Politik

Hochwasser-Katastrophe: Stadt Verviers überlegt, sich als Zivilpartei zu konstituieren

20.07.2021, Belgien, Verviers: Hervé Jamar, Gouverneur der Provinz Lüttich, und Muriel Targnion, Bürgermeisterin von Verviers, nehmen an einer Gedenkfeier für die Opfer der massiven Überschwemmungen teil. Foto: Pool Eric Lalmand/BELGA/dpa

Nach der verheerenden Hochwasser-Katastrophe vom 14. und 15. Juli lässt die Stadt Verviers prüfen, ob es angebracht ist, sich im Rahmen der Ermittlungen der Justiz als Zivilpartei zu konstituieren.

Das kündigte die Vervierser Bürgermeisterin Muriel Targnion an. Auf der nächsten Sitzung des Gemeinderates der Bezirkshauptstadt soll diesbezüglich ein Grundsatzbeschluss gefasst werden.

„Acht Einwohner von Verviers haben bei dieser Tragödie ihr Leben verloren. Wir alle empfinden ein Gefühl der Ungerechtigkeit und des Unverständnisses. 5.112 Häuser mit 15.000 Bewohnern wurden überflutet. Alle fragen sich, was genau in der Nacht passiert ist“, sagte die Bürgermeisterin und wies darauf hin, dass sie bis heute noch nicht alle Erklärungen kenne.

Die Stadt Verviers habe nicht die Absicht, sich in die von der Staatsanwaltschaft Lüttich eingeleiteten Ermittlungen einzumischen, so Targnion. Alle Akten würden beschlagnahmt und von der Justiz ausgewertet, damit eine Antwort gegeben werden könne und sich eine solche Katastrophe nicht wiederhole. (cre)

20 Antworten auf “Hochwasser-Katastrophe: Stadt Verviers überlegt, sich als Zivilpartei zu konstituieren”

  1. Baudimont

    Es wäre nur recht und billig, wenn die Verursacher die Opfer für den Schaden entschädigen würden… Und es gibt durchaus Verursacher.
    Das Wasser ist nicht auf einmal vom Himmel gefallen… Ich frage mich, ob diejenigen, die den Eupen-Damm geöffnet haben, nicht inhaftiert sind.

      • Halbwahrheiten

        Das wissen wir eindeutig und klar, dass schwerwiegende Fehler von Seiten des Talsperrenmanagements gemacht wurden.
        Nur werden hier in Belgien niemals, weder die tatsächlich Verantwortlichen noch die politischen Verantwortlichen, zur Rechenschaft gezogen. Die machen gemütlich Ihren Urlaub, kassieren monatlich saftig ab und freuen sich auf die nicht verdiente frühe Pension.

    • Ihre Behauptungen sind allesamt falsch.
      Die Sperre hat in der Nacht von Mi. auf Donnerstag, als sie voll war, das Wasser abgelassen, das in die Sperre hinein floss. Die Sperre hat keinen Damm geöffnet.
      Doch Frau Baudimont, das Wasser ist im Einzugsgebiet der Hill, der Soor, der Weser, des Getzbaches, der Ahr, der Hoegne, der Vicht und zahlreicher anderer Bäche und Flüsse einfach so vom Himmel gefallen und das Ergebnis war überall dort das gleiche. Das ganze nennt man Unwettterkatastrophe.
      Wer so wenig Ahnung hat, sollte man – zumal als Möchtegernpolitikerin – sich nicht zu Dingen äußern, von denen Sie keine Ahnung haben. Haben Sie überhaupt irgendeine Ahnung von irgendetwas? Dem Anschein nach nicht.

  2. Na wo Baudimont Recht hat hat sie Recht! Hätten – 2-3 Tage eine entleerung des Wasserstau die Katastro^he komplett vermieden? Die Frage wird nie geklärt, da die vorhandene Datenlage nur aus ungenauen Daten besteht! Wäre die Katastrophe milder verlaufen? Wer das in Zweifel zieht, dem fehlt es jedoch auch an logischer Denkweise!

    • Peter Müller

      Wie sagt der Fahrlehrer immer: Man soll immer vorausschauend fahren Wenn 150 – 200 Liter pro m2 vorausgesagt wurden. So kann man doch leicht errechnen was auf die Talsperre zu kommt. Grösse der Talsperre m2 mal x Liter pro m2, und man wusste, dass die Talsperre überlaufen konnte. Ohne das Wasser was noch aus dem Umfeld in die Sperre läuft.

  3. Die Experten haben versagt, daran kann es keinen Zweifel geben. Jeder Laie wusste, dass die Talsperre bei dieser vorausgesagten Regenmenge überlaufen würde. Klar, es müssen beweiskräftige Belege her. Da die Staatsanwaltschaft eingeschaltet ist, sollten die wohl eines Tages der Öffentlichkeit offengelegt werden. Den Schaden gut machen kann hingegen keiner mehr. Aber so eine Katastrophe darf sich nie wieder wiederholen. Deshalb müssen die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

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