Politik

Gemeinde Büllingen: Ein Bürgermeister, vier Schöffen, eine Vorsitzende des ÖSHZ und keine Opposition

Die Kandidaten der Einheitsliste Wirtz beim Gruppenfoto mit Bürgermeister Friedhelm Wirtz (vordere Reihe, Mitte) im September 2018. Foto: Sonja Adams-Davril

In der Gemeinde Büllingen hat es vor der Wahl vom 14. Oktober 2018 keinen Wahlkampf gegeben, weil es nur eine Liste gab. Was aber noch schwerer wiegt: In den kommenden sechs Jahren wird der Gemeinderat ohne Opposition auskommen müssen.

Am vergangenen Mittwoch wurde das neue Gemeindekollegium vorgestellt und die Aufgaben seiner Mitglieder mitgeteilt.

Bürgermeister Friedhelm Wirtz wird als Gemeindeoberhaupt für Gesamtkoordination, Finanzen, Haushalt , Sicherheit, Polizei, Feuerwehr, Tierschutz, Kirchenfabriken und Standesamt zuständig sein.

Wolfgang Reuter ist der stellvertretende Bürgermeister und 1. Schöffe. Öffentliche Arbeiten und technischer Dienst, öffentliche Anlagen, Friedhöfe…, Wasserversorgung, öffentliche Sauberkeit, öffentliche Auftragsvergabe , Fuhrpark und Winterdienst gehören zu seinem Kompetenzbereich.

Bürgermeister Friedhelm Wirtz.

2. Schöffe ist Reinhold Adams. Er befasst sich Forst- und Landwirtschaft, Umwelt und Abwasserklärung, Erneuerbaren Energien, Mobilität und Tourismus.

Michael Schmitt ist 3. Schöffe, zuständig für Raumordnung, Urbanismus, Städtebau, Gemeindeeigentum , Ländliche Entwicklung, Außendarstellung sowie Sport- und Sportvereine.

Viviane Scharres-Jost kümmert sich als 4. Schöffin um Schulwesen, Mittelstand und Industrie, soziale Angelegenheiten und Gesundheit , Jugend, Familie und Senioren, Kultur und Kulturvereine.

Vorsitzende des ÖSHZ Büllingen wird Anita Jost. Sie soll dafür Sorge tragen, dass allen Bürgern der Gemeinde zu einem menschenwürdigen Leben verholfen wird. Ebenfalls arbeitet das ÖSHZ mit vielen Sozialdiensten wie dem SPZ, dem Familienhilfedienst und der Dienststelle für Personen mit Behinderung zusammen. Auch kümmert sich das ÖSHZ um den Dienst „Essen auf Rädern“ und bietet Notrufgeräte für Senioren an.

Blick auf den Ortskern von Büllingen. Foto: OD

Obwohl es die nächsten sechs Jahre keine Opposition geben wird, ist Bürgermeister Wirtz guter Hoffnung, dass es trotzdem eine Form von Streitkultur in der Gemeinde Büllingen geben werde. Allenfalls würden die Diskussionen, wie sie früher in den Fraktionssitzungen geführt wurden, in die jeweiligen Kommissionen des Gemeinderates verlegt.

Noch vor der Wahl hatte Wirtz in einem Gespräch mit „Ostbelgien Direkt“ zum Fehlen einer echten Opposition in Büllingen Folgendes gesagt: „Man muss meiner Meinung nach nicht Opposition sein nur um der Opposition willen. Das war übrigens auch schon in der jetzigen Legislaturperiode der Fall, wo es zwischen der FBB-Opposition und der Mehrheit so viele Meinungsunterschiede gar nicht gab. In Büllingen war Streit eher selten.“ (cre)

16 Antworten auf “Gemeinde Büllingen: Ein Bürgermeister, vier Schöffen, eine Vorsitzende des ÖSHZ und keine Opposition”

  1. Ob Wirtz ein Spalter oder ein Zusammenführer ist, wird sich bald zeigen.
    Vieles deutet auf ersteres hin.
    Auf jeden Fall hat er diktatorische Züge bekommen, wie seine Vorgänger übrigens auch..
    Zwei Amtszeiten müssten reichen.

