Sport

Hoeneß lässt sich vor dem Knast noch einmal feiern und kündigt bereits sein Comeback an

"Danke Uli": Die Mitglieder des FC Bayern bereiteten Anfang Mai 2014 ihrem verurteilten Ex-Präsidenten Uli Hoeneß (im Vordergrund, Mitte) einen begeisterten Empfang. Foto: dpa

Mit einer kämpferischen Rede hat sich Uli Hoeneß vom FC Bayern verabschiedet – aber nur auf Zeit. Nach seiner Haftstrafe werde er sich nicht zur Ruhe setzen, kündigte er auf der Mitgliederversammlung an. Die Art und Weise, wie Hoeneß am Freitag von „seinen“ Bayern gefeiert wurde, ist sogleich in zahlreichen Internetforen in Deutschland auf scharfe Kritik gestoßen.

„Was soll das?“, fragte ein Forenschreiber auf Spiegel Online: „Da hat Bayern München, der wahrscheinlich beste Verein der Welt, einen Vorsitzenden, der viele Gelder veruntreut hat und wahrscheinlich vielen Menschen geschadet hat. Doch anstatt dass der Verein sich von diesem unakzeptablen Verbrechen abwendet, stellen sie ihn womöglich noch einmal ein. Ist das der Vorbildverein, an dem sich die ganze Welt orientiert?“

„Ich werde mich nicht zur Ruhe setzen“

Uli Hoeneß denkt bereits an die Zeit danach. Foto: dpa

Uli Hoeneß denkt bereits an die Zeit danach. Foto: dpa

Doch zurück zur Mitgliederversammlung des FC Bayern am Freitagabend in München. „Das war’s noch nicht“, rief Hoeneß den Mitgliedern zu. Wenn er nach Verbüßung seiner dreieinhalbjährigen Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung zurück sei, „werde ich mich nicht zur Ruhe setzen“, kündigte Hoeneß an.

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge begrüßte dieses Vorhaben ausdrücklich. Er freue sich auf Hoeneß‘ Rückkehr, sagte Rummenigge.

„Ich will mich nicht sauberer machen als ich bin. Ich habe einen großen Fehler gemacht und werde für alles gerade stehen“, sagte Hoeneß. „Wenn ich jetzt gehe, dann gehe ich mit ruhigem Gewissen“, sagte Hoeneß, sein Lebenswerk sei mitnichten zerstört: „Ich mache mir um diesen Verein keine Sorgen. Wenn wir alle zusammenhalten, wird dieser Verein überhaupt keine Probleme kriegen.“

„Plötzlich war ich ein Arschloch, ein Schwein“

Uli Hoeneß mit einem seiner Verteidiger bei seinem Prozess im März. Foto: dpa

Uli Hoeneß mit einem seiner Verteidiger bei seinem Prozess im März. Foto: dpa

Die Monate nach Bekanntwerden seiner Steueraffäre bezeichnete Hoeneß bei seinem ersten großen öffentlichen Auftritt seit der Verurteilung als „Trauma“, vor allem für seine Familie. „Plötzlich war ich ein Arschloch, ein Schwein, ein Mann, der den Leuten das Geld aus der Tasche zieht“, sagte er über die Berichterstattung mancher Medien.

Dem Gericht, das ihn verurteilt hatte, mache er wie der Staatsanwaltschaft keine Vorwürfe. Gegen andere habe er einen regelrechten „Hass“ entwickelt, den er in der Haft loswerden wolle. „Ich gehe diesen schweren Gang und werde nachdenken über mich“, kündigte er für die Zeit in der Justizvollzugsanstalt in Landsberg an. (tagesschau.de/dpa/cre)

34 Antworten auf “Hoeneß lässt sich vor dem Knast noch einmal feiern und kündigt bereits sein Comeback an”

  1. Ich fand den stehenden Applaus für den Steuerkriminellen Hoeneß am Freitag einfach nur peinlich. So geht man in einem Rechtstaat nicht mit einem Multi-Millionär-Betrüger um. Der müsste öffentlich geächtet werden. Wo bleibt da bei den Mitgliedern, Bossen und Aktionären des FCB die Moral?

