Die Work-Life-Balance bezeichnet ein harmonisches Gleichgewicht aus Berufs- und Privatleben. Ihr Ziel ist es, einen Ausgleich aus beruflichen Verpflichtungen, privaten Angelegenheiten und Regenerationsphasen zu schaffen.
In unserer Gesellschaft wird seit einiger Zeit darüber diskutiert, wie viel man arbeiten sollte – und wie viel Zeit fürs Privatleben bleibt. Der aus Aachen stammende Star-Violinist David Garrett hat dazu eine klare Meinung.
David Garrett glaubt nicht, dass man mit Work-Life-Balance eine große Karriere machen kann. „Work-Life-Balance wird nie ein Unikat schaffen“, sagte der 43 Jahre alte Musiker im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Vielleicht könne man damit gut und entspannt durch das Leben gehen, erklärte der bekannte Violinist.
„Aber du wirst nie eine große Karriere machen mit Work-Life-Balance, sorry“, sagte Garrett. „Da muss die junge Generation durch.“ Um etwas Ultimatives zu schaffen, so seine Meinung, müsse man „bluten“.
Um die Frage, wie das Verhältnis von Arbeitszeit und Privatleben ausgestaltet sein sollte, gibt es in unserer Gesellschaft seit einiger Zeit eine lebhafte Diskussion. Dazu gehört auch eine Debatte um die Vier-Tage-Woche. Vor allem der jüngeren Generation wird nachgesagt, dass sie mehr Wert auf Work-Life-Balance lege.
Garrett sagte: „Man kann eine Vier-Tage-Woche machen im Leben.“ Aber dann dürfe man nicht erwarten, dass „das einem finanziell“ etwas geben werde – „oder auch karrieretechnisch“. Man sollte sich etwas suchen, indem man die eigene Leidenschaft entdecke, sagte Garrett. „Und dann musst du knüppelhart arbeiten.“
Der 43-Jährige hat selbst viel für seinen Erfolg getan. Schon in jungen Jahren gewann der in Aachen geborene Sohn eines deutschen Juristen und einer amerikanischen Tänzerin seinen ersten Wettbewerb. Seit Jahren tritt er vor großem Publikum auf und hat Millionen Platten verkauft.
Am Montag kündigte Garrett ein neues Album und eine neue Welttournee an, die im März 2025 in München beginnen soll. Er sagte, dass er sehr viel Zeit in das Projekt gesteckt habe. Bereits im Herbst 2022 habe er damit angefangen.
Angesprochen auf seine Kindheit sagte Garrett im Gespräch: „Streng. Unglaublich streng. Unglaubliche Disziplin.“ An der Geige habe er auch mal bis Mitternacht geübt. „Es ist halt ein anderer Werdegang“, sagte der Musiker im Rückblick. „Auf der anderen Seite macht man sich dann auch keine Sorgen, dass es so schnell eine zweite Person gibt, die das machen kann, was ich mache.“ Dieser Weg sei steinig, hart und schwer. „Und da brauchst du auch eine Psyche für. Da musst du eine echt harte Sau sein.“ (dpa/cre)
Wo er Recht hat, hat er Recht.
Ohne Fleiss kein Preis.
Work-Life-Balance ist nur was für die Ecolo.
Es feht noch dass man Geld verdient wenn man 4/5 zu Hause hockt und Unkraut jähtet.
Von nix kommt nix. Gilt nicht nur in der Musik.
@Taratata
Da haben Sie recht, das gilt für sehr viele Berufe, wenn man seinen Beruf mit Liebe und Leidenschaft ausübt, so wie das David Garrett ja auch gesagt hat. Ich weiß es von meinem Beruf mit den tausenden nächtlichen – unbezahlten – Arbeitsstunden, die einem dann aber nichts ausmachen, angesichts des emotionalen Gewinns einem Mitmenschen helfen zu können. Oder auch im Lehrerberuf, wenn es gelingt einem Schüler die Freude am Lernen zu vermitteln. Und ich denke auch, dass jede Tätigkeit die in Perfektion ausgeübt wird, diese Freude vermittelt.
Nach den 9 Lernjahren an der Musikakademie ist meine Bewunderung für die professionnellen Musiker und insbesondere für die Streicher jedenfalls massiv gestiegen, und für Solisten wie Herrn Gerrett, wohl nur möglich, wenn die technische Basis in sehr frühem Kindesalter gelegt wurde.
Sind Sie nicht gerade heute verurteilt worden für die vielen unbezahlten Überstunden in der Corona Zeit?
In diesem Fall nennt sich das ZIVILCOURAGE.
3 Monate und 4000 € für Zivilcourage auf Bewährung….
Das ist doch viel zu wenig !!!
Ja, das mit der W-L-Balance ist so ein Modeding, das von all diesen Coaches gebetsmühlenartig nach oben gespült wird.
Viele, die so diese „Balance“ vor sich her tragen, würden am liebsten das Wort „Work“ streichen…
Ich stimme zu.Eine Karriere ohne Fleiß und Anstrengung gibt es nicht.Für denjenigen der seinen Beruf aus Leidenschaft macht stellt das auch selten ein Problem dar.Anderseits die wenigsten werden nach einer schlimmen Diagnose oder gar auf dem Sterbebett sagen „Hätte ich Mal mehr Zeit bei der Arbeit verbracht“Deshalb stellt sich serwohl die Frage einer gewissen Life Work Balance aber wer eben weniger arbeitet muss diese eingeforderte Work Life Balance auch Finanzieren können oder dann eben mit weniger Zufrieden sein.Das finde ich Legitim.Den gleichen Lohn für weniger geleistete Arbeit kann jedoch nicht funktionieren.
Man kanns auch anders machen.
Erst 40 bis 50 Jahre worken und dann in Ruhe den Rest der Lebenszeit Balance genießen.
@Unlogisch
Das mit dem Genießen nach 40 bis 50 Arbeitsjahren kann dann gelingen, wenn die Regierung gerade diese Menschen nicht in eine experimentelle Spritze treibt, mit einem Ausgang nach den Regeln des russischen Roulette!
Selbständige und frei schaffende, hart arbeitende Musiker und Künstler wurden beim Anordnen von Shutdowns und Lockdowns durch die Regierung garnicht erst gefragt.