  2. Mürringer

    Anita Jost wird Vorsitzende des ÖSHZ???????
    Was soll das??
    Warum nicht Rainer Stoffels?? Der sich auch dafür bereit erklärt hat!! Mit den 3. meisten Stimmenanzahl!! Und Jost??
    Ach ja! Jost ist ja die Kusine von Wirtz’ Frau!
    Alles abgekartete Sache!
    Klüngel!!!!!

  3. Erfahrener

    Schon bei der Wahldebatte im BRF mit den drei Kandidaten von Büllingen war herauszuhören, das Friedhelm Wirtz seinen ÖSHZ Präsidenten schon bestimmt hatte bevor die Wahlen stattgefunden hatten. So naïf zu sein und zu glauben diesen Posten zu erhaschen wenn man 6 Jahre in der Opposition gesessen hat, ist natürlich wirklich kindisch.

    • Vorwitziger

      Du scheinst ja ein sehr erfahrener und schlauer zu sein!? Na raus damit also, was und worin hat der BM das so angedeutet und gesagt? Wir sind alle sehr gespannt auf Deine „efahrene Antwort“!
      Auf die Plätze Erfahrener!

      • Politikus

        @ Vorwitziger,
        Schauen Sie sich doch bitte die BRF-Aufzeichnung der Wahldebatte in Büllingen vom 12.10.2018
        an. Besonders interessant wird es, in Bezug was „Erfahrener“ schreibt, ab Min. 49 und besonders ab Min. 54 in dieser Aufzeichnung. Ich habe diese Sendung am 12.10. live verfolgt und mir direkt gedacht, aufgrund der Aussage von Herrn Wirtz in Bezug auf die Vorzugsstimmen der Kandidaten, , dass da Ärger vorprogrammiert sein wird….
        NB: Sendung nachzuschauen wie gesagt in der BRF-Mediathek – Specials – der entsprechende
        Beitrag erscheint dann direkt oben links

  4. Entenhausen

    Super Verteilung der Mandatare denn die Ex-FBB wollte auf den Zug springen mit dem Hintergedanken den Kuchen etwas bläulich zu verteilen. Dem Wählerwillen, so Herr Miesen??? Dann durften Sie wohl den Platz im PDG nie antreten als ein Nachrücker gefragt war…
    Die FBB kann man mit der FDV in St.Vith gleichstellen, eine Nulloperation.

    • Wolfgang

      Der Herr Wirtz und Co hatten das schon vorher so geplant , ( die Posten waren alle verteilt ausser OESHZ den hatten sie vergessen ) und wenn es gerecht zugegangen waere haette der Kandidat mit den meisten Stimmen ihn bekommen muessen,aber wie Muerringer schon sagte es wurde die Kusine.

  5. Demokrat

    Wer welche Posten bekommt ist Angesicht einer demokratische Wahl NEBENSACHE insbesondere wenn NUR EINE LISTE besteht !
    Das jedoch die Leute die Demokratie (und den Wählerwillen) mit Füssen treten, die durch und von der Demokratie leben ist PURER HOHN !!!
    Dann soll man sich nicht wundern wenn WEISS WÄHLER und RECHTSRADIKALISMUS die FOLGEN sind.

  6. delegierter

    Es ist doch überall das Gleiche, die Stimmenlieferanten treten nicht an, und dann wird zB. Frau dann mit gut 400 Stimmen Schöffin. Das sind 10 % der Wahlberechtigten; und eine Andere wird ÖSHZ-Präsidentin. Wow.
    Warum wurde überhaupt gewählt, anders wird doch auch eingespart wo es nur geht.
    Ich merke, ihr lernt die hier Regierenden langsam kennen.
    Deshalb dürfte JEDER nur 3 mal antreten und nur 2 Legislaturperioden politische Ämter bekleiden wegen dem Klüngel und dem Jedöhns.

