Gerty Linnertz, Betreiber des Hotel-Restaurants „Le Cyrano“ und der direkt angegliederten Brasserie „Chez Gerty“ in Weismes, hat zu seinem eigenen Leidwesen erfahren müssen, dass die Gemeinde Weismes beim wallonischen Hotel- und Gaststättenverband irrtümlicherweise der Deutschsprachigen Gemeinschaft zugeordnet wird.
Linnertz, den alle Gerty nennen, hatte sich für seine Brasserie „Chez Gerty“ um das Label „Bistrot de Terroir“ beworben. Letzte Woche jedoch erteilte ihm die Projektbeauftragte des wallonischen Horeca-Verbandes schriftlich mit, dass seiner Brasserie das gewünschte Label nicht zuerkannt werden könne.
Weismes = Ostkantone = Deutschsprachige Gemeinschaft !?
Mehr als nur erstaunt war Gerty über die Begründung der Ablehnung. Wörtlich hieß es dazu in dem Schreiben: „Ihre Bewerbung für das Lokal ‚Chez Gerty‘ kann leider nicht berücksichtigt werden. Eines der Kriterien für eine Annahme besagt nämlich, dass sich das Lokal im frankophonen Teil der Wallonie befinden muss. Deshalb können die Gasthäuser, die in den Ostkantonen angesiedelt sind, nicht berücksichtigt werden.“
Weismes = Ostkantone = Deutschsprachige Gemeinschaft !? Merke: Bei den Außenbeziehungen der DG bleibt einiges zu tun. Wie wär’s mit einer Dienstfahrt von Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz nach Jambes bei Namur, wo der wallonische Horeca-Verband seinen Sitz hat. Die politische Landkarte Belgiens scheint man dort nicht gut zu kennen…
In der DG selbst werden doch gerne der Begriff „Deutschsprachige Gemeinschaft“ und der jeder Grundlage entbehrende Begriff „Ostkantone“ durcheinander geworfen. Motiviert ist das dadurch, dass viele der Meinung sind, man müsse ständig Malmedy und Waimes „mitnehmen“. Und dann ist die Verwunderung groß, dass Außerhalb die Unterscheidung nicht mehr gemacht wird.