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Bekämpfung von häuslicher und familiärer Gewalt: Bessere Betreuung der Opfer und Verfolgung der Täter

Eine Frau als Opfer von häuslicher Gewalt. Foto: dpa

Am Internationalen Frauentag, der alljährlich am 8. März begangen wird, ist die häusliche Gewalt gegen Frauen und deren Bekämpfung ein zentrales Thema. Mehrere Untersuchungen haben ergeben, dass in der Corona-Krise die häusliche und familiäre Gewalt zugenommen hat.

Die ostbelgische Kammerabgeordnete Kattrin Jadin (PFF-MR) hat bei Justizminister Vincent Van Quickenborne (Open VLD) eine härtere Vorgehensweise gegen die Täter und eine Vereinfachung der Anzeigenaufnahme angemahnt. Sie plädierte für einen Ausbau der Beihilfen und eine stärkere Bekämpfung der Taten.

Van Quickenborne betonte, dass Maßnahmen bereits umgesetzt wurden und weitere noch anstehen. Zum Beispiel gebe es vielerorts Zentren zur Betreuung von Opfern sexueller Gewalt, in denen diese 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche empfangen werden können. Es würden auch medizinische und forensische Hilfen sowie eine psychologische Betreuung angeboten. Die Opfer könnten dort ebenfalls Anzeige erstatten. Das anwesende Personal sei spezifisch für Sittendelikte ausgebildet.

Die Föderalabgeordnete Kattrin Jadin (PFF-MR) bei einer Plenarsitzung der Kammer. Foto: Belga

Das Modell der „Family Justice Center“ (FJC), die sich bereits in Flandern bewährt haben, soll nun landesweit ausgedehnt werden. Diese Zentren bieten ebenfalls einen Empfang für Personen und Kinder, die Opfer von häuslicher und familiärer Gewalt geworden sind.

Der Minister erklärte weiter, dass er an einer Reform des Sexualstrafrechts arbeite, um die Strafen zu verschärfen und den Begriff der Einwilligung neu zu definieren. Zurzeit wird diesbezüglich noch auf ein zusätzliches Gutachten des Expertenausschusses gewartet. Im Zuge der zweiten Corona-Welle wurde außerdem festgehalten, dass die Staatsanwälte weiterhin die häusliche Gewalt prioritär einstufen sollen.

„Die Hilfe existiert also, sie wird aber noch viel zu selten in Anspruch genommen. Hier besteht auf jeden Fall Nachbesserungsbedarf. Die Opfer müssen unbedingt wissen, dass sie nicht alleine sind und Hilfe rund um die Uhr zur Verfügung steht“, erklärte Kattrin Jadin.

Van Quickenborne wies darauf hin, dass man bei den Zentren zur Betreuung der Opfer von sexueller Gewalt bis zum Ende der Legislaturperiode auf insgesamt 10 Standorte kommen wolle. Die Zahl der FJC werde ebenfalls erhöht. Je nach Situation könnten Opfer eine finanzielle Entschädigung beim Unterstützungsfonds für Opfer beantragen. Wie man die gesamten Informationen für die Opfer zugänglicher machen und die Bearbeitungszeit der Verfahren verkürzen kann, wird derzeit noch geprüft.

2 Antworten auf “Bekämpfung von häuslicher und familiärer Gewalt: Bessere Betreuung der Opfer und Verfolgung der Täter”

  1. Pumpernickel

    Vor einiger Zeit hat OD die häuslichen Gewalt schon mal thematisiert. Ich erinnere mich an die Kommentare der Motzer auf OD, die zusammengefasst folgenden Schluss zulassen: in Ostblegien gibt es keine häusliche Gewalt. Und die Tatsache, dass es hier keine Kommentare gibt, beweist die Richtigkeit meiner Schlussfolgerung. Es sei denn, die häusliche Gewalt gehört in Ostbelgien zum normalen Alltag und bedarf keiner Thematisierung.

  2. Alfons van Compernolle

    Es gibt überall häusliche Gewalt, nicht in jeder Familie . Die Frage ist nur wie die Teilstaaten damit umgehen ? Generell aber gilt, dass eine Gewaltausübung gegen den Ehepartner/in – Partner/in nicht nur eine Unmöglichkeit ist sondern Charakterschwäche . Es sollte auch nicht vergessen werden, es gibt nicht nur (Hampel-)Männer , welche ihre Frauen Misshandeln , sondern auch nette weibliche Zeitgenossen diese Ihre Partner Misshandeln.

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