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Das Grenz-Echo wirbt für die …Aachener Zeitung

Die Werbung der Aachener Zeitung auf einer Internetseite des Grenz-Echo.

Wenn man im Internet surft und richtig die Augen aufmacht, kann man schon die eine oder andere Überraschung erleben. Überraschend ist zum Beispiel, dass das Grenz-Echo neuerdings auf seinen Webseiten für die …Aachener Zeitung wirbt, die man für vier Wochen kostenlos beziehen kann.

Es hat ja mal ganz andere Zeiten gegeben, als sich beide Zeitungen als Konkurrenten sahen, auch wenn sie sich allein schon deshalb voneinander unterschieden, dass lange Zeit die „Aachener Volkszeitung“, wie sich die heutige Aachener Zeitung früher nannte, morgens und das Grenz-Echo nachmittags zugestellt wurden.

Als aber die Verantwortlichen der „Aachener Volkszeitung“, kurz AVZ genannt, beschlossen, ab dem Jahr 1965 eine Lokalausgabe „Ostbelgien“ mit Redaktionssitz in Eupen und zwei Redakteuren (Willy Timmermann und Hans-Werner Delhey) zu schaffen, wurde diese „Invasion“ anfangs von den Verlagsoberen am Eupener Marktplatz als ein Affront betrachtet.

Rechtfertigt wurde die Schaffung einer Lokalausgabe für Ostbelgien durch die Verantwortlichen der AVZ damit, dass sich deutsche Landsleute immer zahlreicher in Ostbelgien niederließen und die Anzeigen-Akquise im Nachbarland auf diese Weise erleichtert werde.

„Bei der einzigen deutschsprachigen Tageszeitung, dem Grenz-Echo, war man enttäuscht darüber, dass ausgerechnet die christliche AVZ, zu der man gute nachbarschaftliche Beziehungen unterhielt, dem Grenz-Echo Konkurrenz machte“, hieß es in einem Grenz-Echo-Artikel von März 2006.

Das Team der AVZ-Ostbelgien mit Willy Timmermann (links) und Hans-Werner Delhey (2.v.r.). Foto: AVZ

Das Team der AVZ-Ostbelgien mit Willy Timmermann (links) und Hans-Werner Delhey (2.v.r.). Foto: AVZ

Der AVZ ist es aber nie gelungen, eine echte Konkurrenz zum Grenz-Echo zu werden, zum einen weil sich der Umfang der Berichterstattung über das Geschehen in Ostbelgien nur auf eine oder maximal ein paar Seiten beschränkte, zum anderen weil die AVZ-Ostbelgien vielen Lesern des Grenz-Echo zu deutsch- bzw. zu PDB-freundlich war.

Schon vor der Gründung der PDB war Redaktionsleiter Willy Timmermann der damals allmächtigen CSP ein Dorn im Auge. Dies war auch der Grund, weshalb Timmermann, alias „Tim“, im Jahre 1970 auf Druck der ostbelgischen Christlich-Sozialen, die gute Beziehungen zur Aachener CDU und zur Chefetage des Aachener Zeitungsverlags unterhielten, für die Dauer des Wahlkampfes in Eupen ins „Exil“ in verschiedene Außenredaktionen der AVZ bzw. in die Bezirksredaktion verbannt und im Redaktionsgebäude in der Eupener Gospertstraße durch Freddy Derwahl ersetzt wurde.

Doch spätestens seitdem die Ostbelgien-Ausgabe der AVZ 1989 eingestellt wurde, fiel nicht nur in Berlin, sondern auch zwischen dem Grenz-Echo und dem Zeitungsverlag Aachen, Herausgeber der Aachener Zeitung und der Aachener Nachrichten, die Mauer. Seitdem gibt es keine Animositäten mehr zwischen den Blattmachern in Eupen und in Aachen. Im Gegenteil, hin und wieder ist sogar die Rede von einer Partnerschaft zwischen dem Eupener und dem Aachener Zeitungshaus. (cre)

20 Antworten auf “Das Grenz-Echo wirbt für die …Aachener Zeitung”

  1. R.A. Punzel

    Egal, wie sich diese fliegenden Blätter nennen, und auch die Berichterstattung ist 08/15. Die New York-Times z.B., bzw die Prawda interessiert doch keinen Menschen. Ich will wissen ob meines Nachbar Köter endlich eingeschläfert wurde, oder ob in Kelmisère wieder an einen Laterpfahl gepinkelt wurde. Möge das Grins-Echo die AZ doch endlich einverleiben. Senator KHL wird das schon richten. Zur Not werden Brandenburg und Tirol der DG angegliedert. Begründung: Meinungsvielfalt….Uuuuuuuuuups.

