Gesellschaft

Über 25.000 in Brüssel gegen die Rentenreform (u.a. Punktesystem)

Großdemo der Gewerkschaften im Dezember 2017. Foto: Twitter - FGTB

AKTUALISIERUNG – Eine große Schar von Demonstranten hat am Dienstag in Brüssel an einer Kundgebung gegen die Rentenpläne der föderalen Regierung teilgenommen. In der Hauptstadt gab es erhebliche Behinderungen im Verkehr.

Nach Angaben der Polizei nahmen 25.000 Personen an der Kundgebung teil, zu der alle drei großen Gewerkschaften aufgerufen hatten. Laut der sozialistischen Gewerkschaft FGTB waren es sogar rund 40.000.

Nach Angaben der Polizei nahmen 25.000 Menschen an der Großdemo teil. Foto: Twitter – FGTB

Der Protest richtete sich zum einen gegen die bereits in Kraft getretenen Teile der Pensionspläne wie etwa die Heraufsetzung des Pensionsalters auf 67, und zum anderen gegen Pläne wie die Einführung eines Punktesystems, wie sie vom liberalen Pensionsminister Daniel Bacquelaine (MR) vorgeschlagen wird.

Mit dem Punktesystem sollen die Rentensysteme von Selbstständigen, Angestellten und Beamten vereinheitlicht werden. Zurzeit bekommen Selbstständige im Durchschnitt eine Monatsrente von 800 Euro, Angestellte von 1.100 Euro und Beamte von 2.400 Euro.

Das Punktesystem von Bacquelaine soll grundsätzlich Anreize schaffen für diejenigen, die bereit sind, länger zu arbeiten. Das Punktesystem sei einfach und transparent für die Bürger, so der Minister.

Mehr Punkte bringen mehr Rente

Nach dem neuen System mit einem Mindestpensionsalter von 45 Jahren gilt: Je mehr Punkte, desto mehr Pension. Wer länger als 45 Jahre arbeitet, bekommt mehr Punkte. Auch schwere Berufe erhalten mehr Punkte.

„Diese Punkte werden der Wirtschaftskonjunktur angepasst und hängen vom ‚good will‘ der Regierung ab. Für die Bürger bedeutet dieses System große Unsicherheit“, kritisierte Wouter De Vriendt von Groen das Punktesystem.

Ketchup im Gesicht: Pensionsminister Daniel Bacquelaine (Bildmitte) wurde Ende März 2015 in Eupen mit Eiern beworfen und mit Ketchup bespritzt. Foto: OD

Nach Angaben der Föderalregierung macht Belgien im europäischen Vergleich keine gute Figur. Die durchschnittliche Berufslaufbahn in Belgien dauere 32 Jahre. Verglichen mit 35 Jahren in Europa und 39 Jahren in den Niederlanden müsse Belgien sich anpassen, hieß es.

“Meine Pension ist ein Recht und keine Tombola“, stand bei der Großdemo in Brüssel auf einem der vielen Transparente geschrieben. Außerdem waren viele Luftballons mit einer durchgestrichenen 67 zu sehen, womit gegen die Heraufsetzung des Pensionsalters auf 67 protestiert wurde.

Premierminister Charles Michel und Pensionsminister Bacquelaine (beide MR) warfen den Gewerkschaften vor, im Zusammenhang mit den Pensionen „Fake-News“ und „Lügen“ zu verbreiten, was die Arbeitnehmerverbände jedoch bestreiten.

Pensionsminister Bacquelaine ist für die Gewerkschaften schon lange der Buhmann. Im März 2015 wurde der MR-Politiker in Eupen, wo er auf Einladung der PFF seine Rentenpläne erläutern sollte, mit Ketchup bespritzt und mit Eiern beworfen. (cre/flanderninfo.be)

37 Antworten auf “Über 25.000 in Brüssel gegen die Rentenreform (u.a. Punktesystem)”

  1. Einer vom Schirm der die Nase voll hat

    Heute verschlug es bald einem den Verstand beim anhören der Presseschau auf dem BRF . Italienische Staatsschulden über ZWEITAUSEND MILLIARDEN Euro !!!! , Belgische Staatsschuld 455 Milliarden Euro , ja in Brüssel streiken heute wieder die Staatsdiener , weil diese wieder den HALS nicht voll genug kriegen . Meine sehr Verehrten Damen und Herren , wie kann unser MP Paasch es nur dulden , das dort unten in Eupen noch Pensionäre herumschleichen , um sich noch die Taschen zusätzlich zu füllen in den DG Diensten , obschon diese 40 Karrierejahren in Staatsdiensten vorzuweisen haben. Sowas nennnt Mann schlichtweg DIEBSTAHL am kleinen arbeitenden Bürger , da diese doch noch zusätzlich lhrer Pension von über 2000 Euro mit Staatsgelder gefüttert werden .

