Vor kurzem sind die Lebenserinnerungen des Eupener Journalisten und Schriftstellers Freddy Derwahl erschienen. Auf 324 Seiten blickt er zurück auf sein bisheriges Leben. Er spannt den Bogen weit von seiner Geburt im November 1946 bis heute: seine Kindheit sowie Schul- und Studentenzeit, seine ersten Schritte als Journalist bei der AVZ, seine langjährige Berufstätigkeit beim BRF, seine amourösen und politischen Affären, seine Begegnungen mit Freunden und bedeutenden Menschen (u.a. mit dem Literatur-Nobelpreisträger Heinrich Böll sowie den Theologen Hans Küng und Anselm Grün).
Journalistisch hat Freddy Derwahl häufig angeeckt, vor allem bei der unheilvollen Niermann-Affäre Ende der 1980er Jahre. Literarisch hingegen hat er m.E. vor allem mit drei hervorragenden Werken im kleinen Ostbelgien neue Maßstäbe gesetzt: „Die Füchse greifen Eupen an“, „Der Mittagsdämon“ und „Bosch in Belgien“. Er war nach dem Zweiten Weltkrieg der erste Literat, der mit seinen Erzählungen, Romanen und Biographien (u.a. „Der kleine Sim“ und „Anselm Grün“) den kleinen ostbelgischen Raum „gesprengt“ hat.
Mit seiner geschmeidigen, bild- und wortschatzreichen Sprache hat er es verstanden, den Leser in seinen Bann zu ziehen. Er erwies sich stets als ernsthafter „Gottsucher“ und guter Erzähler. Ohnehin waren seine beiden wichtigsten Themen die ostbelgische Heimat und die christliche Religion.
Freddy Derwahl blickt heute auf ein interessantes und reiches Leben zurück. Und seine Memoiren sind nie langweilig, sondern immer anregend und spannend, bisweilen auch nachdenklich und wehmütig. Ich kann sein Buch nur empfehlen, denn es bietet beste Unterhaltung.
22.03.2019 – Gerd Havenith, Eupen
Ich kann nicht nachvollziehen warum Herr Havenith seinen Kommentar nicht wie andere normal postet, sondern diesen als Leserbrief ausgibt. Es ist keine Rezension sondern hat eher was von einer Grabrede und einem Schüleraufsatz. Ich könnte mir vorstellen, dass Herr Derwahl auf solch einen Kritiker gerne verzichtet hätte.
Das glaube ich nicht, denn nach dem gnadenlosen GE-Rausschmiss hat Freddy Derwahl Unterstützung nötig und verdient. Es steht uns nicht zu, ihn politisch zu beur- und zu verurteilen. Auf literarischer Ebene hat er unsere Region zweifellos bereichert.
Der Herr Havenith spielt den Supporter? Es ist alles erlaubt. Jedoch er kann sich noch so anstrengen, der Derwahl ist und war ein „Fähnlein im Winde“. Der Mann war zu „abwechselnd“ um auch nur irgendwie, irgendwo Wurzeln zu schlagen. Sowas bleibt hängen, daher mal langsam mit den Lobeshymnen. Möge sei ne Titel noch so reisserisch sein, mein Geschmack ist er nicht.
Sie haben natürlich nichts verstanden. Meine Aussage war: lieber keine Rezension als so ein seichtes Gewäsch von Herrn Havenith.
Dass Herr Derwahl, wie Sie dumm hier rumschwätzen, zu „abwechselnd“ war, geht Sie und mich nichts an. Jeder Mensch hat ein Recht auf Änderung, Sich-Suchen und auf Entwicklung. Oder ist Ihnen ein Herr Lambertz lieber? Der war immer ein Roter, zumindest laut Parteibuch.
„Seichtes Gewäsch“: Das ist wohl eine grobe Unterstellung, Herr Hausmeister.
Denn auch ich habe einige Bücher von Derwahl gerne gelesen.
Derwahl kann gut erzählen und schreiben.
Sie scheinen es nicht zu begreifen, also nochmal zum Mitschreiben:
Herrn Derwahl respektiere und verehre ich genau so wie Sie; ich besitze alle seine Bücher!
Der „Leserbrief“ des Herrn Havenith wird einem Freddy Derwahl insofern nicht gerecht, da er (der Leserbrief des Herrn Havenith) das Niveau eines Schulaufsatzes (6. Schuljahr) hat.
Ich glaube nicht, dass ein Zwölfjähriger diesen Lesebrief so fehlerlos sowie inhaltlich und stilistisch (wenn auch einfach) verfassen könnte. Bestimmt nicht bei dem heutigen Leistungsniveau (selbst in der Muttersprache) der meisten Kinder.
Und eine weitere Attacke alt gegen jung. In der guten alten Zeit war das immer umgekehrt.
Eher ein Unterstützer als ein Supporter, denke ich.
„Supporter“ ist ein Fußballfan.
Derwahl schreibt gut.