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Germanwings-Absturz am 24. März 2015: Vater des Co-Piloten bezweifelt Alleinschuld seines Sohnes

Eine steinerne Gedenkstele mit der Aufschrift "In Erinnerung an die Opfer des Flugzeugunglücks vom 24. März 2015" in La Vernet nahe der Unglücksstelle des abgestürzten Germanwings-Fluges 4U9525. Foto: dpa

Am zweiten Jahrestag der Germanwings-Katastrophe hat der Vater des Todespiloten Andreas Lubitz mit Hilfe eines Gutachters das einhellige Ergebnis der offiziellen Ermittlungen scharf kritisiert. Es sei nicht zweifelsfrei erwiesen, dass der Copilot allein verantwortlich für den Absturz mit 150 Toten sei.

„Wir sind auf der Suche nach der Wahrheit“, sagte der Vater des Copiloten, Günter Lubitz, am Freitag bei einer Pressekonferenz in Berlin.

„Unser Sohn war zum Zeitpunkt des Absturzes nicht depressiv“, betonte er. Dies hatten die Ermittler in ihrem Abschlussbericht zum Unglück auch nicht behauptet. Allerdings gingen sie von psychischen Problemen des 27-Jährigen aus.

Eine Germanwings-Maschine dieses Typs stürzte in Südfrankreich ab. Foto: Shutterstock

Flugunfallexperte Tim van Beveren hatte sich im Auftrag der Familie Lubitz mit dem Fall befasst. Er zählte am Freitag eine Reihe von Details auf, mit denen er Vorgehen und Rückschlüsse der offiziellen Ermittler in Frage zog.

Angehörige der 149 anderen Menschen an Bord hatten vor der Erklärung den Zeitpunkt als „unverantwortlich“ und „geschmacklos“ kritisiert.

Dem Abschlussbericht der Behörden zufolge brachte der Co-Pilot am 24. März 2015 den Airbus A320 auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf absichtlich zum Absturz in Südfrankreich. Alle 150 Menschen an Bord starben. Zuvor habe Lubitz den Flugkapitän aus dem Cockpit ausgesperrt. (dpa)

4 Antworten auf “Germanwings-Absturz am 24. März 2015: Vater des Co-Piloten bezweifelt Alleinschuld seines Sohnes”

    • karlh1berens

      Lubitz, der Vater, hat eben seine Sicht auf das Geschehene.
      Lubitz, der Sohn, war ja auch selbst Opfer – sagt auch der Begriff „Selbst-Mord“. Und wann soll denn der Moment gekommen sein, wo ein „Betroffener“ sich zu Wort melden kann ?

      • @ KH1B

        Vielleicht nicht gerade an dem Tag an dem die Eltern der Kinder die bei diesem Selbst-Mord ihr Leben verloren ihrer Kinder gedenken. Tatsächlich ist der Termin für diese Veröffentlichung schlecht gewählt und eine Ohrfeige für die Angehörigen.

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