Leserbrief

Gerd Melchior: Belgien – Ein Land in Apathie (?)

Vor einigen Monaten war ich in Aldringen unterwegs, und ein Bekannter hat mir erzählt, dass man pünktlich zur Kirmes die Straße aufgerissen hat und 3 Wochen (!) später mit den Arbeiten angefangen hat. Kaum war Belgacom mit den Arbeiten fertig, kam der nächste und riss die Straße wieder auf. Da drängte sich mir die Frage auf, wieso die Regierung keine Behörde schafft, die solche Arbeiten koordiniert, denn so würde man viel Geld sparen.

Anderes Beispiel ist der „Fall Michelle Martin“. All die Jahre, wo sie im Gefängins war, hat man die Hände in den Schoß gelegt und nichts getan, um das Gesetz zu ändern. Denn der größte Systemfehler besteht darin, die Straftäter nach dem Gesetz zu verurteilen und nicht nach dem Verbrechen. Und was die Resozialisierung angeht, die muss auch angepasst werdengerade bei Pädophilen.

Solche Systemfehler gehen zu Lasten der Allgemeinheit, das sollten sich unsere Damen und Herren Politiker mal vor Augen halten. Überhaupt brauchen wir Politiker, die den Mut haben, den Blick vom Gehaltscheck abzuwenden und sich den Reformen zuwendet die noch anstehen.

Gerade die Justiz ist wohl die größte Baustelle in Belgien.

Was den Kommentar von Bischof Jousten angeht, da muss ich als überzeugter Katholik widersprechen. Jemand, der zwei Kinder im Keller verhungern lässt, hat keine Güte in sich, auch nicht nach 16 Jahren, denn Mord verjährt nie! Unser Land braucht nicht nur Politiker, sondern auch Menschen mit Visionen!

Gerd Melchior, Büllingen

 

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern