Politik

In der Wallonischen Region soll deutsche Sprache gefördert werden

Die beiden deutschsprachigen Regionalabgeordneten Jenny Baltus-Möres und Edmund Stoffels bei der Einsetzung des Wallonischen Parlaments im Juni 2014. Foto: Belga

Im zuständigen Ausschuss des Wallonischen Parlaments ist der Vorschlag einer Resolution über die Förderung der deutschen Sprache bei den Diensten der Wallonischen Region diskutiert worden. Der Text wurde gemeinsam von der Abgeordneten Jenny-Baltus-Möres (MR-PFF) und ihrem Kollegen Edmund Stoffels (SP) hinterlegt.

Der Resolutionsvorschlag verfolgt das Ziel, den Gebrauch der deutschen Sprache zu fördern und zu schützen. So soll die deutsche Sprache nicht nur auf dem Papier als offizielle Sprache in der Wallonischen Region anerkannt werden, sondern den deutschsprachigen Bürgern auch die Möglichkeit gegeben werden, alle sie betreffenden Informationen im Zusammenhang mit der Region auch ohne zusätzlichen Aufwand in ihrer Muttersprache zu erhalten.

„Ein Anliegen, welches eigentlich eines der Grundrechte der deutschsprachigen Bevölkerung darstellt, dem in der Praxis aber immer noch ungenügend Rechnung getragen wird“, erklärte Baltus-Möres in einer Pressemitteilng.

Der Plenarsaal des Wallonischen Parlaments in Namur. Foto: Belga

Der Plenarsaal des Wallonischen Parlaments in Namur. Foto: Belga

Im Rahmen der Vorstellung des Textes ging Baltus-Möres nicht nur auf die noch bestehenden Probleme für deutschsprachige Mitbürger ein, sondern hob auch die Chancen hervor, welche die Förderung der deutschen Sprache in der Wallonischen Region für die gesamte Wallonie zur Folge haben würde. So sei es beispielsweise auch für die Wallonische Region interessant, in ihren öffentlichen Diensten deutschsprachige Mitarbeiter aufweisen zu können, was von deutschsprachigen Firmen und Investoren als Vorteil wahrgenommen werde.

Auch der Regionalabgeordnete Edmund Stoffels (PS-SP) machte deutlich, dass man nicht nur kritisieren wolle, sondern auch die hier bereits geleisteten Anstrengungen seitens der Wallonischen Region anerkennen würde. Trotzdem versäumte auch er es nicht, im Anschluss daran eine Reihe von konkreten Beispielen zu benennen, die verbesserungswürdig sind.

Ecolo will den Resolutionsvorschlag unterstützen, ebenso einige Abgeordnete der Provinz Luxemburg. Beispielsweise zeigte sich Carine Lecomte (MR) überzeugt, dass mehr Deutschkenntnisse in den öffentlichen Diensten und auf dem Arbeitsmarkt auch entlang der luxemburgischen Grenze von großem Vorteil sein könne.

Die Beziehungen zwischen der DG und der Wallonischen Region waren und sind nicht immer einfach: Die beiden Ministerpräsidenten Oliver Paasch (links) und Paul Magnette am 2. Juli 2015 in Namur. Foto: Serge Heinen

Die Beziehungen zwischen der DG und der Wallonischen Region waren und sind nicht immer einfach: Die beiden Ministerpräsidenten Oliver Paasch (links) und Paul Magnette am 2. Juli 2015 in Namur. Foto: Serge Heinen

Auch die beiden Mehrheitsparteien (PS und CdH) erklärten sich mit dem vorgelegten Text einverstanden und begrüßten die Initiative. So wurde der Resolutionsvorschlag im Anschluss an eine abschließende und ebenfalls positive Intervention des Ministerpräsidenten Paul Magnette (PS) einstimmig verabschiedet. In zwei Wochen wird der Text voraussichtlich im Parlament der Wallonie verabschiedet.

Baltus-Möres reagierte zufrieden und brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass auf diese positive Absichtserklärung nun auch Taten der Regierung folgen würden. „Ein erstes Zeichen wäre jetzt schon einmal, wie versprochen, die seit nun mehr als zwei Jahre freie Stelle des deutschsprachigen Ansprechpartners der Umweltpolizei zu besetzen“, so Baltus-Möres.

