Gesellschaft

4718 Unfälle 2012 in Belgien: Fußgänger leben gefährlich – auch bei uns?

Eine Fußgängerin überquert mit ihrem Hund eine Straße - ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen. Foto: Shutterstock

Wer sich zu Fuß fortbewegt, ist keineswegs vor Unfällen gefeit. 2012 gab es in Belgien 4718 Unfälle mit Fußgängern. 104 Fußgänger kamen dabei ums Leben, 668 weitere wurden schwer verletzt. Fazit: Trotz verschärfter Sicherheitsvorkehrungen, gerade für die sogenannten schwachen Verkehrsteilnehmer, leben Fußgänger nach wie vor gefährlich.

4718 Unfälle mit Fußgängern, das sind im Schnitt 13 pro Tag. Dies meldete das Belgische Institut für die Sicherheit im Straßenverkehr (IBSR).

2012 wurden 104 Fußgänger auf Belgiens Straßen getötet. Die tödlichen Unfälle mit Fußgängern als Opfer ereigneten sich auf Autobahnen, Parkplätzen, Straßen wie auch an Stellen, die für Fußgänger vorgesehen sind (Bürgersteige, Zebrastreifen…).

Sicher ist sicher: Eine Mutter führt ihr Kind über einen durch eine Ampel zusätzlich abgesicherten Zebrastreifen. Foto: Shutterstock

Sicher ist sicher: Eine Mutter führt ihr Kind über einen durch eine Ampel zusätzlich abgesicherten Zebrastreifen. Foto: Shutterstock

„Es werden jedes Jahr über 200 Fußgänger getötet oder schwer verletzt, wenn sie dabei waren, auf einem Zebrastreifen die Straße zu überqueren. Das zeigt, dass elementare Regeln in Sachen Verkehrssicherheit immer noch missachtet werden, und zwar sowohl von den Autofahrern als auch von den Fußgängern selbst“, erkärte Benoît Godart, Sprecher des IBSR.

Folglich sind nicht immer die anderen Verkehrsteilnehmer schuld, wenn einem Fußgänger etwas zustößt, sondern nicht selten trägt der Fußgänger selbst die Hauptverantwortung. Zum Beispiel weil er eine Straße nicht auf einem Zebrastreifen oder bei Rot überquert hat oder sich sonstwie selbst in große Gefahr gebracht hat (z.B. unter Alkoholeinfluss).

Indes ist auch ein Zebrastreifen kein Garant für absolute Sicherheit. Im Jahr 2012 wurden genau 246 Fußgänger getötet oder schwer verletzt, als sie auf einem Zebrastreifen die Straße überquerten. Von den getöteten oder schwer verletzten Fußgängern befanden sich 48 zum Zeitpunkt des Unfalls auf einem Zebrastreifen, der durch Ampeln zusätzlich abgesichert war. Bei 2 Unfällen wurde der Zebrastreifen durch einen Polizeibeamten bewacht. Und trotzdem passierte das, was eigentlich nicht passieren dürfte.

Die Frage ist, ob die Fußgänger auch bei uns in Ostbelgien gefährdet sind – und wenn ja, an welchen Orten?

13 Antworten auf “4718 Unfälle 2012 in Belgien: Fußgänger leben gefährlich – auch bei uns?”

  1. Es reicht!

    Solange irgendwelche pensionierten Jäger eine Frau auf einem Zebrastreifen Tod fahren darf ohne verurteilt zu werden, wird sich hieran nichts ändern. Ich sag nur die Justiz ist Schuld.

    • Altweltenaffe

      Sie meinten wohl ein pensionierter Magistrat (!!!), der in einer kalten Herbstnacht von der Jagdt kam (womit hat der sich wohl gewärmt?) und nach dem Unfall noch Fahrerflucht begangen hat. Er hat sich auch nicht gestellt, sondern hat mehrfach Falschaussagen gemacht und wurde schlussendlich von seinem Automechaniker angezeigt! Als Sahnehäubchen meinte er auch noch, er wär durch seine Erlebnisse in der Vergangenheit so abgestumpft, dass er sich keines Fehlverhaltens bewusst war (!!!). Er hat früher kleine Verkehrssünder verdonnert und jetzt kommt er selber straffrei weg, es lebe das belgische Rechtssystem (vorsicht Ironie)

  2. die wahrheit

    Der Gesetzgeber müsste die Fussgänger verpflichten, ein Hand zu heben, wenn er die Straße überqueren will. So sieht der Autofahrer es und so können in der Tat Unfälle vermieden werden. Es müsste zum Beispiel auch verboten sein, dass Radfahrer in schwarzer Kleidung unterwegs sind. Diese sieht man erst in allerletzter Sekunde. Ich als Hobbyradfahrer habe entweder ein blaues oder rotes mit Leuchtstreifen durchzogenes Trikot an, damit ich gesehen werde.

