Gesellschaft

Immer häufiger werden Belgier von Mitbürgern bei den Steuerbehörden denunziert

Die Zahl der "Petzer" bei den Steuerbehörden nimmt weiter zu. Foto: Shutterstock

Das Phänomen der Selbstanzeige kennen wir aus Deutschland, u.a. durch den Fall Uli Hoeneß. In Belgien wird eine andere Form von Anzeige mittlerweile zum Phänomen: Immer häufiger werden Belgier von Mitbürgern bei den Steuerbehörden denunziert – aus den unterschiedlichsten Gründen.

Wie verschiedene Medien berichteten, haben in diesem Jahr bisher schon rund 1600 Belgier eine andere Person oder ein Unternehmen bei den Steuerbehörden angeschwärzt. Das sei fast die Hälfte mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Etwa ein Drittel der Anzeigen sind anonym

Die Tendenz ist seit dem Jahre 2009 steigend. Binnen fünf Jahren haben sich die Hinweise, die zu etwa einem Drittel anonym erfolgen, um das Sechsfache erhöht.

Ein luxuriöser Lebensstil weckt bei anderen Leuten unter Umständen Neid und Missgunst. Foto: Shutterstock

Ein luxuriöser Lebensstil weckt bei anderen Leuten unter Umständen Neid und Missgunst. Foto: Shutterstock

Die Infos, die an die Steuerbehörden weitergegeben werden, beziehen sich allerdings nicht nur auf Fälle von Steuerhinterziehung, sondern auch auf Formen von Sozialbetrug (z.B. Schwarzarbeit).

Die Hinweise kämen häufig aus dem persönlichen Umfeld der mutmaßlichen Steuerbetrüger, hieß es. Oft sind es Nachbarn, ehemalige Partner oder Kollegen, die sich an den Fiskus wenden – teils weil sie selbst die Leidtragenden sind, teils aus Neid und Missgunst. Oft werden dem Schreiben ans Steueramt Fotos (von Luxusgütern) hinzugefügt. Ein luxuriöser Lebensstil weckt unter Umständen bei Nachbarn oder Kollegen Animositäten.

Nicht alle Infos von „Petzern“ sind brauchbar

Empfänger der „Petz-Schreiben“ sind die insgesamt 27.000 Mitarbeiter der Steuerverwaltung, ein örtlicher Steuerkontrolleur, den man vielleicht auch persönlich kennt, das Finanzministerium in Brüssel, der Rechnungshof und sogar der …Königliche Palast. Es gibt aber auch „Petzer“, die sich telefonisch an die Steuerbehörden oder deren Mitarbeiter melden.

Laut der Tageszeitung „De Standaard“ gehen die Steuerämter den Anzeigen immer nach, jedoch seien nicht alle Informationen, die an sie herangetragen wurden, auch brauchbar. (cre)

 

38 Antworten auf “Immer häufiger werden Belgier von Mitbürgern bei den Steuerbehörden denunziert”

    • @ Tja:
      Was heisst denn hier „Missgunst und Neid“??
      Wenn ich jeden Monat meine Pensionsabrechnung sehe dann stelle ich fest dass davon 30% an Vorabzugssteuer erhoben werden, 5% Krankenkassenbeiträge und dann erwähne ich noch nicht die „Spezielle Sozialabgaben“.(Für die „Sozialschwachen!!!)
      Bei alle andere Rechnungen die ins Haus flattern, sind nochmals die Steuern und Sozialabgaben moniert.
      Deshalb meine Frage: Werden die Leute die vom sozialen Netz aufgefangen werden und trotzdem arbeiten(Vor alle nachts) auch denunziert??
      Oder liege ich richtig mit meine Vermutung das auch Sie etwas zu „Verbergen“ haben???.

      • Jauny B.Bad

        Mit Verlaub, das ist Unsinn. Wie ich bereits mehrfach hier schrieb, bleibt eine Drecksau eine Drecksau. Egal in welchem Staat, egal in welchem System. Oder wie Michael Klonovsky einmal schrieb: Auch am demokratischen Verhalten erkennt man, wer zum Nazi getaugt hätte.“ Beunruhigen sollte uns, dass unser Staat Denunziantentum offensichtlich fördert.

