Notizen

Geschafft! Rote Teufel gewinnen 4:1 und sind bei der EM 2016 dabei

Die belgischen Spieker gratulieren Radja Nainggolan zum Führungstreffer. Foto: Belga

Die Roten Teufel haben sich am Samstagabend in Andorra die Teilnahme an der EURO 2016 in Frankreich gesichert. Belgien gewann ohne große Probleme mit 4:1. Wegen der Niederlage von Wales in Bosnien übernahm die Mannschaft von Trainer Marc Wilmots vor dem letzten Spieltag die Tabellenführung.

Nationaltrainer Marc Wilmots musste für dieses vorletzte Gruppenspiel auf einige Leistungsträger verzichten. Thibaut Courtois, Vincent Kompany und Christian Benteke standen nicht zur Verfügung.

Wilmots macht aus der Not eine Tugend und schickt neben Simon Mignolet, der Courtois ersetzt, die Abwehrspieler Thomas Meunier (FC Brügge) und Jordan Lukaku (KV Ostende), jüngerer Bruder von Romelu Lukaku, sowie Laurent Depoitre (AA Gent) ins Rennen, also drei Spieler aus der 1. Division, drei „belgische Belgier“ sozusagen.

Die Startelf war demnach die folgende: Mignolet – Meunier, Alderweireld, Vertonghen, J. Lukaku – Mertens, Witsel, Nainggolan, De Bruyne, Hazard – Depoitre.

Belgiens Fans in der Mehrheit

In dem kleinen Stadion von Andorra, das ein Fassungsvermögen von lediglich 3.300 Zuschauern hat, stellten die rund 1.500 Fans der Roten Teufel die Mehrheit des Publikums. Der Kunstrasen war für die Belgier anfangs etwas gewöhnungsbedürftig.

Es war von Beginn an ein Spiel auf ein Tor. Belgiens Torhüter Mignolet war die meiste Zeit zum Zuschauen gezwungen. Andorra verteidigte zum Teil mit Überhärte.

Die Belgier erspielten sich schnell mehrere Torchancen durch Depoitre (5.), De Bruyne (13.) und Mertens (16.). Bei den in Schwarz spielenden Roten Teufeln liefen die meisten Angriffe über rechts (Meunier und Mertens).

Belgiens Fußball-Nationaltrainer Marc Wilmots. Foto: Shutterstock

Belgiens Fußball-Nationaltrainer Marc Wilmots. Foto: Shutterstock

In der 19. Minute ging Belgien in Führung durch Nainggolan, dessen Schuss abgefälscht wurde, aber trotzdem im Netz landete. Damit war eigentlich aus belgischer Sicht das Schwerste getan. Die Gäste hatten danach weitere Möglichkeiten durch Hazard (30.) und De Bruyne (36.). Der Neuzugang von Manchester City war es auch, der in der 42. Minute per Freistoß auf 2:0 erhöhte.

Beim Wiederanpfiff dachte man, die zweite Halbzeit werde für Belgien eine reine Formalität sein. Denkste! In der 50. Minute verschuldete Vertonghen völlig unnötig einen Foulelfmeter, den Lima zum Anschlusstreffer. Plötzlich stand es nur noch 1:2.

Die Spieler von Andorra feierten diesen Treffer, als hätten sie die Qualifikation für die EM geschafft.

Zum Glück stellte Hazard nur 5 Minuten später den Zwei-Tore-Vorsprung für Belgien wieder her. Der Kapitän verwandelte einen Handelfmeter zum 1:3. Eigentlich hätte der Spieler von Andorra, der das Handspiel beging, mit einer zweiten Gelben Karte vom Platz fliegen müssen, doch der (schwache) polnische Schiedsrichter zeigte sich gnädig.

Am Dienstag Weltranglisten-Erster?

Nach etwas mehr als einer Stunde krönte Debütant Depoitre seine gute Leistung mit dem Tor zum 1:4. Wieder leistete Mertens die Vorarbeit.

Knapp eine Viertelstunde vor Schluss leistete sich Hazard den Luxus, einen zweiten Handelfmeter zu vergeben. Kurz danach wurde der Chelsea-Star für Bakkali ausgewechselt. Zuvor war bereits Chadli für den sehr starken Mertens eingewechselt worden. Später erhielt mit Cavanda noch ein anderer Debütant eine Chance.

Es blieb beim 4:1-Sieg für die Roten Teufel, die nach der WM 2014 auch an der EM 2016 teilnehmen. Mit einem Sieg am Dienstag im letzten Gruppenspiel gegen Israel könnte Belgien sogar Erster der FIFA-Weltrangliste werden. (cre)

16 Antworten auf “Geschafft! Rote Teufel gewinnen 4:1 und sind bei der EM 2016 dabei”

  1. Ich gratuliere der Mannschaft zum Sieg.
    Ich hatte mehr erwartet, nicht unbedingt mehr Tore, aber mehr Kreativität im Spielaufbau. Mir fehlte das Spielerische, und als Mertens und Meunier raus waren, war der Zufall zu oft entscheidend.