    • RallyFan

      Ich bin mir sehr sicher, dass sich die Standing-Ovations auf die Leistung Hoeneß für den Verein bezog… Er hat das Gesetz gebrochen, ja, er geht jetzt auch ins Gefängnis, ja, aber er hat fur den Verein viel geleistet und deswegen geht auf dieser Ebene der Applaus völlig in Ordnung.

    • Fritz Gardel

      @ Libero
      Rechtstaat mit gelklauten Daten?
      Ich bitte mal darüber zu überlegen wer der Kriminelle ist. Beispiel: Renovierung Eupener Krankenhaus. Kostenvoranschlag Endrechnung. Politik betreibt TAGTÄGLICH Steuerhinterziehung unter ihrem selbstgesticktem Deckmantel. Nur: WIR zahlen.

  2. Mischutka

    Eine FRAGE sei mir bitte erlaubt :
    Wenn der (kriminelle) Hoeness sich jetzt mit der kriminellen Michèle Martin (Justizstudentin) zusammentut – werden die dann als das „Traumpaar Europas“ in allen Ländern verehrt, evtl. auch noch Heilig gesprochen ???
    MfG.

    • Man muss schon schwer pervers sein, um ein Opfer staatlicher Gier mit einer pädophilen Kriminellen in einen Topf zu werfen.
      Es kann gar nicht genug Steuerhinterziehung geben, keine Solidarität mit dem neidzerfressenen Lynchmob. Aber in Deutschland und leider nicht nur in Deutschland lässt sich der Pöbel leicht gegen Leute aufhetzen, die niemandem was getan haben.
      Wenn Deutschland weniger Geld hat, kann Deutschland den Faschisten in Kiew weniger Geld schicken, so what?

      • Mischutka

        @ nmm :
        Danke für die Antwort ! Aber wenn man RICHTIG LESEN KANN : ich habe eine FRAGE gestellt ! Was hat das mit „schwer pervers sein“ zu tun ???
        Noch eine FRAGE bitte : Was bedeutet „….“Es kann gar nicht genug Steuerhinterziehung geben“ ??? Also, wie man hier lesen kann, soll man MEHR Steuern hinterziehen, also MEHR der steuerzahlenden Bevölkerung einen Fusstritt geben ! („Feine“ Ansicht !).
        Und da steht auch noch zu lesen „“der Pöbel lässt sich …usw… „die NIEMANDEM etwas getan haben“. Evtl. JA, AUSSER (im Fall Hoeness) DEN GANZEN STAAT (= Bevölkerung) BETROGEN !
        N.B.: Ohne irgendjemanden zu nennen : es soll Leute geben, die beim „Tanz in den Mai“ etwas zuviel dem Alkohol zugesprochen haben.
        MfG.

        • Sie glauben noch an das Ammenmärchen, die armen ehrlichen Steuerzahler müssten für die Hinterzieher mitbezahlen? Sobald der Staat Geld hat, dann verschwendet er es. Würde jeder seine Steuern hinterziehen, dann gäbe es keine Kriege mehr.

          • Es geht hier nicht um Glaubensfragen. Herr Hoeneß hat Steuern hinterzogen. Dafür hat ihn ein ordentliches Gericht verurteilt. Nun muß er „einfahren“. Hat er seine Strafe „abgesessen“ ist er wieder ein „normales“ Mitglied dieser Gesellschaft. Alles andere ist nicht angebracht.Weder „Santo Subito“ noch „kreuzigt Ihn“. Den Zusammenhang zwischen Steuerhinterziehung und Kriegen begreife ich nicht. Es gab in der Vergangenheit zum Teil schäbige Gründe einen Krieg vom Zaun zu brechen. Steuerhinterziehung war nicht dabei.

  3. Ein Chirurg der tausend Menschen das Leben rettet und seine Frau aus Eifersucht umbringt ist ein Mörder……. Wer den FCB zum Sptzenverein macht und anderswo Millionen unterschlägt ist ein Krimineller !!!!!

