Politik

Deutsches Außenministerium ließ für ein Treffen der G7 in Münster ein Kreuz entfernen – Baerbock bedauert

19.04.2018, Nordrhein-Westfalen, Münster: Ein Kreuz steht im Friedenssaal im Historischen Rathaus an der Nordwand mit dem dominierenden Wandschrank (links). 04.11.2022, Nordrhein-Westfalen, Münster: Blick auf die Stelle mit dem fehlenden Kreuz (rechts) vor der Arbeitssitzung im Friedenssaal des Historischen Rathauses. Fotos: Guido Kirchner/dpa - Rolf Vennenbernd/dpa-Pool/dpa

Das deutsche Auswärtige Amt hat als Ausrichter des Treffens der Außenminister der G7 im Tagungsort in Münster ein historisches Kreuz entfernen lassen.

Das sei Teil einer größeren Umgestaltung des Saals gewesen, die vom Protokoll des Auswärtigen Amts mit der Stadt Münster besprochen worden sei, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag in Berlin. Es habe dazu keine Entscheidung auf politischer Ebene gegeben, Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sei mit der Frage nicht befasst gewesen.

Baerbock und ihre Amtskollegen der wirtschaftsstarken Demokratien tagten am Donnerstag und Freitag unter anderem im Friedenssaal des Historischen Rathauses. Das ist ein symbolträchtiger Ort, dort wurde vor mehr als 370 Jahren der Westfälische Frieden geschlossen, mit dem der Dreißigjährige Krieg beendet wurde.

04.11.2022, Nordrhein-Westfalen, Münster: Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), deutsche Außenministerin, spricht bei einer Arbeitssitzung im Historischen Rathaus während des Treffens der G7-Außenminister im Rahmen des deutschen G7-Vorstandes. Foto: Bernd Lauter/AFP Pool/dpa

Auf einem Vorsprung an einer holzvertäfelten Wand steht eigentlich ein großes Kreuz. Laut „Westfälischen Nachrichten“ handelt es sich um das „Ratskreuz“ aus dem 16. Jahrhundert. Auf Fotos der G7-Runde aus dem Raum ist aber im Hintergrund zu sehen, dass der Sockel leer ist und das Kruzifix fehlt.

Der Runde gehören Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien an. Deutschland hat bis Jahresende den Vorsitz und ist zurzeit zuständig für die Organisation von Konferenzen.

Der Sprecher des Auswärtigen Amts sagte, eine Veränderung des Mobiliars sei bei solchen Treffen üblich. Es gebe etwa einen anderen Tisch, eine andere Beleuchtung, andere Teppiche. Ein Sprecher der Stadt Münster verwies auf das Auswärtige Amt, das für die Ausstattung zuständig sei. „Wir stellen nur die Räume“, sagte er.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der christdemokratischen Bundestagsfraktion, Thorsten Frei, kritisierte beim Fernsehsender „Welt“, die Bundesregierung sei „traditions- und geschichtsvergessen“. Wer Symbole des christlichen Glaubens aus einem Sitzungssaal räumen lasse, sei nicht weltoffen, sondern verbohrt. In Deutschland gehört noch knapp die Hälfte der Bevölkerung einer der beiden großen christlichen Kirchen an.

Außenministerin Annalena Baerbock hat ihrerseits die Entscheidung des Auswärtigen Amts bedauert, während des G7-Treffens im Tagungsort in Münster ein historisches Kreuz entfernen zu lassen.

„Das war keine bewusste Entscheidung, erst recht keine politische Entscheidung, sondern offensichtlich eine organisatorische Entscheidung»“, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag nach dem Treffen mit ihren Kollegen der wirtschaftsstarken Demokratien. „Ich hätte es gut gefunden, wenn wir es nicht weggeräumt hätten.“ Sie habe erst am Freitagmorgen davon erfahren. (dpa)

30 Antworten auf “Deutsches Außenministerium ließ für ein Treffen der G7 in Münster ein Kreuz entfernen – Baerbock bedauert”

  1. Die Wahrheit

    Vor gut 85 Jahren ließ man die Kreuze auch in Deutschland entfernen.
    Diese Person soll sich schämen. Sind wir mittlerweile schon so weit. Es ist unsere Kultur und Tradition und dafür muss man sich nicht schämen.

