Gesellschaft

Intelligente Kameras im Kampf gegen Müll auf Autobahn-Rastplätzen

Die Wallonische Region sagt insbesondere dem Müll an Straßen und auf Autobahn-Rastplätzen den Kampf an. Illustrationsfoto: dpa

Rund 7000 Tonnen Abfälle gibt es Jahr für Jahr entlang den Straßen in der Wallonie. Deren Beseitigung kostet die Wallonische Region jährlich 16 Millionen Euro. Im Kampf gegen den Müll auf Autobahn-Rastplätzen will der wallonische Minister für Öffentliche Arbeiten, Carlo Di Antonio (CdH), in großem Stil intelligente Kameras anbringen lassen, um die Verschmutzer zu entlarven.

Auf eine Frage des CdH-Regionalabgeordneten Alfred Gadenne kündigte Di Antonio an, die wallonische Finanzierungsgesellschaft Sofico prüfe die Möglichkeit, auf Autobahn-Rastplätzen Kameras zu installieren, die dank der ANPR-Technologie automatisch die Autokennzeichen ermitteln könnten. ANPR steht für die englische Bezeichnung „Automatic Number Plate Recognition“.

Ein überfüllter Abfallbehälter auf einem Autobahn-Rastplatz. Foto: dpa

Ein überfüllter Abfallbehälter auf einem Autobahn-Rastplatz. Foto: dpa

Mithilfe dieser Technik soll es den Verschmutzern auf den wallonischen Rastplätzen an den Kragen gehen. Bedenken in Sachen Datenschutz scheint Regionalminister Di Antonio nicht zu haben.

Solche oder ähnliche Überwachungskameras gibt es schon in den Niederlanden in Grenznähe, um Drogendealer zu überführen. Allerdings gibt es Zweifel an ihrer Funktionstüchtigkeit: Laut der Zeitung „La Meuse“ hat sich bei einem Test in England herausgestellt, dass in 4 von 10 Fällen diese Kameras nicht richtig funktionierten.

Überdies lassen sich mit dieser Technik zwar Autokennzeichen identifizieren, aber wer sagt, dass der Fahrer des Fahrzeugs auch der Verursacher der Umweltverschmutzung ist? Und was ist, wenn mit der Zeit Autofahrer ihren Abfall nicht mehr auf den Rastplätzen wegwerfen, sondern an anderen Stellen, wo keine Kameras installiert wurden? Fragen über Fragen.

Es gibt bereits Beamte einer Sonderpolizei, die der Wallonischen Region zur Verfügung stehen, um Umweltverschmutzer entlang den Regionalstraßen zu überführen und zu bestrafen. Nach Angaben von „La Meuse“ sind es genau 41 Polizisten. Im Jahre 2011 wurden fast 5000 Verstöße geahndet und beinahe 1000 Protokolle ausgestellt.

13 Antworten auf “Intelligente Kameras im Kampf gegen Müll auf Autobahn-Rastplätzen”

  1. Blödsinn!! Die regelmässige Präsenz von uniformierten Beamten würde hier schnell Abhilfe schaffen. Was bringt denn ein Foto eines Unbekannten der Müll weg wirft?? Soll man doch die Bleistiftspitzer in den Büros der DG eine Kappe aufsetzen, und regelmässig auf den Rastplatz Wahlhorner Feld vorbei sehen lassen; Das erhöht die Staatseinnahmen und die Leute tun was sinnvolles….

  2. jadepootz

    ich glaube, es wäre schon viel erreicht,wenn die Mülltonnen regelmäßiger gelleert würden und ich halte es für sinnvoller häufig zu kontrollieren und sofort Bußgelder zu verhängen

  3. Also für die Zeitgenossen, die so wie so vorhaben, ihren Müll an verbotener Stelle loszuwerden, heißt der Leitspruch : „Bange machen gilt nicht“!
    Die nehmen auch mit Freude zur Kenntnis, dass das in den Medien so publik gemacht wird! Dann sind sie ja wegen der Kameras vorgewarnt.
    Wie bereits hier zuvor erwähnt wurde, werden diese Leute ihren Müll dann anderswo deponieren. Ich sehe da überhaupt keine Effizienz, was diese
    Überwachungskameras angeht. Mal wieder reiner Aktionismus der Politik.

  4. Diese Überwachungskameras gibt es schon auf einem Großteil der Parkplätze der Autobahnen hier in Belgien. Allerdings besitzen diese Kameras noch keine Erkennung von Autoschildern. Die Täter, die einen meiner Bekannten auf einer Autobahnraststätte bei Nacht und Nebel überfallen hatten, konnten an Hand einer solchen Kamera überführt werden.

  5. Die Wahrheit

    Der Müll wird auch regelmäßig an den Bushaltestellen abgestellt und liegt dann meilenweit in den Feldern der Bauern. Eigentlich hat „es reicht“ die Wahrheit geschrieben, dass das Gericht die Leute, die als Strafe Sozialstunden ableisten müssen, Müll aufsammeln sollen. So spart der Staat wenigsten die Arbeiter, die diese Drecksarbeit ansonsten machen müssen.

  6. gerhards

    Die ganze Wallonie ist dreckig, überall kaputte Straßen, graue Fassaden, Müll in jeder Ecke.
    Den Schuh brauchen wir DGler uns nicht anziehen.
    Wallonie und wir sind NICHT das gleiche aber danke für den Bericht, wieder mal bezeichnend.

  7. Nicht nur die Wallonie ist dreckig und den Müll in öffentliche Eimer zu schmeißen sollte auch bestraft werden,wird auch,aber leider sind die Sünder schwer zu finden. In St.Vith sind einige Haushalte die kein Gramm Hausmüll im Jahr haben,Streckenbusfahrer die jede Woche,Tag,Ihren Müll wegwerfen…es wird aber nichts unternommen…

  8. Kerstges Angela

    Kamers an den Autobahnrastplätzen? Tja, dann müssen natürlich die Fotos auch regelmäßig ausgewertet werden, wer bezahlt denn dieses Personal? Das ist die Eine Sache, ob man schon ans Auswerten gedacht hat, die Andere. Es könnte ja auch damit genau das passieren, was wir jetzt mit den neuen 5 Euro-Scheinen haben, unsere „schlauen“ Köpfe waren mal wieder so schlau und haben die Software nicht zeitig genug umgestellt

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