    • Das ärgste ist , das diese Pensionäre in all den Jahren noch mehrere bezahlten Ämter ausführten neben ihrer Anstellung bei der DG . Wann geht der kleine Bürger auf die Straße , um gegen solche Schmarotzerbande zu demonstrieren??????

    • “ … noch Pensionäre herumschleichen …“
      Sie sprechen in der Mehrzahl und scheinen wohl über interne Informationen zu verfügen. Also sagen Sie doch einfach, wen Sie im Fokus haben, nennen Namen oder halten den Mund! Der Schuss kann sehr schnell nach hinten losgehen, auch wenn Sie sich hier bei den Kommentaren (noch) sicher fühlen.

      • Heidi aus dem Alpenland.

        @ Nobody , alle ihre Rechtfertigungen sind doch pure Lapalien .Klicken sie doch einfach diese erwähnten Finanzhechten auf Internet an , da können sie sich überzeugen was diese in den letzten zehn Jahren an Steuergelder eingeheimst haben . Schamlos wurde das System ausgenutzt , nur um sich an Steuergeldern neben ihrem fetten Gehalt zu bereichern . Als Dank sollten diese Patriarchen sich nun Ehrenamtlich betätigen , als bis zum Ende ihrer Tagen noch weiter zu kassieren .


  2. Zurzeit bekommen Selbstständige im Durchschnitt eine Monatsrente von 800 Euro, Angestellte von 1.100 Euro und Beamte von 2.400 Euro.

    Das ist der Skandal! Der Parasit bekommt 2 – 3x mehr als der Wirt der ihn ernährt. Aber dagegen protestiert keine Gewerkschaft….

  3. Grasshopper

    Selbstständige lasse ich jetzt mal Aussen vor.Die,die ich kenne,hatten Ihre Chance(n).Einige meinten Brutto gleich Netto.Knall kam nachher.So,jetzt zum Normalo,(keine Büropitter).Malocht bis zum Umfallen,Krank trotzdem zur Arbeit(ist ja wichtig!).Und mit 58 oder 60 geht`s halt nicht mehr!Weil man sein Arbeitsleben lang seine Familie vernachlässigt hat,wird man abgestempelt als zu teuer,Querdenker,nicht mehr produktiv genug.So,Messieur Baquelaine,jetzt reichts!Ich jedenfalls hab den Knall gehört!Die Regierenden verarschen den arbeitenden Bürger komplett(der ist ja auch blöd).Was hilft?Man sollte sich selbst die Frage stellen,ob man den (Lebens-)Stil der jetzt herrscht(und den ich selten wohlgeheissen habe)mitmacht oder einfach sagt:Das was ich erreicht habe wird zu meinem Lebensstil passen.Notfalls gehe ich halt zum Öhsz!!!!

  4. Otto-normal -Verdiener Streikt nicht weil ihm jedesmal mit der Kündigung gedroht wird.
    Ich trete zum 01.01.2018 aus der Gerwerkschaft aus weil sie für mich keinen Sinn mehr macht.
    Der „Jahresendpremie“ muss ich auch ständig hinterher laufen. Es reicht!

    • Harry Bellafonte

      @ UPS , wie konnten sie nur sich bei diesen Abtrünnigen Einschreiben lassen , dieser Verein vertritt ja sowieso das Beamtengeschwader . Bedenke mal ehrlich nach , über 9000000 tausend ( NEUNHUNDERTTAUSEND) von diesen ernannten Staatsprofitören hängen am Allgemeinwohl und quetschen uns den letzten Bluttropfen heraus . Wenn man dann noch bedenkt , das dieses lästige Volk nach ihrer Pension noch weiter an der Weser am Propfen des Steuerzahlers hängt , so kann man das schon mit Diebstahl vergleichen .

