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Fußball-WM der Frauen 2027 nicht in Deutschland, Belgien und Niederlanden – Brasilien setzt sich durch

17.05.2024, Thailand, Bangkok: FIFA-Präsident Gianni Infantino verkündet beim FIFA-Kongress dass Brasilien als Gastgeber der Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2027 ausgewählt wurde. Foto: Sakchai Lalit/AP/dpa

AKTUALISIERT – Belgien wird nicht Mit-Ausrichter der WM der Frauen 2027. Die gemeinsame Bewerbung mit den Partnerländern Deutschland und den Niederlanden verliert beim FIFA-Kongress deutlich.

Unter lautem Jubel verkündete Gianni Infantino mit einem Lächeln den Ausrichter der WM der Frauen 2027 verkündete. „Brazil“ stand auf dem goldenen Zettel, den der FIFA-Präsident am Freitag in die Kameras im Kongresszentrum von Bangkok hielt.

20.07.2023, Neuseeland, Auckland: Die Trophäe der Frauenfußball-WM steht am Spielfeld. Foto: Abbie Parr/AP/dpa

Die Endrunde in gut drei Jahren wird in Brasilien gespielt, nicht in Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Die gemeinsame Bewerbung unterlag bei der Vergabe durch den Kongress des Weltverbands deutlich mit 78:119 der gültigen Stimmen. Deutschland war zuletzt 2011 Ausrichter der WM der Frauen.

Erstmals in der Geschichte des Weltfußballs findet eine Weltmeisterschaft der Frauen in Südamerika statt. Das Finale steigt im legendären Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro. Hätte das europäische Trio sich durchgesetzt, wäre in drei Jahren länderübergreifend in insgesamt bis zu 13 Städten gespielt worden.

31.10.2023, Belgien, Leuven: Das Team der Red Flames macht vor dem Spiel gegen England Werbung für die Austragung der WM 2027 zusammen mit Deutschland und den Niederlanden. Foto: Belga

Die vorgesehenen Spielorte für Belgien waren Anderlecht, Gent, Genk und Charleroi, wo ein neues Stadion gebaut werden soll: die ZebrArena. Die deutschen Spielstätten lagen alle im Westen: Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Köln. Laut FIFA-Evaluationsbericht sollte Amsterdam der Ort des Eröffnungsspiels werden, in Dortmund sollte das Finale steigen.

Die Delegation von Deutschland, Belgien und den Niederlanden hatte in den vergangenen Tagen in Bangkok noch versucht, Überzeugungsarbeit zu leisten. Die brasilianische Bewerbung war international favorisiert worden, auch weil sie im FIFA-Evaluationsbericht leicht besser bewertet worden war. Brasilien punktete auf dem amerikanischen Kontinent, in Asien und in Afrika. Die USA und Mexiko hatten ihre Bewerbung vor dem Kongress zurückgezogen und einen neuen Anlauf für 2031 angekündigt.

Der Weltverband hatte vorab Aspekte der Bewerbungen wie die Infrastruktur, Nachhaltigkeit, Menschenrechte und rechtliche Fragen bewertet. In der Bewerbung der Europäer bestünde „eine Reihe von rechtlichen Risiken“, hieß es. Die Regierungen der Länder hätten die rechtliche Durchsetzbarkeit von eingereichten staatlichen Unterstützungsdokumenten nicht vollständig garantiert. (dpa/cre)

9 Antworten auf “Fußball-WM der Frauen 2027 nicht in Deutschland, Belgien und Niederlanden – Brasilien setzt sich durch”

    • Wenn in Brasilien die allgemeine Lage schlechter ist und das für Unruhen sorgt , hat man sich eben zum politischen Eigenschutz für Brasilien entschieden .
      Das Volk muss schließlich von politischen Missgeschicken abgelenkt werden .

      Alle Angaben wie immer , ohne Gewähr .

  1. Brasilien ist ein armes Land, aber es freut mich für die Bevölkerung, die ein schönes Event vor Ort sehen werden. Man weiß ja um die Fußballbegeisterung in diesem Land. Allerdings wird im obigen Bericht Nachhaltigkeit erwähnt, die unter anderem ausschlaggebend für die Vergabe war. Die Olympischen Spiele, die vor ein paar Jahren in Brasilien stattfanden, belehren uns eines Besseren, denn neben dem finanziellen Problemen war es auch um die Instandhaltung der Sportstätten schlecht bestellt. Aber scheinbar sind die Verantwortlichen in Brasilien sehr vergesslich. Es ist ja auch nicht ihr Geld, das für solch ein Turnier verbraten wird.

  2. Ostbelgien Direkt

    Russischer Verband stimmt gegen WM in Europa

    Ein UEFA-Verband hat der deutschen, belgischen und niederländischen Bewerbung um die WM der Frauen 2027 die Stimme verweigert. Das könnte einen politischen Hintergrund haben.

    Bangkok (dpa) – Der russische Verband hat bei der Vergabe der WM der Frauen 2027 gegen die europäische Bewerbung von Deutschland, den Niederlanden und Belgien gestimmt. Der RFS, der zur Europäischen Fußball-Union gehört, war damit beim Kongress des Weltverbandes FIFA am Freitag in Bangkok der einzige UEFA-Verband, der für Sieger Brasilien stimmte. Das UEFA-Trio hatte die Abstimmung mit 78:119 der gültigen Stimmen verloren, das Abstimmungsverhalten wurde veröffentlicht.

    Wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine sind russische Mannschaften derzeit aus allen UEFA- und FIFA-Wettbewerben ausgeschlossen.

    Die Bewerbung aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien machte außerhalb Europas insbesondere in der Karibik Eindruck. 13 Verbände aus der Region stimmten für eine WM 2027 in Europa. Von den UEFA-Verbänden gab es 50 der 51 am Ende gültigen möglichen Stimmen, die aus Norwegen zählte wegen technischer Problem nicht. Der norwegische Verband gab an, dass er für Deutschland, Belgien und die Niederlande gestimmt hätte, falls dies möglich gewesen wäre. Dazu kamen Einzelstimmen aus Asien und Afrika, unter anderem der chinesische Verband votierte gegen Brasilien.

  3. Gerad van Oche

    Wer braucht die Welt zu Gast bei Freunden die sich eh zerstritten haben? und welcher Staat in Afrika und im Mittleren Osten interessiert sich für Frauenfußball? Die UEFA kann ja auch alle 2 Jahre ein Turnier veranstalten, nur die Amis sind dann nicht dabei

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