Der Regionalverband der SP hat sich – wie berichtet – neu aufgestellt. Weil sich der bisherige Regionalpräsident Antonios Antoniadis zu 100% auf sein Ministeramt in der DG-Regierung konzentrieren möchte, hat fortan Berni Schmitz als geschäftsführender Präsident die Aufgabe, die Partei zu führen. Mit Berni Schmitz führte „Ostbelgien Direkt“ ein Gespräch.
Die neue Organisationsstruktur der SP sieht wie folgt aus:
- Geschäftsführender Präsident: Berni Schmitz
- Parteisprecher: Charles Servaty
- Koordinatoren: Johann Klos (Arbeitgeber), Resi Stoffels (Arbeitnehmer), Karin Theissen (Frauen), Matthias Zimmermann (Jusos) und Jean-François Crucke (60+)
- Beisitzer: Alain Klinkenberg, Joël Arens, Stefan Braun, Brigitte Neumann
- Kassierer: Rudolf Wintgens
Nachfolgend das Gespräch von „Ostbelgien Direkt“ mit dem neuen geschäftsführenden Präsidenten der SP, Berni Schmitz.
OD: Herr Schmitz, Ihr Vorgänger Antonios Antoniadis ist 29 Jahre alt, Sie hingegen 65. Von einer Verjüngung kann man also beim besten Willen nicht sprechen, oder?
Schmitz: Es ist, was meine Person betrifft, sicher keine Verjüngung. Den Generationswechsel hat die SP trotzdem geschafft, und zwar sowohl in der Regierung, in der Antonios Antoniadis jetzt die SP vertritt, als auch in der Partei, in der neuerdings eine sehr junge Garde immer mehr Verantwortung übernimmt. Was mich betrifft, so sehe ich meine Rolle eher darin, dass ich die jungen Leute im Regionalverband etwas coachen werde.
OD: Sie haben einige zusätzliche Arbeitsgruppen geschaffen. Eine neue Arbeitsgruppe ist die der „Arbeitgeber“, die man ja eigentlich in einer Partei wie der SP nicht vermutet. Will sich die SP jetzt auch für die Belange der Arbeitgeber einsetzen?
Schmitz: Ich kann verstehen, dass mancher einen Arbeitgeber nicht in der SP vermutet. Die Realität sieht jedoch anders aus. Die Arbeitgeber haben auch in der SP ihren Platz. Die Arbeitsgruppe „Arbeitgeber“ haben wir deshalb ins Leben gerufen, damit die Anliegen und Interessen von Unternehmern oder Freiberuflern ebenfalls in unserem Programm Berücksichtigung finden.
OD: Was ist unter dem „S“ im Kürzel SP zu verstehen: Sozialistische Partei oder Sozialdemokratische Partei? Ihre Partei tut sich ziemlich schwer mit diesen Begrifflichkeiten. Meistens spricht die SP von „Sozialisten UND Sozialdemokraten“.
Schmitz: Das „S“ steht in erster Linie für „sozial“. Meine Aufgabe ist es, Sozialisten und Sozialdemokraten in der SP zu vereinen. Beide Strömungen sind in unserer Partei vertreten.
OD: Mit anderen Worten, die Sozialisten bilden den linken Flügel und die Sozialdemokraten den rechten Flügel in der SP.
Schmitz: Links – rechts, über diese Begriffe kann man jetzt lange diskutieren. Beide Tendenzen sind bei uns willkommen – egal, wie man sie nennt. In unserer Gegend gibt es auch welche, die „sozialistisch“ eher als „kommunistisch“ verstehen – und das sind wir definitiv nicht.
OD: Die SP hat bei der letzten PDG-Wahl einen Sitz verloren. Ist dies der Anfang eines Niedergangs, oder gedenken Sie, diesen Verlust bei der nächsten Wahl im Jahre 2019 wieder wettzumachen?
Schmitz: Wir haben uns ja auch deshalb neu aufgestellt, unsere Reihen verjüngt und die Aufgaben neu verteilt, weil wir guter Hoffnung sind, durch diese Neuerungen den verlorenen Sitz beim nächsten Mal zurückzugewinnen.
OD: In der Öffentlichkeit nehmen Politikverdrossenheit und Politikfeindlichkeit weiter zu. Wie erklären Sie sich dies? Hat es etwas mit unserer Autonomie zu tun?
Schmitz: Ich glaube nicht, dass diese Entwicklungen etwas mit unserer Autonomie zu tun haben. Sie manifestieren sich ja nicht nur bei uns. Die Bevölkerung redet viel über einige schwarze Schafe in der Politik, deren Verhalten schnell verallgemeinert wird. In Wirklichkeit – und davon bin ich zu 100% überzeugt – besteht die ganz große Mehrheit der Politiker aus rechtschaffenen Leuten. (cre)
Die goldenen Jahre der SP sind vorbei. Die Partei wird auch beim nächsten Mal einen Sitz verlieren.
Solange die PdBisten oder die Schicky Mickys diese Stimmen nicht bekommen, habe ich keine Probleme damit.
Da kann ich dir nur recht bei geben,mein lieber Onkel.
Der Herr Schmitz ist ja auch fast 70,der Charles auch nicht mehr der jüngste,und da spricht man von verjüngen?Es ist ja das Gegenteil.
Und die Alten,man sollte sagen,der Alte zog wahrscheinlich nicht mehr die letzten Wahlen,denn Stimmen und Sitz verloren,Posten weggeholt bekommen und trotzdem sehr gut entschädigt worden danach.Junge Leute verstehen das so wenig wie auch die älteren.
Hauptsache alle Strömungen werden umströmt und besetzt.So geht Politik heute.Fast so wie das Lied der Höhner:
Do simmer dobei,dat is Prima
Die SP hat jahrelang von der Arbeitswut von Lambertz profitiert. Der Mann hat wie ein Verrückter gearbeitet. Jetzt aber sollen andere ran. Die DG ist nie sozialistisch gewesen, auch nicht sozialdemokratisch. Dank Lambertz, Stoffels und Co. hat die SP jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt. Die Wahlergebnisse 2014 in der Eifel haben gezeigt, dass es bergab geht.
Genau wie die Liberalen immer mehr verlieren aber man bleibt in der Regierung. Da ist die Stärke im Gegensatz zur CSP die immer dran erinnert dans sie stärkste Partei ist aber es nicht in die Mehrheit schafft. Also Stärke in der Politik kennt andere Maßstäbe als Zahlen
Es ist eine Stärke, da haben Sie vollkommen recht. Viele Sitze alleine nutzen nichts, wenn man von den anderen Parteien als nicht mehrheitsfähig angesehen wird.
Das wird auch noch sehr lange so bleiben. Sollte mal ein Sitz fehlen, dann holt man die Grünen mit ins Boot, gibt ihnen einen Ministerposten (zB Ministerin für Biomüll) und schon kann man munter weiter“regieren“. Programme spielen überhaupt keine Rolle in Ostbelgistan.
Hauptsache die Posten stimmen,der ganze Rest ist schnuppe,ob der Wähler das so wollte oder nicht.
ich sehe schwarz, ob khl, schmitz oder wer auch immer, sie bleiben ihrer Linie treu. ob die bürger das auch so sehen?