    • Willi Müller

      Und die Staatssekretärin Claudia Roth will die Kuppel-Inschrift des Berliner Humboldt Forums verstecken. Es enthält Bibelzitate.Laut Roth soll das die Weltoffenheit einschränken. Die Muslime dieser Welt werden sie wohl bewundern.

      • Robin Wood

        Ich denke, Frau Roth ist hier die nicht Weltoffene.
        Wenn etwas verhüllt werden soll, sollte es doch eher Frau Roth sein.
        Dies ist ein historisches Gebäude, da kann man nicht einfach einen Teil der Vergangenheit weglassen odder für eine Zeit verhängen. Kann man diese Inschrift überhaupt von unten lesen?

        Dorothee Bär (CSU) sagte, die Aufgabe der Ministerin (Roth) sei es, sich um die historische Rekonstruktion zu kümmern, und nicht die Geschichte umzuschreiben und für die aktuelle ideologische Prägung ihrer Partei passfähig zu machen.

  2. Pensionierter Bauer

    Wenn die Baerbock und ihre Günstlinge ein Problem mit dem christlichen Kreuz haben, dann soll sie sich doch mit ihren G7 Leuten in den Baumhäusern von Hambacher Forst treffen. Diese Leute reden immer von Toleranz, aber wie sieht es mit deren eigenen Tolerenz gegenüber unserer eigenen Kultur aus?

  3. Paul Siemons

    Ich bin nicht gläubig und brauche kein Kreuz und keinen Jesus. Aber darum geht es nicht. Gerade dieses Kreuz hat historisch und kulturell eine ganz besondere Bedeutung. Dieses entfernen zu lassen ist auch für einen Atheisten eine unfassbare Untat. Mit einem islamischen Kultgegenstand hätten sich die Grünen und Roten das niemals getraut zu tun. Einfach nur widerlich.

    • Böckchen

      So ergeht es mir auch, Paul. Ich bin weder Christ, noch Buddhist, noch sonst an einer bestimmten Glaubensrichtung gebunden. Aber die griechisch-römische Antike und das Christentum sind die Wurzeln unserer Zivilisation, die es zu respektieren gilt – wenn auch nur kulturgeschichtlich. Die „cancel culture“ produziert nur schizophrene Zombies da, ja, der Islam hier parallel GEFÖRDERT wird. Und das ist gewollt. Böckchen ist eine davon…

  4. Man lese den Beitrag, insbesondere den Satz „In Deutschland gehört noch knapp die Hälfte der Bevölkerung einer der beiden großen christlichen Kirchen an.“
    So ist es, es sind weniger als die Hälfte der Deutschen, die noch etwas mit der Kirche am Hut haben. Nicht mehr die Mehrheit, und die Schlangen für den Kirchenaustritt sind nach wie vor lang, man kommt mit der Bearbeitung nicht nach. Vor allem aber handelt es sich nicht um eine kirchliche Veranstaltung, sondern um eine staatliche. Der deutsche Staat ist Kraft Verfassung zu religiöser und weltanschaulicher Neutralität verpflichtet, weshalb es übrigens auch keine Kopftücher im Staatsdienst gibt. Eine ganz normale Sache.