        • Harry bellafonte

          @ man o man , absolut nicht erschießen , denn das wäre ein schrecklicher Mord . Nun hör mal gut zu , ein Beamter der 40 Karrierejahren hatte beim Staat in einer gehobener Fonktion , bezieht eine Pension von mindestens 2400 Euro . Wenn diese Person sich nach ihrem 65. Lebensjahre sich mit dieser HOHEN Pension noch nichtzufrieden gibt und noch weiter den Steuerzahler schröpfen will , so ist das eine schreckliche Willkür und bedarf keines weiteren Kommentares , sowas nennt man Haasgier . Als Danke für das Erreichte , was die Mehrzahl an Pensionäre nicht hat , soll diese sich ehrenamtlich betätigen

          • @ Harry bell afonte

            Wenn Sie da mal nicht Beamte mit Politikern verwechseln.
            Der „normale Beamte“ rechnet seit seiner „Verbeamtung“ die Tage bis zur Pension aus. Er hat weder die Möglichkeit noch den Antrieb mit irgendwelchen Aufsichtsrat- oder Verwaltungsratspöstchen seine Rente aufzubessern. Ihr „Beamtenbashing“ ist also völlig fehl am Platze.
            Bevor Sie jetzt Mutmassen, ich bin keine Beamter, beziehe auch keine Pension und habe kein politisches Amt inne. Ich begnüge mich mit der oft beschriebenen kleinen Rente.

            • Harry bellafonte

              @ edig , hier war nicht die Rede von Beamten mit Politiker zu vergleichen . Ich wollte nur zum Ausdruck bringen , das ein Beamter in gehobener Position und mit über 40 Dienstjahren eine Pension bezieht um die 2400 Euro . Wenn dieser Beamte dann noch über seinem 65. Lebensjahr hinaus noch weiter Gehalt bezieht im Ministerium als Ministerberater ( kann man anklicken auf der Homepage der DG ) , ist sowas gegenüber der Allgemeinheit nicht mehr vertretbar , weil für dessen entlohnungen der Steuerzahler herhalten muss . Einjeder weis das dort in den Büros Personal im Überfluss vorhanden ist um dessen Aufgaben zu erledigen. Hier handelt es sich nur um Gefälligkeiten und sonst rein garnichts .

  5. Alfons Van Compernolle

    Das Problem ist , dass wir ueberall in Europa einen politischen „Selbstbedienungsladen“ installiert haben.
    Das Problem ist,dass die sich selbst verherlichende politische Elite nicht nur eigenstaendig entscheiden und beschliessen koennen, wie ihre Renten & Pensionen aus zu sehen haben, sondern auch im Glauben der „weisen“ Voraussicht & Allwissenheit unseren von uns erarbeiteten Sozialstaat demontieren.
    Das Problem ist, dass unsere vermeindliche politische Elite, fortwaehrend sich alte & neue Posten zu schanzen und den Staat , UNSEREN STAAT , damit fuer ihre satt gefuellten Kassen ausrauben!
    Das Problem sind nicht unsere politische Elite, sondern wir DIE WAEHLER , denn wir heben sie bei jeder Wahl erneut in diese Machtposition! Wir sind das Problem und wir Zahlen fuer die politischen Machenschaften unserer von uns gewaehlten politischen Elite !!! Das habe ich auch schon meinen Parteien ( S.P.a & SPD ) ins Stammbuch geschrieben !!!!! Es sind aber nicht nur die SP.a & die SPD, es sind alle Parteien, welche von uns gefuellte Staatskassen als ein Euro-Spar Selbstbedienungsladen betrachten! In dieser Hinsicht gibt es keine Partei, KEINE PARTEI die sich nicht ausgibig und reichlich zu unserem Nachteil Monat fuer Monat den Geldsack fuellt! Haben wir nicht bald wieder Wahlen in Belgien ????? Anstatt „X“ malen wir Strichmaennchen und das in Massen !!!!!

