Gelingt der AS Eupen heute gegen Anderlecht eine kleine Sensation?

AS-Stürmer Mamadou Sylla. Foto: Belga

Fußball-Erstliga-Aufsteiger AS Eupen bestreitet am heutigen Sonntag um 14.30 Uhr eines von zwei absoluten Topspielen im Kehrweg-Stadion. Nur das Heimspiel gegen Standard Lüttich dürfte auf ein noch größeres Interesse stoßen als das gegen Rekordmeister RSC Anderlecht.

Bis Donnerstag deutete sich bei den Anderlechtern eine kleine Krise an. Nach dem 0:0 in Sint-Truiden vor einer Woche schien es so, als liege zwischen der Mannschaft und ihrem neuen Trainer René Weiler, der im Sommer vom deutschen Zweitligisten 1. FC Nürnberg kam, einiges im Argen.

Um einen möglichen Brand zu verhindern, kam der 3:0-Sieg auswärts bei Slavia Prag in der Qualifikation für die Europa League am Donnerstag gerade recht. Trotzdem gibt man sich beim RSC Anderlecht betont respektvoll, wenn vom heutigen Gegner AS Eupen die Rede ist. „Es gibt keine kleinen Mannschaften mehr, in Eupen werden wir sehr aufpassen müssen“, wurde Anderlechts Hoffnungsträger Youri Tielemans von seinem Club auf Twitter zitiert (siehe unten).

Nach Steven Defour, der zum Premier-League-Aufsteiger Burnley wechselte, befindet sich auch Dennis Praet auf dem Sprung ins Ausland. Der „Golden Boy“ von Anderlecht wird wohl zu Sampdoria Genua in die italienische Serie A gehen. Praet nahm zwar am Freitag noch am Anderlechter Training teil, gehört aber nicht mehr zum Kader für das Spiel in Eupen.

Auch wenn der RSC Anderlecht als Favorit anreist, glauben die Eupener an ihre Chance. „Der erste Sieg am letzten Samstag in Westerlo hat unser Selbstvertrauen gestärkt und unsere Motivation in der Vorbereitungswoche auf das Anderlecht-Spiel noch einmal beflügelt“, erklärte AS-Trainer Jordi Condom: „Ich bin überzeugt, dass wir gegen Anderlecht mehr Enthusiasmus und Siegeswillen entwickeln als dies beim RSC Anderlecht vor einem Spiel gegen die KAS Eupen der Fall sein wird. Das ist sicher ein Vorteil für uns. Außerdem spielen wir im eigenen Stadion vor unseren Fans.“

AS-Stürmer Florian Taulemesse gab sich ebenfalls optimistisch: „Wir haben keinen zusätzlichen Stress vor dieser Partie. Auch gegen Anderlecht geht es nur um 3 Punkte, und wir spielen 11 gegen 11. Wenn Anderlecht vielleicht die stärkeren Einzelakteure hat, so agieren wir in einer solidarischen Gruppe, praktisch als Familie, wo jeder jeden unterstützt, das ist unsere besondere Stärke. Außerdem muss Anderlecht noch sein Spiel aus der Qualifikation zur Europa-League verdauen, und wir sind frisch.“

An die letzte Begegnung zwischen beiden Mannschaften erinnern sich die Fans der AS Eupen nur ungern. Das war am 25. September 2013 im belgischen Landespokal: Anderlecht gewann in seinem eigenen Stadion mit …7:0.

Die voraussichtliche Aufstellung der AS Eupen und des RSC Anderlecht (auf beiden Seiten ein Sylla):

AS Eupen: Van Crombrugge – Diagne, Hackenberg, Blondelle, Abdulrahman – Lazare, Garcia ; Ocansey, Onyekuru – Taulemesse, Sylla.
RSC Anderlecht: Roef – Appiah (Heylen), Kara, Nuytinck, Acheampong – Chipciu (Capel), Tielemans, Dendoncker, Hanni – Teodorczyk, Sylla.

HINWEIS: Das Spiel zwischen der AS Eupen und dem RSC Anderlecht wird am Sonntag um 14.30 Uhr angepfiffen. Liveübertragung auf VOOsport oder Proximus11. Spielbericht auf „Ostbelgien Direkt“ unmittelbar nach Schlusspfiff gegen 16.20 Uhr.

Siehe auch Artikel „RSC Anderlecht war vor 40 Jahren eine Topadresse im europäischen Fußball“

Siehe auch Artikel „AS Eupen – Anderlecht: Bis Freitag 4.234 Tickets verkauft – 2010-2011 waren es 7.250 Zuschauer“

@ytielemans : "Il n'y a plus de petites équipes, nous devrons faire très attention à Eupen" #RSCA #eupand

— RSC Anderlecht (@rscanderlecht) August 19, 2016