Politik

1. Geburtstag als Minister für Antonios Antoniadis: „Der Grieche“ wurde 30

DG-Minister Antonios Antoniadis. Foto: OD

Antonios Antoniadis feierte an diesem Samstag seinen 1. Geburtstag als DG-Minister. Es war zudem ein runder Geburtstag, denn „der Grieche“, wie man ihn auch nennt, wurde 30 Jahre alt. Zudem kann er behaupten, am selben Tag Geburtstag zu feiern wie das Royal Baby II, das am Samstag in London das Licht der Welt erblickte… Kleiner Scherz!

Geboren wurde Antonios Antoniadis am 2. Mai 1985 – nicht in Griechenland, wie manche vielleicht meinen, sondern in Aachen. Er verbrachte trotzdem zehn Jahre in Griechenland, bevor es ihn und seine Familie nach Eupen zog.

Antoniadis hat einen steilen Aufstieg in der ostbelgischen Politik vollbracht. Er wurde im Oktober 2011 Regionalpräsident der SP, nachdem er zuvor in der „Jungen Mitte“, der Jungorganisation der CSP, aktiv war.

Zu diesem Zeitpunkt war Antoniadis in Eupen schon einigermaßen bekannt. Im Restaurant „Le Palais“ auf dem Marktplatz, das heute noch seine Eltern betreiben, lernte er viele Leute kennen – und die ihn. 2004 war er Präsident des Schülerrates der Pater-Damian-Sekundarschule (PDS) und gewann den Rednerwettstreit „Rhetorika“.

Minister Antonios Antoniadis (Bildmitte) beim "Picknick in Pink" auf dem Eupener Marktplatz.

Minister Antonios Antoniadis (Bildmitte) beim „Picknick in Pink“ auf dem Eupener Marktplatz anlässlich des „Equal Pay Day“.

Was das Pendel zu Gunsten der SP anstatt der CSP ausschlagen ließ, war wohl auch die Tatsache, dass der damalige Ministerpräsident der DG, Karl-Heinz Lambertz (SP), ihn zu seinem Kabinettsmitarbeiter machte.

Bei der Stadtratswahl vom 14. Oktober 2012 gelang Antonios Antoniadis im Alter von 27 Jahren der Einzug in den Eupener Stadtrat auf der Liste der SP Plus, deren Fraktionssprecher er wurde. Und mit 29 – nach den Wahlen vom 25. Mai 2014, bei denen er Spitzenkandidat der SP für die Europawahlen war – wurde er schon Minister, zuständig u.a. für Soziales und Familie.

Einige Monate nach seiner Ernennung zum Minister legte sich Antoniadis auch einen anderen Haarschnitt zu. Er erscheint seitdem etwas älter, reifer – war es das, was er mit dem neuen Look bezweckte?

Antonios Antoniadis, der sich als Sozialdemokraten betrachtet, ist heute der einzige Vertreter der SP in der Regierung, denn sein Mentor Karl-Heinz Lambertz wurde Parlamentspräsident und zieht 2016 in den Senat ein. Wie sich die SP in Zukunft entwickelt, wird demnach viel mit ihm zu tun haben. (cre)

26 Antworten auf “1. Geburtstag als Minister für Antonios Antoniadis: „Der Grieche“ wurde 30”

  1. Und was haben beide (das royale Baby und unser „Grieche“) sonst noch gemeinsam? Sie leben von der Arbeit anderer; aber wir wollen es ja nicht besser. Der Ostbelgier ist stolz auf seine „Minister“ und fiebert auch gerne mit den royalen Schmarotzern…

  2. Antonios Antoniadis, der sich als Sozialdemokraten betrachtet…………………..
    Er wäre zur CSP gegangen wenn……………

    Seit wann haben Humanisten und Sozialdemokration das gleiche Leitbild Herr Cremer?

    Wären seine politischen Ambitionen in der CSP gleich gut gewesen?
    Dieses Doppelgemoppel deutet durch eher darauf hin, man geht zu der Partei wo man beruflich am weitesten kommt. Idologie ist was für………

  3. Mein kleiner Sohn fragte « Papa was sind Steuern ? » Ich habe ihm die Hälfte seines Keks weggenommen, jetzt heult er; ich denke er hat verstanden. Antoniadis und Konsorten haben dagegen gut lachen, die Kekse anderer Leute schmecken halt am besten…..