  2. Werter Herr Cremer,

    Bevor der Schwachsinn jetzt ausartet wüsste ich gerne wieviel Einfluss Sie in Ihrer Zeit als Chefredakteur beim Grenz-Echo auf die Anzeigenaquise hatten und ob Sie Anzeigen abgeleht haben.

    • Frankenbernd

      Bitte nicht Herrn Cremer kritisieren, dass mag der naemlich gar nicht! Journalismus und Kritik? Geht leider bei Herrn Cremer nicht. Nicht bei mir, ging auch nicht seinerzeit beim GE wie man hoert.
      Schade. Kritikfaehigkeit gehoert zum guten Journalismus dazu. Und gerade Kritik auch am ueberwiegend guten Erscheinungsbild von OD ist doch befruchtend, das haelt ein Medium am Leben.

      • Ostbelgien Direkt

        @Frankenbernd: Wenn man mich persönlich anspricht, wie Sie es zuletzt einige Male getan haben, nehme ich gerne die Gelegenheit wahr, um meine Sicht der Dinge darzulegen. Dieser Dialog zwischen Lesern einerseits sowie zwischen Lesern und Medium andererseits ist doch gerade das Tolle am Internet. Gruß

        • Frankenbernd

          Das sehe ich genauso! Deswegen wundert es mich immer, wenn Sie auf Kritik so „gereizt“ reagieren.
          Gerade weil auf OD die Kommentare im Forum so viel Platz einnehmen, muss man doch mit Kritik rechnen, sie gerade wuenschen, oder verstehe ich Sie falsch?

          • Ostbelgien Direkt

            @Frankenbernd: Ich reagiere gar nicht so gereizt. Vielleicht kommt das so rüber, aber dem ist nicht so. Ehrlich nicht. Nur, wenn Sie sich melden und behaupten, eine bestimmte Meldung „interessiert niemanden“, und es stellt sich später sogar heraus, dass gerade diese Meldung die meistgelesene (!) des ganzen Tages war, dann beweist das doch, dass sich mehr Leser dafür interessierten, als Sie vermutet haben. Wie gesagt, wenn Sie mich persönlich ansprechen, so wie in diesem Fall und auch jetzt wieder, antworte ich Ihnen. Ich mische mich nur selten in eine laufende Diskussion ein. Dass das, was ich schreibe, als „gereizt“ rüberkommt, liegt vielleicht an meinem Schreibstil. Dies wirklich nur zur Klarstellung. Sollte keine Besserwisserei sein. Gruß

    • Frankenbernd

      Waere nicht verwunderlich, wenn die AZ irgendwann das GE uebernimmt. GE hat nicht nur finanzielle Probleme, neue Erscheinungsformen wie Web etc. kann ein so kleines Blatt nicht schultern (in einem Markt von 75000). Da waere eine ‚Ehe‘ mit einer anderen deutschsprachigen Zeitung der Nachbarschaft doch irgendwie logisch. Viele Synergieeffekte

    • Zaungast

      Weggeworfenes Geld! In der A(V)Z gibt es mit Sicherheit auch jede Menge Sportberichte (die höchstens eingefleischte Alemanniafans lesen, sofern es hier noch solche gibt, und ob der 1. FC Hellenthal gegen Eintracht Lammersdorf gewonnen hat, ist für uns völlig belanglos), und ob in Burtscheid ein Hund überfahren wurde oder in Stolberg einer alten Dame die Handtasche geklaut wurde, interessiert hierzulande doch keinen.

      Die Artikel über internationale Politik kommen bestimmt auch (fast) alle von dpa. Um da auf dem Laufenden zu bleiben, hat man eine breite Auswahl im Internet: SPON, ZEIT-Online, DIE WELT, NZZ, TheTimes, Le Monde, La Stampa, BILD natürlich (i) und, und… Je nach Sprachkenntnissen und Vorlieben. Allerdings schränken viele Medien den Zugang ein und verlangen eine Gebühr, um den vollständigen Beitrag lesen zu können.

