Gesellschaft

Hunderttausende marschieren in Paris gegen Terror und Gewalt

Große Kundgebung in Paris nach dem Anschlag gegen "Charlie Hebdo". V.l.n.r.: Israels Premierminister Benjamin Netanyahu, Malis Präsident Ibrahim Boubacar Keita, Frankreichs Präsident François Hollande, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, Polens Premierminister Donald Tusk und Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas. Foto: dpa

Frankreich hat am Sonntag in Paris der Opfer der Anschläge gedacht. Die Place de la République war ein einziges Menschenmeer. Zu dem „republikanischen Marsch“ hatten sich Hunderttausende in der französischen Hauptstadt versammelt. Auch Familienmitglieder der Opfer waren dabei.

An dem imposanten Gedenkmarsch nahmen neben Frankreichs Präsident François Hollande auch noch andere Staats- und Regierungschefs teil, darunter Belgiens Premierminister Charles Michel, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

Viele Menschen in der Menge hielten Schilder mit der Aufschrift „Je suis Charlie“ hoch. Mit diesem Bekenntnis demonstrieren Bürger in ganz Frankreich und weltweit seit Mittwoch für Toleranz, Demokratie und Meinungsfreiheit.

2200 Polizisten sicherten Marsch ab

Für die Sicherheit der Teilnehmer sorgte ein massives Aufgebot an Sicherheitskräften. Etwa 2200 Polizisten sicherten den Marsch ab, 150 von ihnen in Zivil. Scharfschützen waren entlang der Strecke von der Place de la République bis zur Place de la Nation auf den Dächern postiert. Zusätzlich waren 2000 Polizisten und 1350 Soldaten im Großraum Paris im Einsatz.

Schon vor dem Start war die Place de la République in Paris ein einiges Menschenmeer. Foto: dpa

Schon vor dem Start war die Place de la République in Paris ein einziges Menschenmeer. Foto: dpa

„Was für eine Mobilisierung gegen den Terror!“, schrieb der Korrespondent der Agentur dpa: „Die Welt ist in Paris vereint in ihrer Trauer um die jüngsten Opfer islamistischer Gewalt. Die Franzosen flankieren den Protestmarsch mit einer enormen Welle der Solidarität.“

Die Behörden schließen weitere Anschläge nicht aus, noch immer gilt im Großraum Paris die höchste Terrorwarnstufe.

Bombendrohung in Brüssel

Auch in Brüssel fand am Sonntagnachmittag ein Marsch in Gedenken an die Opfer der Anschläge in Frankreich statt. Die Zahl der Teilnehmer wurde auf 10.000 Menschen geschätzt.

Wegen einer Bombendrohung mussten in Brüssel die Redaktionsräume der Tageszeitung Le Soir am Sonntagnachmittag geräumt werden. Ein Anrufer identifizierte sich nach Angaben des Blattes als ein in Belgien polizeibekannter Extremist. Er habe im Namen der „extremen Linken“ gefordert, die Berichterstattung über den blutigen Anschlag auf das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ einzustellen, weil diese rechtsextremen Strömungen Auftrieb verleihe.

Das gesamte Gebäude wurde nach der Räumung von der Polizei durchsucht, die Straße davor gesperrt. Die Journalisten zogen in ein benachbartes Hotel, die Montagsausgabe sollte wie gewohnt erscheinen. (dpa/tagesschau.de/spiegel.de/cre)

Siehe auch Artikel „Charlie-Hebdo-Attentäter erschossen – Doppelschlag gegen islamische Terroristen“

38 Antworten auf “Hunderttausende marschieren in Paris gegen Terror und Gewalt”

  1. R.A. Punzel

    Einfach mal das letzte Foto dieses Berichtes anschauen, und Sie erkennen wer oder was Frankreich regiert(e).. stoned, randy, or horny,

    … tout cela m´est bien égal, je m´en fout du passé, et du futur aussi.

    • Joseph Meyer

      @ZUschauer

      Sie stellen die richtige Frage: Wo bleiben die friedliebenden Muslime?

      Am 07.01.2015 fand in Washington eine als dramatisch bezeichnete Pressekonferenz durch zwei US-Kongressabgeordnete statt: Sie fordern, dass die immer noch als geheim klassierten Dokumente bezüglich der Rolle Saudi-Arabiens beim 11. September endlich veröffentlicht werden.

      Die Abgeordneten vertreten in der Konferenz die Ansicht, dass das Attentat in Paris möglicherweise garnicht stattgefunden hätte, wenn der Inhalt der immer noch geheimen „28 Seiten“ allgemein bekannt wäre.

