Gesellschaft

Häusliche Gewalt gegen Männer auch in der DG?

Illustrationsbild: Shutterstock

Im zuständigen Ausschuss des DG-Parlaments hat die SP-Abgeordnete Céline Kever ein Problem in unserer Gesellschaft thematisiert, das nach ihren Worten „immer noch kaum in der Öffentlichkeit stattfindet“. Die Rede ist von der häuslichen Gewalt gegen Männer.

Es werde immer wieder thematisiert, dass während des Lockdowns die Zahlen von häuslicher Gewalt gestiegen seien, so Céline Kever (SP) in einer Frage an Sozialminister Antonios Antoniadis (SP). Dabei sei meist die Rede von Gewalt gegen Frauen und Kinder. „Das Thema der häuslichen Gewalt gegen Männer findet immer noch kaum in der Öffentlichkeit statt.“

Die SP-Abgeordnete Céline Kever im Parlament der DG. Foto: PDG/CK

Das Zentrum PRISMA bietet Opfern von häuslicher Gewalt Unterstützung an. Es wurde um eine ambulant-therapeutische Begleitung von Männern erweitert. Die Aufnahme im Fluchthaus sei jedoch immer noch ausschließlich Frauen und Kindern vorbehalten, so Kever.

Weil das Thema von häuslicher Gewalt gegen Männer nach Einschätzung der SP-Abgeordneten in unserer Gesellschaft kaum Beachtung findet und ein Tabu sei, gebe es wohl eine hohe Dunkelziffer. Kever: „Es kann also nicht davon ausgegangen werden, dass Männer, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind, unbedingt offen darüber sprechen und aus eigener Initiative heraus Unterstützung suchen.“

Von Sozialminister Antoniadis wollte Kever wissen:

  • Hat die Regierung Kenntnis über das Vorhandensein und die Entwicklung von häuslicher Gewalt gegen Männer in der DG?
  • Wie gestaltet sich die spezifische Angebotslandschaft für männliche Opfer häuslicher oder sexueller Gewalt in der DG?
  • Plant die Regierung Initiativen, Maßnahmen oder Kampagnen um dieses Thema aufzugreifen, dafür zu sensibilisieren und es allgemeinhin zu enttabuisieren?

Vize-Ministerpräsident Antonios Antoniadis (SP). Foto: PDG/CK

In seiner Antwort betonte Minister Antoniadis, häusliche Gewalt, auch die gegenüber Männern, sei kein typisches Corona-Problem, auch wenn die Pandemie die Situation verschärfe, weil die Menschen insgesamt erhöhtem Stress ausgesetzt sind und mehr Zeit zuhause verbringen.

Statistische Angaben zu Übergriffen auf Männer lägen ihm nicht vor, so der Minister. Diese Zahlen könnten der Polizei oder der Staatsanwaltschaft vorliegen, falls diese geschlechtsspezifisch erfasst werden. 2020 habe die VoG Prisma ein männliches Opfer häuslicher Gewalt begleitet.

Antoniadis weiter: „Gewalt gegenüber Männern ist immer noch ein Tabuthema. Da es als Zeichen von Schwäche des sogenannten ‚starken Geschlechts’ verstanden wird, wird die Problematik verschwiegen. Angebote gibt es aber auf jeden Fall. Generell stehen die Angebote der Opferhilfe ungeachtet des Geschlechts allen Menschen zur Verfügung. So ist es auch im Dekret vom 26. September 2016 über die Opferhilfe und die spezialisiert Opferhilfe festgehalten.“ Es gebe lediglich eine Ausnahme: das Frauenfluchthaus, welches effektiv ausschließlich Frauen und deren Kindern vorbehalten sei, betonte Antoniadis. (cre)

 

23 Antworten auf “Häusliche Gewalt gegen Männer auch in der DG?”

  1. Ich glaube nicht, dass es viele Fälle von häuslicher Gewalt an Männern in der DG gibt, jedenfalls nicht, wenn man darunter physische Gewalt versteht. Dafür ist der Mann meistens im Vorteil. Was aber sehr wohl vorkommem kann, sind Fälle von psychischer Gewalt von Frauen an Männern. Ein Mann würde dies niemals gegenüber Außenstegenden zugeben, weil er sonst als Schwächling gelten würde, dessen Frau „die Hosen anhat“.

  2. Gutachter

    Ich finde dazu kann man Nichts pauschal sagen. Es müsste vielleicht eine Agentur in Germany damit beauftragt werden um hier Klarheit zu schaffen. Da unser Ministerpräsident Oliver Paasch ja so spendabel ist (nein nein nicht mit seinem eigenen Geld) wird er uns bestimmt bald ein aktuelles Gutachten aus Merkelland unterjubeln. Uns Steuerzahlern wird es bestimmt freuen…

    • Walter Keutgen

      Guido Scholzen, das Wort Zwangsehe ist eines aus unserer Sicht. In vielen Kulturen organisieren die Eltern u.a. die Heirat der Kinder und diese sind noch nicht einmal dagegen, sondern verlangen das sogar. Wenn die Eltern sich gefunden haben, werden die Kinder gefragt, ob sie einverstanden sind. Ich denke, dass es davon auch hier noch bis etwa den Zweiten Weltkrieg welche gab.

  3. Das Thema Gewalt an Männer zu erwähnen hat seine Richtigkeit, aber bei eine Bevölkerung von rund 77.000 Ostbelgiern werden die Zahlen wohl überschaubar sein. Da muss man jetzt keine Studien oder Spezialisten zu diesem Thema bemühen.

    • Maria Heidelberg

      Im Zweifel immer die Frau, @Corona 2019. ;-)

      Bei Trennungen neigen Frauen gerne dazu, Ihre Kinder vom anderen Elternteil zu entfremden, sie gegen den andeten Elternteil aufzusetzen und den Mann finanziell auszubeuten. Dahingehend trägt die Frau, oder die meisten Frauen sehr viel Schuld auf sich. Und manche, was rede ich die meisten Anwälte lassen sich das mithilfe ihrer professionellen Beratungsfunktion richtig gut bezahlen, indem sie „Fälle“ wie Kaugummi in die Länge ziehen. Jeder will daran verdienen, außer der Mann, der darf das alles bezahlen….

      Manche Männer haben es echt nicht leicht.

  4. In Belgien gilt so wie in Deutschland das Zerrüttungsprinzip, das heißt es kommt allein darauf an, ob die Ehe zerrüttet, also endgültig gescheitert ist. Daneben gibt es in Belgien eine vereinfachte einvernehmliche Scheidung. Das Schuldprinzip mit den daraus vielfach folgenden Schlammschlachten hat ausgedient.

  5. Corona2019

    @ – Maria Heidelberg

    Wenn der Anwalt wenig Arbeit hat , dann kann sich jeder Fall in die Länge ziehen .
    Deshalb kann in Ausnahme Fällen ihre Vermutung schon zutreffen .

    Und wenn es sich bei einer Trennung dann noch um viel Geld geht,
    Ist Eine lange Prozedur für manche ein Vorteil um solange wie möglich daran fest zu halten ,
    bis nicht’s mehr da ist .

  6. Maria Heidelberg

    Welchen Grund sollte es sonst haben, die Schuldfrage zu klären und schriftlich die Fehlerquote innerhalb der Ehe aufzulisten wenn es die Schuldfrage doch so nicht gibt?

    Komisch…..

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