Laut Baltus-Möres geht die Initiative auf den Gemeinschaftssenator Alexander Miesen (PFF) zurück, der einen ähnlichen Text im DG-Parlament in die Wege geleitet und diesen später im Senat hinterlegt hatte.

46 Antworten auf “In der Wallonischen Region soll deutsche Sprache gefördert werden”

  1. R.A. Punzel

    Na also, geht doch. Spätestens 2018 wird die deutsche Sprache in Belgien zur Nationalsprache erklärt. Dank sei den „tüchtigen“ Abgeordneten.

    Spass beiseite. So ein Schwachsinn (Profilierungssucht) wird auch noch veröffentlicht?

  2. Man muss es nicht so ausfallend formulieren wie R.A. Punzel, aber in der Tat sind solche Resolutionsvorschläge nur Teil einer Beschäftigungstherapie für unterbeschäftigte Politiker und Politikerinnen. Als würde jemand ernsthaft glauben, die Wallonen würden die deutsche Sprache fördern. Wie soll das auch gehen, wenn nicht einmal die Mitglieder des Parlaments, von den zwei deutschsprachigen mal abgesehen, nicht ein Wort Deutsch sprechen!?

  3. Frankenbernd

    Wallonen und Fremdsprachen lernen? Das ist doch Teil des belgischen Problems, dass die Suedbelgier (ebenso wie ihre franz. Vettern) meinen, dass alle anderen ihre Sprache lernen.
    Daran hat sich nichts geaendert. In der Wallonie lernt immer noch auch nur eine Minderheit Englisch in der Schule, von Hollaendisch ganz abgesehen, von Deutsch sprech ich lieber gar nicht.
    Was ist das hier, eine Sommerlochstory, Herr Cremer?

    • Ostbelgien Direkt

      @Frankenbernd: Fürs Sommerloch ist es noch zu früh. Übrigens, hatten Sie nicht neulich OD aufgefordert, mehr über die Politik in Namur zu bringen? Das war bei einem kleinen Artikel über Armin Laschet. Jetzt bringen wir einen großen Bericht über Namur, ist es auch nicht gut… Gruß

      • Ostbelgien Direkt

        @Frankenbernd: Zu dem Artikel über den CDU-Politiker A. Laschet, der wohl der nächste Gegenkandidat von Hannelore Kraft (SPD) in NRW wird, schrieben Sie in Ihrem Kommentar wörtlich Folgendes: „Nichts fuer ungut lieber Herr Cremer, aber wieviele Ostbelgier interessiert diese Story? An anderer Stelle wird gerade heftig ueber die Ursachen des GE Niedergangs diskutiert, u.a. einseitige Ausrichtung auf Deutschland. Trotz Autonomie sind wir immer noch Teil der WR. Wann erfaehrt man mal was auf OD ueber die Politik in Namur. Klar, wallonischer Murks wie immer. Aber trotzdem betrifft uns das mehr als Krafts Politik in NRW.“ Sie müssen zugeben, sehr kohärent ist Ihre Haltung nicht. Nichts für ungut. Gruß

        • Frankenbernd

          Nichts fuer ungut Herr Cremer, aber dieser Artikel bringt keine ‚grosse‘, fuer die DG wichtige Nachricht aus Namur was auch die uebrigen Kommentare beweisen. „Beschaeftigungstherapie“, ja wallonischer Murks, allseitig bekannt, kennen wir, davon brauchen wir nicht mehr zu lesen. Bin mir sicher, wenn wirklich was Wichtiges in Namur passiert, sie werdens bringen.

