Politik

Deutschland: CDU macht Front gegen Gender-Sprache

Das Wort „Besucher“ ist auf einem Schild mit dem Zusatz „:innen“ versehen. Foto: Marijan Murat/dpa

In Deutschland macht sich die CDU gegen Gender-Sprache in Behörden, Schulen, Universitäten sowie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk stark.

Man wolle etwa „auch nicht, dass jemand an der Universität dafür bestraft wird, dass er die Sprache verwendet, die ohne Gendersternchen funktioniert“, sagte CDU-Generalsekretär Mario Czaja am Freitag kurz vor Beginn eines Kleinen Parteitags in Berlin.

In einem von der Antragskommission der Partei veränderten Antrag des CDU-Verbandes Braunschweig, der von den gut 160 Delegierten diskutiert und verabschiedet werden sollte, heißt es: „Die CDU Deutschlands spricht sich gegen jede Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen aus, die keine Gender-Sprache verwenden möchten.“

16.06.2023, Berlin: Friedrich Merz, CDU-Bundesvorsitzender, sprich beim CDU-Bundesausschuss im Konrad-Adenauer-Haus. Foto: Christoph Soeder/dpa

Man sei dafür, „dass in allen Behörden, Schulen, Universitäten und anderen staatlichen Einrichtungen sowie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk keine grammatikalisch falsche Gender-Sprache“ verwendet werde. Zudem lehne man „negative Folgen einer korrekten, den Vorgaben des Rates für deutsche Rechtschreibung entsprechenden Schreibweise bei Prüfungsleistungen oder Förderanträgen ab“.

Angesichts der hohen Umfragewerte für die AfD hatte Schleswig-Holsteins CDU-Ministerpräsident Daniel Günther der „Süddeutschen Zeitung“ auf die Frage, was er der CDU nun empfehle, gesagt: „Kurs der Mitte, sprachlich sauber bleiben, keine Debatten über das Gendern und andere Nebensächlichkeiten führen – den Leuten halt keinen Scheiß erzählen.“ Populistisches Draufhauen helfe der CDU nicht, „die Leute gehen nahtlos zur AfD“.

Parteichef Friedrich Merz hatte Anfang Juni auf Twitter unter anderem zum Thema Gendern geschrieben: „Mit jeder gegenderten Nachrichtensendung gehen ein paar hundert Stimmen mehr zur AfD.“ (dpa)

27 Antworten auf “Deutschland: CDU macht Front gegen Gender-Sprache”

    • 9102Anoroc

      Ein ganz wichtiges ablenkungs-Thema ;
      von den politischen Fehlentscheidungen.
      Da kann man endlich mal, so richtig schön entspannen.

      Und ganz knapp vor den Wahlen wird die CDU sicher – Frisuren – thematisieren.
      Könnte mir von der CDU sogar eine Umfrage vorstellen ;
      – ob der Scheitel von links nach rechts, genau wie von rechts nach links, verboten werden sollte ? –

  1. Pensionierter Bauer

    Viel zu lange hat die CDU unter der Merkel sich von den grünen Gutmenschen vor sich her treiben lassen und sind dabei dem Woketrend verfallen.
    Jetzt spüren sie den warmen Atem der AfD im Nacken und jetzt versuchen sie der AfD Wähler streitig zu machen.
    Das große C eben, dort wie hier Oportunisten total.

    • Hans Eichelberg

      „Die Merkelianer schlagen zurück: Wüsts Angriff auf Parteichef Merz erschüttert die CDU (Merkur) 16.06.23

      „Ohne ihn beim Namen zu nennen, geht NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst in einem Gastbeitrag in der „FAZ“ auf Friedrich Merz los. Das Merkel-Lager macht gegen den Parteichef mobil. Ein Kommentar von Georg Anastasiadis.

      „Das Herz der CDU schlägt in der Mitte“: Was NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst da in der „FAZ“ proklamiert, ist keine medizinische Sensation – sondern sein Griff nach der Unions-Kanzlerkandidatur und ein brutaler Angriff auf Parteichef Friedrich Merz. Es ist zudem die Aufkündigung des mühsam gewahrten Burgfriedens zwischen dem Merz- und dem Merkel-Flügel in der Partei und der Beginn eines potenziell zerstörerischen Machtkampfs. Zur Unzeit kommt er aus Sicht der CDU auch, weil er vom aktuellen Aufstand der Basis bei den Grünen ablenkt.

