Gesellschaft

Gedenkfeier nach Terroranschlag: Trauer um Frankreichs Helden

24.03.2018, Frankreich, Carcassonne: Ein Mann legt vor dem Haupteingang der Polizeiwache Blumen nieder in Trauer um Arnaud Beltrame, der bei dem Terrorangriff in Südfrankreich getötete Polizist. Foto: Emilio Morenatti/AP/dpa

AKTUALISIERUNG – Ein Soldat, der niemals aufgab, ein Oberstleutnant, der Mut und einzigartige Kaltblütigkeit zeigte: So beschreibt der französische Präsident Emmanuel Macron Arnaud Beltrame, den Mann, um den ganz Frankreich trauert.

Mit einer nationalen Gedenkfeier soll der Gendarm gewürdigt werden, der sich bei dem islamistischen Terroranschlag in Südfrankreich gegen Geiseln eintauschen ließ. Der 45-Jährige habe sein Leben geopfert, um die Bürger des Landes zu schützen, erklärte Macron.

Arnaud Beltrame, Polizist aus Frankreich, ließ sich bei der Geiselnahme in einem Supermarkt am 23.03.2018 in Trèbes, Frankreich, freiwillig gegen Geiseln eintauschen. Beltrame wurde von dem Geiselnehmer lebensgefährlich verletzt und verstarb in der Nacht (24.03.2018). Foto: Boyer Claude/MAXPPP/dpa

Der Staatschef hatte sich schon nach dem Tod des Polizisten sehr bewegt gezeigt. „Er ist als Held gefallen“, erklärte Macron. Sein Mut und seine militärischen Tugenden verdienten den Respekt und die Bewunderung der ganzen Nation.

Auch der Leiter der Moschee in Lyon, Kamel Kabtane, bezeichnet Beltrames Tat als eine heldenhafte Geste. Seine Entschlossenheit und sein Opfer verdienten unsere Bewunderung, erklärte der Muslim.

Arnaud Beltrame hatte sich bei der Geiselnahme am Freitag in einem Supermarkt in dem kleinen Ort Trèbes in Südfrankreich in die Gewalt des Täters begeben. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Geiselnehmer Radouane L. dort bereits zwei Menschen ermordet und zuvor beim Raub eines Autos einen Mann erschossen.

23.03.2018, Frankreich, Trèbes: Polizisten stehen in der kleinen Ortschaft am Rande von Carcassonne an einer Seitentür eines Supermarktes. Foto: Newsflare/Tarbouriech Roseline/dpa

Als Beltrame sich im Supermarkt austauschen ließ, legte er ein Telefon mit einer offenen Verbindung auf einen Tisch – so konnten seine Kollegen hören, was sich am Tatort abspielte. Warum der 25-jährigen Radouane L. am Ende auf ihn schoss, blieb unerklärt.

„Gestorben für das Vaterland“, twitterte Innenminister Gérard Collomb zu Beltrames, der in der Nacht zum Samstag seinen Schussverletzungen erlegen war. Wer war dieser Mann, der bereit war, sein Leben zu opfern? Als jemanden, der schon immer alles für sein Vaterland gegeben habe, beschreibt ihn seine Mutter. Sie habe sofort gewusst, dass er es gewesen sei, der sich habe eintauschen lassen, erklärte sie dem französischen Radiosender RTL.

Auch sein Bruder Cédric hat in der selbstlosen Tat seinen Bruder wiedererkannt. Der habe getan, was er habe tun müssen, sagte er RTL. Sein Bruder habe gewusst, dass er keine Chance hatte.

Radouane L. war den Behörden als Krimineller und als Islamist bekannt. Er hatte zunächst das Auto geraubt, dann einen vom Sport kommenden Polizisten angeschossen und war nach Trèbes gefahren, wo seine Blutspur mit seinem Tod im Supermarkt enden sollte.

24.03.2018, Carcassonne: Ein Foto von Arnaud Beltrame, der bei dem Terrorangriff in Südfrankreich getötete Polizist, steckt zwischen Blumen vor dem Haupteingang der Polizeiwache. Foto: Emilio Morenatti/AP/dpa

Beltrame wurde sein letztes Opfer. Der verheiratete und kinderlose Beamte war ein Absolvent der Militärakademie Saint-Cyr in Coëtquidan in der Bretagne, einer 1802 von Napoleon gegründeten Offiziersschule des Heeres. Er verließ 1999 die renommierte Ausbildungsstätte als Jahresbester. Bereits dort wurde sein Kampfgeist hervorgehoben. Seine Ausbilder beschrieben ihn als jemanden, der niemals aufgebe.