      • Franz-Josef Collienne

        Die Geschichte Ostbelgiens hat es oft Gelegenheit zum Denunzieren gegeben die ausgiebig genutzt und in nicht wenigen Fällen schlimme Folgen hatte,z. Beispiel:
        -Nach dem ersten Weltkrieg und in den 30.Jahren des vorigen Jahrhunderts.
        -Während des 2. Weltkrieges.
        -Nach 1945,mit den Nachkriegsproblemen wie Entnazifizierung und Säuberung u.s.w..Es hat sogar Bürgermeister gegeben,die zum Denunzieren animiert haben.
        Dies hat viel Leid,Tod und Verderben,Hass und Zwietracht bis in den heutigen Tag gebracht.Daher sollten Steuerhinterzieher oder Sozialschmarotzer und andere Profiteure von den dafür zuständigen Behörden ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden,das ist deren Job.

    • Soziale Marktwirtschaft

      Liebes Belgien, dein Mittelstand flüchtet vor dir, oder meldet Insolvenz an. Ist das eigentlich gewollt? Wenn ja, warum fragst du dich dann, warum es Schwarzarbeiter gibt?

      Und ihr lieben Nachbarn, Schwarzarbeit kurbelt die Wirtschaft an, denn mit Schwarzarbeit fließt Geld überall hin, nur nicht in die Staatskasse, aus der sich Minister Gelder ziehen um sich z.b. Chauffeure zu genehmigen, oder eine nicht zu versteuernde Unkostenpauschale von 500 Euro leisten.

    • Das Problem sind die Parasiten, besonders die, die sich auch noch moralisch überlegen fühlen, wenn sie auf Kosten anderer leben. Es gibt überhaupt keinen Grund diesem Staat, der normalen Menschen nur schadet, auch nur einen Cent zu zahlen. Mehr Steuereinnahmen bedeuten noch mehr Islamisierung, noch mehr überflüssige Gesetze und Beamte.
      Steuerhinterziehung ist mittlerweile nicht nur ein Menschenrecht, sondern auch eine patriotische Pflicht, weil sie das Land vor weiterer Schädigung durch den Staat schützt. Sie ist ein Akt der Solidarität und damit besonders wichtig in dieser unsolidarischen Zeit.

  1. Eupenmobil

    Es ist nicht Aufgabe eines Nachbarn oder ehemaligen Kollegen, einen Steuerhinterzieher zu überführen. Das ist Aufgabe der Finanzverwaltung. Dann soll eben der Staat mehr Steuerkontrolleure einstellen, damit die Finanzverwaltung auch die personellen Mittel hat, die sie benötigt.

    • Soziale Marktwirtschaft

      Steuerkontrolleure einstellen….um Steuerhinterzieher und Schwarzarbeit entgegenzuwirken.

      Mehr Staat für die Gerechtigkeit, bei der der Staat die Opferrolle übernimmt und sich gleichzeitig mit Steuergeldern rettet…

  2. du,er,sie,es,wir,ihr,sie und ich natürlich

    War da nicht mal was?

    Wer unschuldig ist werfe den ersten Stein.
    Über 2000 Jahre ist diese Regel alt.
    Manche Menschen werden es wohl nie lernen.

    Die Denuzianten machen sich nebenbei noch aller 7 Todsünden schuldig.

    1. Hochmut (Eitelkeit, Übermut)
    2. Geiz (Habgier)
    3. Wollust (Ausschweifung, Genusssucht, Begehren)
    4. Zorn (Wut, Rachsucht)
    5. Völlerei (Gefräßigkeit, Maßlosigkeit, Selbstsucht)
    6. Neid (Eifersucht, Missgunst)
    7. Faulheit (Feigheit, Ignoranz, Trägheit des Herzens

    Ich hoffe der Blitz wird alle Denuzianten treffen.
    Wobei ich Sünde Nr.4 gerne in Kauf nehme.
    Bevor einer auf die Idee kommt.
    Nein, ich arbeite nicht schwarz und beziehe keinerlei Unterstützung vom Staat.

  3. Arnold Dederichs

    In vielen Familien reicht es ohne Schwarzarbeit nicht mehr für den bloßen Lebensunterhalt.
    Und nicht jede Familie kann sich einen Handwerkerlohn leisten und ist auf Schwarzarbeiter angewiesen,

  4. Es ist nicht unmoralisch, Steuern zu hinterziehen, aber es ist fast schon ein Verbrechen, Steuern zu zahlen. Mittlerweile kann man ja schon froh sein, wenn der Staat das Geld bloß verschwendet und nicht für kriminelle Aktivitäten ausgibt. Ich will die Islamisierung nicht finanzieren.

