Die fristlose Entlassung des Chefredakteurs durch die Direktion des Grenz-Echo vor drei Jahren wird uns möglicherweise noch länger beschäftigen. Das Urteil des Arbeitsgerichtshofes Lüttich ist uns erst am Freitagnachmittag zugestellt worden. Nach einer ersten Einsicht sind mein Rechtsanwalt und ich zu der Überzeugung gelangt, dass dieses Urteil sehr viele Fragen aufwirft.
Am Montag hatte der Arbeitsgerichtshof Lüttich der Berufungsklage des Grenz-Echo gegen das Urteil des Eupener Arbeitsgerichts vom 27. März 2014 stattgegeben. Nach Auffassung des Berufungsgerichts war die Entlassung vom 2. Mai 2012, die unter ehrverletzenden Umständen durchgeführt wurde, doch legal. Die Entscheidung der ersten Kammer des Arbeitsgerichts in Eupen wurde damit über ein Jahr später in Lüttich auf den Kopf gestellt.
Mein Rechtsanwalt und ich werden zunächst einmal von einem Revisionsanwalt prüfen lassen, ob eine Revision Chancen auf Erfolg hat, und dann entscheiden, was zu tun ist.
Unabhängig davon wird zu überlegen sein, ob es nicht an der Zeit ist, die Öffentlichkeit über die Geschehnisse, die sich in den Monaten, Wochen und Tagen vor dem 2. Mai 2012 am Eupener Marktplatz ereignet haben, zu informieren, damit nicht nur die Justiz, sondern auch sie sich ein Urteil bilden kann.
Denn ich bleibe bei dem, was ich an dieser Stelle schon vor einigen Tagen geschrieben habe: Was sich damals im Verlagsgebäude des Grenz-Echo abgespielt hat, ist in der Mediengeschichte der DG ohne Beispiel. Und damit habe ich vielleicht sogar noch untertrieben…
GERARD CREMER
HINWEIS: In Bezug auf die Berufungsverhandlung im Rechtsstreit zwischen dem Grenz-Echo und seinem ehemaligen Chefredakteur Gerard Cremer wurde soeben ein neuer STANDPUNKT-Artikel veröffentlicht: „In eigener Sache“.
https://ostbelgiendirekt.be/in-eigener-sache-73292
Freue mich für Sie, dass Sie mit Ihrer Online-Idee so großen Erfolg haben. Leider lässt das Niveau etwas zu wünschen übrig, doch dafür zeichnen Sie ja nicht verantwortlich
Hallo Herr Cremer,
„Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand“
Gerechtigkeit und Recht sind zwei Paar Schuhe.
Gerade im Arbeitsrecht, das darf ich Ihnen aus eigener Erfahrung sagen, ist es oft billiger den Würfel entscheiden zu lassen, als auf eine gerechte gerichtliche Entscheidung zu hoffen.
justitia est caecus
Wenn schon auf Latein, dann bitte wenigstens ohne Dilettanten-Fehler: ‚Iustitia caeca est‘. Grammatik ist für alle da, oder auf Latein: Marc van Houtte ’non supra grammaticos‘. Selbst ’stüten‘ will gelernt sein.
Sollte Latein nicht auch eine Entwicklung durchmachen dürfen, genau wie das Deutsche in manchen Beiträgen hier ?
scheinbar versteht MvH mehr davon, wie man „starke“ Frauen angreift
Bin ja auch nicht Caesar.
Wer ist jedoch die Starke Frau?
ein Anwalt sagte mal:
es ist manchmal besser mit dem Unrecht Frieden zu schliessen als dem Recht nach zu laufen.
Wahres dran, will aber erst mal verdaut werden, dieses eventuelle Unrecht! Ich hätte meine Probleme damit
Wegen dem o.a. („oben angedrohten Auspacken“) könnte man sich fast wünschen, Sie würden nicht in Revision gehen (können), Herr Cremer… ;)
Das wünsche ich Ihnen natürlich nicht !! Ich hoffe sehr, es gibt eine faire Einigung.
@ Zappel Bosch, doch diesbezüglich bin ich absolut nicht optimistisch, dass es eine faire Einigung geben wird.
Auch ich wünsche in diesem Fall OD alles Gute!
Es gibt Richter, die suchen so lange in den Gesetzesbüchern, bis sie genau die Paragrafen finden, die sie brauchen, um ihre Meinung, die sie von vornherein hatten, zu untermauern.
Was soll das denn bedeuten? Auf diesem Prinzip funktioniert unser ganzes Rechtssystem. Das machen Anwälte und Staatsanwälte jeden Tag. Ein Richter sucht nicht nach Gesetzestexten sondern fällt ein Urteil.
Nachsitzen!
Das hört sich ja spannend an.
aaaaaaah, la justice belge.
