AKTUALISIERT – Nach dem schweren Unglück an einer Bahnstrecke im Ruhrgebiet mit einem toten und einem schwerst verletzten Kind ist die Betroffenheit groß.
Ein Güterzug hatte die beiden Jungen am Donnerstag gegen 18 Uhr in Recklinghausen erfasst. Die Ermittlungen der Polizei zu dem Unglück dauern weiter an. Dabei wird die Frage zu klären sein, warum die Kinder dort auf den Gleisen unterwegs waren.
Das neunjährige schwerst verletzte Kind ist nach einer Operation „aktuell nicht mehr akut in Lebensgefahr“. Das sagte ein Polizeisprecher am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Recklinghausen.
„Es ist schon fürchterlich, was da passiert ist“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Unfallort. „Man kann nur hoffen, dass viele Menschen hier sind, die den Eltern helfen, über diesen Schicksalsschlag hinwegzukommen.“
NRW-SPD-Chef Thomas Kutschaty schrieb am Freitag auf Twitter: „Was für eine schreckliche Nachricht aus #Recklinghausen. Dass auch noch Kinder die Opfer sind, zieht einem die Beine weg.“
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei ist der tödlich verletzte Junge zehn Jahre alt. Die Polizei will nun klären, warum die Kinder an den Gleisen waren und was sie dort gemacht haben. Zeugen wurden aufgerufen, sich zu melden. Insbesondere von Interesse sei, ob sich vor dem Unglück vielleicht noch mehr Kinder auf den Gleisen aufgehalten hätten.
Am Freitagmorgen war im Unfallbereich entlang der Gleise keine Polizei mehr zu sehen. Nur an einem Bahnübergang wies ein abgerissenes Absperrband am Boden darauf hin, dass hier zuvor bis in die Nacht Untersuchungen in abgeriegeltem Terrain ausgeführt worden waren.
Aktuell gebe es keine Hinweise auf weitere betroffene Kinder, erklärte die Polizei in der Nacht auf Freitag. Die Feuerwehr habe auch eine Drohne mit Wärmebildkamera eingesetzt. Seelsorger kümmerten sich um die betroffenen Familien. Ein Polizeisprecher sagte, der Ort werde weiter kriminaltechnisch untersucht.
Die genauen Umstände blieben vorerst offen. Nach Angaben der Feuerwehr waren 35 Feuerwehrleute und Rettungskräfte im Einsatz. Das Unternehmen DB Regio sagte eine für Freitag geplante Veranstaltung kurzfristig wegen des Unfalls ab. Anlässlich der Jubiläumssession „200 Jahre Kölner Karneval“ hatte eigentlich der Sonderzug „Karneval 2023“ vorgestellt werden sollen.
Der Lokführer des Güterzugs blieb bei dem Unglück körperlich unversehrt, wie ein Polizeisprecher am Freitag in der Nähe des Unfallorts sagte. Sein seelischer Zustand sei aber „den furchtbaren Vorkommnissen entsprechend“. Er stehe unter dem Eindruck des schweren Unfalls und sei schon unmittelbar danach am Donnerstagabend von Notfallseelsorgern betreut worden. Zur Person machte der Sprecher keine Angaben. Der Güterzug war kein Zug der DB.
Der zehnjährige Junge solle voraussichtlich am Montag obduziert werden, sagte der Polizeisprecher weiter. Zu den Kindern und ihren Familien machte er noch keine weiteren Angaben. Zum Thema Trauerfeier oder Beerdigung könne man sich ebenfalls noch nicht äußern. (dpa)
Als mehrfache Mutter trifft mir so ein Unfall unheimlich hart. Ich leide mit den Müttern und Vätern der Kinder mit.
Es muss aber auch die Frage erlaubt sein, was diese nicht mehr ganz jungen Kinder auf den Gleisen zu suchen hatten.
Man kann den Kindern nicht oft und deutlich genug vor den Gefahren des täglichen Lebens warnen.
Aha, und wie war das noch mit dem Alkohol?
Das hat die besorgte Mutter schon wieder vergessen
@Zeitarbeitsloser, wir haben unseren Kindern auch immer vor den Gefahren des Alkohols gewarnt und ihnen deshalb schon sehr früh den gesunden Umgang damit beigebracht. Genauso haben wir sie mit der Erlaubnis eines lieben Bauern auf dem seinen gemähten Wiesen das Autofahren sehr früh beigebracht. Inzwischen sind alle äußerst vernünftige Erwachsene geworden, keine Raser und auch keine Alkoholiker.
Ach der Hubert Aussems Ist auch wieder mit seinem Kommentar dabei.
Was bitte ist ein „gesunder“ Umgang mit Alkohol?
Besorgte Mutter, die Kinder hatten sich womöglich andere Erkenntnisse geholt als das, was die Eltern beibrachten, von alternativen Quellen.