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Moderatorin Petra Gerster sagt zum Gendersternchen: „Die Mehrheit der Zuschauer lehnt das ab“ [VIDEO]

17.02.2017, Nordrhein-Westfalen, Köln: Die Moderatorin Petra Gerster steht nach einer Aufzeichnung der Talkshow Kölner Treff in einem Fernsehstudio. Foto: picture alliance / Henning Kaiser/dpa

Die ZDF-Moderatorin Petra Gerster hat nach eigenen Angaben viele wütende Nachrichten bekommen, seit sie begonnen hat, in der Nachrichten-Sendung „heute“ zu gendern.

„Die Mehrheit der Zuschauer lehnt das ab“, sagte Gerster am Mittwochabend in der Talkshow „Maischberger“. „Ich bekomme viel Zuschauerpost und muss jede Woche sehr viele Briefe beantworten.“

Ein Zuschauer habe ihr sogar ihre Bücher zurückgeschickt, weil er diese „nicht mehr im Regal stehen haben wollte“. Seit Oktober spricht die 66-Jährige in ihren Moderationen eine Pause für ein sogenanntes Gendersternchen mit, sie spricht also etwa von „Zuschauer*innen“ statt von „Zuschauern“.

Illustration: Shutterstock

Wie Gerster erzählte, habe sie zu Beginn vor allem ZDF-Kollege Claus Kleber motiviert, geschlechtersensible Sprache in ihren Moderationen zu verwenden. Als der 65-Jährige als erster ZDF-Moderator mit dem Gendern begann, habe er ihr damit die Zweifel genommen, ob das überhaupt funktionieren könne. „Es ist wirklich eine Gewöhnungsfrage“, sagte Gerster.

Die Verwendung des als Gendersternchen bekannten Asterisken soll das generische Maskulinum ersetzen, also die allgemeine männliche Form. Das Sternchen dient dazu, in Personenbezeichnungen männliche, weibliche und auch weitere Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzubeziehen.

Die Schriftstellerin Nele Pollatschek sorgte in der Sendung „Maischberger“ am Mittwoch mit einem radikalen Vorschlag für Gesprächsstoff. Generell ging Pollatschek die Debatte über Gendern in der Sprache nicht weit genug. „Sprachlich sehe sie es als Ausweg, entweder mit verschiedenen Artikeln zu arbeiten oder mit sowas wie ‚das Bundeskanzler für alle‘ – also ähnlich wie in der englischen Sprache auf sprachliche Geschlechter zu verzichten.“ Die generische Form „das“ könne eine Lösung sein. (dpa/cre)

Nachfolgendes Video zeigt die Schriftstellerin Nele Pollatschek im Gespräch mit ZDF-Moderatorin Petra Gerster in der Sendung „Maischberger“ am Mittwochabend:

12 Antworten auf “Moderatorin Petra Gerster sagt zum Gendersternchen: „Die Mehrheit der Zuschauer lehnt das ab“ [VIDEO]”

  1. delegierter

    ich glaube da sind einige die keine Arbeit haben, ansonsten käme man nicht auf so stumpfe und hohle Ideen.
    Wenn ich von Zuschauern rede, dann sind das alle egal ob groß, klein, dick, dünn, weiß oder schwarz.
    Ob Mann, Frau, Kind, alt oder jung. Wo führt das noch hin ?
    Es gibt weitaus wichtigeres auf dieser Welt zu lösen. Wenn man keine Probleme hat, dann macht man sich wohl welche.

  2. Vereidiger

    Das Gendern ist zwar gut gemeint, aber keine gute Sache. Es widerspricht einfach dem natürlichen Sprachgefühl und erschwert die Kommunikation bzw. die Vermittlung und den Austausch von Informationen. Also: Besser eine Gleichberechtigung in Taten, nicht krampfhaft in Worten!

    • Tractuatus logico-philosophicus

      Es widerspricht vor allem der Natur. Die einzelnen Sprachen, im Gegensatz zur natürlichen Sprachfähigkeit an sich, sind Systeme, oder künstliche Konstrukte, die dazu dienen sich über die Wirklichkeit (also auch die Natur) austauschen zu können. Wenn diese Konstrukte aber, wie beim Gender-Wahnsinn, benutzt werden um die Wirklichkeit (also auch die Natur) zu verzerren, dann ist es… Wahnsinn (im Allgemeinen). Wie schreibt Wittgenstein noch? “ Was sich überhaupt sagen läßt, läßt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muß man schweigen“.

  3. Was kommt jetzt? Die Wiederholung der Meinungsäußerungen zu einem der Hassthemen der üblichen Lautsprecher aus neuem Nachrichten-Anlass. Man könnte das auch in der Forums-Historie nachlesen. Wer daran Spaßhat …

  4. Walter Keutgen

    Auf Deutsch ist die Mehrzahl doch immer weiblich. Und dann auf Französisch erst mal: administrat*eur*rice und in der Mehrzahl administrat*eur*rice*s.^

    Übrigens habe ich festgestellt, dass in Sendungen wo gegendert wird – meistens, indem man beide, das weibliche und männliche Wort, sagt – das nur an den Stellen getan wird, wo das Publikum darauf achtet, d.h. am Anfang. Danach wird in der alten Manier weitergemacht.

    • Die alte Manier ist mir gut genug..
      In der BRD hat sich der Thierse mit Esken und Kühnert angelegt. Beide letzteren wollen sowieso (zeitnah) dass SPD und Linkspartei fusionieren.
      Also versteht man auch aus welcher Ecke dieses * Sternchen kommt..

  5. Xier Helicopter

    Als super-straighter attac helicopter xier/they fühle ich mich durch der/die/das Sternchen „ * “ diskriminiert bzw. diskriminiSiet, denn in viel zu vielen Worten kommt die Silbe „er“ vor …
    Ironie beiseite: Ausreichend kostenlose Krippen- und Kindergartenplätze und ein wenig mehr kulturelle Integration und Gesetzestreue bestimmter Neubürger mit Migrationshintergründen bringt unseren deutschen Nachbarn wohl mehr multigeschlechtliche Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit als nervige Sprachverunstaltungen*Innen.

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