    • Politikverdrossener

      Es hat sich bestätigt, was vor den Wahlen in der Gemeinde Büllingen bereits in aller Munde war, alle Ämter sind schon im Vorfeld vergeben. Dem Ganzen wird nun die Krone aufgesetzt durch Frau Jost Anita, die zur ÖSHZ Präsidentin gekürt wurde. Perfekter geht’s nicht mehr – Gratulation, so sieht echte Demokratie aus !! Weiter so

  7. Enttäuschter

    Der Wählerwille ist nur dann wichtig, wenn dieser auch in den „Kram“ passt, dass ist in der Gemeinde Büllingen Usus geworden (siehe auch Windräder, Sendemast, ….).
    Es kommt sowieso nur auf der Liste, die dem BM „hörig“ sind und mit denen er leichtes Spiel hat, ist ja sowieso seine letzte Amtszeit.
    Wo bleibt das Ehrgefühl der Anwärter auf einen Posten, wenn ich vom Wähler nicht erwünscht bin, nehme ich auch keinen Posten an!

  8. eine Nonne

    Was ist denn bloß in Büllingen los? Dem Wahlversprechen des alten und neuen Bürgermeisters, dass Vorzugsstimmen am 14.Oktober keine Rolle bei der „Postenbesetzung“ spielen würden, folgten die Taten: Bürgermeister-und Schöffenämter wurden (wie vorher versprochen) mit den schon im Vorfeld erwähnten Verdächtigen besetzt. (Dabei spielten die erzielten Vorzugsstimmen effektiv keine Rolle).
    Dann folgte die Wahl des ÖSHZ-Präsidenten. Dieses Amt ging an Anita Jost (mit dem drittschlechtesten Listenergebnis). Die 2 anderen Kandidaten gingen komischerweise ( trotz mehr Vorzugsstimmen bzw. mehr Erfahrung im sozialen Bereich) leer aus. Da darf man mal gespannt sein, ob die beiden „Verlierer“ im kommenden ÖSHZ-Gremium überhaupt vertreten sein werden (oder dürfen).
    Quo vadis Büllingen? Vielleicht sollten Wirtz und co. sich mal in Amel bzw. Burg-Reuland schlau machen, wie wahre Demokratie wirklich funktioniert, anstatt den Willen des Bürgers weiterhin mit Füßen zu treten!

    • Wahlen und Demokratie ist ein Schuh. Jeder Bürger ist da verantwortlich und gibt seine Stimme ab… und klar entstehen somit Erwartungen, vor allem, wenn seine Kandidaten auch von anderen beführwortet, also gewählt wurden… Er (der Wähler) möchte, dass seine Kandidaten auch Rollen in der Politik spielen. Wie es dann konkret weitergeht ist der andere Schuh. Eine Führungsperson, sprich der angehende Bürgermeister, trifft anschließend Entscheidungen. Sie werden autokratisch oder demokratisch getroffen. sprich: Er folgt seinem individuellem Projekt und/oder der Lobby oder bespricht, um weise zu handeln, die zu fällenden Enscheidungen mit dem gesamten zukünftigen Gemeinderat.

  9. Politikverdrossener

    @eine Nonne,
    dann ist es schon bis hinter die Klostermauern gedrungen, was sich so in „Klein Ostbelgien“ auf politischer Ebene abspielt !! Ja in Amel sowie in Burg-Reuland weiß Mann bzw. Frau, was sich gehört. Die Wählerinnen und Wähler wurden nicht wie in Büllingen vor den Kopf gestoßen. Einfach sehr schlimm, was sich im Königsland ereignet hat. Aber solange seine Majestät das Sagen hat, wird sich wohl nichts ändern. Einfach unerhört und katastrophal .

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