Gesellschaft

36,7 Millionen Franzosen sahen Macrons Ansprache – Mehr TV-Zuschauer als beim WM-Endspiel 2018 – Ausgangsbeschränkungen bis zum 11. Mai verlängert

13.04.2020, Frankreich, Saint-Pée-sur-Nivelle: Die Familie Haristoy schaut die Fernsehansprache des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der die strengen Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen Covid-19 bis zum 11. Mai verlängert hat. Foto: Bob Edme/AP/dpa

AKTUALISIERT – Noch nie zuvor hat eine TV-Sendung in Frankreich so viele Zuschauer erreicht wie die Ansprache von Staatspräsident Emmanuel Macron am Ostermontag. Es waren sogar viel mehr als beim Finale der Fußball-WM 2018, das Frankreichs Elf gewann.

Die Rede des Präsidenten am Montagabend, kurz nach 20.00 Uhr, wurde von 36,7 Millionen Zuschauern verfolgt – ein neuer „absoluter Rekord“, so ein von der Agentur AFP zitierter Médiamétrie-Beamter.

Macron hielt auch schon den bisherigen Rekord, den er bei seiner TV-Ansprache am 16. März mit 35,4 Millionen Zuschauern aufgestellt hatte.

13.04.2020, Frankreich, Lyon: Eine Familie schaut die Fernsehansprache des französischen Präsidenten Macron. Macron hat die strengen Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen Covid-19 bis zum 11. Mai verlängert. Foto: Laurent Cipriani/AP/dpa

11 französische Fernsehsender strahlten Macrons Rede aus: TF1, France 2, France 3, Canal+, M6, C8, TMC, BFMTV, LCI, CNews und franceinfo. Von 20.02 Uhr bis 20.30 Uhr verfolgten fast alle Menschen vor ihren Fernsehgeräten (94,4%) den Präsidenten.

Das Finale der Fußball-WM 2018 Frankreich-Kroatien, bei dem die „Équipe tricolore“ Weltmeister wurde, hatte mit mehr als 26 Millionen rund 10 Millionen Zuschauer weniger als Macrons Ansprache am Ostermontag angezogen.

Macron hat am Ostermontag die strengen Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen Covid-19 bis zum 11. Mai verlängert.

Es gebe Hoffnung, sagte Macron am Montagabend in einer Fernsehansprache. Aber in der Region Grand Est oder im Großraum Paris seien die Krankenhäuser überlastet.

Der Präsident bedankte sich bei allen, die sich an die Regeln halten. Er wisse, dass dies noch schwieriger sei, wenn man in einer engen Wohnung lebe. Der 11. Mai als Ende der Ausgangs-Beschränkungen sei aber nur möglich, wenn sich die Menschen weiter verantwortungsbewusst verhalten, warnte Macron.

13.04.2020, Frankreich, Paris: Passanten mit Schutzmasken gehen über die Brücke „Pont de l’Archevêché“, während im Hintergrund die Notre Dame von einem Baugerüst umstellt ist. Der Wiederaufbau der Kathedrale nach einem Brand wurde aufgrund der Verbreitung des neuartigen Coronavirus unterbrochen. Foto: Michel Euler/AP/dpa

„Der 11. Mai wird der Beginn einer neuen Etappe sein“, sagte Macron. Ab dann sollen Schulen und Kindergärten schrittweise wieder öffnen. Restaurants, Cafés oder Hotels sollen aber vorerst geschlossen bleiben. Auch Senioren oder chronisch Kranke sollen dann weiterhin zu Hause bleiben. Ab dem 11. Mai solle es genug Kapazitäten geben, um alle Menschen mit Symptomen zu testen. Wer das Virus hat, solle dann in Quarantäne. Macron sprach sich auch für eine anonyme Anti-Corona-App auf freiwilliger Basis aus.

Die strengen Regeln gelten bereits seit dem 17. März und wurden schon einmal verlängert. Die Französinnen und Franzosen dürfen nur das Haus verlassen, wenn es unbedingt nötig ist. Spaziergänge, Gassigehen oder Sport sind nur eine Stunde pro Tag im Radius von einem Kilometer zur Wohnung erlaubt.

Frankreich ist von der Pandemie hart getroffen – bis Montag zählte das Land 14.967 Todesfälle. Am fünften Tag in Folge ist die Zahl der Menschen, die auf der Intensivstation behandelt werden, leicht rückläufig. Die Behörden sprechen von einem „hohen Plateau“.

Es war Macrons dritte TV-Ansprache wegen des Coronavirus. Er begann diese am Montag um 20.02 Uhr, damit die Franzosen pünktlich um 20 Uhr wieder für das medizinische Personal klatschen konnten. (cre/dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

22 Antworten auf “36,7 Millionen Franzosen sahen Macrons Ansprache – Mehr TV-Zuschauer als beim WM-Endspiel 2018 – Ausgangsbeschränkungen bis zum 11. Mai verlängert”

  1. Johann Klos

    Vernünftig. Macron macht es definitiv richtig, das direkt mal um vier Wochen zu machen. Wenn sich davor was ändert, kann man immer noch handeln, aber so erspart man sich Diskussionen wo alles auf den Mittwoch nach Ostern hinfiebert und Politiker einer Erwartungshaltung aussetzen, die gar nicht zu erfüllen ist, zumindest so lange man Verantwortungsbewusst handeln w

    • Macron ist ein Diktator.
      Er macht gerade aus Frankreich einen Polizeistaat.

      Letzte Woche ist wieder ein junger Mensch in Nantes gestorben durch überharte Polizeigewalt.
      Und das dauert schon seit Jahren und wird immer schlimmer.