      Was die inner- und vor allem die ostbelgische Politik angeht, so hat das GE schon seine Berechtigung, dort erfährt man wenigstens noch, welche Steuern hier in Belgien oder der Wallonie demnächst erhöht werden und wie das „Event“ des Jahres ausgeht (Mord, Totschlag, Selbstmord?) und welche Aktionen die „Viererbande“ in Eupen demnächst noch plant.

      Und auch die lokale Berichterstattung, etwa über die Gemeinden, findet man in der Breite nur dort.

      Also lassen wir die betagte Dame am Marktplatz noch ein paar Jahre leben.

      • Fragezeichen

        Ja sehr gerne, aber statt 12 Seiten Sport lieber 6 Seiten Regionalnachrichten und 6 Seiten belgienweite Nachrichten..
        Den ganzen Sportkram könnte man ja „only online“ veröffentlichen…

  3. Jérôme Wetzels

    Sehr geehrter Herr Cremer,
    bevor Sie so einen schwachsinnigen Artikel schreiben, sollten Sie lieber mal einen genaueren Blick auf die Werbung werfen. Wäre Ihr Screenshot vollständig, würde man oben rechts in der Ecke erkennen, dass es sich bei dieser Werbung um eine Google-Werbung handelt, die je nach Surfverhalten des Users automatisch angezeigt wird. Da Sie als Ostbelgien Direkt sich ja auch irgendwo Ihre Infos her „kopieren“ müssen, waren Sie sicherlich des Öfteren auf der Website der Aachener Zeitung unterwegs. Aus diesem Grund wird Ihnen diese Werbung auf der Website des GrenzEchos angezeigt, weil sie einfach Ihren Interessen entspricht.
    Traurig, dass jemand, der seit Jahren einen Online-Blog betreibt nicht weiß, wie Online-Werbung funktioniert…

    • Ostbelgien Direkt

      Lieber Jérôme Wetzels,
      Natürlich weiß ich, wie Online-Werbung funktioniert. Wenn jemand etwas nicht verstanden hat, dann wohl Sie. Ist ja klar, dass die Aachener Zeitung nicht bei der Anzeigenabteilung des Grenz-Echo angerufen hat, um eine Online-Anzeige aufzugeben. Aufgrund der Geschehnisse aus der Vergangenheit, die ich ja aus diesem Anlass noch einmal geschildert habe (eigentlich war ja nur davon die Rede), fand ich es ganz amüsant, dass auf einer Internetseite des Grenz-Echo, das ja selbst um jeden Leser kämpfen muss, eine Werbung der Aachener Zeitung erschien. Oder glauben Sie, dass die Leser unterscheiden zwischen einer herkömmlichen Werbung und einer Google-Werbung? Die sehen eine Werbung der Aachener Zeitung auf einer Grenz-Echo-Seite und wundern sich (oder auch nicht). Wahrscheinlich haben Sie selbst oder andere im Grenz-Echo sich auch etwas gewundert, sonst würden Sie nicht so reagieren. Gruß

      • Das Grenzecho hat keinen Einfluss auf die angezeigte Werbung, Herr Wetzels hat völlig Recht. Das passiert sehr häufig auch auf anderen Seiten, sodass Konkurrenten sich gegenseitig werben. Manchmal steht die Werbung auf den Online-Portalen sogar ganz im Gegensatz zu dem, wofür ein Online-Portal eigentlich steht. Besonders rein werbefinanzierte Webseiten haben dieses Problem, sobald Advertising Systeme ebenso auf der Seite sind.

        Ihr Aufmacher war aber: „Wenn man im Internet surft und richtig die Augen aufmacht, kann man schon die eine oder andere Überraschung erleben. Überraschend ist zum Beispiel, dass das Grenz-Echo neuerdings auf seinen Webseiten für die …Aachener Zeitung wirbt…“

        Nein! Das ist weder eine Überraschung, noch wirbt hier das Grenzecho! Die Werbepartner schalten die Werbung, nicht das Grenzecho. Da Sie sich so ausgedrückt haben liegt die Vermutung sehr Nahe, dass Sie dort eine Verbindung herstellen möchten, wo keine ist.

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