Politik

Jérôme Franssen mit nur 71,5 Prozent zum Präsidenten der CSP gewählt: „Ein gutes und ehrliches Ergebnis“

CSP-Präsident Jérôme Franssen soll die Liste der Christlich-Sozialen bei der PDG-Wahl 2024 anführen. Foto: Gerd Comouth

Mit 71,5 Prozent der Stimmen ist Jérôme Franssen durch die Parteimitglieder zum neuen Präsidenten der CSP Ostbelgien gewählt worden. Franssen sieht die Christlich-Sozialen als „Mitmach-Partei“.

Franssens Kurs gefällt in der Partei nicht allen. Anders kann man das alles in allem enttäuschende Ergebnis nicht interpretieren, mit dem der Raerener zum neuen Präsidenten der CSP gewählt wurde.

Obwohl Franssen der einzige Kandidat war, wurde er durch die Mitglieder mit lediglich 71,5 Prozent zum neuen Präsidenten der Christlich-Sozialen bestimmt.

Der 38-Jährige tritt damit die Nachfolge von Pascal Arimont an, dessen Amtszeit gemäß den CSP-Statuten ausgelaufen war und der im Vorfeld keine weitere Kandidatur eingereicht hatte.

Pressekonferenz der CSP-Fraktion zur neuen Sitzungsperiode 2020-2021 des PDG. V.l.n.r.: Pascal Arimont, Patricia Creutz, Jérôme Franssen, Robert Nelles, Colin Kraft und Sandra Houben. Foto: Gerd Comouth

„Ich freue mich über dieses Ergebnis und das Vertrauen, das die Partei mir gegenüber zum Ausdruck bringt. Es ist ein gutes und ehrliches Ergebnis einer lebendigen Partei“, erklärte Franssen.

Mit 269 abgegebenen Stimmen sei die Wahlbeteiligung für eine Briefwahl sehr hoch gewesen, so der neue starke Mann der CSP: „Wir sind und wollen eine Mitmach-Partei sein. Diese Wahl bestätigt, dass wir genau das sind.“

Die Partei ist gespalten zwischen Befürwortern einer harten Opposition und Verfechtern einer konstruktiven Opposition. Wenn der neue Präsident Franssen die CSP als „Mitmach-Partei“ sieht, dann gibt er damit zu erkennen, wofür er steht, nämlich für eine konstruktive Opposition. Das Ziel: Im Jahr 2024 soll die Partei nach fünf (!) Legislaturperioden in der Opposition zurück in die Mehrheit im PDG.

Jérôme Franssen ist bereits seit vielen Jahren u.a. als Präsident der CSP-Lokalsektion Raeren, Gemeinderatsmitglied und PDG-Mandatar für die ostbelgischen Christlich-Sozialen aktiv. Im Parlament löste er mit Beginn der neuen Sitzungsperiode Colin Kraft als Fraktionssprecher ab. (cre)

31 Antworten auf “Jérôme Franssen mit nur 71,5 Prozent zum Präsidenten der CSP gewählt: „Ein gutes und ehrliches Ergebnis“”

  1. Schulzzug

    Genau, stalinistische Ergebnisse à la Schulz (SPD) mit 100% sind unglaubwürdiger. Und man erinnert sich, wozu das geführt hat ;-). Von daher, eher glaubwürdig als unwürdiges Politiktheater.

    Darüber hinaus sollte Opposition immer konstruktiv sein. Alles andere führt zu ungesunder Spaltung, wie man sie jetzt ganz krass in Amerika erleben kann! Das bedeutet nicht, dass man nicht seine Kritik anbringen muss. Das bleibt weiter nötig, besonders hier!

    • karlh1berens

      Opposition kann per Definition nicht konstruktiv sein, da sie nicht an den Schalthebeln sitzt. Nicht der Bagger hebt das Loch aus, sondern der Baggerführer 😄
      Opposition kann inspirieren, kritisieren, fragen, Vorschläge machen, Alternativen aufzeigen ……
      Sie argumentieren wie Petra Förster vom GE : „….Aber wann ensteht daraus ein Tor ?“
      Die Tore werden von den REGIERENDEN geschossen – oder auch nicht.
      Sie verstehen das Wort „konstrutiv“ nicht oder falsch – da sind Sie aber nicht der Einzige : Das Wort ist zur Floskel verkommen !

