALARM!!! Kann der bestens bezahlte EU-Abgeordnete was dagegen tun? ALARM!!! Flandern hat eine Küste, Ostbelgien aber nicht. Wir zahlen ähnlich hohe oder niedrige Steuern wie die an der Küste. haben aber kein Meer. ALARM!!! Wer kann nun etwas dagegen tun? ALARM!!! Soll ich umziehen, um auch was vom Meer zu haben?
    Das ist doch alles Quatsch. Wenn in Dörfern kein schnelles Internet möglich ist, dann liegt die Priorität bei den Netzbetreibern woanders als für teures Geld ein paar Leute zu bedienen. Da sind dann evtl. die Gemeinden gefragt, sich mit den Netzbetreibern an einen Tisch zu setzen, um Industriegebiete attraktiver zu gestalten. Wie sieht es denn im CSP-regierten Burg Reuland mit schnellem Internet aus? Konnte da schon was erreicht werden in den vergangenen 10 Jahren?

  6. Ist schon Wahlkampf?

    Zitat: „Die Beispiele der Gewerbeflächen Rovert in Raeren und Morsheck in Büllingen zeigen auf, dass Proximus lange Zeit nichts von den schlechten Verbindungen wusste.“

    Also ehrlich, wenn Proximus das nicht weiß, wer soll es denn wissen?? Entweder sind die Politiker aufgrund der „Ausweicherklärungen“ zu naiv, oder aber sie kümmern sich um punktuelle Effekthascherei à la „jetzt haben wir endlich wieder etwas auf den Weg gebracht…“

    Selbst die Proximus-Mitarbeiter sprechen offen über die Probleme im ländlichen Raum und die fehlende Akzeptanz der Verantwortlichen in Brüssel, Geld in die Hand zu nehmen um die Sachlage zu verbessern. Hier liegt das Problem! Man sollte den Preis an die Geschwindigkeit koppeln… hat man 3 mb/s dann zahlt man 3€, hat man 50 mb/s sind 50€ fällig, das würde die Pappnasen mal zum Handeln motivieren!

    Auch die Meldung, dass die EU Millionen in die Hand nehmen möchte um den ländlichen Raum mit HotSpots auszustatten weckte bei mir eine Zwerchfellattacke. Vereine, Institutionen und Gemeinen erhalten 15000 € Zuschuss von der EU für einen solchen Hotspot – einzige Bedingung 30 mb/s… folglich – im Süden der DG fast nirgendwo!

  7. Mischutka

    Ich freue mich immer wieder (ohne Blödsinn !!!) auf die Bilder/Fotos von Shutterstock. Tag gerettet. Nur : die nette Dame im oberen Bild scheint mehr zu lachen als sich zu ärgern …. Oder sie denkt (im Moment der Aufnahme) : „Internet nicht gut ? Dann geht doch zu Netto………..“. (☺).

    • Immer wieder erfrischend, Ihr Humor. Sie haben (ohne Blödsinn !!!) meinen Tag gerettet. Auch meine zufällig anwesenden Freunde aus dem benachbarten Ausland haben sich fast totgelacht; genauso wie meine ganze Familie. Soviel Humor müsste verboten sein. Sie sind damit gesegnet, von ganz oben. Danke, dass Sie diese Gabe mit uns teilen.

  8. Erfahrener

    Ich als Privatperson habe folgende Werte : download 64.61 Mbps upload 9.23 Mbps habe das schnelle Internet von Proximus und habe sehr dafür gekämpft, wenn man aber als Unternehmer den Mund hält und Proximus nicht auf den Kecks geht, dann muss man sich auch nicht wundern, wenn man eine schlechte Internetverbindung hat..Die Welt steht wirklich Kopf, denn ein Unternehmen hätte die schnelle Internetverbindung viel mehr nötig als ich als Privatperson.

  9. Krass heute war der Proximus verantwortliche Manager Renaud Tilmans zu Gast bei Frau Weykmanns in Eupen und am selben Tag geht Herr Arimont und sein Gefolge an die Presse und tun so als wäre sie die Lösung aller Probleme
    Polemik! Nichts anderes!
    Während andere versuchen Problem zu lösen, mit den zuständigen Leuten reden kommt von der CSP nur Geschwätz!!!

    https://brf.be/regional/1164903/

    • Heinz G. Laber

      Haben noch Mollers und Antionadis gefehlt, deren Ressorts sind auch betroffen. Dann wäre unser Quartett komplett (außer Miesen :-( )
      Wir sollten alle auf die Knie fallen und Proximus ob des Aufwandes danken, der betrieben wird.
      Alle Kunden durften voll bezahlen, ob Leistung oder nicht.
      Wasser liefern und Wein abrechnen.
      Hauptsache, die Bilanz für die Aktionäre stimmt.

  10. @Blume, wenn einer etwas erreicht ist es Pascal Arimont. Weyckmanns erreicht nichts, nur blabla. Das Überbleibsel der PDB versucht durch Leserbriefe den EU Abgeordneten zu diskreditieren..Zieht die Stiefel an siedelt nach NRW oder Rheinlandpfalz.

  11. @Klausi, ich habe kein Problem, aber Sie scheinen ja auch ernsthaft rüber zu wollen.
    Er hat es nicht nötig sich mit Werbeplakate durch’s Venn zu bekleckern.
    Auch ein Ehrenmitglied der PDB ?

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