Notizen

Historisch! AS Eupen nach 4:0-Sieg gegen KV Kortrijk im Pokal-Halbfinale

Jeffrén (rechts) in einem Spiel der AS Eupen gegen den KV Kortrijk im Duell mit Idir Ouali. Foto: Belga

Die AS Eupen steht im Halbfinale des Landespokals. Die Schwarz-Weißen besiegten am Dienstag den KV Kortrijk mit 4:0. Eine bessere Werbung hätte die Mannschaft für sich und Eupen nicht machen können, wurde das Spiel doch live im frei empfangbaren Fernsehen auf Club RTL übertragen. Das Halbfinale findet mit Hin- und Rückspiel statt. Die Auslosung ist schon an diesem Mittwochabend nach den anderen Viertelfinal-Paarungen.

Für dieses erste Pokal-Viertelfinale in der 71-jährigen Vereinsgeschichte, das vor rund 2.300 Zuschauern stattfand, konnte AS-Trainer Jordi Condom wieder auf Bassey, Blondelle und Garcia zurückgreifen.

Die Position des Rechtsverteidigers nahm erneut Bassey ein, während Jeffrén im Vergleich zum Spiel gegen Charleroi die Stelle von Ocansey anvertraut bekam. Condom „opferte“ im Mittelfeld Lazare zu Gunsten von Cases. Zwischen den Pfosten stand Niasse.

Die Startelf der AS war folgende: Niasse – Bassey, Diallo, Blondelle, Abdulrahman – Diagne, Jeffrén, Cases, Garcia, Onyekuru – Sylla.

Im Studio von Club RTL fungierte der frühere Trainer der AS Eupen, Dany Ost (rechts) als Experte. Foto: OD

Im Studio von Club RTL fungierte der frühere Trainer der AS Eupen, Danny Ost (rechts), als Experte. Mit Ost als Coach stieg die AS 2010 erstmals in die 1. Division auf. Foto: OD

Kortrijk reiste mit drei Niederlagen in Folge im Gepäck nach Eupen. Man merkte den Westflamen gleich zu Beginn des Spiels an, dass es ihnen an Selbstvertrauen fehlte.

Ganz anders die AS Eupen, die von Beginn an Tempo machte und bereits in der 8. Minute in Führung ging. Nach einem Eckstoß flankte Garcia nach innen, wo Sylla den Ball eigentlich verfehlte, dieser abfer vor den Fuß des aufgerückten Diallo fiel, der dem Torhüter von Kortrijk keine Chance ließ – 1:0.

Danach dominierte Eupen weiter. Kortrijk war allenfalls bei Eckstößen einigermaßen gefährlich. Zur Pause hätte die AS 2:0 oder sogar 3:0 führen müssen, denn die Schwarz-Weißen hatten noch zwei riesige Chancen, beide durch Onyekuru.

In der 21. Minute konnte Kortrijks Torsteher Sifakis einen Distanzschuss von Garcia nicht festhalten, Onyekuru war zur Stelle und brauchte den Ball nur ins Tor zu schieben. Stattdessen ging die Kugel übers Tor. Zum Haareraufen!

Die weitere große Chance für Onyekuru war zwar weniger eindeutig, doch war der Abschluss des Nigerianers, der von Garcia wunderbar freigespielt wurde, viel zu schwach und ging direkt auf den Torhüter.

„Penalty-Festival“ für Eupen

Nach dem Seitenwechsel erweckten die Gäste zunächst den Eindruck, etwas mehr die Initiative zu ergreifen, doch war dies nur ein Strohfeuer. Denn es kam zu einem „Penalty-Festival“ für Eupen, wie es auf Sporza hieß.

In der 55. Minute bekam die AS den ersten Foulelfmeter zugesprochen, nachdem Goutas AS-Stürmer Sylla im Strafraum zu Fall gebracht hatte. Garcia verwandelte den Strafstoß – 2:0.

Nur drei Minuten später gab der Schiedsrichter erneut einen Elfmeter für die AS, der jedoch weniger deutlich war als der erste. Nicht Garcia führte den Strafstoß aus, sondern Jeffrén – und scheiterte am Torhüter von Kortrijk.

Ersatztorhüter Babacar Niasse stand im Pokalspiel gegen Kortrijk zwischen den Pfosten. Foto: OD

Ersatztorhüter Babacar Niasse stand im Pokalspiel gegen Kortrijk zwischen den Pfosten. Foto: OD

In der 69. Minute gab es wieder einen Strafstoß für Eupen, den dritten innerhalb von gerade mal 14 Minuten. Jetzt trat Sylla an und traf – 3:0.

