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Warum der Deutsch-Italiener Domenico Tedesco bei Belgiens Hymne mitsingt: „Eine Frage des Respekts“

17.06.2024, Hessen, Frankfurt/Main: Belgiens Spieler singen die Nationalhymne vor dem Spiel gegen die Slowakei (links). Belgiens Nationaltrainer Domenico Tedesco (rechts). Fotos: Uwe Anspach/dpa

Wenn Nationalmannschaften einen ausländischen Coach haben, pflegt dieser in der Regel beim Abspielen der Nationalhymne des Landes, dessen Auswahl er betreut, stramm zu stehen, wie sich das gehört, aber nicht mitzusingen. Bei Domenico Tedesco ist das anders.

Der Trainer der Roten Teufel ist Deutsch-Italiener. Als aber am Montag die belgische Nationalhymne, die Brabançonne, vor dem EM-Auftakt seiner Roten Teufel gegen die Slowakei erklang, sang der 38-Jährige mit. Das hat viele überrascht. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) widmete dem Ereignis sogar eine Meldung.

17.06.2024, Hessen, Frankfurt/M.: Fans von Belgien bei der Nationalhymne. Foto: Swen Pförtner/dpa

„Ich hatte eineinhalb Jahre Zeit, die Hymne zu lernen und mehrmals zu hören. Es ist eine wunderschöne Hymne, in unterschiedlichen Sprachen zu hören und zu singen“, sagte Tedesco in der Pressekonferenz nach dem 0:1 in Frankfurt.

Der ehemalige Coach von Schalke und Leipzig übernahm im Februar 2023 das Amt des belgischen Nationaltrainers von Roberto Martínez, der zuvor in Katar in der WM-Vorrunde ausgeschieden war. „Für mich ist es eine Frage des Respekts. Bis vor wenigen Wochen kannte ich die Hymne noch nicht. Ich möchte der Mannschaft zeigen, dass ich Teil davon bin. Deswegen habe ich mich heute so weit gefühlt, dass ich sie mitgesungen habe“, sagte Tedesco. (dpa/cre)

16 Antworten auf “Warum der Deutsch-Italiener Domenico Tedesco bei Belgiens Hymne mitsingt: „Eine Frage des Respekts“”

    • Da bin ich Ihrer Meinung. Besonders bei Kevin, der ist entweder mit seinem Herzen und Verstand in England, oder schon bei den Saudis, aber nie und nimmer bei Belgien. Sein Gesichtsausdruck bei der Nationalhymne reicht mir schon aus, um zu wissen wie das Spiel ausgeht. Ganz anders dagegen der Christiano, der kann spielen egal auf welchem Kontinent, egal für welche Flagge, einmal in der Nationalmannschaft brennt sein Herz und seine ganze Leidenschaft für Portugal. So einen brauchts in der belgischen Elf, und keinen Kevin.

  1. Nowotny II.

    Lasst dem Caruso doch seine Emotionen. Tedesco ist ein solidarischer Trainer und erteilt allen Gastbelgiern und Fremdenhassern eine Lektion
    Im politischen ostbelgischen Kontext gab es sogar drei bekannte Volkstümler aus Eupen, die auf einer entsprechenden Veranstaltung bei den Deutschdänen die in der Bundesrepublik verbotene erste Strophe des „Deutschlandliedes“ begeistert mitträllerten: „Deutschland, Deutschland über alles… von der Maas bis an die Memel…“ In einem Sitzungsbericht des RdK nachzulesen und von dem Eupener Sänger-Trio unwidersprochen. Selbst der PDB-Stimmenfänger Reiner Pankert war etwas beschämt. Er kannte die „Brabançonne“ auf Deutsch noch auswendig…

  2. Trippelbruder

    Dat machste jut, Domi.
    Wenn du jetzt noch die Kurve kriegst gegen Rumänien adoptier ich dich.

    Falls das nicht klappt mit der Vorrunde, verklagen wir die UEFA und den türkischen Schiedrichter wegen Wettbewerbverzerrung.

  3. Walter Keutgen

    Die meisten Spieler singen falsch, sollen sie lieber lassen. Stramm stehen genügt. Wie weit sind denn die Spieler von den die Musik spielenden Lautsprechern entfernt? Mindestens 30m also hören sie die Musik 1/10 Sekunde später als wir am Fernsehen. Dann ist das kein Wunder.

  4. Der Kaiser von oben

    Stramm stehen beim Klang von Nationalhymnen und dies im Konzert mit zu Allem bereiten Holigans: Ist das in unserer Multikulti-Welt nicht ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert? Weshalb sollen die flinken Farbigen mitsingen, die noch die Buschtrommel im Ohr haben? Nicht mit Pfeil und Bogen soll geschossen werden, sondern endlich ins gegnerische Tor.

  5. Der Kaiser von oben

    Vielleicht müssen Sie lernen zwischen Ironie und Geschreibsel zu unterscheiden. Ironie ist ein legitimes Mittel heftigen Meinungsstreit etwas zu entdramatisieren und selbst den verbohrtesten Gegnern ein Schmunzeln abzugewinnen.
    Das verehrte Publikum liebt Ironie. Loriot oder Heinz Erhard waren darin grosse Meister. Im Karneval wetteifern die Könner in der Bütt bei den Blasmusikanten um einen Tusch .
    Auch in der Politik ist Ironie ein Stilmittel: KHL wurde oft als „Rambo“ oder „roter Baron“ bezeichnet, Alfred Evers hiess es „Dr Lange“, In den fernen USA wird Trump als „Sherrif“ oder in der Folge seiner Siesta mit einem Pornostar, nach seinem „Allerbesten“ benannt. Nur in Polizeistaaten gibt es keine Ironie. Man denke nur an Erdogans „Schafherde“ Wer über Putin auch nur griemelt, landet am nächsten Tag ohne Prozess in einer unbeheizten sibirischen Ferienkolonie.
    Noch dies, aber nur ironisch gemeint: Ist das grosse „A“ in Ihrem Pseudonym der Anfangsbuchstabe von einem unanständigen löchrigen Wort ? Das hätten Sie nicht verdient. Auch ein „Angeber“ sind Sie nicht. „Anstandswauwau“ wäre schon besser. Passt aber nicht zu Gerard Cremers OD, wo durchaus auch geschmunzelt werden darf.

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