Gesellschaft

Im belgischen Königshaus geht es zu wie in einer Fernsehsoap

König Albert und Königin Paola. Foto: Belga

König Philippe ist bald ein Jahr im Amt. In diesem Jahr hat er selbst jedoch weniger von sich reden gemacht als andere Mitglieder der königlichen Familie – allen voran sein Vater Albert und seine Mutter Paola. Beide scheinen mit ihrer neuen Situation als „Ex“ etwas überfordert (oder unterfordert?) zu sein.

In diesen Tagen sorgt ein Fernsehinterview von Albert und Paola mit den beiden privaten Sendern RTL-TVI und VTM für jede Menge Aufsehen.

Um das Verhältnis zwischen Philippe und seinem Vater Albert scheint es nicht zum Besten zu stehen. Erst vor einem Monat war in den Inlandsmedien von Spannungen zwischen dem neuen und dem alten König die Rede. Im Mittelpunkt stand dabei Vincent Pardoen, der langjährige Berater von Albert und Paola.

Berater entlassen und wieder eingestellt

König Philippe hatte den Berater am 5. April wegen mehrerer Verfehlungen entlassen. Pardoen hatte die Öffentlichkeit unter anderem über die Kürzung der Dotation von König Albert informiert, ebenso über einen Brief, in dem Königin Paola sich über Prinz Laurent besorgt geäußert hatte.

Jedoch ist der Mann offenbar auf Anordnung von Albert II. im Amt geblieben. Nicht gerade ein Vertrauensbeweis für Philippe von Seiten seiner Eltern.

Albert II., Paola und Philippe. Foto: dpa

Albert II., Paola und Philippe. Foto: dpa

Pardoen ist heute “persönlicher Berater” von König Albert, der als Einziger über ihn eine Weisungsbefugnis haben soll. Als solcher organisiert Pardoen die Reisen und sonstigen Aktivitäten von Albert und Paola.

Das alte Königspaar sucht offenbar die Konfrontation mit Philippe, denn über das Interview, das Albert und Paola jetzt RTL-TVI und VTM gewährten, wurde der neue König Medienberichten zufolge erst informiert, als der Film bereits fertiggestellt war – was unüblich ist und viele Fragen über die momentane Atmosphäre innerhalb der königlichen Familie aufwirft. „Philippe wurde von seinen Eltern vor vollendete Tatsachen gestellt“, so der Tenor.

TV-Interview mit Privatsendern zum 80.

Anlässlich seines 80. Geburtstages erzählt König Albert in dem TV-Gespräch die Geschichte seines Lebens. Er spricht unter anderem über seine Jugend, seine Ehe und den Tod seines Bruders Baudouin. Auch öffentliche Themen wie die Dutroux-Affäre kommen zur Sprache.

Paola hat sich inzwischen einen neuen Look zugelegt. Foto: Belga

Paola hat sich inzwischen einen neuen Look zugelegt. Foto: Belga

„Fakt ist, dass Albert die Arbeit seines Sohnes in erheblichem Maße stört. Das Interview soll in der kommenden Woche gesendet werden – genau zu dem Zeitpunkt also, wo die Bemühungen von König Philippe um die Bildung einer neuen Regierung in eine erste heiße Phase eintreten“, so der BRF in einem Bericht. „Albert spricht hinter dem Rücken von Philippe“, so La Libre. Albert führe sich auf wie der Elefant im Porzellanladen, urteilte L’Avenir. „König setzt König schachmatt“, schrieb Het Nieuwsblad.

Im Palais in Brüssel geht es offenbar zu wie in einer Fernsehsoap. In der Vergangenheit sorgten wiederholt Prinz Laurent und Königin Fabiola für Schlagzeilen. Jetzt spielen Albert und Paola die „Hauptrolle“. Philippe und Mathilde müssen sich derzeit mit einer „Nebenrolle“ begnügen.

Zu niedrige Dotation beklagt

Eine andere Frage, die sich stellt: Weshalb gewährte das alte Königspaar ausgerechnet zwei Privatsendern das Interview und nicht den beiden öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten RTBF und VRT?

Merke: Wiederholt soll sich Albert darüber beklagt haben, dass die ihm vom Staat gewährte Dotation zu niedrig sei… Haben RTL-TVI und VTM mehr bezahlt für die „Übertragungsrechte“? (cre)

 

38 Antworten auf “Im belgischen Königshaus geht es zu wie in einer Fernsehsoap”

    • also ehrlich

      Die werden ihr ganzes Leben lang darauf vorbereitet, stehen währenddessen ständig in der Kritik, und mit fast 80 arbeiten die noch immer, während sich Leute, die 20 Jahre früher in Rente gehen können, nie öffentllichen Druck ausgesetzt sind und ihren Beruf frei wählen konnten diese non stop kritisieren, manchmal zurecht, manchmal für an den Haaren herbei gezogene Gründe.
      Von Hohn ganz zu schweigen, nicht wahr @neugier

    • Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mehr als Sie! Oder haben Sie, wie König Phillip jeweils einen Flugschein in der Tasche der ihn zum Fliegen eines F16 Kampf Jets und eines Helikopters berechtigt? Sie Genie!