  2. Schön, dass Belgien bei der EM mitspielt. Man erlebt so ein Turnier viel intensiver, wenn das eigene Land dabei ist. Wenn die EM dann auch noch im Nachbarland stattfindet, ist alles noch schöner. Aber Belgien gehört nicht zu den Favoriten, das steht nach dieser Qualifikation fest. Vielleicht ist es für Belgien sogar ein Vorteil.

    • Fussballer

      @BSler: Was erwarten Sie? Dass man die Mannschaft hochjubelt, auch wenn sie schlecht gespielt hat? Kritik gehört zum Fußball. Auf der RTBF sind die Kommentare auch immer sehr kritisch. Es ist ja kein Landesverrat, wenn man behauptet, dass die Roten Teufel in dieser Qualifikation in einer relativ leichten Gruppe (die Gruppe in der WM-Quali mit Griechenland, Estland, Zypern und Bosnien wird mindestens genauso leicht) nicht sehr überzeugend waren. Das ist Fakt.

      • Kritik ist berechtigt, doch manche sogenannte „Fans“ können sich hier in Belgien über nichts freuen. Selbst wenn sie Deutschland oder eine andere Top-Nation schlagen würden, finden sie wieder Gründe, weshalb es Belgien eigentlich nicht verdient hätte.
        Ich würde wetten, dass einige hier sogar nach dem Gewinn einer Meisterschaft noch meckern würden.
        Nennen sie mir eine Nation, die fehlerfrei und dominant ist. Es sind Fußballspieler, keine Roboter. Und wenn sie vielleicht in der Weltrangliste auf Platz 1 stehen werden, wird auch jetzt schon prophylaktisch gemeckert. (Absurdes Punktesystem, bla bla bla.) Die anderen Nationen können es ja besser machen, Belgien hat keine Privilegien.
        Es gibt jedoch auch Menschen, die sich über die jetzige Situation unserer Nationalmannschaft freuen können.
        Welche Nation ist schon so eingebildet sich als zukünftiger Europameister zu bezeichnen…

        • R.A. Punzel

          @buckel: „… Welche Nation ist schon so eingebildet sich als zukünftiger Europameister zu bezeichnen…“

          Na wer schon: Deutschland, auch wenn sie gar nicht hinfahren würden.. ;-))

  3. Rundes Leder

    der Herberger Seppl sagte so schön: Der Ball ist rund! Wir können ruhig stolz sein auf unsere Red Devills! Der Willie hat aus viel Durcheinander eine sehr gute Truppe geformt. Das ist ein richtiger Block geworden. Sie sind noch steigerungsfähig, da viele junge und hoffnungsvolle Spieler in der Mannschaft und noch in der Hinterhand! Weiter so! Das könnte was werden.

  4. Hauptsache geschafft. Sogar Der Weltmeister muss nach seiner schlechten Leistung bangen die Endrunde zu erreichen. Es gibt keine Mannschaft die bei jedem Spiel sensationellen Fußball spielt. Am Schluss zählt nur das Resultat!

  5. Ostbelgien Direkt

    Die Leistung der Roten Teufel in dieser EM-Qualifikation wird im Inland viel kritischer bewertet als hier bei uns in Ostbelgien. Fußballexperte Stéphane Pauwels sagt zum Beispiel Folgendes:

    „Gagner l’Euro? Impossible! Les Diables n’ont pas de défense ni de collectif! Pour l’instant, les individualités font la différence mais il y a zéro fond de jeu! (…) La France, l’Italie, l’Espagne, l’Allemagne ou encore le Portugal: ils sont bien plus forts que nous actuellement. Et il faudra hausser le ton, trouver l’équilibre et faire des choix!“.

  6. Hirneckelsemil

    Gegen Spanien ,BRD und Italien hat Belgien absolut keine Chance . Bis jetzt hat Belgien noch kein Spiel EXELLENCE absolviert und wie immer , wenn es um die Wurst geht , schleicht sich der SCHLENNDRIAN ein .

  7. Pauwels ist für mich sehr objektiv und gerade deswegen ist er bei der RTBF raus geflogen weil er sich nicht fügen wollte. Ich finde er ist weitaus objektiver als Marc Deliere oder Rodrigo Beenkens. Was die Europameisterschaft angeht, wait and see…

  8. gerhards

    Letztes Jahr wollten schon alle Weltmeister werden und wir sind dann ziemlich auf den Boden der Tatsachen gekracht. Daher sind jetzt viele so zurückhaltend. Jetzt müssen Sie zeigen was sie können, sie haben es selbst in der Hand. Es wird spannend.

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