      Wüsts zwischen Allgemeinplätzen und Unverschämtheiten mäandernder Aufsatz gipfelt in einer Anklage des (namentlich nicht adressierten) CDU-Vorsitzenden, die die Grünen nicht böser hätten formulieren können: „Wer nur die billigen Punkte hervorhebt und sich mit Po-pulisten gemein macht, legt die Axt an die eigenen Wurzeln und stürzt sich selbst ins Cha-os.“ Der Angriff des Laschet-Zöglings pünktlich zum CDU-Parteitag zielt auf die Revision der mit haushoher Mehrheit erfolgten Merz-Wahl zum Parteichef. Dieses Signal der Be-friedung wird durch den neu entbrannten Richtungskampf annulliert. Dabei unterliegt der spätgeborene Wüst einem herben geschichtlichen Irrtum, wenn er eine direkte Linie zwi-schen den „Mitte-Kanzlern“ Kohl und Merkel zieht und Merz unausgesprochen als Konser-vativen mit Hang zum Populismus abstempelt: Anders als seine Nachfolgerin hat Kohl nie den Kernbestand der Unions-Programmatik einem schwankenden Zeitgeist geopfert. Kohls Wähler wussten immer, woran sie mit ihm waren.

      Und Merz? Anders als Wüsts Zerrbild es nahelegt, bemüht sich der Parteichef redlich, es auch dem Merkel-Lager recht zu machen. Sein berühmt gewordener Satz von den „klei-nen Paschas“ regt nur die Gralshüter der politischen Korrektheit auf. Unter den Unions-wählern dürfte er weit weniger Aufregung verursacht haben als bei den Migrations-Romantikern der Merkel-CDU. Vor Wüst hatte schon der schleswig-holsteinische Minister-präsident Daniel Günther – auch er Chef einer schwarz-grünen Koalition – den Bundesvor-sitzenden Merz heftig angerempelt.

      Die CDU-Wahlkämpfer in Hessen, vor allem aber jene in den ostdeutschen Bundesländern, wo 2024 vier Landtagswahlen stattfinden, werden sich für die neu aufkommende Unruhe schön bedanken. Eine Wüst-CDU, die sich zurück nach Merkel sehnt, wäre ein weiteres Konjunkturprogramm für die AfD. Doch auch für den Bayern Markus Söder wird es zwischen Wüst, der nach links zieht, und seinem Koalitionspartner Aiwanger, der mit Erfolg die Konservativen umgarnt, zunehmend ungemütlich.“

      • Peer van Daalen

        @Hans Eichelberg 16/06/2023 22:30

        Inhaltlich kann ich dem Kommentar von Georg Anastasiadis weitestgehend zustimmen, aber Ihre Art hier, Herr Eichelberg – völlig entblödet und ohne Quellenangabe die Copy&Paste-Taste zu bedienen, zeugt von einem hohen Maße an Frechheit und Dummheit, was sich darin widerspiegeln dürfe, daß Sie unfähig zu sein scheinen, einen selbst formulierten Satz zu Papier zu bringen.

        Ich verstehe nicht, daß der Herausgeber von OB-direkt – Herr Gerard Cremer – dies so einfach durchgehen läßt und denke darüber nach, die Redaktion des Merkur.de zu informieren.

        Hier der Text von Georg Anastasiadis im Original: https://www.merkur.de/politik/nrw-ministerpraesident-will-zurueck-zu-merkel-politik-wuests-angriff-auf-merz-erschuettert-die-cdu-92346376.html

        • Willi Müller

          @ Peer van Daalen
          Was wollen Sie denn?
          Herr Eichelberg schreibt am Anfang seines Beitrags, woher dieser stammt. Er schmückt sich nicht mit fremden Federn, sondern zitiert den Autor Anastasiadis völlig korrekt. Alles in bester Ordnung….
          Verschonen Sie uns mit Ihrer neidischen Wut und Ihren Drohungen, irgendwem irgendwas mitzuteilen. Sie bewegen sich auf Kindergartenniveau.

