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Hausdurchsuchung im Eupener Krankenhaus: Welcher „Maulwurf“ informiert laufend das Grenz-Echo?

Viele Pfeile zeigen in eine bestimmte Richtung, aber wohin das Eupener Krankenhaus steuert, weiß niemand. Foto: OD

Neues in Sachen Eupener Krankenhaus: Im Zusammenhang mit den Ermittlungen der Eupener Justiz infolge einer Klage des früheren Chefarztes Dr. Didier Frippiat hat es am Donnerstag laut Grenz-Echo eine Hausdurchsuchung im Spital gegeben.

Diese Info wurde von der Prokuratorin des Königs am Gericht Erster Instanz in Eupen bestätigt. Mehr wollte Andrea Tilgenkamp dazu jedoch nicht sagen.

Dass Hausdurchsuchungen vorgenommen wurden, ist auch nichts Überraschendes, weil ja schon seit etwa einer Woche bekannt war, dass die Eupener Staatsanwaltschaft in Sachen Eupener Krankenhaus ermittelt.

Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg, Präsident des Verwaltungsrates des Eupener Spitals, bei einer Pressekonferenz. Foto: OD

Mindestens genauso spannend wie die Ermittlungen ist momentan die Frage, wer seit einigen Wochen laufend das Grenz-Echo mit internen Informationen aus dem Spital an der Hufengasse versorgt.

Offensichtlich gibt es mindestens eine undichte Stelle innerhalb der Belegschaft, bei der Ärzteschaft, bei den Gewerkschaften oder in der Führungsetage, bisher bleibt aber ein Geheimnis, wer der Maulwurf ist. Womöglich sind es auch mehrere.

Seit einigen Wochen findet in der Tageszeitung ein Trommelfeuer gegen die Verantwortlichen des Eupener Krankenhauses statt. Weil diese aber bisher darauf sehr unprofessionell und vor allem wortkarg reagierten, muss jemand im Verlagshaus am Eupener Marktplatz die Order erteilt haben, die Zahl der Salven in Richtung Krankenhaus zu erhöhen.

Nach Herzenslust Feuer eröffnet

So kam es, dass am vergangenen Wochenende zwei Berichte übers Krankenhaus im Grenz-Echo erschienen, die nichts Neues enthielten, sondern nur eine Wiederholung dessen waren, was schon vorher veröffentlicht worden war.

Es ist ungewöhnlich, dass Grenz-Echo-Redakteure in einer so brisanten Angelegenheit, die von größter lokaler und regionaler Bedeutung ist, nach Herzenlust das Feuer eröffnen.

DG-Minister Antonios Antoniadis (links) und Krankenhaus-Direktor Danny Havenith bei der Vorstellung der CliniClowns Ostbelgien im September 2015. Foto: Gerd Comouth

Richtet sich das Trommelfeuer in erster Linie gegen Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg in dessen Eigenschaft als Präsident des Verwaltungsrates des St. Nikolaus Hospitals? Soll Klinkenberg davon abgehalten werden, bei der Stadtratswahl von 2018 ein weiteres Mal für das Bürgermeisteramt zu kandidieren?

Oder ist Direktor Danny Havenith die Zielscheibe, der bis zu seinem Dienstantritt im Krankenhaus Generalsekretär des Grenz-Echo war und dort am Ende nicht nur Freunde hatte?

Oder richtet sich das Manöver gegen Haveniths Vorgänger Willy Heuschen?

Irgendwann wird wohl Licht ins Dunkel kommen – entweder im Zuge der Ermittlungen der Eupener Justiz oder weil es noch ein paar Maulwürfe mehr gibt, die das sommerliche Wetter nutzen wollen, um an die frische Luft zu kommen… (cre)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

21 Antworten auf “Hausdurchsuchung im Eupener Krankenhaus: Welcher „Maulwurf“ informiert laufend das Grenz-Echo?”

  1. Blickwinkel

    Nun, wenn die Verantwortlichen des Spitals dazu nur „Wischi-Waschi“-Erklärungen in der Presse abgeben, bzw. sich im „Mantel des Schweigens“ hüllen, wundert es nicht, dass „Insider“ dann selbst die Medien kontaktieren, um auf vermeintliche oder tatsächliche Missstände hinzuweisen….