Somit hat Eupen Kortrijk quasi im Elfmeterschießen besiegt – nur dass die Elfmeter am Dienstag im Kehrweg-Stadion nicht nach einer Verlängerung, sondern innerhalb der regulären Spielzeit ausgeführt wurden.

Nach diesem beruhigenden Vorsprung konnte sich einige Male AS-Ersatzkeeper Niasse auszeichnen, der auf einmal bei einigen Szenen zeigte, dass er besser ist, als allgemein behauptet wird. Andererseits hatte der Torhüter aus dem Senegal auch im Spiel gegen Kortrijk 1 oder 2 „Blackouts“, als er bei einer Flanke am Ball vorbeisegelte.

Am Ende gab es noch einen vierten Treffer, als vier Eupener bei einem schnellen Gegenstoß vor dem gegnerischen Schlussmann auftauchten. Onyekuru konnte drei Mitspieler bedienen, machte es dann aber alleine und traf zum 4:0-Endstand.

„Halbfinale! Halbfinale!“ skandierten die Fans der AS.

Zum ersten Mal in dieser Saison blieb die AS ohne Gegentor. AS-Kapitän Garcia wurde von den Fernsehzuschauern zum besten Spieler des Spiels gewählt (siehe Tweet von RTLsport unten).

Wer der Gegner in den beiden Halbfinalspielen im Januar 2017 sein wird, entscheidet sich schon an diesem Mittwochabend nach dem Livespiel auf Club RTL zwischen Charleroi und RC Genk. (cre)

41 Antworten auf “Historisch! AS Eupen nach 4:0-Sieg gegen KV Kortrijk im Pokal-Halbfinale”

  1. Super AS , das war ein hochverdienter Sieg , Garcia überragend , und auch die Abwehr super , endlich mal die Null gehalten.
    Das Halbfinale wartet , Wahnsinn , jetzt weiter so in der Meisterschaft

  2. Eifelfan

    Wollte nicht mehr nur den Kommentaren hier vertrauen sondern wollte mir mal selbst eine Meinung bilden. Das erste Spiel der AS welches ich live im Staion miterlebt habe. Schwacher Gegner, aber tolles Angriffspiel seitens der AS! Ich komme ganz bestimmt wieder.

  3. nach vorne wieder toll uns flott. Hinten gings auch, man merkte Kortrijks Niederlagen-Serie aber auch an, verunsichert.
    Eupen im Halbfinale und wieder torreich. Toll.
    Einzig zum Haareraufen,unser lieber Torhüter, der wieder mehrfach „pennte“ oder am Ball vorbeisegelt. Dass KVK torlos blieb angesichts der Aussetzer unseres Pannenkeepers, war fast erstaunlich. Auch im RTBF Studio war man sich einig über die krassen Schnitzer des Keepers, die er einfach nicht abstellen kann. Auf der Linie pariert er bisweilen gut, anonsten aber reicht das einfach vorne und hinten nicht. Zumindest Diallo zeigte heute wesentliche Besserung. Endlich.

  4. Klasse geschlossene Mannschaftsleistung, auch der Torwart. Er pflückte einige hohe Bälle runter, er hielt in der 2. Halbzeit in der eins zu eins Situation und parierte auch einen guten Schuss. Das er nervös war ist doch normal. Jeffren kann einem leid tun… Er hat einfach kein Selbstvertrauen. Schade ich hätte es ihm gegönnt.

  5. Super Leistung! Diese Mannschaft ist stark genug, um die Klasse zu halten. Im Pokal ist alles möglich, erst recht im Halbfinale mit Hin- und Rückspiel. Dumm finde ich die gelbe Karte, die Henry bekam, weil er nach dem 4:0 das Trikot ausgezogen hatte. Das könnte Henry noch teuer zu stehen kommen. Ansonsten aber alles bestens.

  6. Georg (D)

    Gratulation an das Team zum Erreichen der nächsten Runde.

    Eine Szene ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Der letzte Treffer bzw. die Eigensinnigkeit des Herrn Onyekuru. Meines Erachtens nicht akzeptabel. Die Mannschaftskollegen und/oder Trainer sollten das unbedingt ansprechen.