  5. Petralin

    Wenn Freunde einem nicht mehr helfen „dürfen“, finde ich das mehr als traurig.

    Naja, ich habe ja eh keine Freunde… aber wenn ich welche hätte, empfände ich das wahrscheinlich so!?!

    Übrigens: für 7€ kann sich Jeder wirklich Jeder nen Handlanger vom Staat bezahlen lassen. Klingt komisch, ist aber so.

  6. Eifelfreund

    Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt.
    Es geht sich nicht dabei um den kleinen Einmannbetrieb, welcher mal nebenbei ne Stunde schwarz macht.
    Es geht sich dabei um die vielen Unternehmen, die Schwarzarbeiter einstellen, und somit konkurrenzlose Preise anbieten. Wie soll denn ein ehrlicher Handwerker eine Ausschreibung für sich bekommen, wenn sein Konkurrent mit Schwarzarbeitern arbeitet ?
    Schwarzarbeit ist unfair.
    Viele Beamte, welche tagsüber in ihren Sesseln sitzen, arbeiten nebenbei schwarz . Ist das in Ordnung ?
    Wenn jeder Steuer bezahlen würde wäre doch mehr Fairness auf dem Arbeitsmarkt gegeben.
    Ich würde nie meinen Nachbarn verpfeiffen der seinen garten „schwarz“ umgraben lässt, wohl aber das Unternehmen, welche eine öffentliche Ausschreibung „gewonnen“ hat und dann schwarz arbeitet…..

  7. Steuern zahlen ist so lange akzeptabel, wie man ein vernünftiges Kosten/Nutzen Verhältnis erkennen kann. Davon sind wir aber in Belgien weit entfernt! Wir zahlen weltweit! mit die höchsten Steuern, und ich sehe beim besten Willen nicht wofür! Unsere Infrastruktur gleicht an vielen Stellen der Bosniens nach dem Bürgerkrieg, im Gesundheitswesen muss man sich eine Hospitalia leisten können, um einigermaßen vernünftig versorgt zu werden. Jetzt werden wir schon auf Stromrationierungen im nächsten Winter vorbereitet, Energiepreise gehen durch die Decke. Was bestens zu funktionieren scheint, ist der soziale Wohnungsbau. Die luxussanierten Nosbau-Wohnungen am Eynattener Kreisverkehr sind natürlich ein Hingucker, wobei die Bewohner nicht ansatzweise die tatsächlichen Kosten zahlen werden, und die, die es zahlen, nur neidvoll davor stehen können, und sich fragen wer uns so verarscht. Denn wenn man arbeitet, kommt man da nicht rein, nur wer nichts hat, nichts leistet, und öffentlicher Begleitung bedarf, kommt da rein. Der Rest zahlt eben…

    • R.A. Punzel

      @Dax: Nun bleiben Sie doch bitte mal auf dem Teppich. Wir, also wir hier in Belgien, haben eine der fruchtbarsten (das „r“ befindet sich leider an der richtigen Stelle) königlichen Nachkommenserzeuger der zivilisierten Welt.

      Bleibt zu hoffen, dass der soziale Wohnungsbau nicht demnächst, von Schmarotzern dieser Art, missbraucht werden muss.

  8. Steuerbehörde

    Hat sich überhaupt mal jemand Gedanken darüber gemacht ,wieviel Steuereinnahmen dem belgischen Staat ,durch Schwarzarbeit entgeht?
    Was könnten wir doch für schöne und vor allem hochwertigere Autos fahren.
    Einige Mitarbeiter beschweren sich mittlerweile schon über fehlende Sauna und Swimmingpool im Eigenheim!
    So kann es nicht weitergehen!!!
    Wie schon geschrieben.Wir kriegen alle Schwarzarbeiter, damit es uns auch mal etwas besser geht.

