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„V-Day“ in Großbritannien: 90-jährige Frau erhält erste Corona-Impfung – Selbst Shakespeare wird geimpft

08.12.2020, Großbritannien, Newcastle: Ranju Shukla erhält in Begleitung ihres Ehemanns Dr. Hari Shukla die erste von zwei Pfizer/BioNtech-Impfstoffdosen gegen das neuartige Coronavirus. Foto: Owen Humphreys/PA Wire/dpa

AKTUALISIERT – In Großbritannien rollt die größte Impfkampagne in der Geschichte des Landes an. An erster Stelle stehen alte und gesundheitlich geschwächte Menschen sowie Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen und medizinisches Personal. Selbst ein Shakespeare wird geimpft.

Eine 90 Jahre alte Frau hat die erste Corona-Impfung in Großbritannien erhalten. Margaret Keenan wurde am Dienstag im Universitätskrankenhaus in Coventry geimpft, wie der britische Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) mitteilte.

Großbritannien hatte vergangene Woche als erstes Land der Welt dem Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer eine Notfallzulassung für deren Corona-Impfstoff erteilt.

08.12.2020, Großbritannien, Coventry: Die 90-jährige Margaret Keenan (l) bekommt im Universitätskrankenhaus Coventry von der Krankenschwester May Parsons den Pfizer/BioNtech-Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus. Foto: Jacob King/PA Wire/dpa

Noch in diesem Jahr sollen vier Millionen Impfdosen in dem Land eintreffen – insgesamt hat London 40 Millionen Impfdosen von Pfizer bestellt. Mehrere hundert Millionen weitere werden von anderen Impfherstellern erwartet, deren Präparate bisher noch nicht zugelassen sind. In China und Russland sind bereits Produkte heimischer Hersteller im Einsatz.

Bewohner von Pflegeheimen, medizinisches Personal, alte und gesundheitlich gefährdete Menschen sollen als erste geimpft werden. Es handelt sich nach Regierungsangaben um die größte Impfkampagne in der Geschichte Großbritanniens.

„Ich fühle mich so privilegiert, die erste Person zu sein, die gegen Covid-19 geimpft wird“, sagte Keenan, die von Freunden nur „Maggie“ genannt wird, der Mitteilung zufolge. In drei Wochen soll die ehemalige Mitarbeiterin eines Juwelier-Geschäfts eine zweite Injektion erhalten. Für den vollen Impfschutz werden zwei Dosen pro Person benötigt.

05.12.2020, Großbritannien, Croydon: Ein Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes von Croydon zeigt in der Universitätsklinik Croydon eine Karte vor, die Patienten nach einer Impfung gegen COVID-19 ausgehändigt wird. Foto: Gareth Fuller/PA Wire/dpa

Sie freue sich darauf, im neuen Jahr Zeit mit ihrer Familie und Freunden zu verbringen, nachdem sie im laufenden Jahr meistens alleine gewesen sei. Ihre Landsleute rief „Maggie“ dazu auf, sich ebenfalls impfen zu lassen: „Wenn ich sie mit 90 bekommen kann, können Sie es auch.“

Als zweiter soll in der Uni-Klinik in Coventry ein Mann namens William Shakespeare an die Reihe gekommen sein, wie ein BBC-Reporter auf Twitter berichtete. Der 81-Jährige komme wie sein berühmter Namensvetter aus der Grafschaft Warwickshire.

Premierminister Boris Johnson lobte den Start flächendeckender Corona-Impfungen in seinem Land als „riesigen Schritt vorwärts“. „Ich bin sehr stolz auf die Wissenschaftler, die den Impfstoff entwickelt haben, auf Bürgerinnen und Bürger, die an den Versuchen teilgenommen haben, und auf den (nationalen Gesundheitsdienst) NHS, der unermüdlich die Auslieferung vorbereitet hat“, sagte Johnson.

08.12.2020, Großbritannien, London: Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, winkt beim Verlassen des Londoner Guy’s Hospitals, nachdem er sich den Impfbeginn angesehen hat. Foto: Victoria Jones/PA Wire/dpa

Die logistische Herausforderung ist groß, weil das Mittel auf minus 70 Grad Celsius gekühlt werden muss. Die britische Regierung will Medienberichten zufolge das in Belgien produzierte Präparat notfalls mit Militärflugzeugen einfliegen, damit es nicht im befürchteten Brexit-Verkehrschaos stecken bleibt. Ein Regierungssprecher wollte das nicht bestätigen, sagte aber: „Das Militär wird eine wichtige Rolle spielen bei der enormen logistischen Herausforderung.“