  1. Wie soll dass denn funktionieren wenn wir die Monarchie abschaffen würden und zur Republik würden?

    Wir bräuchten einen Präsidenten. Damit fängt der Stunk dann an. Wie soll der gewählt werden in unserem kompliziertem System (ein föderaler Wahlkreis, ein Wahlkreis pro Gemeinschaft, … ???) Wird’s ein Flame, dann motzen die Wallonen (was am wahrscheinlichsten ist da die Flamen in der Mehrheit sind), wird es ein Wallone, dann gehen die Flamen auf die Barrikaden …

    Dann doch lieber die Monarchie in Belgien beibehalten!

  2. Marc Van Houtte

    Fragt doch mal die Franzosen was besser ist, die haben einen Präsidenten den keiner mehr will, mehr Macht hat als der US Präsident in eigenen Land und wenn es schlecht läuft alle in der Regierung austauscht aber selber nicht den Hut nimmt.
    Lambertz würde erklären das nur ein Deutschsprachiger dies machen kann da die Flamen keinen Wallonen trauen und umgekehrt also hätten wir ihn wieder an der Backe.
    Der Belgische Präsident, könnte natürlich abwechselnd ein Flame, Wallone und ein DGler sein, damit hätten wir noch mehr Pensionäre die eine Präsidentenrente kassieren würden also auch teuer.
    Im Großen und Ganzen stehen doch die meisten Lands Männer und Frauen hinter unseren König also haben wir kein Problem.

    • Jauny B.Bad

      Ein Flame, ein Wallone und ein DGler…. :-D Ich liebe diese tatsachenumschiffenden Formulierungen. Jeder Kongolese, Tunesier, Chinese, Bulgare oder Pole kann Belgier werden. Nur die Nachfahren annektierter Deutscher, die werden DGler. Aber schon Recht so. Was ist eigentlich die Königsfamilie? Brabanter aus Sympathie? ;-)

    • Réalité

      @ Marc Van Houtte

      ….wenns denn die Abwechslung sein sollte,so sollte es denn sein wie Sie meinen:

      -dann unsern scheidenden MP Lambi “ for Mr President“!Denn er kennt sich zumindest in den Aussenbeziehungen!Und auch dann mit den selben Vorteilen wie in unserm östlichen Nachbarland!

  3. Labernich

    Liebe Freunde und nicht Königs Gesinnten. Ich schlage das auch immer diesen verblendeten Belgien hassenden Flamen vor: Wenn es in diesem Land so Scheisse ist und es Euch nicht passt bleibt Euch doch frei das Land sofort zu verlassen. Ich weiss aber ganz genau warum Ihr alle noch hier seid… übrigens haben die Niederländer (bzw viele) den Fehler gemacht Rechts zu wählen vor ein paar Jahren und siehe da , Familie und Freundeskreis sind nur am jammern und bereuen zutiefst Ihren Ausrutscher da das soziale auf der Strecke geblieben ist und so manch einer sein Eigentum verkaufen musste als ihm die Arbeit verloren ging , er hat aber jahrelang ins niederländische Sozialsystem eingezahlt… Lassen Wir das… Wie gesagt zieht doch nach Deutschland , arbeitet für nen Hungerlohn , kommt am Abend nach Hause und habt nichtmal Geld fürn Eis , geschweige denn Fussball oder Kirmes , macht Nur , Wenn es anderswo besser ist: Auf Wiedersehn.
    Ich werde sehr müde und traurig aufgrund meiner Mitmenschen und da werde Ich nicht der Einzigste sein. Wie gesagt: Lassen Wir das
    Blinden hass bzw Ich motz mit weil die andern es auch tun bekommste eh nicht aus den Köpfen raus.

    • Jauny B.Bad

      Weil das hier verdammt nochmalmeine Heimat ist! Und weil es mir kackegal ist, wer sie wann und warum irgendwem zugesprochen hat! Weil ich es angesichts unserer Geschicht für eine Geisteskrankheit halte, auf dieses überflüssige, mordende, folternde und susbeutende Gebilde namens Belgien stolz zu sein!

  4. Jauny B.Bad

    Nein, ich bin nicht stolzDGler zu seiin, ich bin auch nicht stolz Belgier, Deutscher oder sonstwas zu sein Aber ich weiß wer ich bin! Ich zücke nicht meinen belgischen Ausweis, wenn man mich für einen Deutschen hält. So lange die heutige DG sich nicht ehrlich zu dem bekennt, was sie ist, so lange werden Heerscharen von Vollidioten dem Phantom des Belgierseins hinterherrennen und mit jedem dummen Jubel ein Brett mehr vor den eigenen Kopf nageln! So lange werden selbstherrliche Mitläufer Andersdenkende auffordern, das Land zu verlassen. Und sollten sie einmal die Macht bekommen, dann wird es nicht bei der Aufforderung bleiben!

    • Hoppla,...

