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Anstelle der verschmähten Grid Girls soll es in der Formel 1 Grid Kids geben

Grid Girls stehen zwischen den Rennwagen vor dem Start am 31.07.2016 beim Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring in Hockenheim (Baden-Württemberg).Foto: Uli Deck/dpa

Die Formel 1 setzt nach dem Ende der Grid Girls in der Startaufstellung künftig auf Grid Kids. Der ehemalige Boss der Formel 1, Bernie Ecclestone, hat die Abschaffung der Nummern-Girls scharf kritisiert.

Wie die Königsklasse am Montag bekannt gab, sollen die Kinder von den jeweiligen Motorsport-Clubs per Los oder aufgrund von Verdiensten ausgesucht werden und zusammen mit deren Familien „Teil von einem der exklusivsten und aufregendsten Momente eines Rennwochenendes“ sein. Voraussetzung sei, dass die Kinder im Kart- oder Formelsport bereits aktiv sind.

„Was für eine unvergessliche Erfahrung“, sagte Formel-1-
Marketingsdirektor Sean Bratches. Einen besseren Weg, die nächste Generation Formel-1-Helden zu inspirieren, gebe es nicht, meinte er.

In welchem Alter die Kinder sein werden, ließen die Formel-1-
Verantwortlichen noch offen. Zum ersten Mal werden die Grid Kids am 25. März im australischen Melbourne zum Einsatz kommen. Die Nummern-Girls wird es dann nicht mehr geben.

Ecclestone: Briten „etwas prüde“

Der frühere Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat unterdessen die Abschaffung der Nummern-Girls in der Startaufstellung der Rennserie scharf kritisiert.

“Diese Mädchen waren doch Teil der Show. Die Fans lieben den Glamour“, erklärte Ecclestone im Interview der britischen Zeitung „The Sun“. „Ich kann nicht erkennen, wie ein gut aussehendes Mädchen, das mit einem Fahrer und einer Nummer vor einem Formel-1-Auto steht, jemanden stören kann.“ Der 87-Jährige sagte, Großbritannien werde derzeit „etwas prüde“.

Der ehemalige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone. Foto: Shutterstock

Die Formel-1-Führung hatte die Abschaffung der seit den 1960er Jahren als Grid Girls bekannten Models am Mittwoch mit dem gesellschaftlichen Wandel begründet. „Wir glauben nicht, dass dieser Brauch passend oder bedeutend für die Formel 1 und ihre bisherigen und künftigen Fans in aller Welt ist“, sagte Formel-1-Marketingchef Sean Bratches laut Mitteilung. Die Entscheidung gelte auch für alle Rennen anderer Klassen an Grand-Prix-Wochenenden.

Der Schritt sorgte für Kritik bei Fans, Fahrern und bei den Grid Girls selbst. „Wir haben deswegen unsere Jobs verloren“, beklagte Lauren-Jade Pope in der «Sun». „Es sollte doch unsere Entscheidung sein, als was wir arbeiten.“

Das frühere Grid Girl Lizzie Cundy berichtete beim Sender itv, es sei „wahrscheinlich der beste Job“, den sie je gehabt habe. „Wir hatten so viel Spaß“, erklärte Cundy. „Niemand hat uns dort herabgesetzt oder belästigt. Es war einfach nur eine tolle Zeit.“ (dpa)

11 Antworten auf “Anstelle der verschmähten Grid Girls soll es in der Formel 1 Grid Kids geben”

    • R.A. Punzel

      Kindergarten? Da geschieht den Kids aber Unrecht; die haben einen höheren IQ als die „Rennfahrer“ die ein paar hundert Runden nur im Kreis rumfahren und die Umwelt verpesten. Von den „Supportern“ will ich gar nicht erst reden….. Gleiches gilt für den „Profi“-Fußball. Um beides als Sport zu bezeichnen muss man schon an einem riesigen Porzellen-Syndrom (Tassen im Schrank) leiden. ;-))

  1. nachgefragt

    Keine Grid-Girls bei F1 ist das selbe wie ein Karneval ohne Tanzmariechen.
    Sollen wir in Zukunft auch auf die Tanzmariechen verzichten?
    Sind Tanzmariechen auch ein Fall für #metoo ?
    Ist es nicht gar schändlicher, Kinder einzusetzen bei dieser F1-Präsentationsshow als hübsche junge Frauen?
    Schafft die F1 doch ganz ab! Beiläufig wäre dies die beste Lösung.

    • Den Ahlen

      Eine Kappensitzung ist in Ostbelgien doch (leider) nur noch eine Abfolge von Tanzeinlagen. Damit will ich keinem zu Nahe treten, da steckt viel Arbeit drin und es ist schön. Aber dafür geh ich nicht auf eine Kappensitzung.
      Genauso ist es mit Motorsport. Die Show gehört dazu, aber der Motorsport sollte doch an erster Stelle stehen, oder?

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