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Henri Müllender

Henri Müllender, Präsident des Kelmiser Ringervereins, im BRF-Fernsehen.

Wie wohl alle Freunde des Ringens ist der Präsident des Ringervereins 1997 Kelmis, Henri Müllender, maßlos enttäuscht über die Entscheidung des Exekutivkomitees des IOC, Ringen ab 2020 aus der Liste der olympischen Disziplinen zu streichen.

Zwar muss der Beschluss noch von der Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees bestätigt werden, doch macht man sich bei den Ringern in Kelmis wie auch bei denen in Raeren keine allzu große Hoffnungen mehr.

„Den Ringkampf hat es immer gegeben, den gab es bei den Urvölkern schon“, äußerte Henri Müllender in einem Interview mit dem BRF sein Unverständnis über die Entscheidung des IOC. Müllender verriet sogar, dass es in Kelmis ein 15-jähriges Supertalent gibt, das 2020, wenn Olympia erstmals ohne den Ringsport stattfindet, genau das richtige Alter hätte, um an der Olympiade teilzunehmen. Wer die Sommerspiele 2020 ausrichten wird, entscheidet sich im September 2013. Istanbul, Tokio und Madrid sind die Bewerberstädte.

Der Kelmiser Jugendtrainer Nico Crott beim BRF-Interview.

Der Kelmiser Jugendtrainer Nico Crott beim BRF-Interview.

Zwei Mal hat ein Kelmiser Ringer an Olympischen Spielen teilgenommen. 1968 startete Léon Dütz in Mexiko. 20 Jahre später fand er in Hubert Bindels einen Nachfolger. Der Kelmiser Schwergewichtsringer kämpfte 1988 in Seoul um eine Medaille. In der südkoreanischen Hauptstadt war zudem mit Peter Conrath ein ostbelgischer Mattenrichter vertreten.

Indes wird es immer schwieriger, Kinder für den Ringersport zu begeistern. „Das Hauptproblem für das Ringen sind Playstation und Computer, und die Tatsache, dass die Eltern ihre Kinder nicht zum Training schicken, wenn diese keine Lust haben“, bedauert der Kelmiser Jugendtrainer Nico Crott, genauso wie der Raerener Michael Vahlefeld, mit dem der BRF ebenfalls sprach.

Das IOC begründete seine Entscheidung mit den niedrigen Werten, die das Ringen bei einer detaillierten Analyse aller 26 olympischen Sommersportarten bekam. Dabei hatte die Programm-Kommission des IOC insgesamt 39 Kriterien wie TV-Quoten, Zuschauerzahlen, Ticketverkäufe, Verbreitung, Mitgliederzahlen und Attraktivität bei Jugendlichen untersucht.

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