  4. Eastwind

    Der Fall Antoniadis zeigt, wie dilettantisch die CSP war und ist. Lambertz war da viel cleverer. Obwohl Antoniadis eigentlich für die CSP prädestiniert war, weil er sich für die Junge Mitte und nicht für die Jusos entschieden hatte, holte ihn KHL in sein Kabinett. So hatte die CSP wieder einmal eine Opportunität verpennt. Antoniadis hätte auf der CSP-Liste bestimmt jede Menge Stimmen geholt.

    • wiegehabt

      Jaja, die einen sind dies, die anderen sind das.
      Wie das Individuum sich entscheidet, dafür kann nur das Individuum etwas.
      So, wie es schon Dutronc sang:
      Je retourne ma veste,
      toujours du bon côté.

    • Warum fällt mir hier jetzt Goethe ein?

      Anmaßlich find‘ ich, daß zur schlechtsten Frist
      Man etwas sein will, wo man nichts mehr ist.

      Des Menschen Leben lebt im Blut, und wo
      Bewegt das Blut sich wie im Jüngling so?
      Das ist lebendig Blut in frischer Kraft,
      Das neues Leben sich aus Leben schafft.
      Da regt sich alles, da wird was getan,
      Das Schwache fällt, das Tüchtige tritt heran.
      Indessen wir die halbe Welt gewonnen,
      Was habt Ihr denn getan? genickt, gesonnen,
      Geträumt, erwogen, Plan und immer Plan.
      Gewiß! das Alter ist ein kaltes Fieber
      Im Frost von grillenhafter Not.
      Hat einer dreißig Jahr vorüber,
      So ist er schon so gut wie tot.

  5. gerhards

    Erstmal Glücklich!

    Er ist bestimmt der konservativste SP ler weit und breit. Sympathisch finde ich das er kein französisch spricht, wundert mich wie das die Genossen in Lüttich durchgehen gelassen haben .

    Wünsche ihm alles gute und hoffe er setzt nicht zusehr auf Kariere sondern auf die deutschsprachign. Wünschen darf man ja.

    • Marc Van Houtte

      Lieber gerhards
      Wenn es stimmt was sie sagen finde ich dies eher Peinlich als sympathisch.
      Das würde ja Heißen ja das er für alles und noch was bei den Freunden in Namur einen Dolmetscher braucht. Das heißt dann Fahrer und Dolmetscher mitnehmen.
      Es gibt halt viele Dinge im Leben die sich besser von Angesicht zu Angesicht besprochen werde.
      Das die nicht immer sein kann ist jeden klar aber für einen Minister der in der Wallonischen Region , zwar innerhalb der Deutschsprachigen Gemeinschaft sein Amt ausübt ist es eher beschämend als sympathisch wenn es stimmt.
      Mit dem Lüttich meinen sie Wahrscheinlich Namur und daran sehen sie das der sogenannte gute Draht der PS nach Namur eine Fabel ist.

    • @ Heidi

      Herr der Narren? Damit wäre ich vorsichtiger. Im Mittelalter waren die Narren die einzigen die ihrem Souverän, König oder Fürst, oftmals unter Lebensgefahr die Wahrheit sagten. Herr Antoniadis gehört einer Kaste an der ich alles zutraue nur nicht das er seinem Souverän, dem Wähler, die Wahrheit sagt. Nicht mal unter Lebensgefahr.

  6. Finde es unangemessen einen 29 jährigen auf einen Ministerposten zu setzen. Keinerlei Lebenserfahrung demzufolge beeinlußbar ohne Ende. Sorry der junge Mann hat bestimmt Potenzial aber ob es schon zum Minister reicht….?

  7. senfgeber

    Jesses, diesen Artikel hatte ich doch glatt übersehen, herzlichen Glückwunsch dem Geburtstgskind, und allerherzlichsten Glückwunsch für den nahtlosen Übergang von der einstmals CSP-nahen Bewegung der Jungen Mitte hin zum ost“belgischen“ Ableger der Parti socialiste. Das war ein Glanzstück an Geradlinigkeit und exemplarisch für einen Anti-Opportunismus in Reinstform.

    Nochmals herzlichen Glückwunsch und ein kräftiges hip hip hurra.

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