      Hier liegt möglicherweise der Schlüssel für die vielen Terrorakte und die vielen neuen islamistischen Terrorgruppierungen. Gegen den Machtanspruch des saudi-arabischen Königshauses haben die „friedliebenden“ Muslime offensichtlich keine Chance…

      Das Video dieser für mich sensationellen Pressekonferenz sollte Jeder ansehen, der an der Wahrheit Interessiert ist :

      https://www.bueso.de/node/7842

    • Wenn Sie richtig nachschauen, werden Sie erkennen, dass viele Muslime der Demonstration gefolgt sind und sich von den Terroristen distanzieren. Sie haben sich auch in der Presse zu Wort gemeldet. Es ist höchste Zeit und gut, dass sie es machen. Gegen die Terroristen muss man mit aller Härte vorgehen. Schluss mit der abwartenden, toleranten Schmusepolitik. Keiner von den Politikern will sich die Finger dreckig machen. Aber die friedlichen und somit die meisten Muslime können nichts für unsere schwache ach so tolerante Politik.
      Diese tickenden Zeitbomben unterliegen den Menschenrechten und der Unschuldsvermutung, die Stärke unseres juristischen Systems…

    • @ ZU schauer

      Ich möchte Herrn al-Sissi nicht unbedingt in die Rubrik „friedliebend“ einordnen aber wenn selbst die sich äussern……

      Zitat:

      Einer ist Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sissi, der kürzlich mit den geweihten Azhar-Häuptern entnervt ins Gericht ging. Alles, was den Muslimen heilig sei, werde inzwischen im Rest der Welt als Quelle von Angst, Gefahr, Tod und Zerstörung wahrgenommen. „Wir brauchen eine religiöse Revolution“, rief er aus und plädierte für eine moderne, aufgeklärte Neuinterpretation der heiligen Texte. „Ihr Imame seid vor Allah verantwortlich. Die gesamte Welt wartet jetzt auf eure nächsten Schritte. Denn die Gemeinschaft der Muslime wird zerrissen und zerstört. Sie ist dabei unterzugehen – und zwar durch unsere eigenen Hände.“

      Quelle: Handelsblatt online.

    • Tja, die Reise ans Ende der Nacht könnte idT im Qatar oder Ryad begonnen haben. Hier in Eupen kann man ja besonders darauf stolz sein! Und wenn ich mir das Bild in der NYT ansehe, muß ich an die Pakistani, Bengladeshi, Inder und Nepali (ich las diese Nachricht gestern, und dachte auch an Herrn Maraite: in der 3 letzten Jahren 400 tote Nepalis ALLEINE in QATQAR!)
      —- http://nepalitimes.com/article/Nepali-Times-Buzz/why-so-many-nepali-migrant-worker-deaths,1938 —-
      denken, die mit ihrem Blut diese „tolle“ Infrastruktur da unten, im Golf baut. Die AS sollte idT in ROT spielen!

      • Joseph Meyer

        @Céline

        Zur Information:
        BRF1 – 22. Dezember 2013 ·
        Das Scheichtum Katar finanziert nicht nur die AS Eupen. Der Emir von Katar hat jetzt der Gemeinde Malmedy das Geld zum Bau einer modernen Leichtathletikbahn inklusive Materiallager, Umkleideräumen und Cafeteria überwiesen.

        Sie haben recht: An den mit Geld aus Quatar gebauten Infrastrukturen und getätigten Aktivitäten in Eupen und Malmédy klebt Blut…

  2. Werner Radermacher

    Auch die islamistische Hamas im Gazastreifen hat auf die Ereignisse von Paris reagiert. Auf ihrer Facebook-Seite zeigt sie die drei Terroristen mit der Bildunterschrift: „Die von Gott gesandten Märtyrer, die Helden von Paris“.

    Hamas sagt JA zum Terror im Namen Allah, und in Europa sagt man auch JA zur Hamas.

    • Joseph Meyer

      @ Werner Redermacher

      auch die Hamas wurde bis 2000 vom saudischen Königshaus finanziert…
      Aktuell gilt das immer noch für die Taliban in Afghanistan und in Pakistan.

      @ Abendland

      Sie haben es richtig erkannt…! Waffengeschäfte und natürlich das „schwarze Gold“, das wir alle haben wollen…Werden wir in unserer „Sucht“ nach diesem „Gold“ so weit gehen, uns zum radikal-konservativen wahhabitischen Islam zu bekehren und uns der Sharia zu unterwerfen…? Wenn es nach unseren aktuellen unfähigen Politikern gehen würde, und nach den ehrlosen Machern der Massenmedien, dann steht uns das noch bevor…

  3. senfgeber

    Kann sich jemand die große
    Enttäuschung der lokalen ostbelgischen Polit“Prominenz“ vorstellen, dass sie nicht auf den Fotos zu diesem Gedenkmarsch zu sehen sind? Ach ja, dazu hätte sie natürlich auch eingeladen werden müssen.

    • @senfgeber: Leute, die sich jeden Tag selber auf die Schulter klopfen, sind niemals enttäuscht. Wie @Realist finde ich, dass diese heuchelnden Staatsoberhäupter völlig fehl am Platz sind und mit ihr die heuchelnde Presse.

      Und komisch, es wurde für die Meinungsfreiheit demonstriert. Warum dann aber wird eine Banderole im Stadion von Bastia mit der Aufschrift „Katar finanziert den PSG und den Terrorismus“ sanktioniert. Ist das nicht auch freie Meinungsäußerung?

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