Notizen

Hacker-Angriff auf Macrons Wahlkampf-Team

Emmanuel Macron, vielleicht nächster französischer Staatspräsident. Foto: Shutterstock

Kurz vor der französischen Präsidenten-Wahl sorgt ein Hacker-Angriff auf die Bewegung des favorisierten Kandidaten Emmanuel Macron für Aufregung. Bei der Attacke seien E-Mails, Verträge sowie andere interne Dokumente erbeutet und später ins Internet gestellt worden, um „En Marche!“ zu schaden, teilte Macrons Wahlkampfteam in der Nacht zum Samstag mit.

Es handele sich um einen „beispiellosen Vorgang“ und gezielten „Versuch, die französische Präsidentschaftswahl zu destabilisieren“, hieß es.

Die Dokumente waren den Angaben zufolge schon vor einigen Wochen aus privaten und beruflichen E-Mail-Postfächern von Verantwortlichen der Bewegung entwendet worden. Echte Unterlagen seien zusammen mit gefälschten ins Netz gestellt worden, „um Zweifel und Desinformation zu säen“.

Die Kandidatin Marine Le Pen und der Kandidat Emmanuel Macron vor dem TV-Duell am Mittwoch in einem Fernsehstudio in La Plaine-Saint-Denis, im Norden von Paris. Foto: epa

Laut der Enthüllungs-Plattform Wikileaks, die auf das unter dem Hashtag #MacronLeaks kursierende Datenmaterial verlinkte, handelt es sich um Zehntausende Dokumente im Umfang von rund neun Gigabyte.

Der Zeitpunkt der Veröffentlichung nur wenige Stunden vor dem zweiten Wahlgang zeigt aus Sicht von „En Marche!“ das offenkundige Ziel: „Destabilisierung der Demokratie, wie man es schon in den USA beim letzten Präsidentschaftswahlkampf gesehen hat.“ Dort hatten Wikileaks-Veröffentlichungen der US-Präsidentschaftsfavoritin Hillary Clinton schwer zugesetzt. Letztlich verlor sie die Wahl im November überraschend.

Macron duelliert sich in der Stichwahl am Sonntag mit der Rechtspopulistin Marine Le Pen – wobei in manchen französischen Überseegebieten wegen der Zeitverschiebung bereits einen Tag früher abgestimmt wird. Der frühere Wirtschaftsminister ist klarer Favorit, er lag in den letzten Umfragen mit rund 62% zu 38% vorne. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

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