Also,beschreiben wir es mal so:
Es gibt kein Ort, wo mehr gelogen wird, als in den Gerichtssälen.
Warum werden so oft Amokläufe verübt?
Weil viele sich verarscht fühlen, sicherlich auch Herr Cremer.
im Transportwesen! Ich spreche aus Erfahrung!
In der Tat : Recht und Gerechtigkeit haben vor Gericht nichts gemein, das Ergebnis für den Betroffenen kann allerdings sehr gemein sein!
Herr Cremer, nicht nur im Medium GE gab es solch ein beispielloses Handeln, ich erinnere mich noch an die unsäglichen dubiosen Kündigungen im BRF wo dem Vernehmen nach alte Rechnungen beglichen wurden
Wer sich ein wenig mit der Historie des Meinungsmonopolisten namens Grenz-Echo beschäftigt, den kann gleich welche „Story“ nur wenig wundern.
…siehe wie das Königliche Bayerische Amtsgrücht,
ähnlich wie im Norden des Klüngels.
HINWEIS: Der STANDPUNKT-Artikel „In eigener Sache“ vom vergangenen Mittwoch wurde soeben aktualisiert: „In eigener Sache (Fortsetzung)“. Gruß
Die Richter in Lüttich sind dafür bekannt, dass sie sich für Halbgötter halten. Sie können machen, was sie wollen, weil selten jemand den Mut aufbringt, bis zum Kassationshof oder sogar noch weiter zu gehen. Wer war denn diesmal der Richter?
Da der BRF es sowieso meldet, kann der Name auch hier gebracht werden: Vorsitzender Richter war Heiner Barth.
http://brf.be/nachrichten/regional/893152/
Unabhängig wer in dieser konkreten Sache Recht hat oder nicht, das kann ich gar nicht beurteilen, ist es doch vom Prinzip her schwer verständlich wie eine Gerichtsinstanz ein Urteil einer anderen völlig auf den Kopf stellen kann! Die gesetzliche Grundlage zur Urteilsfindung ist ja identisch. Wenn keine neuen Fakten hinzukommen, und auch der ersten Instanz keine Verfahrensfehler vorzuhalten sind, wie kann man dann ein Urteil von schwarz nach weiß drehen?? Das zeugt nicht von einem vertrauenswürdigen Justizwesen, aber Hauptsache das Straßenschild auf der E40 mit „Wallonie“ verschwindet in Lichtenbusch….
@ Dax: Sehr richtig, was sie schreiben. Wie willkürlich Richter urteilen, ohne für eventuelle Fehlurteile zur Rechenschaft gezogen zu werden, ist schon auffallend. Es gibt übrigens Richter in Eupen, die haben sich schon oft von den Berufungsrichtern in Lüttich verschaukelt gefühlt. Denn man darf nicht vergessen: Wenn jemand in Berufung verliert, dann ist das auch eine Ohrfeige für den Richter in erster Instanz, in diesem Fall in Eupen.
Norbert Blüm : berufsbedingt überheblich :
http://www.zeit.de/2013/27/richter-kritik-justiz
Herr Berens, interessanter Artikel. Ich war zwar nie ein Fan von Norbert Blüm, aber in diesem Punkt hat er Recht. Interessant ist vor allem folgender Passus in seinem Artikel: „Richter beanspruchen ‚Unangreifbarkeit‘. Warum eigentlich? Selbst der angeblich unfehlbare Papst ist öffentlichen Angriffen ausgesetzt. Nichts und niemand ist vor Kritik geschützt. Nur Richter empfinden Angriffe als Zumutung, für die Strafen wegen Nötigung drohen. Rücktritt – das ist im Richtergewerbe ein völlig unbekanntes Wort, ja eine unerhörte Vorstellung.“ Gruß Gerard Cremer
Ich hätte Blüm den Artikel auch nicht zugetraut. Deshalb habe ich den Link am Tag des Erscheinens gespeichert. Auch weil ich selber mal viel mit Richtern zu tun hatte …..
Gruß
Auch entspinnt sich in den Kommentaren ein tiefsinniger juristischer Schlagabtausch. Allererste Sahne.
In verschiedenen Staaten der USA werden die Richter von der Bevölkerung gewählt … und bei Nicht-Gefallen abgewählt. Unter dieser Voraussetzung brauchen Richter auch nicht abzudanken. Sie werden vom Volk bestätigt oder in die Wüste geschickt.
Was wohl der Bürger von all diesen Kuriositäten halten und denken mag!?