    Das Halbfinale in zwei Begegnungen (Hin- und Rückspiel) stattfinden zu lassen, was soll das, mal
    provokativ gefragt, um dann im Finale wieder, wenn auch auf neutralem Platz, in einem Spiel
    den Sieger zu ermitteln?

    Wenn man schon dazu übergeht, den Modus zu ändern, dann sollte man das auch für das Finale
    beibehalten. Merkwürdig, wie der Verband das handhabt, ebenso wie die Play-offs in Meisterschaft.

    • Ostbelgien Direkt

      @Georg (D): Vorher wurden sogar die Viertelfinals mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Insofern ist die jetzige Formel ein Fortschritt. Andererseits kann man auch im DFB-Pokal feststellen, dass die Mannschaft, die im Halbfinale auswärts antreten muss, eindeutig benachteiligt wird. Insofern ist die jetzige Formel für die Halbfinals mit Hin- und Rückspiel so falsch nicht. In England finden beide Halbfinals des FA-Cups auf neutralem Platz im Londoner Wembleystadion statt. Da sind beide Teams also gleichgestellt. Im Europapokal hat man auch in der K.o.-Runde Hin- und Rückspiel. Gruß

      • Georg (D)

        Ja, jede Form, ob nur ein Spiel oder mit Hin- und Rückspiel, hat seine Vor- und Nachteile. Aber ein Wechsel während des Wettbewerbs, ich weiß nicht. Anfreuden kann ich mich damit nicht.

        Dass im europäischen Wettbewerb Hin- und Rückspiele stattfinden, ist ja in Ordnung, aber der nationale
        Pokal, sei es z. B. in Belgien oder Deutschland, hat doch gerade seinen Reiz darin, dass es einen Sieger nach dem Spiel gibt, der in die nächste Runde zieht. Bei zwei Spielen ist das Spiel der ersten
        Partie schon darauf ausgelegt, dass ja noch das Rückspiel ansteht. Die Partie gegen Brügge wäre bestimmt anders angegangen worden und auch ein Stück langweiliger gewesen. Da sind wir doch sicherlich einer Meinung. Außerdem werden die Spieler (zusätzlich) belastet. Weniger ist mehr. Bei derart vielen Spielen, die in den kommenden Wochen auf den Verein zukommen, ist Substanzverlust bei dem ein oder anderen Spieler, denn man wird nicht komplett eine neue Mannschaft auf´s Feld schicken, vorprogrammiert. Nur zur Erinnerung:

        18.12.2016 Anderlecht versus Eupen
        21.12.2016 – Eupen versus Brügge
        26.12.2016 – Oostende versus Eupen
        17./18.01.2017 – Hinspiel (Landespokal)
        21.01.2017 – Eupen versus Genk
        25.01.2017 – Eupen versus Lüttich
        01.02.2017 – Rückspiel (Landespokal)

        Sollte es zu Verschiebungen – auch wegen des Pokals – kommen, die man ja schon witterungsbedingt nicht auschliessen kann, hat dies unter Umständen Auswirkungen auf die Tabelle in der Pro League, die dann nur bedingt aussagekräftig ist, weil Mannschaften nicht die gleiche Anzahl von Spielen vorweisen.

        Mein Motto: Qualität vor Quantität.

    • Werner Klinges

      Ich gebe zu dass es vielleicht etwas eigensinnig war, anderseits konnte er am Anfang gar nicht rüber spielen da die beiden Teamkollegen zu blöd waren um hinter den Ball zu gehen und somit aus dem Abseits, und danach war er bereits so nah am Tor bzw. die Kameraden so schlecht positioniert dass er das einzig richtige tat und „egoistisch“ das Tor machte. Man kann es also so oder auslegen in meinen Augen (die Szene zeigte auch wieder die häufige Tollpatschigkeit der AS im Angriff).

  7. @Petz(i)
    He sie Fußballkenner,gehen sie nach Kelmis,Walhorn oder Oudler schauen.
    Die 1D ist für ein Geisteskind wie sie mir einer sind,einfach zu hoch.
    Sieht man auch an ihren sonstigen Postet.
    Oder,bewerben sie sich bei der Bi..zeitung,das ist ihr Niveau
    Mit sportlichem Gruß:“Nur so“

  8. Georg (D)

    @ OD

    Eine Bitte: Nach der Auslosung der Halbfinalbegegnungen, die sicherlich auf dieser Plattform veröffentlich werden, bitte erwähnen, ob die Auswärtstorregel bei Torgleichheit Anwendung findet. Danke.

