Nicht einmal zwei Monate verbleiben, um für das Tierheim Schoppen eine Lösung zu finden. Am 31. Dezember 2012 sollen laut Präsident Rainer Autmanns in der Einrichtung, die seit fast zehn Jahren einen ganz wichtigen Auftrag zu erfüllen hat, die Lichter ausgehen, falls bis dahin kein neuer Geldgeber gefunden wird bzw. die Verpflichtung zur Zahlung von Mehrwertsteuer weiter Bestand hat. Die Lösung des Problems könnte indes nicht die Erfüllung dieser beiden Forderungen sein, sondern eine ganz andere Möglichkeit erscheint viel sinnvoller.
Eines ist ziemlich sicher: Der Fortbestand des Tierheims Schoppen kann nicht von den 20.000 Euro abhängen, die Autmanns nach eigenen Angaben bis zum Jahresende auftreiben muss. Denn 20.000 Euro sind zwar viel Geld, aber diese Summe ließe sich mit Hilfe der elf umliegenden Gemeinden, der DG und von freiwilligen Spendern sicherlich auftreiben.
Doch selbst wenn diese Summe zusammenkäme und der Finanzminister in Brüssel Schoppen in Sachen Mehrwertsteuer wider Erwarten doch noch entgegenkommen würde, wäre das Problem ja nicht gelöst. Spätestens in einem Jahr müsste Autmanns wieder Alarm schlagen.
Einblick in die Geschäftsaktivitäten
Deshalb muss das Problem viel grundsätzlicher angegangen werden. Zunächst sollte sich jemand, der von Betriebswirtschaft etwas versteht, einen Einblick in die Geschäftsaktivitäten der VoG verschaffen können, alle Kosten und Einnahmen erfassen. Was ist an Kosten überflüssig und was nicht? Was bringt Geld ein und was nicht? Ziel muss es sein, das Kerngeschäft der Gesellschaft zu erhalten: die Aufnahme und Weitervermittlung von ausgesetzten Tieren. Das ist der Dienst an der Allgemeinheit, nur um den geht es.
Dies setzt allerdings voraus, dass vonseiten der Gemeinden, der DG und des Tierheim-Präsidenten die Bereitschaft besteht, an einer Lösung im Interesse aller mitzuwirken. Persönliche Animositäten sollten dabei keine Rolle spielen. Autmanns hat sich große Verdienste erworben, aber er ist auch jemand, der aneckt, der polarisiert. Das alles sollte jetzt mal außen vor bleiben.
Schließung des Tierheims verhindern
Auf den edlen Spender, der Jahr für Jahr aus lauter Tierliebe mindestens 20.000 Euro auf den Tisch legt, kann man jedenfalls noch lange warten. Und was die Befreiung von der Mehrwertsteuer betrifft, so würde dies allenfalls nur ganz kurzfristig helfen. Grundsätzlich ist die Mehrwertsteuer nicht das eigentliche Problem.
Autmanns hat gut daran getan, Alarm zu schlagen. Aber damit ist es nicht getan. Er selbst kann noch am ehesten dazu beitragen, dass die Schließung des Tierheims verhindert wird. Nur: Es ist bereits fünf vor zwölf.
GERARD CREMER
Sehr geehrter Herr Cremer, Ich bin zu 100% mit Ihren Ansichten einverstanden, und da Sie danach fragen, gebe ich Ihnen und Ihren Lesern gerne eine Antwort. Nachdem ich am vergangenen Montag die Notbremse gezogen hatte, wurde gleichzeitig eine Generalversammlung für den vergangenen Freitag anberaumt, die zwar in gedrückter Stimmung, aber sehr konstruktiv verlief. Unsere 4 Mitarbeiter waren ebenso eingeladen, wie ein Wirtschaftsprüfer und unser Steuerberater, der zu Anfang der Woche den Auftrag erhalten hatte, alle Zahlen und Tätigkeiten zu analysieren und auf ihre Wirtschaftlichkeit zu überprüfen. Dabei wurde eine Piste gefunden, die wir jetzt an jedem Freitag des Monats weiter verfolgen werden! Allerdings wird dies mit gravierenden Einschnitten verbunden sein, denn wenn es ein 2013 für das Tierheim geben soll, dann müssen sämtliche Dienstleistungen vom Auftraggeber auch bezahlt werden. Denn es gilt, eine dauerhafte Lösung zu finden, um 25.000 jährlich zu sparen! Und es darf nicht auf Kosten des Wohlergehens unserer Schützlinge gehen Mit freundlichen Grüssen Rainer Autmanns N.B. Die Petition wurde von jungen Leuten, die ich nicht einmal kannte, gemeinsam mit unserer Sekretärin in’s Leben gerufen, ich habe wohl diesen umwerfenden Erfolg nicht erwartet!
Oh, ich staune über all diese Infos. Ich dachte bisher das Tierheim Schoppen wäre eher eine Tierhandlung als ein Tierheim. Da hatte ich vermutlich falsche Informationen. Man hörte immer da würden Hunde angekauft und verkauft, oder Katzen NICHT angenommen da nicht lukrativ und nicht zwingend dass ein solches „Heim“ jede Art von Tier aufnimmt da alles eher geschäftliche rein privater Natur sei, …vermutlich lauter Gerüchte. Gut dass die Bevölkerung informiert wird. Hoffentlich bleibt dann das Tierheim Schoppen bestehen. Muss doch möglich sein, dass in der DG im Norden wie im Süden ein Tierheim finanziert wird.