Um vorwiegend junge Menschen, die in Not geraten sind, in einem sicheren Rahmen aufzufangen und sie perspektivisch auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten, ist die DG mit der Sozialinitiative Intego Ostbelgien eine neue Zusammenarbeit eingegangen. In der Eupener Unterstadt startet ein Projekt des begleiteten Wohnens.
„Ich freue mich, dass wir heute den Startschuss eines Projektes bekanntgeben können, das so in der Form in Ostbelgien kein zweites Mal besteht. Hier wird gleichzeitig Wohnraum angeboten und auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Ein Dach über dem Kopf und Arbeit – das sind wichtige Voraussetzungen für eine Perspektive im Leben“, erklärte Sozialminister Antonios Antoniadis (SP) auf einer Pressekonferenz in den Räumlichkeiten des neuen Projekts im Eupener Bellmerin.
Das Intego-Wohnen-Konzept richtet sich vorwiegend an junge Erwachsene, die nicht auf eine stabile familiäre Struktur oder ein gefestigtes Lebensumfeld zurückgreifen können und für die ein eigenständiges Leben mit Schwierigkeiten verbunden ist.
Die Nutznießer sollen im Rahmen einer Wohngruppe sowie in getrennten Wohnungen in ihrer Eigenständigkeit, Verselbstständigung und sozialen sowie beruflichen Integration gefördert werden.
„Mit diesem Angebot antworten wir auch auf den Bedarf, der von verschiedenen Organisationen, Einrichtungen, Justiz und Streetworkern gemeldet wurde. Und mit Intego, dem Ausbildungs- und Integrationsprojekt der Christlichen Arbeiterjugend, haben wir den richtigen Partner gefunden, um auf den Bedarf zu reagieren. Dank der Übertragung des Wohnungswesens an die DG können wir nun solche innovativen Ansätze erproben“, so Antoniadis weiter.
Die Christliche Arbeiterjugend (CAJ) erweitert mit dem neuen Projekt ihre Angebotspalette. Intego mietet im Bellmerin das ehemalige Haus der VoG OIKOS, welches die DG gekauft hat und nun für das neue Wohnprojekt zur Verfügung stellt. Die Immobilie verfügt über eine Wohngemeinschaft mit Platz für drei Personen sowie vier Einzelwohnungen.
„Wir sind in der Vergangenheit immer wieder angesprochen worden, ob der ganzheitliche Ansatz und der Fokus auf die Kompetenzen des Teilnehmers nicht auch auf andere Bereiche als die berufliche Integration ausgedehnt werden könne“, erläuterte Intego-Geschäftsführer Nicolas Pommée: „Der Bereich des begleiteten Wohnens, gerade für Jugendliche, spielte hierbei immer eine zentrale Rolle. Viele unserer Teilnehmer leben oder lebten irgendwann in einer Einrichtung des begleiteten Wohnens. Wir kannten also die Problematik und die entsprechenden Bedarfe sehr gut. Wir stellten aber auch fest, dass entsprechende Angebote und Bedarfe immer notwendiger werden, da es in Ostbelgien nicht ausreichend Plätze gab.“
Nach gründlichen Überlegungen habe sich die CAJ deshalb im vergangenen Jahr, in Absprache mit der Regierung, dazu entschieden, die Tätigkeit der VoG Oikos im Bereich des begleiteten Wohnens für junge Erwachsene zu übernehmen und eigene Akzente zu setzen.
Pommée: „Das Ziel war es, die Trägerschaft eines Projektes zu übernehmen und unsere Philosophie, unsere Sozialarbeit, dort anzuwenden sowie gleichzeitig auch den ganzheitlichen Ansatz und unseren Fokus auf Beschäftigung und soziale Integration in ein solches Projekt einfließen zu lassen. Wir sind nun sehr glücklich, mit Unterstützung der Deutschsprachigen Gemeinschaft ein neues Projekt in unserer Philosophie starten und umsetzen zu können.“