  9. Fritz Knizia

    diesen Sieg sollte man nicht überbewerten. Ein Sieg gegen Kortrijk in der Meisterschaft wäre mir lieber gewesen. Die nächsten Spiele gegen die ersten 5 der Tabelle wird zeigen wo der Weg der AS hingeht. Hoffentlich werden die Außenverteidigerposten verstärkt.

  10. Ein Aussenerteidiger ist bereits in Eupen. Bassey macht auch einen guten Job. Notfalls auch Jeffren.
    Abulrhaman und die Innenverteidiger sind imA eher das Problem.
    Blondeel ist nicht schlecht, hat aber auch wenoger gute Tage, Diallo läuft seiner Leistung von voriger Saison hinterher und Hackenberg hat nicht das Niveau der D1.
    Timmermanns sehe ich ebenso wenig als Stammspieler.

  11. Das war Werbung für den Fußball, der schon fast die ganze Saison gezeigt wird. Zwar waren noch einige Stockfehler zu viel drin, aber sonst wäre wohl ein 7-0 oder 8-1 heraus gekommen. Auf welchem Feld in Europa sind durchschnittlich 4 Tore pro Spiel zu sehen; wohl nur bei den ganz großen die jede Woche 2x im TV zu sehen sind. Hoffentlich hat die Tv-Übertragung einige TV-Zuschauer demnächst mal persönlich im Stadion vorstellig zu werden. Ich würde mir wünschen, dass viele Jugendtrainer aus der Eifel und naheliegenden Wallonie mit ihren Mannschaften mal die Spiele besuchen würden. Die Jungen (+vielleicht Mädchen) würden bestimmt mit den Stimmungsmachern der Zebras ihren Spaß finden. Vielleicht gibt es ja auch Freikarten der AS auf Nachfrage; schließlich sieht man ja regelmäßig 2-3Jugendmannschaften ein Spiel folgen. Leider ist die Anerkennung der AS in der Eifel sehr dünn gesät; dabei könnte und sollte die AS ein positives Bild von uns Ostbelgiern in BELGIEN zeigen.
    Jetzt noch ein Kommentar zum Spiel. Toller verdienter Sieg, kleine Einschränkung KORTRIJK war sehr schwach (aber Mannschaft spielt immer so gut wie Gegner es zulässt). Nur deswegen erstmals zu Null. Denn gestern war JEFFREN im Mittelfeld und nachher als rechter Verteidiger katastrophal. Unsere Stürmer hätten als sein Gegner locker 2 gemacht, weil er sich immer Kopf unten verdribbelt und als Außenverteidiger außen und vor dem Angreifer steht, als innen dahinter. Hoffe das die Versprechungen vom neuen WAGHEE der Wahrheit entsprechen und er der HENRI für hinten rechts wird.

    • Eifelerstandardfan

      Lieber AS-Fan, kannst du die Behauptung mit den Eifelern belegen? Wir sind nur eine Handvoll und würden nur eine Tribüne füllen. Die meisten drücken der AS die Daumen, auch wenn sie einige Dinge kritisch sehen (Qatar, rechte Fans). Wie wär’s denn, wenn ein paar Eupener mehr ins Stadion gingen?

  12. Naja, Jungs aus der Eifel bei den Zebras stellen würde ich als Vater nie erlauben, so manches „Lied“ ist doch sehr unter der Gürtllinie.
    Wenn Jugendliche, dann auf der T3 wo halbwegs vernünftige Leute sitzen.

  13. Schirifreund

    Hein van Hasebroek und Peter Vandenbemd plaidieren auch für eine Änderung der Semi-Finals: ein Spiel im Heysel, weniger Mannschaften in der D1 und die Pokalspiele am WE. Also Achtung: in der linken Tabellenhälfte enden

  14. Ostbelgien Direkt

    Am Dienstag hieß es auf Club RTL, die Auslosung der Paarungen im Halbfinale werde am Mittwochabend nach den restlichen Viertelfinals stattfinden. Vor dem Spiel Charleroi gegen RC Genk wurde von der Auslosung nicht gesprochen. Sobald es diesbezüglich genauere Angaben gibt, melden wir uns. Gruß

  15. Ole Kallius

    Ein toller Erfolg der KAS Eupen. Auch ein Sieg über Zulte Waregem ist mit dieser Moral möglich.
    Ich drücke die Daumen in Hamburg.
    Ein frohes Weihnachtsfest an alle Fans der KAS Eupen wünscht
    Ole Kallius

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