Was ich in diesem Fall, den ich nur vom Hörensagen her kenne, absolut nicht verstehen kann, ist, warum man sich damals im Grenzecho nicht an einen Tisch gesetzt hat und gesagt hat: Ok, Herr Küchenberg und Herr Cremer kommen nicht mehr miteinander klar, es gibt zwischen den beiden kein Vertrauen mehr, aber man hat trotzdem viele Jahre gut zusammengearbeitet, am besten trennt man sich in beiderseitigem Einvernehmen, wie das in vielen Unternehmen der Fall ist. Verstehe ich nicht.
Ich möchte noch hinzufügen: Wenn ich den Fall rein egoistisch sehen würde, müsste ich schlussfolgern, dass der Krach von damals in Grenzecho für die Medienlandschaft in der DG ein Segen war, denn so ist OD entstanden. Bei aller Kritik, die man an diesem Forum üben kann, eines ist sicher: OD hat die DG verändert, und das ist gut so!
Genau ! Und Grenzecho und die sie finanzierenden Minister wollten keine Veränderung. Der Herr Cremer ist einer der ganz wenigen GE-Redakteure mit Rückgrat.
auf bestimmten Seiten war Machtgehabe im Spiel. Die andere Seite, die mehr Charakter hatte und hat, wie sich auch im Nachhinein bewiesen hat, zog halt den Kürzeren
Der Filz zwischen Richtern und Unternehmern ist legendär, beide habe die gleiche Gesinnung. Dagegen bist du machtlos. Wenn ein Richter jemanden begünstigen will, dann findet er schon die Textpassagen, die er benötigt.
Fristlose Entlassungen sollte es meiner Meinung nicht geben. Der Betroffene wird ja schon bestraft durch die Kündigung und den Lohnverlust nach Ablauf der Kündigungsfrist. Das ist wie die umstrittene Doppelstrafe „Elfmeter + Platzverweis“ im Fußball, die man abschaffen will, weil sie überzogen ist. Eine Kündigung ist normalerweise Strafe genug. Denn wer geht schon rechtlich gegen eine Kündigung vor? Das ist teuer und dauert lange.
Wer geht schon rechtlich..
Wenn der Kündigungsgrund unangemessen ist sollte man immer vor Gericht ziehen.
In der BRD muss man sogar vor Gericht ansonsten werden Leistungen gekürzt.
Die Justiz ist wie die FIFA : Es riecht übel, aber alles wurde so eingefädelt, dass niemand einem Richter ein Vergehen nachweisen kann ! Korruption? Amtsmissbrauch? Gibt es nicht! Ende Gelände!
Wenn die Urteile von Lüttich und Eupen nachzulesen wären, hier oder anderswo, könnte jeder selbst lesen und sich sein eigenes Urteil bilden.
was nützt der symbolische franken (euro), wenn man finanziell leer ausgeht, wie schon öfters geschehen.
Ein Gerichtsurteil in Eupen ist für mich immer glaubwürdiger als ein Urteil in Lüttich. Das hat sich zuletzt in der Akte Schule Espeler gezeigt. In Eupen gab es eine Verurteilung, was absolut logisch war, in Berufung in Lüttich wurde das Urteil ausgesetzt. Keiner weiß genau weshalb. Nennt man Lüttich nicht auch „Palermo des Nordens“?
@Jule: Glaubwürdigkeit in Eupen? Da bekommen meine Hühner Krähenfüsse. Erkundigen Sie sich mal, wie die gesamte Eupener Justiz untereinander verwandt und verschwägert ist.
Hony soi, qui mal y pense ;-((
@ Jule ; Warum war dieses Urteil der Akte Espeler absolut logisch ? All diese Eltern von Espeler danken heute noch Walter Schlabertz und Karl-heintz Cornely , das diese Schule erhalten blieb . Man kann nur hervorheben , das diese beiden mit einem gesunden Menschenverstand gehandelt haben .
@Pedro: Sie schreiben „All diese Eltern von Espeler danken heute noch Walter Schlabertz und Karl-heintz Cornely , dass diese Schule erhalten blieb“. Das ist aber eine tolle Logik. Die Afrikaner und Asiaten danken auch Joseph Blatter, dass sie von der FIFA so viel Geld bekommen!
@ Mo, das ist eine glatte Verallgemeinerung seiner subjektiven Einstellung
@ MO ; Können Sie denn unter dieser tollen Logik verstehen diesen Eltern zuzumuten , ihre Kinder unnötigerweise jeden Tag noch den bustransport zu finanzieren , ,wo dieses neue Gebäude im Dorf vorhanden ist . Bedenken Sie mal alles was mit dieser unötigen und verschwenderischen Gesellschaft in Eupen alles zum Fenster hinausgeworfen wird auf Kosten all dieser Etern mit ihren Steuergeldern . Lassen Sie bitte diesen BLATTER mit den Afrikaner hier aus dem Spiel.
Also kann man eine Verschwendung von Steuergeldern jetzt als „gesunden Menschenverstand“ abtun?