      • karlh1berens

        Allenfalls können die Mitglieder der Mehrheitsfraktionen konstruktiv zusammenarbeiten.
        Allerdings nur nach innen hin.
        Wenn Sie Ihre Konstruktivität öffentlich machen, fliegen sie raus – wie der „destruktive“ BM und Verwaltungsratsvorsitzende Krings es des Öfteren praktiziert hat.

    • Ohne Konkurrent anzutreten und dann 70% ……Durchgefallen.

      Das Ergebnis steht im Verhältnis zur Kompetenz.

      Ich als ehemaliger CSP-Wähler kann nur noch bedauern. Die Partei geht unter.

      • Johann Martin

        Aber gibt es dann nur noch Eccolo als Opposition???? Das wäre fatal.

        P.S.: Vivant kann man leider nicht ernst nehmen. Esoterik liegt mir nicht. In die eigene Tasche wirtschaften auch nicht.

    • Max Schleicher

      Kann es sein, dass du deshalb dich noch heute als „Schüler“ ausgibst? Von deinem Trauma der nur 70 % hast du dich bis heute nicht gelöst. Im Berufsleben kommt man jedenfalls mit 70 % nicht weit. und 70 % des Netto-Lohnes reicht auch fast keinem.

  2. Xaver Zisler

    Jérôme Franssen ist – sind wir mal ehrlich – ist durchgefallen (einziger Kandidat – nur 70 %). Wen wundert das? Keinen.

    Die CSP ist inhaltlich und personell. Das letzte Aufgebot wurde mit Jérôme Franssen einberufen, die Fahne einer einst mächtigen Partei hochzuhalten.

    Man sehe sich nur einmal das Foto der Pressekonferenz an, dann weiß man, wie es um die Partei steht und welche Stimmung herrscht. Jérôme Franssen referiert (VOM BLATT!) und alle sind abgewandt, schauen griesgrämig, genervt. Einige haben die körperliche Haltung in Abwehr.

    Ich habe die Partei bisher gewählt. Die Entwicklung der letzten Monate machen mich aber zum Nichtwähler.

  3. Zaunkönig

    Ist es nicht so, dass sich lediglich 69,1% der CSP-Mitglieder für Frannsen gestimmt haben? Wir einen Kandidaten ist das alles andere als ein gutes Ergebnis. Arimont ist mir sehr sympathisch. Schade, dass Arimont einen Schritt zur Seite macht, um Platz für die nächste Generation zu machen. Da habe ich mehr von der CSP erwartet.

    • Propaganda : es wird noch schlimmer kommen. Die Partei wird bei den nächsten Wahlen untergehen. Man wird die Hälfte der Wähler verlieren und um die Fraktionsstärke kämpfen. Arimont sollte sich seines Postens nicht zu sicher sein. Wenn Paasch gegen ihn antritt, ist er chancenlos.
      Franssen hätte man mehr Selbsterkenntnis gewünscht : er ist weder fähig noch publikumswirksam. Unter diesen Voraussetzungen bleibt man in zweiter oder dritter Reihe.

  4. Marcel Scholzen eimerscheid

    Genau wie SP oder PFF so leidet die CSP an Orientierungslosigkeit. Die Zeiten, die gesellschaftlichen Umstände haben sich geändert. Die Welt ist heute eine andere als vor 40 Jahren als sich das politische Leben um diese drei Parteien drehte. Die CSP ist „von gestern“. Das sieht man alleine schon am Namen. Die Bezeichnung „christlich“ steht für was genau ? Ich weiß es nicht. Das gleiche gilt übrigens auch für „liberal“ oder „sozialistisch“. Sind inhaltsleere Bezeichnungen geworden. Die Parteien unterscheiden sich nicht mehr sonderlich. Folgen alle dem gleichen „Mainstream“. Und das ist schlecht.