  2. @od-bericht: “die Französinnen und Franzosen dürfen nur das Haus verlassen, wenn es unbedingt nötig ist“
    Bin gespannt ob es in Frankreich genau so gut funktioniert wie in Belgien….
    …der Untertan ist folgsam, und der Rest macht was er will !!
    Ob Macron weiss, wann der Ramadan beginnt??
    Ich bin über die total irrwitzige Handhabung unserer Politiker mehr als verärgert…!!

  3. ….Macron ist ein Neoliberaler ….die Wirtschaft steht bei denen an erster Stelle ….genau wie bei uns diese Wilmes ….Ziehkind von Michel ….alles kaputt gespart und sich dann noch als große Retter aufspielen….was haben diese Liberalen,die in der Belgischen Notstandsregierung an sämtlichen Schlüsselpositionen schalten und walten,dort zu suchen ???Nichts
    Es wird mit unseren Ängsten gespielt,keine vernünftigen Zahlen gegeben ….zuerst werden die Toten in den Altenheimen nicht mitgezählt….und dann plötzlich doch ….schließlich muss der Lockdown ja gerechtfertigt werden ….und dann drohen sie auch noch mit verschärften Maßnahmen ….hahaha…aber es scheint zu funktionieren
    So vieles läuft falsch ….warum dürfen kleinere Labore wie Synlab keine Tests machen ? Warum schließt die Regierung Verträge mit Grosslabore ab ?Wie viele Menschen sind mit Corona gestorben ,und wie viele Menschen sind durch Corona gestorben ?… wir haben mittlerweile einen der höchsten Sterberaten…..das ist doch unverständlich….ein totales Versagen der Regierung auf allen Ebenen ….früher hatten die Politiker noch ein wenig Anstand und traten zurück ….Heute lachen sie dir in die Fresse und machen einfach weiter ….diese Föderale Gesundheitsministerin hat so viele Böcke geschossen …..und sitzt weiterhin auf ihrem fetten Arsch und macht weiter …..oh Mann …das wird noch lustig ….und wie Albert Einstein schon sagte ….Man löst keine Probleme mit den Menschen die sie kreiert haben ….

  4. Auf uncut-news.ch beim Bericht „Schweiz – Arzt von Polizei abgeholt und in Psychiatrie gebracht“ wo es um den Arzt Dr. med. Thomas Binder geht, wurde die Funktion für Kommentare geschlossen.
    Waren welche ungehorsam, weil sie Informationen geteilt hatten?
    Dürft ihr selbst entscheiden. ….

  5. Ahnungslos

    Bin auch nicht immer mit den Entscheidungen unserer Regierung
    einverstanden , aber die ewige Nörgelerei bringt auch nichts .
    Die Nörgler sollten mal zeigen ob sie es besser hin bekommen .

  6. Hans Eichelberg

    Nur mit Corona-Bonds kann die Pandemie effizient bekämpft werden:
    „Der Appell Macrons hat für den Süden Europas eine besondere Bedeutung. Frankreich gehört wie Italien und Spanien zu den Ländern, die in der Krise für eine gemeinsame europäische Schuldenaufnahme über die sogenannten Corona-Bonds eintreten.
    Für Deutschland und die Niederlande ist das Thema von Gemeinschaftsanleihen für den wirtschaftlichen Wiederaufbau des Kontinents aber tabu.“

    Scharlatan oder nur Dummschwätzer?

  7. Mal so eine Frage, auf der Homepage von Google wird man quasi direkt auf einen Überblick/Landkarte der Covid-19 Situation geleitet. Frankreich hat 2028 Fälle pro 1 Mio. Einwohner, Belgien 2600, genau wie … Italien. Übertreibt Frankreich, oder sind wir zu lasch?

  8. @G,genau so seh ich das auch.
    Alles Lügen von den Führenden.
    In Deutschland wurde nicht richtig zu gemacht und die fangen wieder an das alles öffnen, hier in Belgien alles zu und die werden ja den
    “ Camemberts“ folgen, muss man ja als Politiker. In Spanien fahren die mit Chemikalien durch die Straßen und die Menschen haben Schutzmasken, macht die Regierung hier irgendwas in diese Richtung??? Hier fällt man ja lieber 3x auf Betrüger rein und bezahlt für falsche Lieferungen mit Masken mit unserem Geld. Ob ich jetzt im Supermarkt ohne Schutzmaske 50cm an den Leuten vorbei gehe oder “ nur“ an 15 Leute drin bin, kann ich das auch in allen anderen Geschäften, da könnte man ja auch nur wenige Leute reinlassen mit Masken, aber nein Hauptsache die Großkonzerne überleben. Unsere möchtegern Polizei bestraft das eigene Volk und unsere lieben deutschen Nachbarn die hier leben und weder belgische Steuern zahlen für ihre Autos und sich ja so toll länger wie 6 Monate in ihrem zweit Wohnsitz aufhalten, Partys feiern mit Verwandten aus inner Deutschland oder jede Stunde irgendwo hinfahren und nach 10min wieder zurück sind, aber die so wichtig für die Gemeinde Raeren sind, halten sich nicht an Ausgangssperre. Aber wenn wir, die noch arbeiten, nicht wissen wohin mit den Kindern, werden blöd angemacht und zur Kasse gebeten. Hauptsache unsere Rennrad Fahrer und Mountainbiker verbreiten das Virus fleißig in mehreren Provinzen,aber wir dürfen nicht unsere Kinder weg bringen. Die gesamte Regierung gehört an die Wand gestellt.

  9. peter Müller

    Wir haben nicht das Corona, sondern das — Schland Virus. uns bleibt auch nichts erspart. Uns Ostbelgier geht es wieder besser. Wir haben nichts bessers zu tun, als über unseren Nachbarn zu stänkern. Arme Leute

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