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An der Grenze in Kelmis waren die Fritten lecker und sogar gratis

Ein Auto der „Frittenbrigade“ des belgischen Zolls bei einer Werbeaktion für Fritten am belgisch-deutschen Grenzübergang in Tülje (Kelmis) Ende November 2017. Foto: OD

Anlässlich der „Woche der Fritte“ vom 27. November bis zum 3. Dezember 2017 fand am Mittwoch am belgisch-deutschen Grenzübergang in Kelmis eine Werbeaktion für die Lieblingsspeise der Belgier statt. Von 11 Uhr bis 14 Uhr konnte man kostenlos eine Tüte Fritten (mit Wunschsoße) in Empfang nehmen.

Natürlich ließen sich viele Passanten diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen. Bis 13.15 Uhr waren schon rund 100 kg Fritten über die Ladentheke des an der Seite der Lütticher Straße geparkten Renault der „Frittenbrigade“ des belgischen Zolls gegangen.

Bis 13.15 Uhr waren in Kelmis am Mittwoch bereits rund 100 kg Fritten über die Ladentheke gegangen. Foto: OD

Luc Roisin, einer der Verantwortlichen der originellen Marketingaktion, war denn auch zufrieden mit der Resonanz.

Am Montag war die Werbeinitiative für die belgische Fritte an der belgisch-französischen Grenze bei Tournai gestartet worden. Am Dienstag ging es weiter an der belgisch-niederländischen Grenze in Zelzate nördlich von Gent. Am Mittwoch war dann die belgisch-deutsche Grenze in Tülje (Kelmis) an der Reihe, und am Donnerstag endet die Tour der „Frittenbrigade“ an der belgisch-französischen Grenze in De Panne an der Nordseeküste.

Fritte als belgisches Kulturerbe

Initiiert wurde die Aktion von der „Agence Wallonne pour la Promotion d’une Agriculture de Qualité“ (APAQ-W) in Zusammenarbeit mit dem „Vlaams Centrum voor Agro- en Visserijmarketing“ (VLAM) und der „Union nationale des Frituristes“ (NAVEFRI-UNAFRI). Dahinter stehen vor allem die belgischen Produzenten von Kartoffeln, die auch die Kampagne finanzieren.

Luc Roisin (Bild), Verantwortlicher der Aktion, posiert vor dem Einsatzfahrzeug der „Frittenbrigade“. Foto: OD

Die „Woche der Fritte“ findet in Flandern zum 18. Mal und in der Wallonie zum 8. Mal statt. „Das Ziel dieser Aktion ist es zu zeigen, welch hohen Stellenwert die Fritte für unser Land hat“, erklärte Luc Roisin gegenüber „Ostbelgien Direkt“.

Nicht von ungefähr hätten die für die Kultur zuständigen belgischen Minister im Juli 2017 am Atomium in Brüssel eine „Fritten-Charta“ unterzeichnet, so Roisin. „Damit erkennen sie die Fritte als Kulturerbe in ihrer jeweiligen Gemeinschaft an. Die Fritte ist ein Symbol für Qualität und fürs Zusammenleben in Belgien. Wir hoffen natürlich, dass die Fritte in einigen Jahren auch von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt wird.“

Dass die Gratis-Fritten an Grenzübergängen verteilt wurden, hat u.a. damit zu tun, dass viele Belgier behaupten, dass eine Portion Fritten das erste sei, wonach sie sich sehnten, wenn sie aus dem Ausland nach Belgien zurückkehrten. (cre)

Das Wappen der „Frittenbrigade“ des belgischen Zolls. Foto: OD

 

19 Antworten auf “An der Grenze in Kelmis waren die Fritten lecker und sogar gratis”

  1. Grasshopper

    Wie schon erwähnt,Wir sind nicht nur Fritten.Aber diese Fritbrigade kriegt wahrscheinlich viel mehr auf die Reihe wie unsere vereinigte Regierung.Felicitation zu dieser Aktion.Schade nur,war arbeiten und muss mir meine wohlverdiente Fritte nun selbst bezahlen.Guten Appetit,allerseits.Laufe meilenweit für ´ne belgisch fette Fritte!Mit Mayo!

  2. Prima Aktion, aber hätten die Frituristen außer « FRITES GRATUITES » nicht auch noch „FRITTEN UMSONST“ dazuschreiben können? Bei den Kosten der Aktion wäre ein weiteres Schild nun auch nicht sooo sehr ins Gewicht gefallen.

      • Halten Sie die Preußen für so blöd, dass sie nicht auch FRITES GRATUITES verstehen?

        (Dreifach-Hüstel) Wenn ich an manche meiner Bekanntschaften denke, komme ich zu dem Schluss, dass das sogar der Fall sein könnte. — Wie könnte einer, der meint, er kann schon alles, noch mehr dazulernen? (Hüstel)

        • Frankenbernd

          schon mal dran gedacht, dass sich vielleicht auch ein paar Lokale (Belgier) von rein frz. Schildern abgestossen fuehlen so rein aus Prinzip? Wieder so ein Beispiel der ’schleichenden Wallonisierung‘ der Nord DG, oder?

          • Hatte ich nicht zuallererst ein weiteres Schild auf Deutsch gewollt?

            Andererseits: „von rein frz. Schildern abgestossen fuehlen so rein aus Prinzip“ trifft bei mir auch überhaupt nicht zu. Allenfalls finde ich sowas unzureichend einfühlsam (oder oft: schlicht uninformiert), aber es verdirbt mir nicht den Moment und schon gar nicht den Tag.

          • nicht in Kelmis, höchstens bei den Zugezogenen von hinter dem Wald. In Kelmis ist die Zweisprachigkeit viel mehr anwesend als in anderen Gemeinden der DG. Und natürlich unser schönes Platt nicht vergessen das selbst bei der Jugend beliebt ist.

  3. Leider gibt es kaum noch Fritüren die wissen wie man die Fritten richtig zubereitet. Die Fritüren haben ein viel zu breites Angebot, da bleibt kaum noch Zeit sich um die Fritten richtig zu kümmern. Es werden Massen Kartoffelstäbchen vorfrittiert die dann oft Stunden lang austrocknen bevor sie fertig frittiert werden; Ergebnis: Salzstangen! Weniger wäre mehr, keine Hamburger und sonst was alles anbieten, sich Zeit nehmen die Fritten frisch zu machen und zu verkaufen, das wäre vielleicht ein Geschäftskonzept um sich von der Masse der „Aufbrater“ abzusetzen. Das macht leider kaum noch jemand….

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