Makellos war auch Beltrames Karriere. Im Jahr 2003 wurde er in die GSIGN aufgenommen, eine Spezialeinheit der Gendarmerie mit dem Einsatzschwerpunkt der Terrorismusbekämpfung. Zwei Jahre später wurde er zum Einsatz in den Irak geschickt. Für seine Verdienste erhielt er 2005 das militärische Verdienstkreuz.

Arnaud Beltrame hatte laut der Tageszeitung „La Dépêche du Midi“ am 14. Dezember 2017 zusammen mit der Präfektur und der lokalen Feuerwehr in Carcassonne eine Anti-Terrorübung organisiert: Dabei wurde ein Angriff auf einen Supermarkt simuliert. (dpa)

37 Antworten auf “Gedenkfeier nach Terroranschlag: Trauer um Frankreichs Helden”

      • Anti-Terror

        Oh, Sie wissen schon mehr als die Polizei?! Dann sollten Sie aktiv werden.

        Oder war das nur rechtspopulistische, gefühlte „Fakten“? Oder Hetze?
        @ Ach Gott,

        Ehe Sie hier Ihre dümmlichen Kommentare abgeben, sollten Sie sich mal informieren.
        In sämtlichen Medien wird inzwischen doch berichtet was Sache ist, nur realitätsfremde Zeitgenossen sind scheinbar nicht im Bilde….

      • Anti-Terror

        „Oder war das nur rechtspopulistische, gefühlte „Fakten“? Oder Hetze?“
        @ Ach Gott,
        Ja, Ach Gott kann man da nur sagen, Sie schreiben ähnliche Kommentare wie EdiG, wenn islamische Terrorakte vorgekommen sind, diese aber zunächst nicht als solche feststehen.
        Falls aber, wie im vorliegenden Fall, die Sache klar ist, schweigt EdiG weil er, im Gegensatz zu Ihnen, den Intellekt besitzt, doch noch die Realitäten aufgrund der Beweislage wahrzunehmen. Diese Gabe scheint bei Ihnen offensichtlich nicht vorhanden zu sein

        • @ Anti Terror

          Natürlich ist es Hetze. Ursache für Terror ist keine Religion sondern die Pervertierung derselben, Es ist völlig egal zu welchem Gott ein Terrorist betet wenn er es überhaupt tut.
          Es ist völlig egal welche Gründe für so eine Tat vorgeschoben wurden, Terroristen sind Fanatiker die zur Durchsetzung ihrer Hirngespinste Verbrechen begehen. Punkt!
          Ich kann mich an kein Jahrzehnt erinnern das nicht seine Terroristen hatte. Linke, Rechte, fanatische Chassidim oder Islamisten. Es gibt keine Argumente die solche Leute von ihren Taten abhalten können weil sie Argumenten nicht zugänglich sind.
          Doch statt sie zu erschiessen und damit zu Märtyrern zu machen denen wieder andere Schwachköpfe folgen, sollte man sie einsperren bis sie verrotten.
          Statt sich mit Jungfauen zu vergnügen sollen sie mit dem Rücken an der Wand entlang gehen aus Angst vor Mithäftlinge die sich mit ihnen vergnügen.

          • EdiG hat teilweise Recht, nur mit der Bestrafung geht er populistischerweise viel zu weit. Da die islamischen Jungs sich schneller radikalisieren als unsereins sich einen Schnupfen einfängt, handeln sie in einer Art „religiösen Affekt“. In dem Falle sind sie nicht mal voll verantwortlich für Ihre Tat, ähnlich einem Eifersuchtsdrama. Das läuft dann eher unter Totschlag, da sie nicht im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind. Und dass die vorher schon mal „haloa hackball“ oder so schreien, ist nur ein Indiz ihrer Pervertierung. Jedem Jahrzehnt seine Terroristen; das alles hat nix mit nix zu tun, ist eben so.

          • Alfons Van Compernolle

            Sie haben Recht !! Aber anstatt den Terroristen die Furcht vor Mitgefangenen und deren Handeln & Tun fuehlen zu lassen, haette ich diese Unmenschen (aber Menschen) waehrend der Haft „Arbeiten lassen zum Wohle der Allgemeinheit, bis diesen Menschen jede Lust auf Terror wegen Erschoepfung vergangen ist!“!
            Lebenslange Haft & Arbeit , 7 Tage pro Woche !!!