    • Steuerhinterziehung ist ein Akt des Widerstands gegen das Unrecht staatlicher Willkür. Und bei dem Chirurgen muss es sich nicht um Mord handeln. Es kann auch Totschlag sein, Totschlag im Affekt, Körperverletzung mit Todesfolge oder Totschlag in einem minder schweren Fall.

  4. Erfahrener

    Wenn ein kleiner Mann ein paar Euro Steuerhinterziehung macht wird er gleich wie ein Schwerkrimineller behandelt, macht ein Dicker Steuerhinterziehung in Millionenhöhe wird er noch von der Bundeskanzlerin gelobt, ist das noch normal? Das Sprichwort wird immer Gültigkeit haben, die Kleinen hängt man und die Grossen lässt man laufen. All die da oben sitzen haben Dreck am stecken, siehe jetzt auch Ecclestone und das sind die sogenannten Vorbilder unserer Jugend.

  5. Das kommt davon wenn einer den Hals nicht vollbekommt.
    Ab in den Knast und Tüten kleben!
    Der kleine Mann wird für solche Dinge auch zur Rechenschaft gezogen.
    Warum sollte es ihm da besser ergehen?????

  6. Uli Hoeneß JR.

    auch ich als Mitglied des Fcb´s bin am Freitag Abend in München gewesen und es war wie immer eine ganz tolle Veranstaltung, die aber in erster Linie zur Wahl des neuen Präsidenten gehalten wurde ( Glückwunsch Herr Hopfner ) . Das Uli auch anwesend war ist doch selbstverständlich und der tobende Applaus galt wie auf jeder Versammlung seinem Lebenswerk dem FC.Bayern – denn keiner von den Fans heist es für gut was er gemacht hat in Punkto “ Steuerhinterziehung “ sondern
    das war er für den FC Bayern geleistet hat und das VERDIENT halt GROSSSEN RESPEKT und APPLAUS ,und wie er selbst erwähnte was die Medien “ ablassen “ ist eine FRESCHHEIT und das hat kein Mensch verdient !!!

        • @ Back-to-the-Future: Glauben Sie wirklich, dass der FC Bayern nur das Verdienst von Hoeneß ist? Das glauben Sie doch selbst nicht. Außerdem ist der FC Bayern erst seit einigen Jahren international eine große Nummer. Davor war er es nur sporadisch (70er Jahre, 2001). Es wäre auch interessant zu wissen, woher vor einigen Jahren das viele Geld kam, mit dem Ribéry, Gomez usw. gekauft werden konnten. Hoeneß wusste schon, dass es für ihn besser war, nicht in Berufung zu gehen. Wer weiß, was da noch alles ans Tageslicht gekommen wäre, u.a. was die Herkunft von etlichen Millionen betrifft.

          • Back-to-the-Future

            @Referee : die Strukturen des FCB sind kontinuierlich aufgebaut worden und erfreuen sich heute eines gesunden Dasein, was man nicht gerade von allen Vereinen in der Bundesliga behaupten kann. Wenn man sich den Vorstand des FCB anschaut so sitzen dort Spitzenmanager einiger DAX Unternehmen (AUDi, Adidas…) die wissen worum es geht! Von daher ist der Internationale Erfolg sicherlich vom Urheber des Ganzen klug eingefädelt und aufgebaut worden. Das waren sicherlich nicht Beckenbauer, Rummenigge oder Hopfner….Oder? Meines Erachtens ist er nicht in Berufung gegangen um eine zweite Chance zu haben. Das ganze noch Jahre zu verschleppen hätte seinem Ansehen endgültig und definitiv geschadet! Oder?

  7. Was diese Type angeblich für den FCB getan hat ist mir wurscht.
    Wenn er ein aufrichtiger Mensch wäre, hätte er wie jeder andere aufrichtige Mensch, seine Steuerschuld ordentlich beglichen!
    Für mich ist er nach wie vor ein Verbrecher und kommt jetzt dahin wo er auch hin gehört!!!!!!!!!!!

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