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Gedenken an die Katastrophe mit 66 Toten im Ibrox-Stadion in Glasgow vor 50 Jahren

02.01.2021, Großbritannien, Glasgow: Menschen stehen am 50. Jahrestag der Ibrox-Katastrophe vor einer Gedenkstatue im Stadion. Foto: Andrew Milligan/PA Wire/dpa

Auf den Tag genau 50 Jahre nach der Katastrophe von Ibrox, bei der 66 Zuschauer während eines Fußballspiels zwischen den Glasgow Rangers und Celtic Glasgow ums Leben kamen, haben beide Mannschaften den Opfern von damals gedacht.

Vor der Neuauflage des als „Old Firm“ bekannten Derbys, das die Rangers am Samstag in Überzahl mit 1:0 (0:0) gewannen, gab es im Ibrox-Stadion eine Schweigeminute.

Das Unglück geschah am 2. Januar 1971 im Glasgower Derby im Stadion der Rangers, als beim Stand von 0:1 tausende Rangers-Anhänger das Stadion verließen und eine Absperrung wegbrach. In der 89. Spielminute hatte Jimmy Johnstone für Celtic getroffen, und so glaubte kaum ein Fan mehr, dass sich die Gäste den Sieg würden noch nehmen lassen.

02.01.2021, Großbritannien, Glasgow: John Greig (l), ehemaliger Fußballspieler und ehemaliger Trainer der Glasgow Rangers, und Ian Bankier, Vorsitzender von Celtic Glasgow, legen am 50. Jahrestag der Ibrox-Katastrophe im Stadion Kränze vor der Gedenk-Statue von John Greig nieder. Foto: Andrew Milligan/PA Wire/dpa

Als doch noch der Ausgleich fiel, kehrten laut Berichten von Augenzeugen hunderte Fans um, was zum Unglück führte. Dies wurde jedoch von zahlreichen anderen Augenzeugen zurückgewiesen, welche aussagten, dass alle Zuschauer in dieselbe Richtung gingen. Nachdem einige Fans drängten, kam es dann zur Massenpanik, in deren Folge zahlreiche Besucher niedergetrampelt wurden.

Willie Waddell, der damalige Manager der Rangers, sorgte für eine Rundum-Erneuerung des Stadions. Als Vorbild des Umbaus diente das Dortmunder Westfalenstadion. Das Ibrox-Stadium wurde ein reines Sitzplatzstadion und bekam anschließend den Rang eines UEFA-Fünf-Sterne-Stadions.

Nachdem lange Zeit nur eine kleine Plakette an die Katastrophe erinnerte, wurde nach rund 30 Jahren ein neues, größeres Denkmal errichtet. Dieses beinhaltet die Namen aller Opfer der Unglücke im Ibrox Park sowie eine Statue von John Greig, der 1971 Rangers-Kapitän war.

02.01.2021, Großbritannien, Glasgow: James Tavernier (vorne) von den Glasgow Rangers trägt einen Kranz vor Spielbeginn auf das Feld am 50. Jahrestag der Ibrox-Katastrophe. Foto: Andrew Milligan/PA Wire/dpa

Am Samstag fand das traditionsreiche Duell wegen der Coronavirus-Pandemie vor leeren Rängen statt. Schon vor der Partie hatten ehemalige Spieler, Trainer und Fans am Stadion Kränze, Blumen und Schals niedergelegt.

Durch den 14. Sieg in Serie stehen die vom früheren Liverpool-Profi Steven Gerarrd trainierten Rangers jetzt mit 19 Punkten Vorsprung auf den Zweiten Celtic an der Spitze. Die Rangers erleben den besten Saisonstart seit 1928, haben allerdings auch drei Partien mehr bestritten als Titelverteidiger Celtic.

Trotzdem sind die Rangers auf einem guten Weg, um erstmals seit 2011 wieder schottischer Fußballmeister zu werden. Die letzten neun Titel hat Celtic gewonnen. Die Rangers waren 2012 in Liga 4 zwangsversetzt worden, seit 2016 sind sie wieder erstklassig. (dpa/cre/wikipedia)

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