        • Pressekonfekt

          Herr Cremer, der Bernd aus Franken hat nicht ganz unrecht. Solche Lapalien, die übrigens so alle paar Monate auftauchen, sind es nicht der Wert so gross raus zu bringen.
          Dies ist fast vergleichbar mit den 3 Seiten „Service“, welche jeden Samstag im Grenz Echo erscheinen. Kein Mensch liest das. Alles war ja schon vorher en gros in den 2 Werbeblättern.
          In der „Deutsch Problematik“ vergassen wir noch den Herrn Miessen, welcher sich ja noch erst vor ein paar Wochen darin hervortat. Also sollten sie dann nächstes mal ein Bild von der Dreien bringen. Alle anderen Parteien sind darin nicht so aktiv.
          Meiner Ansicht müsste das „Deutsch“ so normal sein wie alles andere. Nur hier in Belgien ist eben nicht alles so normal!?
          Man könnte ganze Bücher schreiben über solche „Kakerlores Politik“!
          Was sind wir doch ein kurioses Land!?
          Hier werden die Delegationen und Honorationen bei fast jedem Besuch durch da

          • Pressekonfekt

            Fortsetzung, und Entschuldigung:
            Hier werden die Delegationen und Honorationen bei fast jedem Besuch durch das BRF Studio gelotst.
            Bei jedem Kontakt mit irgend einem Flamen- bzw Wallonenpolitiker wird unsere Brückenfunktion hin zu Deutschland gefeiert und gewürdigt.
            Mit solchen lachhaften Motiven ist wahrlich keinem gedient. Es gibt heute viel wichtigere Themen.
            Und dann natürlich immer und ewig alles mit Bildern und Fotos belegen, um ja dem Bürger zu zeigen:
            Seht her, wir leben noch!
            Der Bürger aber muss sich jeden Tag der Decke nach strecken um seine Pflichten dem Staate und seine Familie nach zu kommen!
            Hallo Politiker!
            Da solltet ihr mal endlich bei anfangen. Verringert eure Anzahl um ein Grossteil! Tut genau so wie jeder Betrieb der zu viel Personal hat um Konkurrenz fähig zu sein und bleiben.
            Schafft mal ein ganzes Teil dieser Unnötigen Institutionen ab. Diese blockieren und bremsen unser Land, und das schon seit Jahrzehnten!
            Schafft die Kosten Moloche ab. Viel zu viele Entscheider und Chefs blockieren das ganze.
            Alles heisse Themen. Der Politik ist das schon bewusst.
            Das wir hier all zu viele der Leute herum laufen haben, dass will aber keiner von denen einsehen. Da treten die sich selber lieber auf die Füsse, ehe da mal eine Partei anfinge das Thema an zu sprechen.
            Da wird schon kein einziger dem anderen in die Quere kommen.
            Wir hätten schon lange besseres verdient!
            Wann geht es uns endlich mal besser?

  4. Wenn die beiden nichts Besseres zu tun haben, sollten sie entlassen und die Pöstchen gestrichen werden.
    Als ob die Wallonen sich um die deutsche Sprache kümmern, fördern oder gar erlernen würden, ha ha.
    In der Folge wird sich aber ein Haufen Politikeraffen mit dem Zirkus beschäftigen, einen Ausschuss gründen, irgendeinen Text verabschieden und was hat der Bürger davon: NICHTS

  5. Der Einarmige Bandit aus dem Ourtal

    Was soll dieser Unfug mit diesen oben abgelichteten Personen ???? Ist solcher Schabbernak bei denen nur geeignet um das Sommerloch zu Füllen ?? Denken diese beiden nicht , das es absolut wichtigeres zu erledigen gibt als diese Lobhudelei , nur um sich mit Sinnlosen Kappes bemerkbar zu machen ?? Es täte diesen beiden überflüssigen Zeitgenossen besser zu Gesicht stehen , sich mal in einem Pflegeheim nützlich zu machen , um dann festzustellen das sie bis zum Heutigen Zeitpunkt von der Arbeitenden Allgemeinheit durchgefüttert worden sind mit Gelder , welchen ABSOLUT nicht den Leistungen dieser Beiden entspricht . Jawohl meine sehr verehrten Damen und Herren aus diesem selbsternannten Bereicherungsklupp in Eupen , habt ihr noch ein Ruhiges und Freies Gewissen , Euch mit Gelder in solch hohem Masse zu bereichern , welche NIE und Nimmer euren Leistungen entsprechen ????????? Kein Wunder das dort in Eupen noch zwei alte Knaben sich herumschlagen , welche längst in Pension sein müssten , aber es nicht lassen können Gelder einzustreichen , die an Diebstahl grenzen . Müssten diese Zeitgenossen hinter der Müllabfuhr herlaufen , so hätten sie sich längst aus dem Staub gemacht . Wie Können diese Kerlen es mit ihrem Gewissen verantworten , mit solchen ungerechtfertigten Bereicherungen eines Tages ins Jenseits umzusiedeln .