  6. Typisch belgisch!?

    à propos: Hat Baquelaine „Pensionen“ als einziges Ressort?
    So oder so kann man sich fragen, ob der nicht reichlich lang an seinen unsozialen Gesetzesentwürfen brütet. Verglichen mit seinem Vorgänger, der Witzfigur Daerden, steht er nur ein wenig besser da.
    Fest steht: Die ehrlichen und die arbeitenden Menschen müssen gerade in Belgien viel zu viele von solchen Politprofiteuren durchfüttern. Eine Schande! Frage: Gibt es in Deutschland einen nationalen Rentenminister? Meines Wissen nicht. Übrigens: Wenn es um die Streichung von Ministerposten geht, dann sollte man schon mal in Ostbelgien anfangen…

  7. Es reicht!

    Für wie dumm werden wir gehalten und wie lange sollen wir uns dies gefallen lassen? Die Politiker haben sich einen phantastischen Selbstbedienungsladen eingerichtet mit eigenen Pensionsregeln und weiteren vielen Vorteilen und der kleine Arbeiter und Angestellte soll gefälligst bis zum Umfallen arbeiten. Dann wundern die da oben sich auch noch das mehr und mehr Leute mangels vernünftiger Alternativen rechts wählen oder der die alte RAF wiederbelebt wird.

    • Spazieren Sie doch einmal durch die Mediathek am Werthplatz. Dort „arbeitet“ keiner für das Gehalt einer Verkäuferin, dazu gibt es Krankenhausversicherung und diverse Zusatzleistungen. Im „Ruhestand“ dann eine auskömmliche Rente. Und wofür das alles? Genau für NICHTS! Willkommen im öffentlichen Dienst….

        • Harry Bellafonte

          @ man o man , da sie am 21/ 12 sich schon mit sehr merkwürdigen Äußerungen bemerkbar gemacht hatten , ist stark anzunehmen , das sie sich um ihren Lebensunterhalt keine allzu großen Sorgen zu machen brauchen . Sie patrullieren bestimmt auch Tag ein und Tag aus bei der Truppe SIE SÄEN NICHT UND SIE ERNTEN NICHT , verbringen den ganzenTag mit nutzlosem GETÖSE und hängen dort wie die gierigen Pensinäre am Propf des Steuerzahlers . Wissen sie eigentlich , das die Allgemeinheit solche Völker lieber von hinten als von vorne sieht .

    • Den Ahlen

      In der Privatwirtschaft werden die Löhne auf an die Gehaltstabellen des öffentlichen Dienstes angepasst. Ich habe den gleichen misen Lohn wie ein Beamter, ABER ich habe nicht die gute Rente und die ganzen anderen Vorteile (doppelt soviel Urlaubstage …)

    • Der einarmige Bandit aus dem Ourtal

      @ Herr Scholzen , meinen sie wirklich , das bei niedriger Rente auswandern eine Lösung wäre ? Wenn ich als vernünftiger Arbeiter meine Arbeitskarriere voll durchgearbeitet habe und nicht mit meinem Hintern zu jedem Anlass in einem Jet gehangen habe , um auf Malu die Sau herauszulassen , so habe ich auch noch genug Geld auf Seite um mein Leben hier anständig auszuleben .

      • @ Einarmiger

        Wer bei jedem Anlass seinen Hintern in einen Jet hängen kann um am Ballermann abzufeiern hat auch bestimmt genug Kohle um seinen Lebensabend auskömmlich zu gestalten. Auch wenn heuzutage so ein Ticket fast billiger ist als ein Busfahrschein, das war nicht immer so. Die heute 60-Jährigen mussten in ihren „Glanzzeiten“ dafür noch richtig Asche abdrücken.

      • marcel scholzen

        Es gibt auch Leute, die nie viel verdient haben und darum keine großen Renten kriegen. Und vielen von denen war es auch nicht möglich, etwas auf Seite zu legen, weil sie das Geld zum Leben brauchten. Und für solche Leute ist Auswandern durchaus eine Option, um auch mit wenig Geld eine gewisse Lebensqualität zu behalten. Ist das Ergebnis einer verfehlten Politik.

  8. Die Beamten streiken natürlich denn die Arbeiter füttern sie durch.
    Danke MR, endlich kommt mal Ordnung in diesem Laden.
    Nicht zufrieden? Dann sollen sie im Privatsektor und schuften.
    Diese Beamte soll man feuern, ab damit…

  9. Ekel Alfred

    @ Einer vom Schirm der die Nase voll hat, DEUTSCHLAND hat auch 2000 Milliarden Schulden, trotz positiver Wirtschaftsprognose laut Schäuble….kein Land wird je die Schulden zurückzahlen müssen….an wem?….

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