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Hitze in Südeuropa plagt Urlauber und Einheimische

18.07.2024, Spanien, Madrid: Reiseleiter arbeiten an einem heißen Tag und schützen sich mit Schirmen vor der Sonne. Foto: Jesús Hellín/EUROPA PRESS/dpa

Heiße Luftmassen aus Afrika bescheren Südeuropa dieser Tage teils unerträgliche Hitze. Temperaturen von mehr als 40 Grad in spanischen Großstädten wie Sevilla und Córdoba. Und auch Italien wird seit Tagen von einer Hitzewelle heimgesucht.

In den großen Städten wie Rom und Florenz wurden bis zu 38 Grad im Schatten gemessen. Auf der großen Mittelmeerinsel Sizilien wurde mancherorts sogar die 40-Grad-Marke geknackt. In Südeuropa beobachtet die Tourismusbranche die Entwicklung mit gemischten Gefühlen.

Denn wenn Hitzewellen wegen des Klimawandels weiter zunehmen sollten, könnte das manche Urlauber langfristig in die Flucht schlagen. Statt Mallorca oder Málaga würden die Menschen dann eher Schweden oder Schottland buchen, so die Befürchtungen.

17.07.2024, Griechenland, Athen: Touristen gehen an einem heißen Tag auf dem Areopag Foto: Aristidis Vafeiadakis/ZUMA Press Wire/dpa

Eine Untersuchung der CaixaBank ergab, dass die Ausgaben von Urlaubern in den spanischen Regionen mit gemäßigterem Klima stärker angestiegen sind als in den besonders heißen Gegenden. Und bei weiter steigenden Temperaturen kommen Prognosen zu dem Schluss, dass der Tourismus in der Hauptsaison, also in den Monaten Juli und August, um bis zu 15 Prozent einbrechen könnte.

Ein deutsches Paar auf Mallorca ist sich nicht ganz einig über die Vor- und Nachteile der Hitze. „Jeder, der das deutsche Wetter kennt, freut sich hier jeden Tag über die Sonne und den blauen Himmel“, sagt Stefan Muck aus Mannheim. Da ertrage man die Hitze ohne Probleme. Anders sieht es seine Frau. „Zwischen 14 und 17 Uhr ist es mir schlicht zu heiß und ich kann nichts machen. Da liege ich nur in der Gegend rum und mit Glück schlafe ich. Im Juli und August werde ich Mallorca künftig wohl meiden.“

– „Tourists go home. You are not welcome“: Genau das wünschen sich Teilnehmer von Demonstrationen gegen den Massentourismus in Spanien. Der Unmut über die negativen Folgen wächst. In der Mittelmeermetropole Barcelona, in Málaga oder auf Mallorca forderten Demonstranten Maßnahmen gegen die Auswüchse des Massentourismus. Vor allem steigende Wohn- und Lebenshaltungskosten treiben die Menschen auf die Straßen. Aber auch die Umweltbelastung, Staus, allgemeine Überfüllung, Wassermangel sowie die Überlastung des Gesundheitssektors und der Abfallentsorgung durch immer mehr Besucher empört Einheimische. Andere warnen hingegen, man solle nicht den Ast absägen, auf dem man sitzt.

06.07.2024, Spanien, Barcelona: Menschen und halten Plakate, hier mit der Aufschrift „tourists go home you are not welcome“ während einer Demonstration gegen den Massentourismus in Barcelona. Foto: Paco Freire/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

In Palma auf Mallorca steht am Sonntag die nächste Demonstration an. Vielleicht gibt es dann für einige Touristen wieder eine kostenlose Abkühlung wie Anfang des Monats in Barcelona. Dort bespritzten Demonstranten Touristen in Straßencafés mit Wasserpistolen.

Noch aber brummt Spaniens Tourismusbranche. Bis Ende Mai wurden schon 33,2 Millionen ausländische Touristen in dem Land mit knapp 48 Millionen Einwohnern gezählt. Schätzungen gehen davon aus, dass es bis zum Jahresende 91 Millionen Urlauber werden könnten, die rund 125 Milliarden Euro in die spanischen Kassen spülen werden. Die Hochkonjunktur beim Tourismus beschert Spanien auch wesentlich bessere Wirtschaftsdaten als derzeit zum Beispiel Deutschland.

– Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit plagen Touristen in Italien: Auch Italien ächzt derzeit unter einer Hitzewelle. Am Freitag waren die Temperaturen in einigen Teilen des Mittelmeerlandes so hoch, dass das Gesundheitsministerium für 17 größere Städte – darunter die Hauptstadt Rom und Florenz – die höchste Hitze-Warnstufe ausgerufen hatte. Touristen in Rom und Florenz quälten sich bei um die 38 Grad durch die Gassen der Altstädte und von einer Attraktion zur nächsten. Am Wochenende sollte es Meteorologen zufolge ein wenig abkühlen.