            • @ AvC

              Wie stellen Sie sich dieses „Arbeiten lassen zum Wohle der Allgemeinheit“ denn vor? Wollen Sie solche Leute Kinder beaufsichtigen, Alte oder Kranke pflegen lassen? Das sind Arbeiten zum Wohle der Allgemeinheit,
              Aus gutem Grund wurden Arbeits- und Straflager nach 1945 geächtet und sind in fast allen Demokratischen Staaten verboten.
              Die Tatsache das sich Amerika in Guantanamo noch eines leistet ist kein Ruhmesblatt für die „Wiege der Demokratie“ wie sich die USA gerne selbst sehen.
              Es gibt wenige Dinge die wir von denen nicht übernehmen. Das gehört dazu. Erinnern Sie sich noch an die Worte von Dwight D. Eisenhower nach der Befreiung von Auschwitz?
              Zugegeben, der Vergleich ist nicht fair, aber die Intension ist die Gleiche.
              Ich hätte aber kein Problem damit wenn die Dokumentation „Ein Tag im Leben des Gotteskriegers Suleyman S. im Gefängnis Stadelheim“ mit alle „schmutzigen Szenen“ per Dauerschleife auf Al-Jazeera gezeigt würde.

    • Alfons Van Compernolle

      Bundeskanzlerin Merkel oder sonst wer auch immer, kann nichts fuer die „geistigen Verwirrungen“ islamistischer Terroristen. Ob nun mit oder ohne Zuwanderung der Moslems und Kriegsopfer etc. dieser Terror haette uns auch sonst erreicht. Unsere Gesellschaftstruktur & Lebensweise ist es, welche diese geistig verwirrten Menschen mit ihrem Terror zerstoeren wollen.

  1. Frankreich ist streng laizistisch verfasst, das heißt, dass keine Religionsgemeinschaft in irgendeiner Weise zum Staat gehört, auch keine christliche. (In Deutschland hingegen werden zum Beispiel Kirchen- und sogenannte Kultussteuern zugunsten der Glaubensgemeinschaften vom Staat erhoben.)

  2. Verstehe es nicht.

    Und ihr glaubt auch jedes mal, dass der IS dahintersteckt.
    Schonmal drüber nachgedacht dass die sich mit jedem Attentat bürsten?
    Ist doch klar, dass der IS jedes Attentat für sich reklamiert.
    Der IS ist zum Glück so gut wie TOT.
    Aber schade, dass die Medien so dumm sind, und SO viel darüber berichten. Das ist es ja was sie wollen.
    Wenn in Syrien 200 Menschen sterben, und in Frankreich 4, dann wird die Anzeige grösser, für die verstorbenen Franzosen.
    Die Medien machen den Krieg, das geht auf eure Kappe! Die geilen sich doch damit auf.

  3. Anti-Terror

    „Staatspräsident Macron versprach den Franzosen seine „absolute Entschlossenheit“ für den Kampf gegen den Terrorismus. Frankreich war in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel islamistischer Anschläge.“
    Ja, im Versprechen sind Politiker wie etwa Macron nicht zu übertreffen. Macron aber ist, wie die meisten seiner Zunft, nur ein zahnloser Tiger, der kein einziges Attentat, durch welche Maßnahmen auch immer, zu verhindern vermag.

  4. Wieso wird immer von „islamistischen Terroranschlägen“ geredet? Islamisch genügt doch, oder?
    Wieso also dieses „islamistisch“ als Begriff verwenden?
    Beispiel : wenn ein Bürger aus Bayern eine Straftat begeht, kann man dazu höchstens sagen : ein bayerischer Täter. Man redet da nicht von einem „bayeristischen Straftäter.
    Wofür also dieses „islamistische“ Beschreibung?

    • „Wofür also dieses „islamistische“ Beschreibung?“

      Womöglich um zu verwässern, dass diese Attentate etwas mit dem Islam zu tun haben.
      Sie haben recht, das „islamistisch“ ergibt keinen Sinn

  5. Respekt und Anerkennung für diesen Soldaten. Ein Vorbild, kein Dummschwätzer wie wir sie z.B. hier erleben:

    „Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich drauf!“ – Rede zur Flüchtlingswelle im November 2015 auf dem Parteitag der Grünen, zitiert nach Spiegel online vom 21.11.2015
    Katrin Göring-Eckardt, GRÜNE
    Wer solche Politiker hat, braucht keine Feinde, der erledigt sich selbst!

    • @nmm
      Ich hoffe dir steht auch nur Jemand gleichgesinntem gegenüber… und Googelt zuerst ob du wirklich dahin gehörst, wo dir soetwas passiert.
      Viel Glück.
      Boah…. igitt, würde ich so jemandem wie dir das Leben retten.

    • Schlimm für den unschuldigen Polizisten und die Angehörigen.
      Hoffentlich stellen Merkel und Macron sich beim nächsten Mal zur Verfügung. Sie tragen Schuld an diesem Übel.
      Die letzten Tage in Deutschland zeigen ja von Tag zu Tag immer mehr die Probleme auf, die unsere verblendeten nicht sehen. Wieder Tote durch Messerangriffe von den tollen nur hilfesuchenden „Flüchtlingen“.
      Die ein oder Andere Begegnung könnte unsere verblendeten Gutmenschen sicherlich helfen, falls Sie danach nicht zur eigenen Beerdigung müssen….

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