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Noch 125 Haushalte in Eupen ohne Internetverbindung – Volle Wiederherstellung des Netzwerks erst Anfang 2022

Man ist wegen Corona im Homeoffice, aber das Internet funktioniert nicht richtig - da kann man schnell die Geduld verlieren. Illustration: Shutterstock

In den vergangenen Monaten wurde des Öfteren über die mangelhafte Internetverbindung in Eupen geklagt. Und zwar zu Recht, wie aus einer Antwort der zuständigen föderalen Ministerin Petra De Sutter (Groen) auf eine Frage der ostbelgischen Abgeordneten Kattrin Jadin (PFF-MR) hervorgeht.

Dass private Verbraucher häufiger Ladehemmungen auf ihren Mobiltelefonen haben und sich dadurch mancherorts auch die Bankkartenzahlung in Geschäften verzögerte, war für Jadin Grund genug, die zuständige Ministerin diesbezüglich zu befragen.

„Über Ausrufe auf den sozialen Medien aber auch aus persönlichen Erfahrungen habe ich Kenntnis von der schlechten Internetverbindung in Eupen genommen“, begründete Jadin ihre Nachfrage bei der zuständigen Ministerin.

Dieses Bild wurde am Freitag nach der Hochwasser-Katastrophe, dem 16. Juli 2021, in der Eupener Unterstadt gemacht. Zahlreiche Infrastrukturen wurden ganz oder teilweise zerstört. Die Auswirkungen sind heute noch zu spüren. Foto: Gerd Comouth

In Zeiten, in denen das Homeoffice sehr stark angeraten wird, ist es sehr ärgerlich, wenn die Menschen zuhause keinen vernünftigen Arbeitsrahmen vorfinden können. Aber auch für die privaten und professionellen Nutzer ist eine mangelhafte Verbindung sehr frustrierend und ein erheblicher Einschnitt in die Lebensqualität“, so Jadin.

In der Tat sind im Zuge der Hochwasser-Katastrophe im Juli einige Infrastrukturen, die Kommunikationsdienste beherbergten, arg in Mitleidenschaft gezogen oder sogar komplett zerstört worden.

„Alleine bei dem Mobilfunkanbieter Proximus waren über 50.000 Anschlüsse betroffen. Strategische Gebäude wurden beschädigt und teilweise noch nicht wiederhergestellt, über 50 Kilometer Kabel müssen noch neu verlegt und 10 Mobilfunkkabinen ersetzt werden. Diese Mängel haben auch in der Gegend um Eupen für riesige Auswirkungen auf die Qualität des Mobilfunknetzes gehabt“, betont Kattrin Jadin.

Die föderale Abgeordnete Kattrin Jadin bei einer Wortmeldung in der Kammer.

Laut Ministerin De Sutter hatten in Eupen unmittelbar nach der Hochwasser-Katastrophe vom 14. und 15. Juli 2021 rund 15 Prozent der Bürger keine Internetverbindung mehr. Bis heute hätten 125 Haushalte auf dem Gebiet der Gemeinde Eupen-Kettenis noch immer keine Internetverbindung. Diese könne erst in Gebrauch genommen werden, wenn Proximus ihr Kupferkabelnetzwerk vollständig wiederhergestellt habe. Die Arbeiten könnten noch einige Monate in Anspruch nehmen, sprich: bis Anfang 2022 andauern, bevor alle Personen in Eupen wieder über eine Internetverbindung verfügen, so die Ministerin.

De Sutter bestätigte außerdem, dass es in den vergangenen Monaten einige Beschwerden bezüglich der Internetqualität in Eupen gegeben habe. Diesbezüglich hat Proximus angekündigt, bis Ende des Monats in einigen Straßen eine Reihe von Kästen zu ersetzen.