      • Altweltenaffe

        Hand heben, Kleiderordnung … alles gute Ideen, aber nicht umsetzbar und auch keine Patentlösung. Gleich fahren/laufen wir alle mit Fähnchen auf dem Hut und in Leuchtwesten durch die Gegend und am Ende wird man noch übersehen. Wie wär es einfach mal mit aufpassen und mitdenken, sowohl die Autofahrer wie auch die Fussgänger. Übrigends: Manchmal werden auch Leute auf dem Fussgängerüberweg überfahren, obwohl bereits ein Auto angehalten hat. Entweder der nachfolgende PKW-Fahrer versteht nicht wieso der Vordermann bremst und überholt, oder das entgegenkommende Fahrzeug übersieht den Zebrastreifen. Fazit: Man muss immer mit den Fehlern der anderen rechnen, auch wenn selber alles richtig macht.

    • Richtig dass mit der hellen Kleidung, rot oder blau reichen mit persönlich nicht, es sollte zusätzlich auch noch weiß vorhanden sein. Helle Kleidung wäre auch für Fußgänger vorteilhaft, vor allem bei trübem Wetter, in Dämmerung und Dunkelheit, gibt es hier doch noch viele Straßen ohne Bürgersteig. Da hat es selbst der umsichtige Autofahrer schwer, im Licht des Gegenverkehrs solch „dunkle Gestalten“ wahrzunehmen.

      • Zusatz:

        Ach ja, auch ich gebe Autofahrern deutlich zu erkennen, wenn ich die Straße überqueren möchte. Vielleicht sollten diese aber auch endlich mal aufs Telefonieren verzichten, vor allem auf unübersichtlichen Kreuzungen in Städten.

  3. Bewusst teilnehmen sollten auch die Fußgänger.Ist vielleicht schon Jemandem aufgefallen dass viele Fußgänger einfach blind über die Strasse laufen,dabei telefonieren oder sms am schreiben sind.Manche haben Kopfhörer und hören Musik im Strassenverkehr.Fussgänger sind ausserdem verpflichtet den Zebrastreifen zu benutzen wenn dieser sich in mindestens 30 meter nähe befindet.Für Fußgänger zählen auch rote Ampeln.Blickkontakt mit dem Autofahrer schadet auch nicht und eine nette Geste (von Beiden) sowieso nicht.

    • Angela Kerstges

      Es ist noch nicht solange her als ich sah wie 2 Damen einfach die Straße in Eupen-Stadtzentrum überquerten, dies etwa 50 Meter neben einem Zebrastreifen. Eine der Damen war eine Seniorin, die eingeschränkt mobil schien.
      Also, es sind nicht immer die Autofahrer die Schuldigen

  4. Werner Pelzer

    Der stärkere Verkehrsteilnehmer ist vom Gesetz her verpflichtet, den Schwächeren zu achten. Da man sich als Schwächerer aber nicht 100-prozentig auf die Stärkeren verlassen kann, ist es geboten, die Augen weit offen zu lassen.

  5. Ich finde das es besonders nach unseren ach so tollen Kreisverkehren gefährlich ist rüber zu gehen. Denn oft passiert es das man einfach übersehen wird oder aufgrund des Kreisverkehres nicht direkt sehen kann, ob jemand wirklich über den Zebrastreifen will. Auf einer geraden Straße hat man das eher im Blick.
    Manche Fußgänger benutzen auch gerne auf viel befahrenen Straßen die neuen unsichtbaren Zebrastreifen, damit kommen sie den Autofahrern natürlich entgegen. Oder bleiben noch nicht mal stehen um links und rechts zu gucken, sondern rennen einfach so über die Straße, sodass man selbst wenn man vorsichtig fährt ordentlich bremsen muss. Fände es als Fußgänger etwas übertreiben jedes Mal die Hand heben zu müssen um über die Straße zu gehen, aber einfach mal richtig stehen bleiben und zu gucken müsste schon drin sein.

  6. die wahrheit

    im Straßenverkehr ist es sehr wichtig, dass man sieht und gesehen wird. Ich glaube kaum, dass es hier Sinn ergibt, Blödsinn über dieses wichtige Thema zu schreiben. Ich bin Auto-, LKW, Traktor, Radfahrer und Fussgänger. Ich glaube schon, dass ich weiß, was ich schreibe. Es können wirklich Unfälle verhindert werden, wenn wir uns besser sehen. .

  7. Anonymous

    Dann sollte man vielleicht auch einmal die schwachen Verkehrsteilnehmer in die Pflicht nehmen. Fußgänger und vor allem Radfahrer legen oft genug ein gefährliches Verhalten an den Tag und verursachen so mit Sicherheit auch genug Unfälle.

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