Am Samstag hat das Gesundheitsministerium für immerhin noch elf Städte die höchste Hitze-Warnstufe ausgerufen. Zu den hohen Temperaturen kommt eine verhältnismäßig hohe Luftfeuchtigkeit, die die Hitze noch wärmer erscheinen lässt. Ab Montag kühlt es aber weiter ab, was Besuchern in den Touri-Hochburgen den Urlaub erträglicher machen könnte.

19.07.2023, Großbritannien, Brighton: Menschen genießen ihre Freizeit am Strand von Brighton. Foto: Xinhua/XinHua/dpa

– Bisher keine Auswirkungen auf Touristen-Zahlen in Italien: Noch hält die Hitze in den Sommermonaten die zahlreichen Touristen jedoch nicht von einem Urlaub in Italien ab. Im vergangenen Jahr – auch da war es im Juli und August sehr heiß – verzeichnete Italiens Tourismus ein Rekordhoch: Mehr als 134 Millionen Urlauberankünfte mit rund 451 Millionen Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben schlugen zu Buche. In diesem Jahr könnte es ähnlich aussehen. Das Demoskopika-Institut prognostizierte allein für den diesjährigen Sommer rund 66 Millionen Urlauberankünfte in dem beliebten Urlaubsland.

Im vergangenen Jahr sorgte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in diesem Zusammenhang in dem Mittelmeerland für Furore, als er wegen der großen Hitze die Zukunft Italiens als Urlaubsland infrage stellte. Politiker und andere Persönlichkeiten empörten sich.

Der Tourismus ist in Italien eine sehr wichtige Einnahmequelle. Das ist vielen Italienern bewusst. Insbesondere Venedig, Rom und weitere Orte in der Toskana, Ligurien oder auf Sizilien und Sardinien sind in der Urlaubssaison überfüllt. Der Unmut bei den Einheimischen wächst. Sie fordern, die Besucherströme besser zu kontrollieren und einzuschränken.

– Neuer Besucher-Rekord in Griechenland: In Griechenland könnte die Zahl der Touristen in diesem Jahr auf bis zu 35 Millionen steigen. Die Prognosen werden regelmäßig von der National Bank of Greece erhoben; das Institut rechnet auf Basis vorläufiger Zahlen mit einem Besucheranstieg von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Plus bei den Einnahmen sieht das Institut bei 10 Prozent. Insgesamt könnte der für Griechenland so wichtige Wirtschaftszweig damit im Jahr 2024 rund 22 Milliarden Euro einbringen.

35 Millionen Besucher sind mehr als dreimal so viele Menschen, wie Griechenland Einwohner hat. Dennoch gibt es bislang noch keine Demonstrationen gegen Touristen. Der Chef des Panhellenischen Hotelierverbands, Giannis Hatzis, geht davon aus, dass es so weit auch nicht kommen wird, weil die Urlaubsregionen in Spanien viel dichter besiedelt seien und dadurch größere Probleme entstünden.

16.07.2024, Griechenland, Athen: Eine Frau trinkt Wasser vor dem antiken Parthenon-Tempel an einem heißen, windigen Tag auf dem Akropolis-Hügel. Foto: Petros Giannakouris/AP/dpa

Aktuell gibt es zwei Destinationen im Land, die gegen Massentourismus ankämpfen: die Insel Santorini, an der täglich bis zu 10.000 Kreuzfahrtpassagiere anlanden, und die Jet-Set-Insel Mykonos, auf der sich die Reichen und Schönen der Welt tummeln, was unter den Einwohnern zum Teil für Kritik sorgt.

– Klimawandel bereitet Sorgen: Genau wie in Spanien und Italien bereiten die aktuell hohen Temperaturen auch der griechischen Tourismusbranche Kummer. So herrschen in der Hauptstadt Athen, die rund ums Jahr viele Gäste beherbergt, seit zehn Tagen tags und auch nachts über mehr als 30 Grad, was den Körper ungemein schlaucht.

Auch andere Regionen sind von der Hitzewelle betroffen. Das kommt dem Land jedoch auch entgegen: Schon länger fordert die Branche, die Saison solle viel früher beginnen und später enden. Entsprechend werden Besuchern die kühleren Monate März bis Mai und Oktober für einen Trip nach Hellas empfohlen. Dann sind die Temperaturen erträglich und die beliebten Destinationen nicht so überlaufen.