  2. karlh1berens

    Zitat OD : „So kam es, dass am vergangenen Wochenende zwei Berichte übers Krankenhaus im Grenz-Echo erschienen, die nichts Neues enthielten, sondern nur eine Wiederholung dessen waren, was schon vorher veröffentlicht worden war.“

    Das kenn ich.

  3. Ja, ein Krankenhaus gehen Menschen ein und aus und leben dort auf engstem Raum. Die Patienten und Besucher sind nicht blind und nicht taub und haben meist gut Zeit zuzuhören, wenn Ärzte, Pflegerinnen oder … sich unterhalten. Erwartet man da wirklich, dass Dinge lange geheim bleiben?

  4. Pensionierter Bauer

    Wenn der Maulwurf die Wahrheit sagt, dann ist es gut dass es ihn gibt. Als vierte Gewalt im Staate ist die Presse meineserachtens nach verpflichtet Wahrheiten, auch dann wenn sie weh tun zu veröffentlichen. Oft genug haben Verbrecher im Nadelstreifenanzug nach Lust und Laune walten können, nur weil niemand sich traute auszupacken. Was nun die 400 Arbeitsplätze angeht, die sind nicht durch den Maulwurf sondern im Fall des Falles durch das Versagen der führenden Köpfe im Hause gefährdet. Der Fisch stinkt immer vom Kopfe her.

  5. marcel Scholzen

    Macht sich denn so ein Maulwurf nicht auch strafbar, weil er das Berufsgeheimnis verletzt ? So eine Person riskiert doch viel. Weil irgendwann könnte die erwischt werden und die schlimmste Konsequenz wäre der Verlust jeglicher Glaubwürdigkeit und damit der beruflichen Zukunft im Gesundheitswesen, wo Diskretion zu den wichtigsten Grundvoraussetzung zählt.

    Und bis zum Aufdecken der undichten Stelle wächst das Misstrauen im Krankenhaus, denn jeder verdächtig jeden. Das hat Auswirkungen auf allen Ebenen und stört den ordnungsgemäßen Klinikbetrieb. Dem kann man nur mit größtmöglicher Offenheit begegnen. Vertuchungs- und Verschleiherungsversuche würden das Misstrauen nur noch vergrößern.

    • Pensionierter Bauer

      Ein Maulwurf befindet sich in einer Grauzone. Moralisch ist es verwerflich wenn er Legales aber nicht für die Öffentlichkeit bzw. für die Konkurenz bestimmtes ausplaudert. Wenn es aber in Institutionen, Verwaltungen, Vereinen oder Unternehmen zu Unregelmäßigkeiten und Betrügereien kommt dann hat der ehrliche Mitwisser die moralische Pflicht dafür Sorge zu tragen das es in die Öffentlichkeit kommt. Ob es juristisch immer so gesehen wird ist eine andere Sache. Denn auch Richter fällen immer wieder mal Urteile im Sinne des Mainstraems.
      Jeder in verantungsvoller Position soll immer dann wenn er Dreck am Stecken hat den Maulwurf fürchten müssen. Eines ist auch klar, mit Klinkenputzern macht man keine funktionierende Demokratie.

      • Reinhardt

        Tien Tien Bauer , laut all ihren Mitteilugen waren und sie viel zu schade gewesen als einfacher Kuhtreiber und Heckenscheren . Wie man feststellen kann an ihrer Graphik , sind sie ein verfehlter Rechtsanwalt , oder ein Jurist bei einer Versicherungsgruppe hätte gut zu ihnen gepasst . Es könnte aber auch im Bereiche des möglichen , das sie mit all ihrem Wissensgut Heute noch verschiedenen abgehobenen Anwälte guten Rat geben .

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