Nach 24 Profi-Jahren, 786 Spielen und 307 Toren für den AS Rom ist am Sonntag in Italien Volksheld Francesco Totti abgetreten. Die ganze Stadt hatte sich auf einen tränenreichen und emotionalen Abschied vorbereitet. Der 40-Jährige spielte seit seinem Debüt als Profi im März 1993 immer nur für die „Roma“.
Erstmals seit Monaten war das Stadio Olimpico von Rom beim letzten Spiel gegen CFC Genua wieder ausverkauft – zu Ehren des „Capitano“. Im Alter von 40 Jahren bestritt Francesco Totti nach fast einem Vierteljahrhundert als Fußballprofi sein allerletztes Spiel für seinen Herzensclub AS Rom.
In Rom wird Francesco Totti verehrt wie ein Stadtheiliger, wie dieses Kunstwerk auf der Fassade eines Gebäudes in der italienischen Hauptstadt zeigt. Foto: Shutterstock
„Es ist unmöglich, in wenigen Worten all das auszudrücken, was diese Farben für mich bedeutet haben, für mich bedeuten und für mich bedeuten werden. Immer“, erklärte Volksheld Totti vor der Partie emotional.
Als gebürtiger Römer blieb der frühere Weltklasse-Fußballer all die Jahre seinem Verein treu, schlug Offerten von Clubs wie Real Madrid aus. Schon allein deshalb wird er in Rom verehrt wie ein Stadtheiliger.
Was einst Uwe Seeler, der damals ein traumhaftes Angebot von Inter Mailand ausschlug und seinem HSV bis zu seinem Karrierende treu blieb, für Hamburg ist, stellt Francesco Totti für Rom dar.
Mit dem Hauptstadtklub wurde Totti 2001 italienischer Meister, zweimal gewann er den Supercup und zweimal die Coppa Italia. Fast jeden einzelnen Vereinsrekord brach er seit seinem Profi-Debüt am 28. März 1993. Im Laufe der Zeit erarbeitet sich der Weltmeister von 2006 in ganz Italien den Status einer Legende.
Roms Superstar Francesco Totti. Foto: Shutterstock
Unter Coach Luciano Spalletti war der 40-Jährige zuletzt meist nur noch Ersatz – was immer wieder zu Streit führte. Weder Totti selbst noch die Fans wollten die Degradierung akzeptieren.
„Ab Montag bin ich bereit für einen Neustart. Ich bin bereit für eine neue Herausforderung“, schrieb der 58-malige italienische Nationalspieler in der Ankündigung seines letzten Roma-Spiels am Sonntag: „Ich fühle, dass meine Liebe zum Fußball damit nicht aufhören wird: Es ist eine Leidenschaft, meine Leidenschaft.“ Spekuliert wird über einen möglichen Wechsel Tottis in die USA.
Schon vor dem Saisonfinale in der Serie A – dank des 3:2-Sieges ist Rom direkt für die Champions League qualifiziert – war Tottis Abschied das ganz große Thema im italienischen Fußball. Selbst die Fans von Roms Erzrivale Lazio verabschiedeten ihren „Lieblingsfeind“ mit einem Spruchband. Im Stadion San Siro von Mailand feierten ihn die Fans vom AC Milan vor einigen Wochen mit minutenlangem Applaus und einem riesigen Banner. (dpa/cre)
Ein Mann.
Ein Leben.
Ein Klub.Eine Legende. #Totti pic.twitter.com/aavgfIjWu7
— Marvin Ronsdorf (@Marvin_Ronsdorf) May 28, 2017
Ein ganz toller Fussballspieler. Alles Gute, Pensionär!
Bemerkenswert muss man hervorheben , das in Italien schon viele Profis ihren Clubs die Treue gehalten habe ohne ihn jemals zu verlassen . Da waren die damaligen Superstars von Internationale Mailand Burgnich , Fachetti oder Sandro Mazzola und der Superstar Gianni Rivera vom AC Mailand .
Warum „Italiens Uwe Seeler“ und nicht „Italiens Timmy Simons“ oder „Italiens Jan Ceulemans“? Warum muss fast jeder Fussballartikel einen Bezug zu Deutschland haben?
Wo leben wir?
@ Bernard
Bei Ceulemans geh ich mit, Simons hat,im Gegensatz zu Totti und Seeler, mehrfach den Verein gewechselt und sogar „Auslandseinsätze“ gehabt. Neben Totti und Seeler fallen im Bezug auf Vereinstreue mir eigentlich nur noch Körbel und Nikolov ein.
Toller Kommentar, Edi! Da spricht ein Kenner…..
@ Réalité
Lob oder Satire? Macht sowas nicht, ich bin schreckhaft. :-))
„Toller Kommentar, Edi! Da spricht ein Kenner…“
Zunächst : Ihre Anbiederung an EdiG nimmt langsam seltsame Züge an..
Zum Thema Vereinstreue : es gibt deren noch viel mehr als die von Ihrem Guru Aufgezählten!
Googeln Sie doch einfach mal dementsprechend und Sie werden noch etliche weitere finden, die zwar inzwischen aufgehört haben für ihren Club zu spielen, also nicht so lange wie Totti dies für die AS Rom
hinbekommen hat, trotzdem aber nur in einem einzigen Verein gespielt haben und zumeist noch immer dort eine Funktion ausüben, also vereinstreu sind :siehe beispielsweise England, Spanien oder selbst Italien.