    • Ihre Aussage ist korrekt – und trotzdem falsch. Weltanschauliche Neutralität ist in allen staatlichen Einrichtungen angebracht, aber hier geht es sich um ein Kreuz im Friedenssaal im Historischen Rathaus von Münster. Und da gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: a) man entscheidet sich für einen historischen Tagungsort, dann muss man diesen auch so akzeptieren wie er ist, oder b) man will eine strikte weltanschauliche Neutralität demonstrieren, dann hätte es auch ein Tagungssaal im Parlament getan. Die christlich-jüdische Geschichte, mit all ihren Widersprüchen und auch Verbrechen, ist nun einmal die Wurzel unserer Kultur. Wenn Baerbock und ihre Partei damit ein Problem haben sollen sie eben historische Stätte meiden.

      • Es gibt, wie man nun wirklich ganz real sieht, auch noch die Möglichkeit c) : Man einigt sich mit der Stadt Münster darauf, das Kreuz wegzustellen und nach der Veranstaltung wieder an seinen Platz zu setzen.

  5. Auch die grüne Pest geht auch mal vorbei. Von der Friedenspartei zum Kriegstreiber und Christenverfolger innerhalb von 2 Jahren.
    Die Grünen zeigen ihr wahres Gesicht, Baerbock ist schlimmer als Schröder.

  6. Anonymos

    Und nächsten Monat müssen wir Kopftuch tragen.

    Sorry, wenn unsere Politiker zu denen reisen, müssen die sich auch die dortigen Sitten anpassen, dann sollen die die nach hier kommen, sich bitte auch unseren Sitten anpassen.

    Na ja, warum gab es in der DDR keine Grünen und / oder Friday for Future Kids ?
    Weil BILDUNG Pflicht war !

    Deutschland treibt mit seinem Narzismuss, seiner Aroganz und Realitätsverlusst die ganze Welt ins Verderben, in Armut, in Krieg und Leid, wie bereits 1914/18 und 1933/45 !

    Deutschland kritisiert in Kartar, Türkei, etc., Menschenrechtsverletzugen, aber selbst tritt Deutschland täglich die Menschenrechte, Völkerrecht, Kinderrechte, usw. mit Füßen !

    Bundeswehr:
    0,3 % stehen morgens auf und schützen die Freiheit. LOL, welche Freiheit ?
    Angebrachte Kritik an der Politik ( Flüchtlingspolitik ) gilt als Hassrede. LOL

    Dass sind nun mal die Fakten !

    Sorry: dritte Reich Teil II

    Im Krieg 1933/45 nahm / bekam quasi jeder Deutsche „Pervitin“, heute nennt man es „Crystal Meth“, ich habe bei den Deutschen den Verdacht, dass die Langzeitschäden jetzt bei den Nachkommen ihre Auswirkungen zeigen.

    Wirkung. Pervitin unterdrückt Müdigkeit, Hungergefühl und Schmerz. Es verleiht kurzzeitig Selbstbewusstsein, ein Gefühl der Stärke und dem Leben eine ungewohnte Geschwindigkeit. Zu den Nebenwirkungen gehören Persönlichkeitsveränderungen, Psychosen und Paranoia aufgrund von Schlafentzug oder bei Prädisposition.

    Die Aufputschpille, auch „Panzerschokolade“ genannt, barg natürlich Risiken. Der chemische „Muntermacher“ machte abhängig und die Nebenwirkungen waren verheerend: Schwindelanfälle, Schweißausbrüche, Wahnvorstellungen und Depressionen. Manche Soldaten erschossen sich in ihren Wahnvorstellungen selbst, andere starben an Herzversagen.

  7. Rob-Otter

    #Anonymos
    Alles gut, stimmt praktisch alles, aber:

    „Deutschland treibt mit seinem Narzismuss, seiner Aroganz und Realitätsverlusst die ganze Welt ins Verderben, in Armut, in Krieg und Leid, wie bereits 1914/18 und 1933/45 !“

    ..da wäre die Welt selbst schuld, wenn sie mit macht.
    Ich glaube eher #Waldschrad (05/11/2022 09:25)

    „Wer in der Welt lachen will,
    schaut nach Deutschland.
    Wer nichts zu lachen hat,
    wohnt in Deutschland“

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