Viereinhalb Jahre war Günther Jauch mit seinem Polit-Talk „Günther Jauch“ in der ARD, direkt nach dem „Tatort“, auch für viele TV-Zuschauer aus Ostbelgien ein ständiger Begleiter. An diesem Sonntag, dem 29. November 2015, moderierte Jauch seine Sendung zum letzten Mal. Erleichtert sind darüber viele Zuschauer, noch am ehesten ist es wohl der Moderator selbst.
Vor viereinhalb Jahren wollten die ARD-Programmmacher nicht mehr Anne Will, sondern einen wie Günther Jauch. Den holten sie dann auch für viel Geld, aber gepasst hat es nie. Jetzt holen sie wieder Anne Will zurück. Wenn der Nachfolger auch schon der Vorgänger war, ist normalerweise etwas schief gelaufen. Das ist hier zweifelsohne der Fall.
Höhepunkte hatte Jauchs Talksendung nur ganz wenige, wenn überhaupt. Dafür gab es einige Tiefpunkte. Der tiefste Tiefpunkt war wohl im April 2015 der Auftritt von Harald Höppner, der mit seiner Initiative „Sea Watch“ Flüchtlinge im Mittelmeer vor dem Ertrinken rettet. Höppner wollte in der Sendung von Günther Jauch unbedingt eine Schweigeminute für die vielen ertrunkenen Flüchtlinge einlegen, was den Moderator unerklärlicherweise komplett überforderte (siehe Link am Ende dieses Artikels).
„Geschafft!“
Nicht einmal in seiner letzten Sendung wollte Jauch etwas riskieren. Seine Ära als Talkmoderator endete mit einem gefälligen Plausch mit Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), dem dienstältesten Bundesminister und derzeit populärsten Politiker Deutschlands, wenn man denn den Umfragen überhaupt Glauben schenken kann.
Die letzte „Jauch“-Sendung war so wie die meisten anderen in den viereinhalb Jahren. Jauch stellte gefällige Fragen und bekam gefällige Antworten.
„Geschafft!“ titelte „Spiegel Online“ am Montagmorgen seinen letzten Nachbericht zur Talksendung von Günther Jauch am Sonntagabend. (cre)
Gut das er aufhört! Ist mir eh zu selbstgefällig geworden.Manchmal sogar Arogant…