  2. Marcel Scholzen Eimerscheid

    Das Thema „Gendern“ steht symbolisch für den heutzutage gültigen Politikbegriff. Es geht nicht darum eine Problem zu lösen (die Gleichberechtigung) sondern nur den Eindruck zu erwecken von Gleichberechtigung. Auf gut deutsch Gendern ist „mehr Schein als Sein“. Handlungsunfähig wird mit schönen Worten verdeckt.

    Die CDU und die anderen Parteien sollten sich um wichtigeres kümmern. Es gibt genug andere Probleme.

  3. Beauregard

    Warum hat denn doe belgische Ostkantone sich mit der Gender-Sprache identifiziert ? Falls es jetzt in der BRD abgeschafft werden sollte, wird es dann auch automatisch in der Ostkantone abgeschafft ? Vieleicht sollte man nicht gleich jedem Trend nacheifern und seinen eigenen Weg suchen.

  4. Ich denke und hoffe auch das die Wähler nicht darauf hereinfallen.
    Die CDU ist in den letzten 12-15 Jahre immer weiter von Ihrem eigentlichen Profil abgerückt um dem Grün oder Roten Blödsinn nach zu hecheln.
    Jetzt spürt man die AFD im Rücken (uA mit ehemaligen CDU’lern) und das ist gut so.
    Aktuell ist die AFD die einzig wählbare Partei. Grün u rot kann man vergessen, die CDU weiß nicht wohin, die Linke hat mehr Arbeit mit sich selbst und wird aus einigen Landtagen usw.. rausfliegen, ja und die FDP, die irgendwo auch schon lange nicht mehr ist, was sie mal war….

    Aber schön zu beobachten das die Block Parteien nervös werden und feststellen das trotz Medien in ihrer Hand und fast täglicher Diffamierung die AFD schon mal an den Grünen vorbei gerückt ist.

    • DR ALBERN

      @ Ach, genau mit dem Griesgram Merz kann man im Ausland auch keine Punkte sammeln! Da wäre doch die schöne und kluge Alice Weidel von der AfD bestimmt im Vorteil! Die CDU kommt an der AfD nicht mehr vorbei, da kann der Merz noch so hohe Töne spucken! Die Ampel hat nicht mehr lange, deren Rückzug aus der Klima und Migrantenpolitik kommt zu SPÄT!!!

        • #9102Anoroc
          „Schwierig ;
          Dürfte es jetzt werden , jemanden zu finden;
          der ihrem Kommentar widerspricht.
          Und persönlich habe ich das auch nicht vor.“
          👍👍

          Dafür erhalten Sie die volle Punktzahl und natürlich #DR ALBERN, der Ihnen diese Steilvorlage gab, dies ist keine Frage!

  5. Neneewaa

    Im Herbst ging ich im Wald Pilze suchen, da sah ich einen schönen Hexenröhrling, was für ein Dilemma, wäre das heutzutage auch ein Hexerröhrling?, das ist ja wie verhext mit dieser sch….. Gender Sprache, ich hab ihn stehenlassen, es waren noch genug genderneutrale Steinpilze da.

  6. Robin Wood

    Die Wahlen stehen vor der Tür und die CDU will Stimmen fangen bzw. die Wähler auf ihre Seite ziehen, die im Moment der AfD ihre Stimme geben würden.
    Vor der Wahlen wird halt wieder jede Menge versprochen.

    „Die CDU Deutschlands spricht sich gegen jede Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen aus, die keine Gender-Sprache verwenden möchten.“
    Ich wünschte, er hätte zu Corona-Zeiten gesagt: „Die CDU Deutschlands spricht sich gegen jede Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen aus, die sich nicht impfen lassen möchten.“

    • Hans Eichelberg

      „Berlin – Der Aufwärtstrend der AfD hält an. Laut einer neuen Umfrage erreicht die Partei nun 20 Prozent.

      Die Umfrage ließ der Spiegel vom 9. bis 16. Juni vom Meinungsinstitut Civey durchführen. Danach ist der nun erreichte Wert der bislang höchste, den Civey für die AfD gemessen hat. Die Rechtsaußenpartei hat somit seit Jahresbeginn in der Wählergunst um sieben Pro-zentpunkte zugelegt.