  5. Das Schiff der CSP wird unter gehen…..Wenn J. Franssen glaubt, dass 70 % der Mitglieder der CSP für ihn gestimmt haben, ein gutes Resultat sei, obwohl er der einzige Kandidat war, muss ich mir einige Fragen stellen.
    Wenn er so gut ist, warum hat er denn nicht vorher als Spitzenkandidat für die CSP kandidiert ?
    Wenn ich mir eine Sitzung im Parlament ansehe und Jérôme Franssen wird das Wort erteilt, höre ich nur den ersten Satz zu…….es fehlt ihm an Enthusiasmus, so dass seine Ansprachen langweilig sind.
    Da Collin bei den letzten Wahlen das gewünschte Ziel verfehlt hat, wurde Jolynchen nun auserkoren, um als Spitzenkandidatin anzutreten…..
    In Eupen und Umgebung kann sie eventuell punkten, aber in der Eifel wird sie leer ausgehen.
    Ich glaube, dass das Schiff der CSP untergeht. Interessant ist dann nur noch, welche Partei von dieser Situation profitieren kann.

  6. Totenhemdchen

    Ich wünsche mir eine Politik der klaren Worte und Ziele. Was macht Franssen eigentlich im Parlament? Wie viele Fragen hat er gestellt? Wie viele Interpellation hat er gehalten? Da gibt es Leute in der Fraktion, die um einiges fleißiger sind. Pfui. Es wäre sicher mal interessant, wenn OD mal recherchieren und würde, wie fleißig unsere Abgeordneten sind. Hoffentlich wird er nicht Spitzenkandidat

  7. besserwisser

    Jerome wird gute Arbeit leisten und einen guten Spitzenkandidat für die Nächsten Wahlen finden.Es tut mir leid aber
    Colin taugt nicht dazu.
    Grosse Veränderungen und gutes Bürgernähe – Programm ausarbeiten, Danke dir.

  8. Raerener

    Lasst ihn doch mal machen …! Vielleicht werden manche noch staunen. Wenn ich hier die Kommentare lese, möchte ich glauben, dass viele Anti-CSP Wähler den Jerome Franssen von vornherein „abschlachten“ wollen. Ich wünsche ihm einen guten, respektvollen Einstand und viel Erfolg.

  9. Herr Franssen, lassen Sie sich nicht einschüchtern von diesen Kommentaren. Und es ist überhaupt kein Problem keine 100 Prozent der Stimmen erhalten zu haben. Das ist wie sie richtig sagten ein „ehrliches“ Resultat. Ich als politisch interessierter Bürger finde es sehr gut, so offen und ehrlich damit umzugehen. Im richtigen Leben gibt es auch keine 100 Prozent, warum sollten Parteien das denn wohl schaffen? Ich habe bei anderen Parteien auch nicht gesehen, dass überhaupt jemand gefragt wurde, wer denn Präsident werden soll, da entscheidet das dann ja ein kleiner Vorstand oder eine Person. Ich werde ihren Weg jedenfalls verfolgen und finde es auch gut, dass sie den Weg der konstruktiven Kritik gewählt haben. Wir erwarten das von Parteien, schreihälse gibt es genug auf der Welt, die nur schreien, um selbst wahrgenommen zu werden. Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Geduld mit denen, die meinen, alles kritisieren zu müssen.

  10. Krisenmanagement

    Die CSP macht genau den gleichen Fehler, wie alle anderen Parteien in der DG. Die Parteien haben meistens nur einen Kandidaten zum Parteivorsitzenden. Das ist in meinen Augen falsch. Um wirklich eine demokratische Partei zu sein, müssten mindestens 2 Kandidaten zur Wahl stehen. Auch bei der nächsten Wahl wird die CSP keine Regierungsverantwortung bekommen.

  11. karlh1berens

    Ich bin mal zu einer Gemeinderatswahl (1994?) mit dem Listenkürzel „CSB“ angetreten.
    Als die BRF-Moderatorin mich nach der Bedeutung der Buchstaben fragte, habe ich geantwortet (Albert Gehlen, der ausscheidende Bütgermeister, musste schon schmunzeln) : Christlich Sozialer Berens und ich hätte mir gedacht, einige Verduselte sich schon vertun 😄

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