  6. Belgien und auch die EU wagen es seit Jahrzehnten nicht, in den Kindergärten ihre Töchter und Söhne neben ihren Muttersprachen noch mit einer einheitlichen Verkehrssprache vertraut zu machen. Leider hat niemand den Mut, z.B. Indonesisch oder Esperanto zur Lingua franca zu machen. Englisch, Französisch oder Deutsch könnten das nicht leisten; das würde eine Partei bevorzugen.

    • Zappel Bosch

      „Englisch, Französisch oder Deutsch könnten das nicht leisten; das würde eine Partei bevorzugen.“
      Sie meinen sicher Niederländisch, Französisch oder Deutsch, Frau (?) Lionne, oder? Und warum kann nicht Englisch der gemeinsame Nenner sein? Weltsprache! Die Niederländer schlagen sich damit international, im Handel, auch politisch und früher wahrscheinlich auch in den Kolonien, z.T. sogar im (eigenen) Inland. Unsere Kolonien kommen mit ihrem Französisch wiederum nicht so weit.
      PS: im Allgemeinen mag ich Ihre – relativ vernünftigen – Kommentare, Lionne.

      • Ich meine Englisch, Französisch, Deutsch, Niederländisch und jede andere Amtssprache der EU. Lieber wieder Latein als Englisch!

        (P.S.: Mein Englisch ist beileibe nicht schlecht, und meine Kinder sprechen die Sprache Shakespeares sogar auf quasi-muttersprachlichem Niveau. Das ändert aber nichts an den Problemen, die mit der allgemeinen Einführung einer der großen europäischen Sprachen verbunden wären. — Ich hasse Sprachkriege.)

  7. Es reicht!

    Diese Winforlive Berufspolitiker mit unverschämten Bezügen und Pensionen schon in jungen Jahren finde ich untragbar? Wie kann es sein das diese auch noch im Falle einer Nichtwahl fürstliche Abschiedsprämien bekommen. Bin mal gespannt wie viel Herr Stoffels als Abschiedsprämie und Pension bekommt wenn dieser keine Lust mehr hat in Namur den Fragemeister zu minen?

  8. Anonymous

    Meiner bescheidenen Meinung nach sollte man sich am Kehrweg und in der Gospertstraße endlich mal eingestehen, dass Deutsch eine Minderheitensprache in Belgien ist und jedem Schüler die Möglichkeit geben, vernünftig Französisch oder meinetwegen Niederländisch zu lernen.

  9. Sprach Labor

    Unsere Politikerr sollten mal all den Medien und sonstigen Verursacher, dieses moderne Gerede und Ausdrücke auf Englisch verbieten! Das wäre es viel eher er Wert, wie ihr ewiges Betteln um das deutsche.
    Wenn man nichts zu tun hat, sucht man sich immer wieder solchen Blödsinn.

  10. parteiloser Beobachter

    Alle Jahre wieder das Gleiche. Resolution von X hier, Resolution von Y da, schönes Photo für die Medien gemacht (Motto: „Breit gegrinst ist fest verzinst“), die persönliche Statistik aufgebessert, damit man „nachweisen“ kann, wie sehr man sich für die Sache eingesetzt hat und man ja irgendwie die Daseinsberechtigung für seine(n) Posten/Diäten rechtfertigen muss, aber das Problem wird immer bestehen bleiben. Alles auf Deutsch übersetzen zu lassen ist sowieso kompletter Unfug und würde Unsummen an Steuergelder verschwenden …. Man sollte besser gezielt intervenieren, wo es akute Probleme und einen wirklichen Nutzen für den Bürger gibt (z.B. Notdienste), anstatt immer wieder allgemeine Floskeln zu fordern.
    Unabhängig von der WR oder welchem Organ/Institution auch immer sollten die Politiker mit gutem Beispiel vorangehen…..was man von den anderen einfordert, sollte man auch selber beherzigen. Wie ist es beispielsweise möglich, dass jemand in der DG ein wichtiges Mandat inne hat und kein Französisch kann??? Von Niederländisch ganz zu schweigen. In der Privatwirtschaft wäre diese Bewerbung schnell vom Tisch…..