Großbritannien ist eines der am stärksten von Corona betroffenen Länder in Europa. Am Montag meldete die Regierung 14.718 weitere Corona-Fälle, 189 Menschen seien innerhalb von 28 Tagen nach einem Positivtest gestorben. Insgesamt gab es bisher etwa 77.000 Todesfälle, die mit Covid-19 in Verbindung stehen. Premier Johnson betonte, die Massenimpfung werde einige Zeit dauern. Deshalb müssten weiterhin alle Hygieneregeln eingehalten werden. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

37 Antworten auf “„V-Day“ in Großbritannien: 90-jährige Frau erhält erste Corona-Impfung – Selbst Shakespeare wird geimpft”

    • Friedrich Meier

      @ Ekel Alfred
      Die britische Regierung will das in Belgien produzierte Präparat notfalls mit Militärflugzeugen einfliegen,
      Was exportiert Deutschland denn? Spritzen? Nadeln? Desinfektionsalkohol? Oder vielleich doch eher Schnaps, damit die die Leute schon etwas betäubt sind, bevor gepiekst wird. 😁

      • Ekel Alfred

        @Friedrich Meier, Biontech ist ein deutsches Unternehmen aus Mainz und arbeitet eng mit dem US-Pharmakonzern Pfizer zusammen….mag ja sein dass die Deutschen auch hin und wieder in Belgien produzieren lassen….dafür sind die DEUTSCHEN jedoch Exportweltmeister….und wir BELGIER sind davon abhängig….

  1. Krankenpflegerin

    Da haben die Impfskeptiker doch das was sie wollten?! Millionen von Menschen, die sich impfen lassen, bevor der Impfstoff hier verimpft wird. Bin mal gespannt, welche Gründe jetzt aus der Klamottenkiste gekramt werden, um gegen eine Impfung zu wettern

    • Hans Eichelberg

      #Krankenpflegerin
      Finde ich gut, dass die Briten ca. 1 Monat früher mit dem Impfen beginnen können.
      So gewinnen alle Anderen einen längeren Beobachtungszeitraum.
      Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hat wohl gesagt, die Impfung würde keine Hirnschädigungen hervorrufen, aber sicher ist sicher – deshalb impft zuerst die Politiker.
      Vielleicht zuallererst den Lauterbach?

      • Corona2019

        @ – Hans Eichelberg

        Der Lauterbach wird wohl nicht ablehnen .

        Der Einzige Mann mit Durchblick in der dieser Geschichte ,
        wenn auch zu Beginn etwas spät wie alle anderen .

        Denke er wird als gutes Beispiel voran gehen .

        Auch wenn es natürlich mit einem kleinen Risiko verbunden ist .

        Jeder muss natürlich selber entscheiden welches Risiko der eigenen Meinung nach größer ist

        • Hans Eichelberg

          Schau an der Lauterbach, was der so vor hat:

          „Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geht von einer raschen Zulassung der Corona-Impfstoffe von Biontech-Pfizer und Moderna in Deutschland aus. „Wir müssen mit Hochdruck die Impfung vorbereiten, damit wir die Bevölkerung in Deutschland in Rekordzeit impfen können“, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben).

          Sollte es genug Impfstoff geben, müsse es gelingen, alle impfbereiten Deutschen „innerhalb weniger Monate“ zu impfen.“

          Für mich habe ich Juni/Juli 21 eingeplant, wenn bei den Januar-Geimpften zwischenzeitlich keine Schäden aufgetreten sind.

          • Corona2019

            @ – Hans Eichelberg

            Eigentlich meinte ich das Karl Lauterbach in der gesamten Zeit mit seinen vorraussagen mehr oder weniger richtig gelegen hat ,
            Weil er von meinen Kommentaren hier bei Od abgeschrieben hatte :-) 😂. Übrigens hat Donald Trump jetzt persönlich behauptet der Impfstoff zeige nur 4 Monate lang Wirkung

            Gut wie gesagt ,
            Aussage von Donald,

            Ob da etwas dran ist würde ich schon lieber vom Karl Lauterbach hören .

        • Hans Eichelberg

          #Krankenpflegerin
          Von ganzem Herzen gönne ich Ihnen die schnellstmögliche Impfung, die Sie offensichtlich herbeisehnen.
          Aber psychische und physische Veränderungen fallen bei Politikern – bei Spitzenpolitikern im Besonderen – einfach mehr auf. Möglicherweise kann diese Gruppe gleichzeitig mit den Pflegekräften geimpft werden. Vorsichtige Menschen möchten einfach die Geimpften 6 Monate lang – Überprüfungszeitraum – beobachten, bevor sie sich impfen lasssen.