    • Irrtum! Die meisten Arbeiten die „schwarz“ durchgeführt werden, würden offiziell gar nicht bezahlbar sein. Wie sagte mir ein Wirt:“Wenn ich hier allen deklarieren würde, ich müsste morgen die Türe zu machen….“
      Es ist jedem Ökonomen klar, die Steuerlast hat einen Kippunkt, wird der überschritten kippt das System. Belgien ist längst jenseits dieses Punktes, und wer die „Schwarzarbeit“ ausmerzen will erreicht genau das Gegenteil: Die Wirtschaft würde einbrechen und weniger statt mehr Geld käme in die (bodenlosen) Staatskassen….

    • Jauny B.Bad

      Den Begriff des Schwarzarbeiters haben übrigens die Nazis kreiert. Und bevor ichs vergesse: Einen schönen 1. Mai im Voraus schonmal!

      Ekelhaft, die Staatshörigkeit und Dummheit mancher Menschen.

  9. Gesetzesvertreter

    Diese sogenannten Petzer sind eingendlich nur Leute die sich ans Gesetz halten.
    Ist nicht jeder Bürger verpflichtet wenn er ein Verbrechen sieht es zu melden ?
    oder sollen alle in Zukunft weiter weggucken bei irgendwelchen Verbrechen die vor der Haustüre passieren ,. wo ist da die Grenze zwischen petzen und Verbrechen melden?
    Ist es petzen wenn beim Nachbar jemand einbricht?,“ ich ruf mal besser nicht an sonst stellt mich der Einbrecher als Denunziant dar“
    wenn jemand heimlich rauchen geht hinter dem Haus ist es vielleicht petzen ,. aber bei Sozialbetrug ist es ein Verbrechen so wie Diebstahl und gehört gemeldet und ich drücke da ich kein Auge zu,..

    Vor allem bekommt man von solchen Betrügern oft noch zu hören:“ Du bist ja auch blöd ,. warum gehst du nicht schwarz arbeiten . und bekommst noch zusätzlich Geld vom Staat dafür , ich arbeite etwas schwarz und Stempelgeld macht dann 1800 netto im Monat und geh nur ne Woche im Monat arbeiten ,.. ihr Steuerzahler seit echt Idioten „

  10. Ex Belgier

    Es ist schon eigenartig …
    Der an den wir Steuern (Sozialabgaben) zahlen (sollten) ist unser Staat.
    Für mich ist das nicht irgendjemand … sondern ich bin
    ein Teil davon.
    Dafür bekomme ich z.B. jeden Tag z.B. meine Milch zu einem erschwinglichen Betrag.
    Für ein paar Cent darf ich von Eupen nach Oostende fahren. Sogar zurück.
    Ich kann ‚trotz Lebensrisikos‘ recht gelassen durch die Städtchen meiner Umgebung wandeln.
    Ach ja … Meine Zähne darf ich bedenkenlos mit Eifler Wasser putzen.
    Ich brauche nicht mal eine Impfung.
    Außerdem bin ich überzeugt, dass mein Finanzminister mein Steuergeld nicht privat verbraucht.
    Ach ja: ich gehe auch gerne ins Theater … oder besuche gerne kulturelle Veranstalltungen.
    Ärztliche Versorgung im Notfall finde ich auch ganz klasse.

    Ich zahle gerne Steuern.

    Wofür zahle ich nicht gerne Steuern (Sozialabgaben)?
    (Und wofür möchte ich als Steuerzahler Rechenschaft haben?!)

    Für eine Beamtenschaft, die sich Teilweise als ‚Selbstzweck‘ empfindet. Ohne Mehrwert zu bieten.
    (Eingeschlossen Mitarbeiter öffentlicher Dienste)

    Und für Menschen, die dem System, ohne Not Ihren volkswirtschaftlichen Mehrwert enthalten.
    (Auf der einen – wie auch auf der – anderen Seite)

    Es gibt Systeme auf dieser Welt, die dieses Verhalten befördern.

    Na dann: an alle, die unser System nicht würdigen: es gibt Alternativen.

  11. jonathan

    Schon geil wie sich hier max 10 Leute das Maul zerhauen. Für OB schon geil, klicks allemal!

    Zum Thema, was ist eigentlich das Thema?

    Wer weiss das schon nach 10 replies? Du etwa, ach sorry Sie etwa?

    ???

    Ach, echt? Geil, wo hast du das denn her? ach sorry Sie? Nein wirklich… du machst Witze, ach Sie jaaaaa sorry ich steh auf Du….

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