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Herr Bürgermeister, was läuft schief im Eupener Krankenhaus?

Der Eingangsbereich des St. Nikolaus-Hospitals. Foto: OD

„Eupener Krankenhaus: Wann redet endlich jemand Klartext?“ lautete der Titel eines Artikels, der auf den Tag genau vor zwei Monaten auf „Ostbelgien Direkt“ veröffentlicht wurde. Inzwischen wurde zwar mit Dr. Frédéric Marenne ein neuer Chefarzt ernannt, doch die erhoffte Ruhe ist damit nicht eingekehrt.

Im Gegenteil: Wenn man dem Grenz-Echo Glauben schenken kann, geht es im Eupener St. Nikolaus Hospital noch immer drunter und drüber, wobei man allerdings vorsichtig sein muss, weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Tageszeitung von Teilen des Krankenhaus-Personals oder von wem auch immer instrumentalisiert wird, um Unruhe zu stiften.

Karl-Heinz Klinkenberg ist als Eupener Bürgermeister Präsident des Verwaltungsrates des Eupener Krankenhauses. Foto: Jannis Mattar

Was ist passiert? Der ehemalige Chefarzt Dr. Didier Frippiat hat eine Verleumdungsklage eingereicht.

Infolgedessen ermittelt die Justiz wegen des Vorwurfs der sexuellen Nötigung. Außerdem soll es Hinweise auf Unregelmäßigkeiten bei der Krankenhausfinanzierung geben. Diese Unregelmäßigkeiten habe der frühere Chefarzt Dr. Frippiat aufgedeckt und damit Krankenhaus-Direktor Danny Havenith unter Druck gesetzt, so das Grenz-Echo, das sich auf eine nicht namentlich genannte Quelle stützt.

Daraufhin soll Havenith dem damaligen Chefarzt gleich zwei Mal sexuelle Nötigung unterstellt haben, wobei im Grenz-Echo-Artikel nicht näher präzisiert wird, worauf dieser Vorwurf der sexuellen Nötigung eigentlich fußen soll.

Frippiat forderte jedenfalls den Verwaltungsrat auf, ein Machtwort zu sprechen, was aber nicht der Fall war. Es kam zum Zerwürfnis zwischen Frippiat und dem Verwaltungsrat – für Frippiat der Anfang vom Ende.

Justiz ermittelt nicht zum ersten Mal

Jedoch wollte der ehemalige Chefarzt die Dinge nicht dabei bewenden lassen und erstattete Verleumdungsklage.

Es ist nicht das erste Mal, dass im Zusammemhang mit Personalquerelen im Eupener Krankenhaus die Staatsanwaltschaft tätig wird.

DG-Minister Antonios Antoniadis (links) und Krankenhaus-Direktor Danny Havenith bei der Vorstellung der CliniClowns Ostbelgien im September 2015. Foto: Gerd Comouth

Im Sommer 2016 wurde bekannt, dass ein Arzt während einer Operation einen Kollegen gestoßen und ihn dabei verletzt haben soll. Daraufhin kam es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung. Schließlich habe einer der beiden Ärzte gegen den Kollegen Strafanzeige erstattet, was damals auch von Andrea Tilgenkamp, Prokuratorin des Königs in Eupen, gegenüber „Ostbelgien Direkt“ bestätigt wurde.

Kurioserweise fand dieser Vorfall im Grenz-Echo keine Erwähnung, wohl aber bei „Ostbelgien Direkt“ und beim BRF.

Es wäre an der Zeit, dass Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg (PFF) in seiner Eigenschaft als Präsident des Verwaltungsrates des Eupener Krankenhauses endlich an die Öffentlichkeit geht und erklärt, was momentan im Eupener Krankenhaus aus dem Ruder läuft und was es auf sich hat mit den Grabenkämpfen in der Ärzteschaft, dem Kleinkrieg in der Führungsetage, der Verleumdungsklage und den Unregelmäßigkeiten bei der Krankenhausfinanzierung.

Herr Bürgermeister, Sie haben das Wort!

GERARD CREMER

23 Antworten auf “Herr Bürgermeister, was läuft schief im Eupener Krankenhaus?”

  1. Unregelmässigkeiten bei der Krankenhausfinanzierung. Wird ja wohl nicht im positiven Sinne sein, wenn man damit den Chef unter Druck setzen kann. Dessen vorherigen Projekte seien ja angeblich auch nicht vom finanziellen Erfolg gekrönt gewesen, wie in der Vergangenheit öfters behauptet wurde.

