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Zehntausende bei neuen Protesten von „Gelbwesten“

23.03.2019, Frankreich, Paris: Demonstranten der "Gelbwesten"-Proteste versammelten sich dieses Mal aufgrund des Demonstrationsverbots nicht auf der Champs-Eylsées, sondern in Montmartre. Foto: Laurent Paillier/Le Pictorium Agency via ZUMA/dpa

AKTUALISIERT – Erneut haben Anhänger der „Gelbwesten“-Bewegung in Paris und anderen französischen Städten demonstriert. In der Vorwoche war es vor allem in der Hauptstadt zu schweren Ausschreitungen gekommen.

Auch nach dem Demonstrationsverbot für die Pariser Prachtstraße Champs-Élysées sind in Frankreich wieder Zehntausende „Gelbwesten“ auf die Straße gegangen. 40.500 Menschen protestierten im ganzen Land, davon 5.000 in Paris, wie Innenminister Christophe Castaner am Samstagabend in Paris mitteilte.

Am vergangenen Wochenende, als es in der Hauptstadt schwere Ausschreitungen gegeben hatte, waren es landesweit gut 32.000 Menschen gewesen.

23.03.2019, Frankreich, Paris: Ein Demonstrant tritt bei Zusammenstößen mit der Polizei eine Tränengasgranate von sich. Foto: Kamil Zihnioglu/AP/dpa

Schwere Krawalle blieben den Angaben zufolge aus. „Alle angemeldeten Demonstrationen, in Paris und in den Regionen, verliefen weitgehend ruhig“, resümierte Castaner. Gewalt und Plünderungen wurden nach seinen Worten verhindert. Im ganzen Land seien aber mindestens 233 Menschen vorläufig festgenommen worden.

In Paris zogen Demonstranten in Richtung der Kirche Sacré-Coeur im Touristenviertel Montmartre. Um Gewalt und Plünderungen zu verhindern, waren die Prachtstraße Champs-Élysées und andere Orte für Demonstrationen gesperrt. Die Sicherheitskräfte waren massiv präsent, um das Verbot durchzusetzen. Auch gepanzerte Fahrzeuge waren zu sehen.

Erstmals wurden auch Soldaten der Anti-Terror-Mission „Sentinelle“ eingesetzt, um Gebäude und Plätze zu schützen und die Polizei zu entlasten. „Die ‚Sentinelle‘-Einheit ist nicht in Kontakt mit den Demonstranten“, versicherte der neue Pariser Polizeichef Didier Lallement.

Die französische Regierung von Premier Édouard Philippe hatte Lallements Vorgänger Michel Delpuech erst vor wenigen Tagen gefeuert. Der Militäreinsatz war parteiübergreifend auf Kritik gestoßen. Castaner äußerte sich nach dem landesweiten Einsatz von rund 65.000 Sicherheitskräften zufrieden: „Die Anweisungen wurden gut angewendet.“

21.03.2019, Frankreich, Paris: Didier Lallement, Polizeipräsident von Paris, hatte „Gelbwesten“-Demonstrationen am Samstag an mehreren Orten in Paris verboten. Foto: Thibault Camus/AP/Pool/dpa

In anderen Städten des Landes gab es an zentralen Orten ebenfalls Demonstrationsverbote. In Nizza kam es zu Zusammenstößen von Polizei und Demonstranten, als einige „Gelbwesten“ versuchten, in einen abgesperrten Bereich zu gelangen. Staatschef Emmanuel Macron will am Sonntagabend in der Nähe von Nizza seinen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping zu einem privaten Abendessen treffen.

Es war bereits das 19. Wochenende in Folge, an dem die Bewegung gegen die Reformpolitik von Präsident Macron protestierte. Ihr Ärger hatte sich an der geplanten Erhöhung der Spritpreise entzündet. Der Protest nahm dann aber immer breitere Ausmaße an. Einige der Demonstranten fordern explizit den Rücktritt Macrons. (dpa)

17 Antworten auf “Zehntausende bei neuen Protesten von „Gelbwesten“”

  1. In F wohnen doch eh mehr Rucksack Franzosen als echte Franzosen?
    Wenn man durch F fährt sieht man doch mehr Ausländer als Franzosen ?
    Das sich das alles nicht auskommt ist doch klar…
    Vive la France. Weiter so.

    • Zaungast

      „…mehr Rucksack Franzosen als echte Franzosen?“µ
      So? Wie definieren Sie denn den „Rucksack Franzosen“ und den „echten Franzosen“?
      Und wie kann man die so auf Anhieb im Vorbeifahren unterscheiden?
      An der Form ihrer Nasen wie weiland eine andere Volksgruppe?
      Merken Sie, wohin Sie steuern?

      Im Übrigen stimmt Ihre Behauptung nicht. Sie sollten das hier mal lesen:
      http://www.lefigaro.fr/actualite-france/2018/06/19/01016-20180619ARTFIG00310-les-chiffres-de-l-immigration-en-france.php

      Was das mit dem Thema zu tun hat, ist auch nicht ersichtlich. Sind die Gelbwesten alles „Rucksack Franzosen“? Oder die Randalierer unter ihnen? Oder denken Sie, dass die, als „echte Franzosen“ zu Recht gegen die „Rucksack Franzosen“ demonstrieren?

    • ZwEifelEr

      Ich weiß nicht, wo Sie durch Frankreich fahren, aber ich sehe, abgesehen von den Großstädten, fast ausschließlich Franzosen in Frankreich. Einfach mal die Augen öffnen, die rechtsdrall-Sonnenbrille absetzen, mit den Leuten reden, dann kommen Sie auch wieder in der Realität an.

      • Urteilen Sie nicht zu hart mit unseren Rechtsdrall-Sonnenbrillen-Gestalten hier auf OD. Immerhin setzt er hinter jeder Behauptung ein Fragezeichen. Scheint eine neue Masche zu sein, so kann man sich schnell rausreden, wenn die erträumten Alternativfakten doch nicht stimmen sollten. Dann hat man das doch gar nicht so gemeint oder eben als Frage gestellt.

  2. Ekel Alfred

    Verbote bewirken meistens das Gegenteil….wir, die College Patrone Schüler durften auch nicht zu den schönen Mädchen im Heidberg….das reizte uns aber gerade….denn wir waren täglich dort….

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