      • Friedrich Meier

        Was nützt es wenn der Pfleger geimpft ist und seine Frau Zuhause muß noch ein halbes jahr warten.
        Wenn die Ehefrau, ohne Impfung sich infiziert oder sich potentiell infizieren könnte, darf weiterhin nur der Knuffelcontakt das Haus besuchen

        • Walter Keutgen

          Friedrich Meyer, Sie sprechen ein echtes Problem an. Wir sollen nun garnicht meinen, dass mit dem Beginn der Impfungen alle Beschränkungen wegfallen. Besonders, wenn man weiter die Epidemie anhand der Infektionen durch Tests misst. Man wird dann logischerweise Geimpfte nicht testen und lange Zeit ähnliche Infektionsraten feststellen. Eine oder weitere Wellen werden folgen.

  2. Hätte man Griechenland vor Jahren aus dem „Euro“ gelassen,würde es Ihnen schon lange viel besser gehen!
    Aber dies durfte aus 2 Gründen auf keinen Fall passieren!
    1 Es ging sich damals schon,und wie wir heute wissen auch um die Riesigen Gasvorkommen vor Griechenlands Küste.
    2 Da es Griechenland mit Sicherheit heute besser ginge,müsste der Euro-Austritt verhindert werden ,da sonst andere (auch Belgien)diesem Beispiel gefolgt wären!
    So ist es auch mit dem Brexit,die Briten haben Jetzt ganz andere Möglichkeiten,siehe Impfstoff,und in 2 bis 3 müssten Sie eigentlich besser da stehn als der Rest der EU ,die es eh nur auf dem Papier gibt!!

  3. Rammstein

    Für die, die meinen einen Vorsprung zu haben und beobachten zu können ob der Impfstoff eventuelle Nebenwirkungen hat, ihr glaubt doch nicht allen Ernstes, das dies in der Presse veröffentlicht wird, sonst geht doch erst recht keiner mehr hin um sich impfen zu lassen.

      • Nonstop Nonsens

        @ oh nein: denken sie es ist absolut „unmöglich“ dass diese Frau in ca. zwei Wochen an Covid erkrankt oder unter Nebenwirkungen leidet, evtl. sogar später verstirbt ohne das jemand davon erfährt? Ich schon.. und dafür muss man weder verrückt noch Verschwörungstheoretiker oder sonst was sein, sondern einfach nur realistisch denken können.

      • Rammstein

        @Oh nein
        Die von Ihnen erwähnten investigativen Journalisten gibt es ja nicht, oder meinen Sie die, die mit dem Mainstream schwimmen, die Anderen sind doch die Verschwörungstheoretiker, jeder hört und sieht, was er hören und sehen will.
        Bis heute sind dieses Jahr circa 10.500.000 Menschen verhungert im Vergleich zu 1.545.000 Corona-Toten, jeder Einzelne zu viel, sowohl bei den Einen wie auch bei den Anderen.
        Mit dem Unterschied das es gegen Hunger keinen Impfstoff bedarf, nur etwas mehr Menschlichkeit.

  4. Hofft nur alle weiter,das kann der Mensch am besten.
    Es wird nichts ändern,der Impfstoff wird nichts an unserer Lebenssituation mehr ändern, in Zukunft werden wir immer mit Einschränkungen Leben müssen,die Masken bleiben, Kontakt und Ausgangssperren ebenfalls. Ihr wolltet es alle so.
    Und wir werden fast alle dafür bezahlen müssen,bereitet euch gut vor, wenn der Staat kein Geld hat holt er sich sein Geld schon von seinem dummen Volk, oder seine Besitztümer. Ihr werdet nichts mehr euer eigen nennen können. Dauert noch ein paar Jährchen.

    • Und ab jetzt geht bei jeder neuen Grippe das Theater von Neuem los. Wir lassen es uns ja gefallen!
      Ich hab jetzt meine Einstellung geändert. Das Jahr ist fast herum, die Regierungen des Landes müssen ihren Jahreshaushalt durchboxen, bekommen also jetzt den Knüppel in den Nacken für die Corona-Politik der letzten Monate. JETZT hab ich gut Zeit! Der Schaden ist angerichtet und meinetwegen können wir jetzt die Karre noch ein Stück tiefer in den Dreck fahren, dritte Welle herbei! So haben wenigstens auch die hohen Tiere etwas davon und bekommen die Folgen zu spüren! Mal sehen ob die noch einmal 9 Monate durchhalten. Ich hab jetzt gut Zeit …

  5. J. Fensterkreuz

    Fake-News. Der alten Dame, so es sie überhaupt gibt, wurde gar nichts gespritzt, schon gar kein Impfstoff. Das entsprechende Foto ist eine Montage, wie kluge Beobachter inzwischen heraus gefunden haben. Die britische Regierung setzt nach eigener Aussage auf massive Propaganda, um die Motivation der Bevölkerung zu erhöhen, sich diesen Dreck injizieren zu lassen. Sogar das Militär wird dazu eingesetzt, in den sozialen Medien Jagd auf „Impfgegner“ zu machen.

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