  2. R.A. Punzel

    Werter Herr Cremer,
    da der Vorfall nicht im G-E veröffentlicht wurde, wage ich zu bezweifeln, dass der Herr Klinkenberg über die Vorfälle informiert ist (als Bürgermeister hat man soviele Jobs, dass man nicht alle verantwortlich ausüben kann) und letztendlich ist die PeFeFe eine Partei, die die Luft rauslässt… PFFFFFFFFFFFFFFF und hoffentlich bald von der Bildfläche verschwindet.

    • R.A. Punzel

      Vergass zu erwähnen, dass die PFFFFFFFFFFFFFFFFFFF wohl zu allem fähig, aber zu nichts Vernünftigem zu gebrauchen ist. Mit solchen Politikern ist der totale Absturz nur noch eine Frage der Zeit.

      • Pensionierter Bauer

        Leider fehlen mir die dafür notwendigen Diplome Herr Réalite. Aber Scherz beiseite, mir tun die Beschäftigten im Krankenhaus leid, denn es gibt auf Ebene der Pfleger, Versorger und auch Ärzte viele welche sich tagtäglich den Hintern aufreißen. Diese gute Arbeit wird dann von unfähigen Direktions- und Verwaltungratsmitgliedern zur Sau gemacht. Der Direktor macht scheinbar was er will und der Verwaltungsrat steckt den Kopf in den Sand und legt sich ein Schweigegelöbte zu. Was mir wundert ist wiedermal das Schweigen von ECOLO; waren die nicht mal für totale Tranzparenz.

  3. ?_?_?_?_?_?

    Früher hat mal einer gesagt ;
    Die Hälfte der Politiker sind Lumpen !
    Das musste er dann auch widerrufen !
    Pflichtbewusst hat er es dann auch seine Aussage mit den Worten …
    Die Hälfte der Politiker sind keine Lumpen !
    widerrufen !

    • Réalité

      Hallo ?_?_?……..
      Sie reihen sich nahtlos in meine Überlegungen ein, ?_?_?_…..!
      Mit der Hälfte hätten wir deren sowieso schon mehr als genug! Die andere Hälfte ist total überschüssig!
      Was nützen uns alle die Entscheider, wenn unterm Strich alles und vieles schief läuft!
      Das machen wir alles schon seit Jahrzehnten mit!
      Und wo stehen wir?_?_?_?……
      Da wo wir stehen! Horrende Steuern, und ausufernde Schulden!
      Nur den Erfindern von alledem, denen geht es bombig!
      Die lachen sich ins Fäustchen, und machen seelenruhig da weiter, wie schon so vorher!
      Die erfinden noch immer neue Posten hinzu! Da ist der Kalle schon froh, und lacht wie ein kleines Kind vor dem St Nikolaus, wenn er als „Vize“ in irgendeinem sowas von belanglosen Unterausschuss der E U Regionen seinen goldenen Füller in die Hand nimmt! Stolz wie Oskar.
      Was nützen wohl all diese „Räte“, an allen Ecken und Kanten, wenn da keine Ordnung noch Kontrollen sind!?_?_
      Der beste Beweis, wieder mal hier!
      Die Verantwortlichen sollten sich bis tief in den Boden rein schämen!
      Und sowas wollen Führungskräfte sein!?_?_…..
      Eine Schande!

  4. Kindergarten

    Es ist schon traurig, dass hier mit 500 Arbeitsplätzen gespielt wird.
    Die Direktion und der Verwaltungsrat sind unfähig.
    Alle wissen es, nur unsere Feigen Politer halten den Mund.
    Es ist an der Zeit das Köpfe rollen und ein fähiges Team die Arbeit übernimmt

    • In SV bleibt wenigstens die Direktorin am Ruder, aber die Chefärzte wechseln sie wie die Unterhosen!
      Und was die Gynäkologie VDP angeht, das steht auf einem anderen Blatt und ist noch längst nicht gelesen…..

  5. In der Hilfeleistungszone denen Herr Klinkenberg vorsitzt, zeigt er sich genau so Entscheidungs- und Beschlussfreudig, mittlerweile ist die Feuerwehr Büllingen und auch Eupen seit mehreren Monaten ohne Drehleitern.

    Der Mann spielt mit der Sicherheit der Bevölkerung, ob im Krankenhaus Eupen oder mit der Feuerwehr in ganz Ostbelgien. Verantwortungsbewusstsein sieht anders aus.

    Er scheint ein angenehmer Zeitgenosse zu sein, so kommt er jedenfalls rüber, ist aber nicht die richtige Besetzung für solche verantwortungsvolle Posten.

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