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Bis Mittwoch EM-Fußball mit dem Rechenschieber

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Wenn ab dem heutigen Sonntag und noch bis Mittwoch einschließlich bei der EM die letzten Spiele der Vorrunde ausgetragen werden, ist es ganz gut, einen Rechenschieber zur Hand zu haben. Denn der Kampf um einen Platz im Achtelfinale könnte kompliziert werden.

Für jede Gruppe finden beide Begegnungen gleichzeitig statt. Das ist so seit dem Skandalspiel zwischen Deutschland und Österreich bei der WM 1982.

Neben den sechs Gruppensiegern und sechs Gruppenzweiten qualifizieren sich vier der sechs Gruppendritten für das Achtelfinale.

Für den Vergleich der Gruppendritten gelten nacheinander höhere Punktzahl, bessere Tordifferenz, größere Anzahl erzielter Tore, größere Anzahl Siege, Fair-Play-Wertung und zuletzt die Wertung in der EM-Qualifikation.

So ist die Lage in der Gruppe A

Am heutigen Sonntag absolviert die Gruppe A ihren letzten Spieltag. Beide Partien beginnen um 18 Uhr (MESZ). Italien spielt gegen Wales und die Schweiz gegen die Türkei.

16.06.2021, Italien, Rom: Italiens Manuel Locatelli (am Boden, 5.v.r) feiert das 2:0. Foto: Alessandra Tarantino/AP Pool/dpa

Die Ausgangslage für die Qualifikation zum EM-Achtelfinale nach dem zweiten Spieltag in der Gruppe A:

Italien (6 Punkte, 6:0 Tore): Nach zwei Siegen ist das Achtelfinale bereits sicher. Gegen Wales reicht ein Punkt für den Gruppensieg, bei einer Niederlage kommt Italien als Zweiter weiter.

Wales (4 Punkte, 3:1 Tore): Mit einem Remis gegen Italien würde das Team den zweiten Platz sichern, bei einem Sieg Rang eins in der Gruppe. Selbst bei einer Niederlage wäre das Weiterkommen als Zweiter noch möglich, wenn die Schweiz nicht gegen die Türkei gewinnt oder bei einem Sieg nicht die schlechtere Tordifferenz aufholt. Als Dritter müsste Wales hoffen, als einer der vier besten Gruppendritten weiterzukommen.

Schweiz (1 Punkt, 1:4 Tore): Die Eidgenossen können bei einem Sieg auf Platz zwei klettern, wenn Wales verliert und die Schweiz die bessere Gesamt-Tordifferenz hat. Sonst wäre nach aktuellem Stand bei einem eigenen Sieg oder im unwahrscheinlichen Fall auch bei einem Unentschieden ein Weiterkommen als einer der vier besten Dritten möglich. Eine Niederlage bedeutet das Aus.

Türkei (0 Punkte, 0:5 Tore): Die Türkei braucht einen Sieg gegen die Schweiz und muss dann hoffen, mit drei Punkten als einer der vier besten Gruppendritten ins Achtelfinale einzuziehen.

So ist die Lage in der Gruppe B

Am Montag sind dann die Gruppe B um 18 Uhr und um 21 Uhr die Belgien-Gruppe D an der Reihe. In dieser Gruppe kommt es neben Finnland-Belgien in St. Petersburg in Kopenhagen zum Duell Russland-Dänemark.

17.06.2021, Dänemark, Kopenhagen: Kevin De Bruyne (l) und seine Teamkollegen von Belgien feiern den Treffer zum 1:2. Foto: Friedemann Vogel/EPA Pool/AP/dpa

Die Ausgangslage für die Qualifikation zum EM-Achtelfinale vor dem letzten Spieltag in der Gruppe B:

Belgien (6 Punkte, 5:1 Tore)

– Als einziges Team der Gruppe sind die Belgier bereits sicher für das Achtelfinale qualifiziert. Ein Punkt zum Abschluss gegen Finnland garantiert auch den Gruppensieg.

Russland (3, 1:3)

– Gewinnen die Russen in Dänemark, sind sie definitiv für das Achtelfinale qualifiziert. Ein Remis garantiert mindestens Platz drei der Gruppe, damit müsste man hoffen, als einer der vier besten Gruppendritten weiterzukommen. Falls bei einem eigenen Sieg Finnland nicht gegen Belgien gewinnt, sind Rang zwei und das Ticket fürs Achtelfinale für Russland sicher.

– Verliert Russland in Dänemark bei gleichzeitigem Punktgewinn oder Sieg der Finnen gegen Belgien, ist Russland als Gruppenletzter raus.

– Verliert Russland in Dänemark bei gleichzeitiger Niederlage der Finnen gegen Belgien, kommt es zu einem Dreiervergleich zwischen Russland, Finnland und Dänemark. Eine Niederlage mit zwei Toren oder mehr Unterschied würde in diesem Fall das Aus der Russen bedeuten.