      Stärkste Kraft bleibt in der Umfrage weiterhin die Union. CDU und CSU erreichten 25 Pro-zent bei der Sonntagsfrage. Den Grünen würden nur noch 16 Prozent aller Wahlberechtig-ten ihre Stimme geben.
      Die FDP liegt unverändert bei sieben Prozent. Auch die Linke stagniert und kratzt weiterhin an der Fünfprozenthürde.“(TAG24)

      Von der SPD liegen keine Zahlen vor.

      • Robin Wood

        @Hans Eichelberg
        Es scheint also, dass die Bürger die Ampel-Parteien zum grössten Teil ablehnen.

        Viele Bürger wollen halt nicht die AfD wählen und wählen somit die Altparteien CDU-CSU. Immerhin nähert sich die AfD auch diesen Parteien an. Zumindest den aktuellen Umfragen nach.
        Vergessen sollten die CDU-CSU-Wähler allerdings nicht, dass diese Parteien auch mit den Grünen koalieren würden.
        Mal sehen, was die Parteien sich vor der Wahl noch alles einfallen lassen, um Stimmen zu erhalten.

      • „die Rechtsaußen Partei „,
        ist das “ Sprech “ aus der deutschen Koalition?
        die AFD ist eher „Mitte Rechts“ angesiedelt, in vielen Punkten da zu finden wo die CDU vor 20 u mehr Jahren war.
        Leider ist die CDU dann links abgebogen um dem linken Grün Roten Schrott hinterher zu laufen

  7. Peer van Daalen

    Jeder Mensch, der sich daran beteiligt, dieses Sprachkrüppeln und Genderspinnern das dumme Maul zu stopfen, ist zumindest erst mal strategisch mein Kamerad.

    Da arbeite ich gerne sogar mit der AFD zusammen oder auch mit dem Satan …

    Jeder Mensch, der sich aus aus einem ehrlichen Charakter heraus und der ursprünglich deutschen Kultursprache zuliebe, gegen diese stammelnden, geifernden und psychisch kranken Stotterern zur Wehr setzt, ist mein Freund und meine Freundin.

    https://www.toonsup.com/users/03/006203/055131/001_BFQ_big.png

    Soweit kommt´s noch ….

  8. Robin Wood

    Hier ein interessanter Artikel zum Gendern bzw. vernünftige Argumente dagegen:
    https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/gendersprache-im-rundfunk-geb%C3%BChrenzahler-sind-nicht-erziehungsbed%C3%BCrftig/ar-AA1cDHPW?ocid=hpmsn&cvid=4fdcfcc5fb5f4725ab4c4e1e7f38ab30&ei=17

    Einige Auszüge:
    „Gendersprache im Rundfunk: Gebührenzahler sind nicht erziehungsbedürftig.

    Im Aufruf heißt es: „Wir fordern die Abkehr von einem Sprachgebrauch, der stark ideologisch motiviert ist und überdies – so zeigen es alle aktuellen Umfragen – von der Mehrheit der Bevölkerung (ca. 75–80 Prozent) eindeutig abgelehnt wird.“ Auf die Ablehnung der Gendersprache durch die Mehrheit macht auch der offene Brief wieder aufmerksam: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kennt all diese Umfragen und wird überdies mit wütender Zuschauerpost geflutet – und gendert dennoch unverdrossen und beharrlich weiter. Wenn viele Journalisten aus den Sendeanstalten an einem vermeintlich progressiven und ‚geschlechtergerechten‘ Jargon festhalten, dokumentiert das eine tiefe Entfremdung zwischen Medienmachern und ihrem Publikum. Dass die Mehrheit ihrer Rezipienten den gewohnten Sprachgebrauch präferiert, scheint vielen Journalisten gleichgültig zu sein. Sie beharren auf ihrem pädagogischen Sprachprojekt und bemerken nicht, dass sich das Publikum abwendet, weil es keine Umerziehung wünscht.“

    Der mündige Bürger verdiene eine wertschätzende und diskriminierungsfreie Ansprache durch den ÖRR., heißt es weiter. Er müsse davon ausgehen, dass der ÖRR ihn als vernunftbegabtes Wesen adressiert und nicht als erziehungsbedürftigen Gebührenzahler, der auf die Sprachtugenden eines begrenzten politischen Spektrums eingeschworen werden muss. Der ÖRR sei kein Ort für politischen Aktivismus. Gleichzeitig heißt es im offenen Brief: „Wir begrüßen mit Nachdruck jedes sinnvolle Engagement für Gleichberechtigung.“

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