      …. mir scheint bei Ihnen ein sehr hohes Aggressionspotential vorhanden. Es steht Ihnen, wie jedem anderen natürlich frei, Ihre Meinung zu äußern, aber geht das auch etwas höflicher, ohne jeden der anders denkt gleich zu beleidigen ?

      • Jauny B.Bad

        Ich? Aggressiv? Vielleicht sollten Sie sich in 2 Wochen mal mit einem DFB-Trikot in eine Eupener Kneipe setzen, dann dürfte Ihnen gar physisch klar werden, was Aggressivität ist. Und genau das ist der Punkt: Der gemeine DGler ist ein mitlaufender Möchtegernbelgier, der seinen armseligen, autorassistischen Selbsthass nur deshalb auf „die Dreckspreußen“ projeziert, weil er zu feige ist, das zu sein, was er ist! Und wissen Sie was? Das war schon früher so. Scheißegal, wer gerade das Sagen hatte, es reichte nicht, die jeweilige Fahne zu hissen, nein, es musste auch noch dem jeweiligen Führer/König in den Hintern gekrochen werden. Und das ist bis heute so! Und deshalb sind wir so leicht manipulierbar, deshalb lassen wir uns von den wallonischen Rassisten in Namür auf der Nase herum tanzen, deshalb akzeptieren wir jede noch so abstruse Wahl. Weil wir Schiss davor haben, das zu sein, was wir sind!

        • Stolze (Ost)belgierin

          Vielleicht habe ich das in ihren wortreichen Ausführungen ja verpasst: aber was denken sie denn was wir sind?

          Und was soll die Bemerkung mit dem „Führer“? Haben sie in dieser Zeit gelebt, um sich ein Urteil darüber zu erlauben aus welchen Gründen hier entsprechende Fahnen gehisst wurden? Ich glaube, die wenigsten sind dem damaligen Irrsinn freiwillig gefolgt sondern wohl eher aus Angst um Familie, Hab und Gut.

          • karlh1berens

            Und Nathalie Wimmer oder Alfred Küchenberg werden in 15 Jahren auch sagen : Haben Sie in dieser Zeit gelebt um sich ein Urteil bilden zu können ? Wir mussten diesem Irrsinn folgen und dem Lambertz lobhudeln und die öffentliche Meinung manipulieren, weil wir hatten Angst um unser Hab und um unser Gut und um unsere Subsidien und um unsere Arbeitsstellen und ………und ….!. Zum Kotzen !

          • Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort. Auch wenn Jauny B.Bad oftmals Blödsinn verzapft, hier ist, denke ich, der Führer nur als Metapher für diejenigen gemeint denen wir folgen. Dabei ist es egal ob der jetzt Führer, Kanzler oder König genannt wird.
            Ihr „Glaube“ in Ehren aber Sie irren. Die meisten sind dem Irrsinn gefolgt weil sie geglaubt haben. Ich habe diese Zeit (zum Glück) knapp verpasst aber die Erzählungen meiner Eltern und Großeltern lassen darauf schliessen das die wenigsten wussten welche Verbrechen in ihrem Namen begangen wurden. Man sah aber wohl das Arbeitsplätze entstanden und das ramponierte Selbstwertgefühl eines ganzen Volkes wiederhergestellt werden sollte. Dazu kam das, nach der absolutistischen Herrschaft Wilhelms und den Wirren der Weimarer Republik jemand versprach die Ordnung wieder herzustellen. Das war Grund genug den Rattenfängern hinterherzulaufen. LePen, Wilders, Farrage und andere ähnlicher Gesinnung verfahren heute noch nach diesem Rezept und haben leider wieder Erfolg.

            • Jauny B.Bad

              Wilders und LePen (Extremisten) auf eine Stufe mir Farrage (EU-Separatist) zu stellen, zeugt schon von Ihrer absoluten Ahnungslosigkeit oder aber von purer Böswilligkeit. Ich unterstelle Ihnen ob Ihres diffusen Geschreibsels historische Ignoranz und ich empfehle Ihnen dringend, da zu schweigen, wo sie mangels Information nicht mitreden können, Sie Gernegroß!

              • Ihren Worten entnehme ich das Sie mit dem Programm von UKIP und den Reden von Herrn Farrage vertraut sind. Vermutlich halten Sie ihn für einen Lupenreinen Demokraten. Aber warum sind Sie so auf Krawall gebürstet?

  5. Ich habe ein paar Ausschnitte aus dem Fernsehinterview mit Albert und Paola gesehen. Das bestätigt nur, was ich immer schon vermutet hatte: Die beiden sind publicitygeil und werden auch nicht mehr fertig damit, dass jetzt, wo Philippe und Mathilde das Sagen haben, sich die Medien kaum noch für sie interessieren. Deshalb lassen sie sich herab und bitten das Fernsehen zum Interview in den eigenen vier Wänden. Völlig unnötig diese Herablassung und schlecht fürs Königshaus. Das kann man mit einem Premierminister oder einem Bürgermeister machen, aber mit Ex-König und Ex-Königin?

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