  11. Ich kann es einfach nicht fassen das sich unsere Politiker seit Jahrzenten mit diesem Problem beschäftigen und keiner, ja wirklich keiner von den hochbezahlten Freizeitpolitikern kriegt irgendwas hin. Es werden immer hübsche Pressefotos veröffentlich wo sie sich auch so hart einsetzen, aber verändert hat sich niemals etwas. Genauso wie die Polemik mit Internet/Handy empfang in Schoppen usw ? Was passiert ? Hübsche Fotos in Zeitung, auf Facebook, aber verändern wird sich gar nix.
    Keiner von denen hat die Eier in der Hose mal auf den Tisch zu klopfen.
    Ich geh nicht mehr zu den Wahlen. Das ist doch alles sinnlos

    • Crombacher Bürger

      @ EIFELER ; Alle die noch zu den Wahlurnen sich begeben , das sind die engsten Familienangehörigen dieses SELBSTERNANNTEN – BEREICHERUNGSKLUPP aus Eupen , welche sich ebenfalls an den Gelder der Allgemeinheit Bereichern .

      • @ Crombacher Bürger

        Eine totale Fehleinschätzung. Großbritanien tritt aus der EU aus weil die, die geglaubt haben es ändere sich ohnehin nichts nicht zur Abstimmung gegangen sind. Auch im Elsass gab es einmal eine deutschsprachige Minderheit, suchen Sie da mal einen der noch deutsch spricht. Damals waren die Deutschsprachigen in keinem Parlament vertreten und konnten sich nicht zur Wehr setzen. Wenn Sie also gerne von der Minderheit zur Petitesse werden wollen machen Sie weiter so.

    • naja schrieb:
      „Jeder sollte frei sein die Sprache zu lernen“

      Artikel 30 der Verfassung Belgiens:
      „Der Gebrauch der in Belgien gesprochenen Sprachen ist frei; er darf nur durch Gesetz und allein für Handlungen der öffentlichen Gewalt und für Gerichtsangelegenheiten geregelt werden.“

  12. ne Roerender

    Es wäre wünschenswert, wenn unsere monopolistischen Energielieferanten und Kommunikationsanbieter endlich einmal ihre Internetauftritte in deutscher Sprache anbieten würden.
    Alle geloben Besserung…..pour satisfaire quelques schleu.
    In diesem Sinne „Ni ièsse qu‘ on promèteû d‘ bondjoû.“

  13. Gerhards

    Ich wäre damit zufrieden wenn man den Notruf wählt IMMER jemand in deutscher Sprache an der Leitung zuhaben. Alles andere halte ich für verhandelbar. Zwingend müsste im Bereich der DG alles, wirklich alles, in deutscher Sprache sein und in Gemeinden mit deutschsprachiger Minderheit zumindest alles auf Nachfrage. Für alle anderen Landesteile braucht das nicht zu sein, ich würde das dann als nette Geste begrüßen aber nicht für notwendig halten.
    Allerdings würde ich für alle belgischen Schüler englisch zwingend als zweite Fremdsprache sehen und nicht NL, F oder D.

    • Während Arabisch in Deutschland gefördert wird…

      @ Ein Opfer mehr

      Sicher können Sie mir auch sagen auf welche Weise, in welchen Schulen und von welchen Behörden in Deutschland das Arabische gefördert wird.