– Niederländer freuen sich: Ganz Europa stöhnt unter Hitze – nur ein kleines Land im Norden ist außer sich vor Freude: Die Niederländer erlebten nämlich in dieser Woche (gefühlt) die ersten echten Hochsommertage. Sehr übertrieben ist das nicht. Denn auch der Königliche Wetterdienst bestätigt: „Es war ein sehr nasser Frühling und davor Winter und Herbst.“

Um genau zu sein: Die zwölf Monate von Juni 2023 bis Juni 2024 waren die nassesten überhaupt im Land an der Nordsee. Kein Wunder, dass kaum einer über die Mini-Hitzewelle von drei Tagen in dieser Woche stöhnt. Ab Sonntag sollte wieder das vertraute holländische Sommerwetter zurückkehren: wechselhaft und kühl. (dpa)

14 Antworten auf “Hitze in Südeuropa plagt Urlauber und Einheimische”

    • Hier in Südfrankreich ebenfalls 28-30 Grad mit angenehmer Brise. Hier klagt auch niemand!!!:- 2-3x in den letzten 2 Wochen hatte es kurz geregnet!!!:-D und dem es zu warm soll doch zum Nordpol fahren

  1. Napoleon

    Ach, die sollen sich mal nicht so anstellen. In unserer Jugend gingen wir bei 40° Temperatur über 30 km pro Tag zur Schule und hatten dabei 20 kg Bücher in der Schultasche. Und danach wurden noch 5 Stunden auf dem Feld gearbeitet. Wir nannten das tolles Wetter! Alles Weicheier heutzutage. Hauptsache sich für den Klimaquatsch festkleben. *Boomer-Geschwafel aus

    • Guido Scholzen

      40°C ??? Hier in unseren Breiten ??? in früheren Jahrzehnten ???
      Nein. die gab es nicht.
      Das habe ich mal vor Jahren nachgefragt beim Deutschen Wetterdienst.
      Meine Anfrage bezog ursprünglich nur auf die Eifel, ob denn in den 1970er Jahren die 40°C-Marke irgendwo erreicht wurde. (wegen dem trockenen heissen Jahr 1976)
      Die Antwort vom DWD: Die 40-Grad-Marke wurde nirgendwo in den 1970er Jahren in der Eifel erreicht, es wurde von 1950 bis 1980 in keiner Messstation der Bundesrepublik eine Höchsttemperatur von 40°C registriert.

      Ansonsten zu diesem Bericht: Wer im Sommer ans Mittelmeer reist und sich über die Hitze beschwert, der bleibt besser zuhause oder fährt ans Nordkap.

      • Walter Keutgen

        Guido Scholzen, Napoleon verbreitet hier Seemansgarn oder lebte er tatsächlich in den Karpaten, wegen der 30 km und 20 kg. Ein Wetterdienst ist aber nicht zuständig für die Temperatur, die Napoleons Themometer anzeigte. Die Stationen der Wetterdienste waren weiße, belüftete Häuschen über Rasen, wo das Thermometer auf 1 m Höhe angebracht war. Ob und wie das geändert worden ist, weiß ich nicht.

  2. Seht ihr ? Vorbildlich .
    im Süden tragen die Leute die Masken jetzt in größerer Form über den Kopf , um sich zu schützen .

    Soll ich den Kommentar jetzt senden oder nicht ?
    Hmmm, grübel, grübel, grübel , ach was solls ;
    Ein bisschen Spaß muss sein :-))) -Kommentar absenden-

  3. Man schaue sich das Bild am Anfang des Beitrags an. Die Dame die nach islamischer Kleiderordnung gekleidet ist. Scheint dass der Prophet seine Gläubigen vor der Höllenhitze schützt welche die Ungläubigen dahin rafft. Die Klimasekte ist so blöde dass sie nicht bemerkt dass solche Bilder ihre Narrative zur Makulatur machen.

    • @ – Robin Wood 19:04 Klasse die Dinger !
      Auch die Höhe von 15 m macht Sinn , weil bekanntlich Hitze immer nach oben steigt und sich diese Hitze , beispielsweise bei 3 Meter unter dem Sonnenschirm stauen würde.
      Genau das Richtige für Eupens Begegnungszone , nur muss man dann um den Mast oder mehreren , genügend Isoliermaterial wickeln , oder besser noch Airbags montieren die sich kurz vor dem Aufprall um den Mast aufblasen .
      Hier würde man die Dinger sicher inmitten der Straße montieren , zwischen den Blumenkübeln ☺️

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