Die für die Telekommunikation zuständige föderale Miniserin ermutigt die Verbraucher, sollten sie Probleme mit ihrer Verbindung haben, unbedingt den Kundendienst von Proximsus zu kontaktieren. (cre)

15 Antworten auf “Noch 125 Haushalte in Eupen ohne Internetverbindung – Volle Wiederherstellung des Netzwerks erst Anfang 2022”

  1. Die Wahrheit

    Was die Internetverbindungen angeht. Hier in der schönen Eifel geht in Sachen Internet- und Handyverbindungen in manchen Orten nicht viel.
    Und das Beste kommt noch.
    Unsere Behörden wollen, dass viele Formulare und Anträge online ausgefüllt bzw. gestellt werden.
    Sie sollen zuerst mal sehen, dass die Leitungen liegen und die Übertragung mit Highspeed funktioniert.
    ZEIT KOSTET AUCH GELD.
    Oder soll man diese Zeitverschwendung den Behörden in Rechnung stellen?

  2. Ein Balken von 6 auf dem Signal Messer des Handys.

    @Die Wahrheit
    Das mit den Formularen können sie sich aber sparen .
    Es dient nur der Rechtfertigung der Verzögerungen.
    Die Anbieter wissen genau in welchen Straßen, oder Ortschaften die Sache funktioniert, und in welchen nicht.
    Auch in Sachen mobiles Internet, scheint man nicht wirklich etwas ändern zu wollen.
    Bei meiner kürzlich letzten Beschwerde, wurde mir mitgeteilt, dass das Problem bekannt sei, sich aber wahrscheinlich nichts ändern würde.
    Die Anbieter verfügen über ausreichend Messgeräte, mit denen sie in jedem Winkel der DG feststellen können wo Leute sich ärgern, und wo nicht.

  3. Politiker Protz

    Und sowas trotz 4 Ministern, plus den anderen alle!? Die machen sich in allem und vielem breit mit Reden und Versprechen, aber heraus kam bis heute nicht viel!? Herr Paasch laden Sie doch die Madame Proximus ein, so wie vor ein paar Jahren. Der Verbraucher muss wohl bei allem Übel sehr hohe Gebühren bezahlen! Was schert das unsere Politik? Pffft uns doch egal.

      • Die monatliche Verbindungsgebühr für das Satelliten-Internet liegt bei 99 Euro. Hinzu kommen einmalige Kosten von 499 Euro für das Starterset inklusive Hardware.

        Dat selbst für belgien ein wenig sehr teuer…

        • karlh1berens

          Wenn einer das hat und über WLAN teilt kostet wieviel bei 10 Nachbarn ?

          Ich habe seit Gestern bei ORANGE 60 Gigabyte/Monat Dowloadvolumen für 30 € (über SIM-Karte).

          Bei Base stehen die Antennen zwar dichter aber dort weiß die linke Hand nicht,was die rechte tut. Bei Proximus ist man auf dem (hügeligen) Land aufgeschmissen.

  4. Proximus ist ein auf Profit ausgerichtetes Unternehmen und kein Sozialdienst, es gibt für die keinen Grund in der Eifel zu investieren. Viel zu wenig Verdienstmöglichkeiten!
    Aber dafür ist die Natur dort schön.

  5. delegierter

    ach so, deshalb gehen hier in der Gemeinde einige Damen die im Ministerium angestellt sind so viel mit den Hunden spazieren. Die sind im Home-Office und haben kein Netz. Schöne Ausrede, wird das auch kontrolliert ?

  6. Zauberlehrling

    Derzeit bekommen die Arbeitslosen vom ADG-Datenschutzbeauftragten EMails mit der Aufforderung eine Bestätigung zu leisten, ob das ADG per Internet mit ihnen kommunizieren darf. Wenn man sich diese Webseite ansieht, wo dieses / per Link, zu bestätigen ist, kann man lesen, dass das ADG dann, wenn bestätigt, von der Arbeitslosen verlangt, sie müssten garantieren, alle 2 bis 3 Tage ihre EMails zu lesen !
    Da wird wohl offensichtlich wieder was gezaubert (im Rahmen der Chasse au chômeurs) um die Arbeitslosen noch mehr gängeln zu können, wohl wissend dass kein Internet Nutzer eine solche Garantie geben kann !

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