Finnland (3, 1:1)

– Ein Sieg gegen Belgien reicht definitiv für das Achtelfinale, auch der Gruppensieg ist damit noch möglich. Bei einem Remis ist man mindestens Dritter der Gruppe.

– Verliert Finnland gegen Belgien, hängen der Gruppenplatz und das Weiterkommen vom Parallelspiel ab. Holt Russland mindestens einen Punkt gegen Dänemark, wäre für die Finnen Gruppenplatz drei perfekt – dann müsste der Debütant hoffen, mit dieser Bilanz einer der vier besten Gruppendritten zu werden.

17.06.2021, Dänemark, Kopenhagen: Thorgan Hazard (l) von Belgien und sein Teamkollege Kevin De Bruyne feiern den Treffer zum 1:1. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Dänemark (0, 1:3)

– Gewinnt Dänemark nicht gegen Russland, ist das EM-Aus perfekt. Bei einem Sieg gegen Russland wäre mindestens Gruppenplatz drei sicher. Bei einem Sieg mit einem anderen Ergebnis als 1:0 bei gleichzeitiger Finnland-Niederlage gegen Belgien, belegen die Dänen sogar Gruppenplatz zwei.

SONDERFALL:

Gewinnt Dänemark mit 1:0 gegen Russland bei gleichzeitiger Finnland-Niederlage gegen Belgien, tritt ein Sonderfall ein. Der direkte Vergleich um Rang zwei wäre dann für alle drei Teams gleich. Damit wäre die Höhe der jeweiligen Niederlage der Teams gegen Belgien relevant, Russland hatte mit 0:3 und Dänemark mit 1:2 verloren.

– als erstes Kriterium wird die Gesamt-Tordifferenz der Teams herangezogen, anschließend die Gesamtzahl der geschossenen Tore.

– verliert in diesem Sonderfall Finnland mit 1:2, wird es noch einmal komplizierter. Russland wäre dann Vierter, über Platz zwei zwischen Dänemark und Finnland entschiede dann zuerst die Fair-Play-Wertung und anschließend die Position der Setzliste durch die Qualifikationsergebnisse, wie die Europäische Fußball-Union UEFA auf Anfrage bestätigte.

– verliert in diesem Sonderfall Finnland mit 0:3, ist es ebenfalls kompliziert. Dänemark wäre dann Zweiter, über Platz drei zwischen Finnland und Russland entschiede dann zuerst die Fair-Play-Wertung und anschließend die Position der Setzliste durch die Qualifikationsergebnisse, analog zur Regelung im vorher genannten Beispiel. (dpa/cre)

3 Antworten auf “Bis Mittwoch EM-Fußball mit dem Rechenschieber”

    • Kontaktierte Person

      Die Rechenschieber von Anno dazumal werden alle paar Jahre als Wahl“Computer“ benutzt da dem Staat ja keine modernere Informatik zur Verfügung steht um dem Wählerwille alle paar Jahre eine Stimme zu geben. Ist schon drollig… oder etwas nicht? Diese Computer in den Wahlboxen aus Ur-Ur-Opas*innen Zeiten mit denen wir abtstimmen müssen überhaupt als Computer zu betiteln ist eigentlich schon eine Beleidigung der Informatik.
      Wenn man bedenkt das die sowas wie Gladio erfunden haben aber keinen vernünfünftigen Wahlkomputer zur Verfügung stellen können scheinen die Prioritäten bei manchen etwas falsch gepolt zu sein.

      Zur EM finde ich gut das die Italiener ihr Catanatiodingsbums aufgegeben mussten und jetzt mit offenen Visier spielen, der Gladius aus massiver Deckung und aus dem Hinterhalt also wirkungslos wird und das belgische keltische Langschwert seine ganze Wucht im Einzelkampf entfalten kann…vestehen Sie nicht?
      Mir egal…..
      Eine schöne EM noch allen Fussballfans! ;o)

  1. Peter Müller

    Die E.M. wird noch komplizierter durch die vier besten drittplazierten. Da wird gerechnet und überlegt was wollen wir werden. 1. 2. oder dritter. Wen kann ich aus dem Weg gehen. Dann die Ungerechtigkeit mit den Spielorten und Zuschauern. Alles nur um Geld zu verdienen. Das ist wie bei Traktor Kettenis. So viele Mannschaften zum Turnier einladen wie möglich, alle gegen alle spielen lassen, soviel trinken und essen wie möglich an Spieler und Begleitung zu verkaufen. Wer gewinnt ist egal, Hauptsache die Kasse klingelt. Mit dem Unterschied, dass die bei Traktor noch Spass haben.

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