  14. Graf Ortho

    „Allerdings würde ich für alle belgischen Schüler englisch zwingend als zweite Fremdsprache sehen und nicht NL, F oder D.“

    Ein sehr schlechter Vorschlag. Wo arbeiten Sie? Sicher nicht in Belgien und ganz sicher nicht in Brüssel. Sonst wüssten Sie, dass Zweisprachigkeit – zumindest passive – bei einer gewissen Tätigkeit oder ab einer gewissen Stellung in der Hierarchie unabdingbar ist, und ich meine FR/FL oder FL/FR (*). Englisch ist ein Bonus, der längst nicht überall nötig ist. Es ist allerdings ein Must bei international tätigen Unternehmen, und deren gibt es viele.

    Dass die Frankofonen keine Fremdsprache beherrschen, ist ein gerne kolportiertes Märchen. Ich kenne deren genügend, besonders auch bei den Jugendlichen, die sich durchaus in einer anderen Sprache verständigen können. Erasmus lässt grüßen.

    Und dass alle Flamen wahre Sprachtalente seien, ist ebenfalls ein gerne kolportiertes Märchen. Allerdings beherrschen sie durchweg die englische Sprache besser als die Frankofonen. Eine der Ursachen: In den Kinos sind die Filme selten synchronisiert, sondern laufen auf Englisch mit Untertiteln. Und auch im Fernsehen ist das so. Während die ältere Generation etwa der Politiker oder Manager ein exzellentes Französisch sprach, sind die Französischkenntnisse der jetzigen Generation oft nur wenig besser als die Flämischkenntnisse der Frankofonen,, eine Konsequenz des Auseinanderdriftens unseres Landes und der Bevorzugung des Englischen.

    Aber zuallererst sollte die gute Kenntnis der (deutschen – für die DG) Muttersprache stehen. Dass es damit nicht zum Besten bestellt ist, kann jeder sehen, der die Beiträge hier und anderswo – etwa bei SPON oder ZEIT-Online liest. Haarsträubend!

    (*) Ich habe bewusst von „Flämisch“ gesprochen. Wer vorwiegend mit Flamen zu tun hat, gewöhnt sich an deren Akzent und Wortschatz und hat Schwierigkeiten, einen „echten“ Niederländer aus Amsterdam zu verstehen, von den Friesen im Norden ganz zu schweigen. Allerdings wird der auch keinen Landsmann verstehen, der echtes Westvlaams spricht.

    Noch eine kleine Anekdote: Bei einem Besuch in A’dam hatte ich für meine Enkel eine DVD mit dem Film „Age of Ice“ gekauft, auf Englisch. Synchronsiert war der außerdem in „Nederlands“ und … „Vlaams“. Ja doch!

    • Gerhards

      Gut geraten, ich arbeite International. Da nützt dir französisch garnichts. Die Korrespondenz, interne Anweisungen, Telefonate etc alles in englisch. Selbst mit Kunden in Flandern! Solche international aufgestellte Firmen gibt’s immer mehr und wenn junge Menschen einen Job haben wollen mit dem sie genug verdienen können um gut leben zu können, dann werden sie in solch einem Unternehmen anfangen. Daher kann ich nur dringend raten englisch als erste Fremdsprache durchzusetzen. Ich selbst musste ja zwangsweise französisch in der Schule lernen. Doch zuhause hat außer Oma niemand nur ein Wort F gesprochen, meine Freunde nicht, in der Lehre nicht und später in Firma erst recht nicht. Mein Vater sprach gut englisch und hat mich entsprechend gefördert. Ergebnis war ein guter Job in einem Internationalen Unternehmen und das ohne Studium. Das einzige was der französisch Unterricht gebracht hat, dass ich weder D noch F perfekt beherrsche. Aber das ist ja ein Prädikat eines DGlers:)) ( den Namen DG finde ich immer noch seltsam, sind wir dann DGler? Aber das ist ein anderes Thema:)) ).

    • Gerhards

      Das sehe ich genauso. Das französische Lebensgefühl ist sehr bereichernd aber das ist eine gelebte und persönliche Lebenseinstellung die ich gerne lebe. Doch sollte man nicht die Augen vor den Tatsachen schließen. Nicht jeder kann beim Staat angestellt werden, alle anderen müssen schauen wie sie klar kommen und daher plädiere ich für englisch als erste Fremdsprache. Wird in Flandern eh schon inoffiziell so gehandhabt und dies ist dort wirtschaftlich nur von Vorteil.

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